Die Volksschule war nicht katholisch, sondern für alle da. In unserem Dorf gab es nur die katholische Kiche. Die Protestanten mußten in die ev.Kirche in Sobowitz (7km.) gehen. Die Schulen und Post waren deutsch. 2 Kindergärten, Deutsch und polnisch. In Danzig eine polnische und deutsche Post, deutsche und polnische Hochschulen und Gymnasien. Der Nachbarort heißt richtig Lamenstein. Zu Gr. Trampken gehörte das "Gut Burandt". Senior Burandt nach dem Krieg Major oder Oberst. Sein ältester Sohn, mein Schulkamerad der ersten Jahre, hat es beim Bund zum General Ltn. gebracht.
Weil die Eisenbahn im Freistaat Danzig nach dem 1. Weltkrieg Polnisch blieb, wurden da nur polnische Bürger beschäftigt. Deshalb, und weil man bei uns gut leben konnte, lebten in Trampken wie überall eben auch Polen. Wir vertrugen uns gut. Es war nur ein Pup-Dorf. Kaum mehr als 100 Einwohner. Bauern Handwerker, Kaufleute und Tagelöhner.
Nach dem Umschwung in Polen ging es bergauf. Es gab wieder alles zu kaufen, wie damals bei uns, als die DM eingeführt wurde. Heute ist "Groß Trampken" wirklich groß. Acht bis zehn Nachbardörfer wurden eingemeindet. Neue Straßen wurden gebaut, Sportplatz, Sporthalle und Gymnasium gebaut. Einwohner ca. 3500. Um die alten Häuser allerdings kümmert sich niemand. Sie gehören den Gemeinden. Die fallen langsam auseinander. Aus dem gepflegten Park am Gutshaus ist ein wilder Busch geworden. Das Haus selbst hat auf einer Seite kein Dach mehr. Ähnlich mitgenommen sind die Bauernhäuser unserer vertriebenen Landwirte. Neue Besitzer sind eingezogen, aber für die Höfe gibt es nur eine Bezeichnug: Polnische Wirtschaft.
Sei gegrüßt von Walter