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Thema: Fischsuppe

  1. #1
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    Zitat Zitat von Ohrscher 33-46 Beitrag anzeigen
    .....von wegen "Wasser und Brot", bei uns gibt's heute gebackene Sylter Royal Austern mit einem Zwischengang!

    Sag mal, ist bei dir der Wohlstand ausgebrochen ???
    Ich dachte immer, solche Gerichte kommen nur bei den VW- Bossen und Bank-Mangern auf den Tisch.
    Champagner, Austern... fehlen noch die Trüffel und der Kaviar.

    Hilf mir lieber mit einem Rezept für eine Danziger Fischsuppe.
    Oder was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?

    Schönen Gruß, Christa

  2. #2
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Hilf mir lieber mit einem Rezept für eine Danziger Fischsuppe. Oder was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?
    Ich weiß nicht, ob das eine Danziger Fischsuppe ist, aber ich mache sie jedenfalls (in unterschiedlichsten Variationen) wenn ich hier bin:

    Aus (frischen!) "Fischabfällen" (Fischköpfen, Mittelgräten, Flossen) mit Zwiebeln, Paprika, Mohrrübe eine Brühe aufkochen, abbseihen, Tomatenmark dazugeben und gut umrühren, pfeffern, salzen, mit verschiedenen Gewürzen abschmecken, Fischfiletstücke dazu tun (auf verschiedene Garzeiten achten). In Tellern servieren, einen schönen Löffel Creme fraiche hinzutun, mit ein paar Blättchen Basilikum garnieren - und dann guten Appetit!
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  3. #3
    Anonymus

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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Sag mal, ist bei dir der Wohlstand ausgebrochen ???
    Ich dachte immer, solche Gerichte kommen nur bei den VW- Bossen und Bank-Mangern auf den Tisch.
    Champagner, Austern... fehlen noch die Trüffel und der Kaviar.

    Hilf mir lieber mit einem Rezept für eine Danziger Fischsuppe.
    Oder was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?

    Schönen Gruß, Christa
    Hallo Christa, versuche es vorerst mit einer:

    Hamburger Aalsuppe

    Zutaten für 4 Personen: 750 g frischer Aal
    100 g durchwachsener Schinkenspeck
    2 Zwiebeln
    2 Möhren
    1 Stange Porree
    125 g Trockenfrüchte ( Pflaumen und Apfelringe )
    je ein Teel. Majoran, Salbei, Estragon und Thymian
    1 Liter Fleischbrühe ( Würfel )
    2 Birnen
    1 Tasse TK Erbsen
    1 Bund Dill
    2 EL Mehl
    1 Priese Zucker
    Essig
    Für die Klöße: 1 EL Butter oder Margarine
    75 g Mehl
    2 Eier

    Zubereitung: Aal abziehen, ausnehmen, in 4-5 cm große Stücke teilen
    und in Wasser legen.
    Speck und Zwiebeln würfeln.
    Speck auslassen, die Zwiebeln darin gelb anschwitzen.
    Geputzte, zerkleinerte Möhren, Porree, Trockenfrüchte, Kräuter und Brühe zugeben
    und aufkochen lassen.
    Aal dazugeben und 25 Minuten kochen.
    Nach 10 Minuten geviertelte, entkernte Birnen zufügen.
    Für die Klöße 1/8 Liter Wasser mit Fett und Salz aufkochen.
    Mehl hineinsieben, zu Brandteig abrühren.
    Topf vom Herd nehmen und Eier untermischen.
    Mit einem Teelöffel Klöße abstechen und im kochenden Salzwasser ziehen lassen.
    Erbsen und geschnittenen Dill in die Suppe geben, aufkochen
    und mit kalt angerührten Mehl binden.
    Suppe noch 5 Minuten kochen und süß-säuerlich abschmecken.
    Klöße zuletzt in die Suppe geben.

    Zubereitungszeit: ca. 50 min.

    Uebrigens, Trüffel und Kaviar gibt's bei uns nach den Austern als Dessert!!! (man gönnt sich ja sonst nix! )

    Viele Gruesse
    Ohrscher Siegfried

  4. #4
    Anonymus

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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    (...)
    Oder was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?

    Schönen Gruß, Christa
    Soviel mir in Erinnerung geblieben ist, freute sich immer unsere Katze darauf!

    Viele Gruesse
    Ohrscher Siegfried

  5. #5
    Anonymus

    Standard Danziger Fischgerichte!

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    (...)
    Hilf mir lieber mit einem Rezept für eine Danziger Fischsuppe.
    Oder was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?

    Schönen Gruß, Christa
    Im DHK 1996 finden wir mehrere Danziger Fischgerichte!

    Viele Gruesse
    Ohrscher Siegfried

  6. #6
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    Zitat Zitat von Ohrscher 33-46 Beitrag anzeigen
    Uebrigens, Trüffel und Kaviar gibt's bei uns nach den Austern als Dessert!!! (man gönnt sich ja sonst nix! )

    Viele Gruesse
    Ohrscher Siegfried

    Ach nein, Aalsuppe ist nicht so mein Fall.
    Die wurde mir mit der Blechtrommel verleidet.

    In Danzig hatten wir keine Katze. Nur mein Vater öfter einen Kater.
    Wolfgangs Suppe ist eher was. Aber kam da nicht auch noch ein Lorbeerblatt dazu?
    Und Senfkörner?
    Lobeerblatt und Senfkörner müssen sein, meine ich.

    Das Rezept Pomuchel mit Mostrichsoße, ja, das lässt sich auch hören.
    Ist keine Suppe, aber immerhin. Die Soße ist sicher ganz wunderbar schmackhaft zu mehligen Kartoffeln.
    Siegfried,das sind die Freuden des kleinen (Danziger) Mannes.
    _____
    Christa grüßt

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von radewe
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    Zitat Zitat von Ohrscher 33-46 Beitrag anzeigen

    Hamburger Aalsuppe

    In einer richtigen Hamburger Aalsuppe ist „Aal´s bin“, außer Aal, darum nennen wir sie in Hamburg auch „Frische Suppe“.

    Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

  8. #8
    Anonymus

    Standard Fischsuppe (1)

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Ach nein, Aalsuppe ist nicht so mein Fall.
    (...)
    .....wie wäre es denn mit dieser:

    Fischsuppe

    Zutaten f. 4 Pers.: ca.1 Kg Rotaugen (kann auch Pomuchel sein!)
    2 ltr. Wasser
    3 Zwiebeln
    3 Knoblauchzehen
    1 TL Salz
    1 Lorbeerblatt
    je 20 Pfeffer und Gewürzkörner
    100 g Butter
    1 EL Mehl
    Zitronensaft
    1/8 ltr. saure Sahne
    Dill, Petersilie, Schnittlauch

    Zubereitung: Die Fische werden ausgenommen und vom Kopf befreit,
    aber nicht geschuppt!
    Das Wasser wird mit den Gewürzen, den Zwiebeln und dem Knoblauch
    zum Kochen gebracht.
    In das kochende Wasser gibt man die Fische und läßt alles bei
    kleiner Flamme köcheln, bis die Fische zerfallen.
    Danach wird die Brühe durch ein Sieb gegossen.
    In einer Pfanne wird die Butter erhitzt und das Mehl
    unter ständigem Rühren dazugegeben, aber nicht gebräunt.
    Diese Masse gießt man vorsichtig in die Brühe und kocht
    alles zusammen rund 5 min.
    Danach wird die Fischsuppe mit der sauren Sahne, dem Zitronensaft
    und den Kräutern abgeschmeckt.

    Tip 1: Kleine Würfel von Lachs- oder Forellenfilet hinzugeben.
    Tip 2: Die Fischsuppe schmeckt besonders gut, wenn man die Brühe
    über Nacht mit den zerkochten Rotaugen stehen läßt.

    Zubereitungszeit: ca. 60 min.

    Viele Grüsse
    Ohrscher Siegfried

  9. #9
    Anonymus

    Standard Fischsuppe (2)

    Zitat Zitat von Ohrscher 33-46 Beitrag anzeigen
    .....wie wäre es denn mit dieser:

    Fischsuppe

    Zutaten f. 4 Pers.: ca.1 Kg Rotaugen (kann auch Pomuchel sein!).....

    (...)
    .....und noch ne Fischsupp' !!!

    Fischcremesuppe

    Zutaten f. 4 Pers.: 2-3 Rotaugen oder Brassen, 1 Bund Suppengemüse,
    Salz, Pfeffer, 1 EL Senfkörner, 2 Lorbeerblätter, 2 EL Mehl,
    100g Schlagsahne, 1 Bund Dill.

    Zubereitung: Fische schuppen, ausnehmen und von innen und außen
    gründlich waschen. Suppengemüse putzen und kleinschneiden.
    Fische, Suppengemüse, Salz, Pfeffer, Senfkörner und Lorbeerblätter
    in 1 1/2 Ltr. kaltem Wasser aufsezten. Zum kochen bringen, abschäumen
    und bei milder Hitze ca. 30 min. kochen lassen.
    Das ganze durch ein Sieb geben. Flüssigkeit nochmals auskochen.
    Mehl und Sahne verrühren und die Suppe damit binden.
    Mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
    Dill waschen, fein hacken und über die Suppe streuen.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Uebrigens, Christa sei nich so mäklig, een Rezept fier ne Orijinal Danzjer Fischsupp' is heut' kaum noch zu finden und unse liebe Mama kennen wir nich mehr fragen!

    Een juten Apitit un scheene Griesse

    de Ohr'sche Lorbass ut Ohra

  10. #10
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    Zitat Zitat von Ohrscher 33-46 Beitrag anzeigen


    Uebrigens, Christa sei nich so mäklig, een Rezept fier ne Orijinal Danzjer Fischsupp' is heut' kaum noch zu finden und unse liebe Mama kennen wir nich mehr fragen!

    Een juten Apitit un scheene Griesse

    de Ohr'sche Lorbass ut Ohra
    Die Schwester auch nicht, denn die hat lieber in die Schaufenster auf der Langgass geguckt, als in den Kochtopf.

    Na wie? Diese beiden Rezepte sind schon mehr nach meinem Geschmack.
    Und wenn in der Hamburger Aalsuppe gar keine Aale drin sind, dann werde ich die mal probieren. Aber nur am echten Ort, in Hamburg.
    Vielleicht hast du da einen Tipp, wo die am besten schmeckt,Hans-Werner.Mein Sohn wohnt erst ein Jahr in Hamburg. :surprised:
    Tja,es ist nicht immer drin, was drauf steht.
    Ich habe doch auch noch nie einen Jäger in der Jägersoße gehabt.
    Ich hoffe wenigstens.
    ________
    Ebenso scheene Jrieße!
    Christa

  11. #11
    Anonymus

    Standard Fischrestaurants in Hamburg!

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    (...)
    Vielleicht hast du da einen Tipp, wo die am besten schmeckt,.....
    (...)
    Hallo Du Liebhaber von Fischsuppen, schau mal bitte hier:

    [COLOR=#008000]www.qype.com/de600-hamburg/categories/95-fisch-restaurants-in-hamburg


    Es gruesst de Pomuchelskopp' ut Ohra

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von radewe
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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen


    Und wenn in der Hamburger Aalsuppe gar keine Aale drin sind, dann werde ich die mal probieren. Aber nur am echten Ort, in Hamburg.

    Meine lieben Feinschmecker!

    So lange ich denken kann streiten sich die Hamburger warum die Aalsuppe überhaupt so heißt. Einige meinen weil sie mit Aalkraut gewürzt ist. Andere meinen, wenn sich Touristen geneppt fühlen, da sie keinen Aal in der Suppe finden. So sagt dann der Gastwirt: "weil da sonst aal`s bin ist".
    Es ist selbst für Einheimische ein Verwirrspiel: Die Hamburger Aalsuppe ohne Aal heißt auch noch „Frische Suppe“ oder „Saure Suppe“

    Mein Rezept ist so ähnlich wie das Rezept von Siegfried, nur eben süßsauer.

    Hamburger Aalsuppe oder Frische Suppe
    Den Schinkenknochen in Wasser 10 Minuten kochen. Das Wasser weggießen. Den Schinkenknochen und grob zerkleinerte Suppengrün mit der Fleischbrühe eine Stunde kochen lassen. Den Schinkenknochen und das Suppengrün aus der Suppe nehmen, Fleisch vom Knochen lösen, in kleine Stücke schneiden und wieder in die Suppe geben. Das Suppengrün wegwerfen, Suppe kalt werden lassen und das Fett abschöpfen.
    Das Gemüse putzen und in Stücke schneiden. Die Erbsen enthülsen, Backobst mit Wasser bedeckt ausquellen lassen. Gemüse und Obst in die Suppe geben, 20 Minuten kochen lassen. Suppe dann mit Essig und Zucker süßsauer abschmecken und, mit frischen Kräutern würzen.

    Wer Suppe mit Aal wünscht!
    Die Aale gut waschen, in Stückchen schneiden und in Wein und der gleiche Menge Wasser 10 Minuten dünsten. Dann den Aal häuten, entgräten und in die Suppe geben. Zur Aalsuppe werden noch Klößchen (wie auch bei Siegfried) serviert.

    Zutatenfür 4 Personen (wir essen immer 2 Tage davon)
    1 Schinkenknochen mit Reste
    1 Bund Suppengrün
    2 Liter Fleischbrühe
    Möhren, Sellerie und Porree
    möglichst frische Erbsen
    Backobst
    Essig und Zucker
    Kräuter (nach Angebot)

    2 kleine frische Aale und etwas Weißwein

    „Aal´s bin“??

    Herzliche Grüße von Hans-Werner aus Hamburg 3° Hagelschauer

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von radewe
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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    was haben unsere Mütter mit den Pomuchelköpfen und den Schwanzenden gemacht?

    Meine Frau stammt aus einer ehem. alteingesessenen Zoppoter – Fischerfamilie. Fisch essen wir jeden 2.Tag.
    Mein Rezept zur Verwertung der Fischköpfe.

    Pannfisch
    Pannfisch wurden ursprünglich aus gegarten Fischköpfen, Fischresten oder s.g. Beifang gemacht.

    Den Fisch mit (1 L Wasser), Salz, Zwiebelstücke, Lorbeerblatt Pfeffer und Essig 20 Minuten sieden (nicht kochen).
    Danach Lorbeerblatt entfernen.
    Den Fisch enthäuten, entgräten und in kleine Stücke reißen.
    Den Sud mit Senf (nach Geschmack) verrühren.
    Butter in einer Pfanne bräunen und die geschnittenen Kartoffeln hineingeben, salzen, pfeffern und anbraten.
    Fisch und Senfsud zugeben, alles zugedeckt 10 Minuten auf schwacher Hitze ziehen lassen.
    Mit Petersilie bestreuen.

    Zutaten für 2 Personen
    Ca. 500 gr. Beifang oder Fischköpfe (darf auch Fischfilets sein)
    Zwiebel, 1 Lorbeerblatt und Salz
    Pfefferkörner, Essig und Senf
    750 gr. Kartoffeln (gekochte)
    Butter und gehackte Petersilie

    Guten Appetit

    Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

  14. #14
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    Zitat Zitat von radewe Beitrag anzeigen
    Meine Frau stammt aus einer ehem. alteingesessenen Zoppoter – Fischerfamilie. Fisch essen wir jeden 2.Tag.
    Mein Rezept zur Verwertung der Fischköpfe.

    Pannfisch


    Grüße von Hans-Werner aus Hamburg
    Das wird ja aaals besser!
    Siegfried, nun schweig mal vom Kaviar.
    Ich nehme die Suppe.
    Hoffentlich finde ich das Rezept morgen wieder zum Ausdrucken.
    ________
    Das ausgehungerte Christkind

  15. #15
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Tolle Rezepte hier!

    Aber denkt immer dran: Rezepte sind Anhaltspunkte! Wer genau danach kocht ist selber schuld!

    Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Der Eine mag's bodenständig salzig, vielleicht auch pfeffrig, der Andere mag's etwas feiner mit Wein, Lorbeer und Creme fraiche. Und ganz Andere mögen's a la Bouillabaisse!

    Wie war's im alten Danzig? Ich weiß es nicht. Aber höchstwahrscheinlich wurde in den Pott Wasser alles reingeschmissen was irgendwo übrig war: Also Fischköpp, sonstiger Fischabfall wie Flundernreste, aufgekocht, das wurde abgeseiht, Salz rein, Kartoffeln rein, vielleicht auch Kohl (ich weiß es nicht). Zum Schluss noch Fischstücke, vielleicht Rotaugen, Brassen, Karauschen, Ukelei, Neunaugen (das sind Süßwasserfische die es auch aus den Danziger Binnengewässern gab) oder vielleicht auch Seewasserfische. Und das ist zuerst einmal die Flunder, der Pomuchel, der Hering und die Aalmutter.

    Warum gibt's in Danzig eigentlich keine gute Fischsupp? Flaki (bzw. Kutteln) gibt's in etlichen Variationen. Aber ne wirklich gute Fischsupp bekommt man nirgendwo (bitte Einspruch erheben wenn ich falsch liege!). Ich mach Fischsupp in Danzig wie ich auch Bigos mache: Erst den Kühlschrank ausräumen, alles zerkleinern, und dann die letzten Ecken in der Küche ausfegen - immer rein in den Pott mit Wasser. Gewürze nach Belieben - entweder nur Salz und Pfeffer oder die ganze Gewürzpalette rauf und runter, angefangen bei Lorbeer bis zu den Kräutern der Provence.

    Macht die Fischsupp bloß nicht zu kompliziert! In Deutschland könnt Ihr sowieso keine Rotaugen, Brassen, Karauschen kaufen. Kauft guten und festfleischigen Seewasserfisch, verwendet als Basis einen Sud von Miesmuscheln (oder meinetwegen auch nur eine Knorr-Fleischbrühe), haut den filetierten und in Stücke geschnittenen Fisch in den Sud (bzw. Brühe), lasst es nur sieden, schmeckt ab nach Eurem Gusto.

    Probiert, experimentiert, seid offen: Versucht verschiedene Rezepte aber haltet Euch nicht sklavisch an die Zutaten. Ihr wisst schließlich selber was Euch schmeckt.

    Apropos Süßwasserfische wie Rotaugen, Karauschen und Brassen: Jeder Rhein- und Neckarangler wird sie Euch wie Sauerbier anbieten. Sie haben weiches, zerfallendes Fleisch. Es gibt für sie verschiedene Gerichte, aber Suppe kann für sie nie die erste Wahl sein. Sie schmecken leicht fade bis süßlich und man muss schon sehr kräftig würzen, um deren Eigengeschmack in einer Suppe zu übertünchen.

    Ich selber bin leidenschaftlicher Hobbykoch (und auch Angler bzw. das Danziger Blut meiner Fischer-Vorfahren fließt in mir). Das hat sich auch auf meine Tochter vererbt, die hoch oben in Deutschlands Norden gelernte Köchin ist. Ich wünsche mir hier ein kulinarische Erlebnisberichte die eigene Erfahrungen widerspiegeln!!! Bitte keine Kochbuchrezepte.

    Was schmeckt Euch? Was habt Ihr selber ausprobiert?

    Es muss nicht die "haute cuisine" sein, ganz banale und gut schmeckende Gerichte reichen aus. Ein einfaches Beispiel kann jeder in Basias Fischrestaurant in Bodenwinkel / Katy Rybackie erschmecken: Normaler Fischsud, Salz rein, Aalstücke rein, Nudeln rein, aufsieden, zum Schluss noch frischen Dill oder Petersilie rein, und das war's: Meine Garantie: Ihr werdet noch lange danach davon träumen!
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
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  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von radewe
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    Zitat Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen

    Aber denkt immer dran: Rezepte sind Anhaltspunkte! Wer genau danach kocht ist selber schuld!............Ich selber bin leidenschaftlicher Hobbykoch
    Moin Wolfgang,
    im Winter 2006 aß ich unweit von unsern Hotel in Zoppot, in einem kleinen Restaurant (mit Deckenmalerei), zum ersten Mal „Piroggen“. Der Wirt versicherte uns: es sei das Nationalgericht aus Gdansk.
    Nun wollte ich Dir die Anhaltspunkte für Piroggen entlocken. Zur Adventzeit will ich mich selber daran versuchen………als sehr lecker habe ich diese in Erinnerung.
    Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

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