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Thema: Paul Enderling: Heimkehr nach Danzig

  1. #1
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard Paul Enderling: Heimkehr nach Danzig

    Heimkehr nach Danzig

    Aus der dunklen Wolkenhülle
    klingen silberhelle Glocken
    in die tiefe Abendstille.
    Und mein Herz ist so erschrocken!
    Langsam meinen Sinn umspinnen
    alte, liebe Melodien
    von des alten Ratsturms Zinnen.
    Und nun klingt's von Sankt Marien
    wo die wachen Sinne schweifen -
    Klang und Wohllaut ohne Ende.
    Und nach meinen Händen greifen
    weiche, warme Heimathände.
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Witz5
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    Standard AW: Paul Enderling: Heimkehr nach Danzig

    Paul Enderling: Die Glocken von Danzig
    (1924)

    Als die Matrosen vorüber waren, sagte Jürgen
    langsam: »Bartel, ich höre wieder die
    Glocken.« / »Welche Glocken?« / »Die
    Glocken von Danzig.« [...] Jürgen schloß
    lächelnd die Augen und fuhr unbeirrt fort:
    »So höre ich sie alle. Jetzt die Glocken von
    Sankt Marien: sie sind schwer und dunkel,
    voll Trauer und Zorn. Und nun die Glocken
    von Katharinen. Sie läuten lieblich und voll
    froher Lockung. Wahrlich, ich höre sie,
    als ginge ich in der Langgasse vom Artushof
    dem Hohen Tore zu, oder an der großen
    Mühle vorüber.« [...] »Meinst
    gar, ich sei vom Fieber
    besessen?«, lachte der Jüngling
    ihn an. [...] »Es ist Heimatfieber,
    Bartel.« »Ich habe die Glocken auch drüben im
    Urwald gehört, am Lagerfeuer und beim
    Brüllen der Katarakte am Amazonas. Immer
    und überall habe ich die Glocken
    vernommen. Und von Mond zu Mond haben sie
    vernehmlicher geläutet.« »Ich sah all die
    Zeit her nur die eine goldene Stadt vor
    Augen, die – Gott sei gepriesen – nicht versunken ist, sondern als Königin am Strande
    des baltischen Meeres thront.«

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