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Thema: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

  1. #1
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    Standard DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Das Buch von Ruhnau "DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt" habe ich vor Jahren mal um ein paar Mark auf dem Flohmarkt erstanden. Hübsche Bilder, schöne Karten. Bei genauerem Lesen zu Hause waren meine ersten Gefühle: (Neo-)Nazi, Antisemit. Beides ist bei noch genauerem Lesen zwar falsch. In seinem Buch „Kalte Heimat“ bemerkt Andreas Kossert an einer Stelle aber (sinngemäß), dass viele aus dem Vertriebenenbereich nach dem Krieg geistig in den dreissiger Jahren stehen geblieben sind. Ruhnaus Texte scheinen mir ein Beispiel dafür.

    Da wird zwischen den „deutschgesinnten Juden“, die in den „Volkskörper“ zu integrieren sind und den „Ostjuden“ unterschieden. „Auch in Danzig hatten die „Ostjuden Kontakt mit dem sowjetischen Konsulat“. Im Übrigen geht es Ruhnau um „Polens Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs“. Ruhnau beschreibt weder den Völkermord an den Juden noch den versuchten Völkermord an den Polen.

    Oh Deutschland hoch in Ehren.

    Bloß in welchen. Das alles ist eine Art deutsch-nationalistischen Denkens, die heute insbesondere für die absolute Mehrzahl jüngerer Menschen in Deutschland schlicht nicht mehr verständlich ist und zu meinen geschilderten Erstreaktionen führte. Das Buch von Ruhnau ist wohl 1971 erschienen.

    * * *

    Wegen der jüdischen Danziger hier noch die folgenden Auszüge aus dem Buch von Frank Fischer, Danzig. Die zerbrochene Stadt, 2006, S. 337ff.:

    (…) Mit dem Wahlerfolg von 1935 im Rücken verspürte Forster keinerlei Hemmungen mehr, auch den Juden gegenüber sein wahres Gesicht zu zeigen. Die Diffamierung und Demütigung der jüdischen Minderheit … auf allen Gebieten der politischen, gesellschaftlichen und beruflichen Betätigung hatten die Nazis von Anfang an mit perfider Energie vorangetrieben. Die Neuzulassung von jüdischen Ärzten, Zahnärzten, Apothekern und Anwälten war seit Juli 1933 praktisch unmöglich … Das Gros der jüdischen Beamten an Schulen und Behörden war 1933/34 entlassen worden, dazu die jüdischen Künstler, die beim Danziger Rundfunk, am Stadttheater oder an der Zoppoter Waldoper gearbeitet hatten. Beschmierte Wohnhäuser und Geschäfte … Boykottaufrufe gehörten seither zum Alltag in der Freien Stadt; Beleidigungen, Belästigungen und Überfälle auf offener Straße inbegriffen.

    Trotz alledem, berichtet der jüdische Lehrer Samuel Echt … „soll anerkannt werden, dass im Jahre 1935 und noch zum Jahresbeginn 1936 in wenigen Fällen das Recht siegte und Übeltäter … verurteilt wurden; bald aber geriet auch das Gericht völlig unter den Einfluss der Partei.“

    …Den Wendepunkt markierte die Rede, die Forster auf dem Danziger Gauparteitag am 10. Oktober 1937 hielt…Bis zum Frühjahr 1938, verlangte Forster wenige Wochen später kategorisch, müsse die „Judenfrage“ in Danzig gelöst sein.

    Eine Welle der Gewalt brach über die jüdische Bevölkerung herein, begleitet von antisemitischen Gesetzen, die dem braunen Terror ein fadenscheiniges Mäntelchen der Legalität umhängen sollte. … Wer es sich leisten konnte … suchte sein Heil in der Flucht.
    Seit dem Sommer 1938 prangten in sämtlichen Badeorten, im sogenannten Weltbad Zoppot ebenso wie in Glettkau oder am berühmten Hotel „Seestern“ in Brösen, Schilder mit der Aufschrift „Juden unerwünscht“. Am 23. November 1938 traten die … „Nürnberger Gesetze“ … in Kraft.

    …Im August 1939 … lebten noch tausendsiebenhundert Juden unter entwürdigendsten Umständen in Danzig. Nicht einmal die Hälfte von ihnen schaffte es auf einen der Transporte nach Palästina, Schanghai, England oder Bolivien. Wer zurückblieb, wurde bis Mitte 1943 von den deutschen Behörden deportiert, was einem Todesurteil in der Regel gleichkam. Die Spur der Verhafteten verlor sich entweder im Warschauer Ghetto oder endete in den Konzentrationslagern …

  2. #2
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Rüdiger Beitrag anzeigen
    Das Buch von Ruhnau habe ich vor Jahren mal um ein paar Mark auf dem Flohmarkt erstanden. ...Bei genauerem Lesen zu Hause waren meine ersten Gefühle: (Neo-)Nazi, Antisemit. Beides ist bei noch genauerem Lesen zwar falsch.
    Auch ich besitze Prof. Ruhnaus Buch. Nicht die vermeintlichen Fakten machen es lesenswert, sondern der Umstand, dass das Buch selber bzw. seine Inhalte, Sichtweisen und Interpretationen bereits Geschichte ist. Denn mit dem Abstand zum Publikationsdatum wird deutlich, wie stark die Geschichte im Lauf der Zeit einer Objektivierung und Neubewertung unterlag.

    Dr. Peter Oliver Loew schreibt in seinem wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Buch "Danzig und seine Vergangenheit 1793-1997" über den "Danziger Amateurhistoriker" Rüdiger Ruhnau und dessen Buch "Danzig - Geschichte einer deutschen Stadt":

    "In seiner Geschichte Danzigs von 1971 breitet Ruhnau seine Vorstellung von der städtischen Vergangenheit aus - sie ist deutschtumsfixiert, nicht frei von antisemitischen Anspielungen und bezieht polnische Bestimmungsfaktoren nur da in die Betrachtung mit ein, wo sie als "Fremdkörper" erschienen können. Das Werk will laut Vorwort "den Danziger Landsleuten [...] eine geistige Waffe in die Hand geben" und scheut dabei vor gewagten Umdeutungen nicht zurück. So wird der Heilige Adalbert der erste Märtyrer Ostdeutschlands genannt"
    -----
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  3. #3
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    Zitat Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen
    Auch ich besitze Prof. Ruhnaus Buch. Nicht die vermeintlichen Fakten machen es lesenswert, sondern der Umstand, dass das Buch selber bzw. seine Inhalte, Sichtweisen und Interpretationen bereits Geschichte ist. Denn mit dem Abstand zum Publikationsdatum wird deutlich, wie stark die Geschichte im Lauf der Zeit einer Objektivierung und Neubewertung unterlag.

    Wo siehst du eine Objektivierung, Wolfgang?
    Ich sehe immer nur eine kritische Betrachtung der Schriften, die nicht im Sinne der polnischen Sichtweise zu Danzigs Historie veröffentlicht sind.
    Ich habe noch den Film vor Augen, der neulich im Fernsehen lief,im hr.
    Ein Film über Danzig und nicht ein einziges Mal das Wort "Deutsch " gefallen.Schämt man sich auf deutscher Seite, es zu erwähnen oder traut man sich nicht?
    Hier im Forum was davon erwähnt??? Nö.
    Und das in der heutigen Zeit!
    Objektiv - ja, da müssen wir hinkommen.
    ______
    Christa
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    (M. Gandhi)

  4. #4
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Wo siehst du eine Objektivierung, Wolfgang?
    Ich sehe immer nur eine kritische Betrachtung der Schriften, die nicht im Sinne der polnischen Sichtweise zu Danzigs Historie veröffentlicht sind.
    Hallo Christa,

    auch hier in unserem Forum sind mehr und mehr Anzeichen einer "Informationsüberfütterung" zu erkennen. Ich muss gestehen, auch ich kann nicht mehr alles lesen bzw. mich später an einmal Gelesenes erinnern. Wahrscheinlich wirst Du die Kritik an Waldemar Nocnys Buch "Insel im Strom" (http://forum.danzig.de/showthread.php?t=892) nicht gelesen haben. Die Kritk soll nur als Beispiel aufzeigen, dass sehr wohl auch harte Worte gegen falsche und polemische Darstellungen auf polnischer Seite verwendet werden.

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Ich habe noch den Film vor Augen, der neulich im Fernsehen lief,im hr. Ein Film über Danzig und nicht ein einziges Mal das Wort "Deutsch " gefallen.Schämt man sich auf deutscher Seite, es zu erwähnen oder traut man sich nicht?
    Hier im Forum was davon erwähnt??? Nö.
    Das finde ich sehr schade... - aber, Christa, haben wir denn hier nicht die Möglichkeit, darüber zu sprechen? Ich habe den Film nicht gesehen, sonst hätte ich mich sicherlich darüber ausgelassen. Aber warum hast Du denn nicht darüber geschrieben...? - also mich hätt's an Deiner Stelle schon in den Fingern gejuckt, etwas zu schreiben wenn sich da niemand anderes meldet. Und Du hast noch immer die Chance das nachzuholen...

    Übrigens gibt's ja auch deutsche Teilnehmer unseres Forums, denen die deutschen Städtebezeichnungen Danzig oder Zoppot nicht über die Lippen kommen - da muss man gar keine Filme anschauen sondern nur hier in unserem Forum lesen...

    Um auf Objektivität zurückzukommen: Es gibt unbestritten immer wieder mal falsche und nationalistisch eingefärbte Sichtweisen der Geschichte auf deutscher und auf polnischer Seite. Deutsche fordern, Polen müsste seine Ansichten revidieren. Hier, auf deutscher Seite, sind aber mitunter nach wie vor noch Geschichtsinterpretationen Allgemeingut, die zu Bismarcks und Hitlers Zeiten erfunden wurden. Jüngere deutsche Forscher, die sich intensiv in die Geschichte eingearbeitet haben und einer Erkenntniserweiterung dienen könnten, werden kaum wahr genommen, wie z.B. Peter Oliver Loew, Dieter Schenk, Arnold Bartetzky, Christa Harlander, Corina Heß, Anna Meier. Aber auch ältere Forscher wie Prof. Wolfgang Deurer arbeiten eng mit polnischen Forschern zusammen - und man nähert sich.

    Aber es ist trotzdem noch vielfach auf deutscher und polnischer Seite schwer, sich von lieb gewonnenen stramm nationalen Sichtweisen loszulösen. Das wäre der erste Schritt zu mehr Objektivität...
    -----
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  5. #5
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    Themenstarter

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    Das Problem ist, dass für die Geschichtsschreibung über Danzig und die anderen Vertreibungsgebiete faktisch eine ganze Historikergeneration ausgefallen ist, nämlich, verkürzt gesagt, die Generation der sogenannten Altachtundsechziger. Das hatte eine Publikationsflut allein aus dem Lager der Vertriebenenverbände und der politisch rechts bis sehr weit rechts Stehenden zur Folge, ohne dass darüber bis tief in die neunziger Jahre hinein eine streitige Diskussion stattfand. Es gibt aus dem Jahre 2003 ein etwas langatmiges aber gleichwohl empfehlenswertes Buch von Gregor Thum über die Ansiedlung der polnischen Bevölkerung in Breslau 1945. In einer Besprechung dazu hat der frühere Vertriebenenpräsident Hupka kurz vor seinem Tod sinngemäß geschrieben, er sei ratlos, wozu man ein solches Buch denn überhaupt brauche. „Deutschtumsfixiert“ ist auch da in der Tat der richtige Begriff.

    Eine jüngere Historiker- und Publizistengeneration bemüht sich, soweit ich sehe, in breiterer Linie erst seit den neunziger Jahren mit Erfolg um eine Geschichtsbetrachtung ohne deutsch-nationale-nationalistische Ausrichtung und selbstverständlich ohne nun eine einseitig propolnische Haltung einzunehmen (siehe gerade Kossert). Vergessen werden sollen aber für die Zeit davor auch nicht - als Publizisten mit Gottseidank breiter Wirkung - Marion Gräfin Dönhoff und Christian Graf Krockow. Für Danzig ist mir der Name Hans Georg Siegler im Gegensatz etwa zu Ruhnau positiv aufgefallen aber ich kenne da den Hintergrund nicht ausreichend.

  6. #6
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen
    Hier, auf deutscher Seite, sind aber mitunter nach wie vor noch Geschichtsinterpretationen Allgemeingut, die zu Bismarcks und Hitlers Zeiten erfunden wurden.
    Vielleicht noch eine Ergänzung: Wer sich mit Rüdiger Ruhnaus Schriften etwas intensiver auseinander setzt wird feststellen, dass er ganz offensichtlich auf dem geschichtlichen Erkenntnisstand der 30er und 40er Jahre stehen geblieben war. Das mag auch darauf zurückzuführen gewesen sein, dass der Zeitgeist keine anderen Sichtweisen zuließ. Erschwerend kam natürlich auch hinzu, dass es zum Danziger Staatsarchiv keinen Zugang gab - und heute steht es jedem Wissenschaftler offen.

    Nur eins verstehe ich nicht ganz: Warum klammert man sich argumentativ auch heute noch an solche Leute???
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  7. #7
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Rüdiger Beitrag anzeigen
    Für Danzig ist mir der Name Hans Georg Siegler im Gegensatz etwa zu Ruhnau positiv aufgefallen aber ich kenne da den Hintergrund nicht ausreichend.
    Hallo Rüdiger,

    Siegler war Journalist, Autor, kein Wissenschaftler. Obwohl er auch einen erstaunlich guten Abriss der Geschichte Danzigs schrieb: "Danzig - Chronik eines Jahrtausends". Recht gut zu lesende geschichtliche Literatur über Danzig ist auch zu finden, so z.B. Frank Fischers Buch "Danzig - Die zerbrochene Stadt." Von den Älteren darf auch Erich Brost nicht unerwähnt bleiben, Danziger Nazi-Verfolgter und nach dem Krieg Herausgeber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

    Aber, und das ist Tatsache, neue Erkenntnisse zur Geschichte Danzigs -und zwar auch zu dessen deutscher Geschichte- werden heute überwiegend vor Ort in Danzig gewonnen. Dass dies sehr sachlich und fundiert sein kann, zeigen immer wieder hervorragende und hochinteressante Artikel in dem zweimonatlich erscheinenden Danziger Magazin "30 dni". (Übrigens hat in der letzten Ausgabe auch unser "Pomuchel" einen Artikel über Jerusalem und die damalige Galgenhinrichtungsstätte veröffentlicht)
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  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Einen ausgewogenen Beitrag bringt das Buch Polnische Geschichte und Deutsch-Polnische Beziehungen für den Geschichtsunterricht. Dieses Buch ist von deutschen Historikern unter Mitwirkung von polnischen Historikern entstanden. ISBN 978-3-06-064215-1.
    Gruß Peter

  9. #9
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    Zitat Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen
    Hallo Christa,



    Aber auch ältere Forscher wie Prof. Wolfgang Deurer arbeiten eng mit polnischen Forschern zusammen - und man nähert sich.


    ..
    Aber es ist trotzdem noch vielfach auf deutscher und polnischer Seite schwer, sich von lieb gewonnenen stramm nationalen Sichtweisen loszulösen. Das wäre der erste Schritt zu mehr Objektivität.

    Informationsüberfütterung, ja, das stelle ich auch bei mir fest.
    Viele interessante Bücher gibt es, die zu lesen ich wohl erst im Jenseits Zeit haben werde.

    Wolfgang, wenn schon ein Benutzerbild Anlass ist für heftige Diskussionen, wenn ein blöder Witz nicht einfach als blöder Witz abgetan werden kann,dann wird es schwierig, auch zu Fernsehsendungen sich zu äußern.

    Du versuchst den Spagat, und du wirst eines Tages Erfolg haben.
    Es wird aber noch so manches graue Haar kosten, (falls dann noch nicht alle ausgerauft sind!)


    Böttcher hat auch ein gutes, sachliches,Buch geschrieben.
    Leider erscheint es nicht in polnischer Sprache.

    Was das Nationalbewusstsein betrifft:

    Was über meine Heimat Danzig berichtet wird, das muss wahr sein.Mehr nicht.

    Nationalstolz???
    Ich bin stolz, ein Danziger zu sein.

    __
    Ich wünsche einen sorgenfreien geruhsamen Zweiten Advent!
    Christa
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  10. #10
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Viele interessante Bücher gibt es, die zu lesen ich wohl erst im Jenseits Zeit haben werde.
    Als ich diesen Satz las musste ich an den leider viel zu früh verstorbenen Wolfgang Federau denken, der sein Gedicht "Wenn ich tot bin" mit folgenden Worten einleitete:

    Lieg ich einstmals tot in meinem Bette,
    stehn noch in den Schränken, hübsch gebunden,
    Bücher, die ich gern gelesen hätte.
    Nur - ich habe nie die Zeit gefunden.

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Du versuchst den Spagat, und du wirst eines Tages Erfolg haben.
    Ach, danke für Deinen Optimismus! Wenn Du an das Lesen denkst, siehst Du die Möglichkeiten dazu erst im Jenseits. Wenn ich an den Spagat denke, werde auch ich erst aus dem Jenseits zukünftigen Generationen gratulieren können.

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Es wird aber noch so manches graue Haar kosten, (falls dann noch nicht alle ausgerauft sind!)
    Ja, es stimmt, ich "ergraue" langsam. Aber Haare habe ich noch genug

    Zitat Zitat von Christkind Beitrag anzeigen
    Nationalstolz???
    Ich bin stolz, ein Danziger zu sein.
    Da hast Du auch allen Grund dafür!

    Euch Allen einen schönen 2. Advent!
    -----
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  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Zitat Zitat von Wolfgang Beitrag anzeigen
    ... Ich habe den Film nicht gesehen, sonst hätte ich mich sicherlich darüber ausgelassen. ...
    Wolfgang, ich kann Dir eine Kopie auf DVD schicken - wenn Du möchtest.
    Trotz Christas zutreffender Kritik finde ich den Film gut gemacht.
    Er ist für mich eine lebhafte Ergänzung zu meinen Reisebildern vom vergangenen Jahr.

    Dies ist der Inhalt des Filmes:

    "Danzig - Gdansk: Stadt der stolzen Kaufleute
    Danzig ist eine der ältesten Handels- und Industriemetropolen an der Ostsee. Eine Stadt mit Ruhm und Glanz und einer langen wechselvollen Geschichte.
    Von Frieden, Freiheit, Reichtum und Ruhm künden bis heute die allegorischen Figuren am "Goldenen Tor", dem letzten und prächtigsten von drei Zugangstoren durch die gewaltige Festungsanlage. Die Tore führen auf Danzigs Prachtstraße, die Langgasse. Hier wohnten einst die Reichsten und Mächtigsten der Stadt und in den sogenannten Königshäusern am Ende dieser Straße fanden auch die polnischen Herrscher komfortable Unterkunft.
    In ihrer Blütezeit waren die Einnahmen der Stadt doppelt so hoch, wie die des ganzen polnischen Staates. Die Könige waren auf die finanzielle Unterstützung der reichen Kaufleute angewiesen. Danzig gehörte damals zu den führenden Stadtrepubliken Europas. Macht und Reichtum der Stadt gründeten auf dem alten Hafen Mottlau. Schiffe, mit Waren aus aller Welt legten hier an.
    Danzig pflegte auch immer enge Kontakte zu seinem Umland. Handwerker aus Kaschubien arbeiteten in der Stadt, oder handelten dort mit ihren handwerklichen Produkten. Das ist noch heute so. Die Niederungen um Danzig sind geprägt von den niederländischen Protestanten, die im 16. Jahrhundert als Flüchtlinge kamen. Sie brachten ihre Kenntnisse mit, wasserreiches Land trocken zu legen, um es landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Auch sie arbeiteten als begehrte Handwerker in Danzig. Das alles ist lange her. Im 20. Jahrhundert wurde Danzig von Krieg, Vernichtung und Vertreibung heimgesucht. 1945 wurde die Stadt weitgehend zerstört. Engagierte Bürger aber erreichten den Wiederaufbau. Die Stadt hat ihr altes Gesicht zurück bekommen." Quelle: SWR.de
    .
    Es grüßt der Heibuder!

    "Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz." (R.Fernau)

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von Regina
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    Glocke Langgasser Tor

    Nach meinen Wissen hiess das Tor am Anfang der Langgasse immer "Langgasser Tor" und erst nach 1945 "Goldenes Tor". Deshalb, wenn man ueber die Vergangenheit schreibt muesste man auch den alten, richtigen
    Namen nennen.
    Mit Guten Gruessen
    Regina

  13. #13
    Benutzer Avatar von Pomuchel
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    Zitat Zitat von Regina Beitrag anzeigen
    Nach meinen Wissen hiess das Tor am Anfang der Langgasse immer "Langgasser Tor" und erst nach 1945 "Goldenes Tor". Deshalb, wenn man ueber die Vergangenheit schreibt muesste man auch den alten, richtigen
    Namen nennen.
    Mit Guten Gruessen
    Regina
    Genau Regina. Namen der historischen Objekte sind auch Denkmäler der Geschichte.
    Hochachtungsvoll
    virt. Prof. Grün
    www.rzygacz.webd.pl/pomuchel/archiv.html -
    Danziger Dienstleistungen jeglicher Art
    Nachforschungen in Archiven (Danzig und Umgebung)
    Historische und heutige Bilder von Danzig
    Kontakt über PN

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Daumen hoch Langasser Tor

    Zitat Zitat von Pomuchel Beitrag anzeigen
    Genau Regina. Namen der historischen Objekte sind auch Denkmäler der Geschichte.

    Hallo in die Runde.

    Ich habe es gar nicht anders in Erinnerung als "Das Langasser Tor" und war etwas verwirrt, den Namen gar nicht mehr zu finden.

    Der Name "Goldenes Tor" hört sich zwar auch gut an, entspricht aber nicht der historischen Realität.

    So ist es nun mal, das meint Erhart
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von Aschwawe +2012
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    Standard Langgasser Tor

    Liebe Danziger!
    In meinen ersten 15 Lebensjahren kannte ich besagtes Tor unter der Bezeichnung "GRÜNES TOR".
    Mit Heimatgruß Annemarie aus der Paradiesgase
    Annemarie aus der Paradiesgasse

  16. #16
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Zitat Zitat von Aschwawe Beitrag anzeigen
    In meinen ersten 15 Lebensjahren kannte ich besagtes Tor unter der Bezeichnung "GRÜNES TOR".
    Hallo Annemarie,

    Das Langgasser bzw. Goldene Tor befindet sich am oberen Ende der Langgasse Richtung Stockturm. Das Grüne Tor befindet sich am entgegengesetzten Ende und schließt den Langen Markt zur Mottlau hin ab. Es heißt im Polnischen "Zielona Brama" was wörtlich übersetzt "Grünes Tor" bedeutet.

    Ein Foto vom Grünen Tor findest Du unter: http://commons.wikimedia.org/wiki/Im...DANSK_ubt.jpeg


    Aber auch vom Langgasser / Goldenen Tor ist ein Foto zu finden:
    http://commons.wikimedia.org/wiki/Im..._2004_ubt.jpeg
    (Blickrichtung durch das Tor in die Langgasse)
    -----
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  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Auf der (vergeblichen) Suche nach einer Information über die Entstehung des von mir nicht geliebten, ständig wiederholten Begriffes "Erlebnisgeneration" bin ich auf diesen Bericht gestoßen, der in diesen Thread passt:
    http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=27216.

    Gruß Ulrich

  18. #18
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Schönen guten Abend,
    hallo Ulrich,

    danke für diesen Link-Hinweis. Ich möchte auch noch darauf aufmerksam machen, dass es bei Yahoogroups eine unter Mitgliederschwund darbende sogenannte "Erlebnisgeneration"-Gruppe gibt, bei der es heißt:

    "Der Name unseres Forum soll der Wegweiser zu einer Begegnungsstaette sein. Diese Begegnungsstaette ist der Treffpunkt wo sich die letzten noch lebenden in Danzig geborenen Marjellchens und Bowkes zusammenfinden.
    Danziger/innen die in aller Welt verstreut wurden und dort ihre zweite Heimat gefunden haben, sind ganz herzlich eingeladen teilzunehmen an Unterhaltung in einer Sprache die unwiederbringlich zuende geht.
    Grundlage fuer unser Forum ist daher der Wunsch, mit heimatlichen Dialekt und typischen Woerter unserer Umgangssprache aus Kinder-und Jugendtagen Gespraeche zu fuehren. "Stammtischgespraeche alter Pomuchelskoeppe" wie zu Zeiten des ollen Poguttke, wo ueber alles und jedes humorvoll plachandert wurde.
    Der Alt-Danziger Wappenspruch: "NEC TEMERE - NEC TIMIDE" soll Bestandteil der Unterhaltung im Forum sein, und damit zu einem ruhigen und gemuetlichen Klang fuehren.
    Wir alten Danziger/innen wollen die Erinnerung frisch halten! Kein Gras darueber wachsen lassen! Somit soll in unserem Forum generationenuebergreifend die Moeglichkeit geboten sein, jedem der guten Willens ist die Geschichte Danzigs zu erforschen, einzutreten in ein Danziger Forum in das er herzlich eingeladen ist."

    Na, wenn das nix is...

    Anmeldungen (möglichst zahlreich) sind erbeten unter: http://de.groups.yahoo.com/group/Dan...nisgeneration/

    Ein bisschen Werbung und künstliche Beatmung für die unter Mitgliederschwund darbenden Mitwettbewerber darf doch erlaubt sein

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  19. #19
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Yahoogroups-Erlebnisgeneration? Geh mich wech!!! Habe mich schon einmal anmelden wollen und bin abgelehnt worden. Bin wahrscheinlich nicht "Erlebnisgeneration" genug, hab aber alles miterlebt. Auf so was kann ich verzichten.

  20. #20
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Schönen guten Abend,

    in meinem letzten Beitrag vom 11.10. machte ich auf die "Erlebnisgeneration" bei Yahoogroups aufmerksam. Wie mir nun mehrfach mitgeteilt wurde, werden dort Aufnahmenträge ignoriert. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wer sich informieren möchte, kann dort auch -so habe ich mir sagen lassen- relativ einfach mitlesen. Über "Google" sollen angeblich Informationen zu finden sein wie das geht. Ich selber weiß aber nichts davon und mich interessiert das auch nicht so besonders. Für mich hat unser Forum Priorität

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  21. #21
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    Sehe das hier gerade. Soweit ich mich dunkel erinnere, ist mein Beitrag oben Nr. 1 aus 2008 ursprünglich wohl nur eine Antwort in einem ganz anderen thread gewesen, der Zusammenhang fehlt irgendwie.

    Das im Beitrag von mir erwähnte Buch habe ich übrigens mittlerweile in die Mülltonne getan. Dort enthaltene Sachdokumente findet man heute im Internet. Erheblich bessere Geschichtsdarstellungen haben seit über einem Jahrzehnt u.a. Fischer, Loew, Schenk vorgelegt. Hinzu kommen die vielfältigen historischen Beiträge in den polnischen Internetforen, deren Inhalt man sich im Regelfall schon im Internet übersetzen lassen kann.

    Das Werk Loews über die Danziger Geschichtskultur gibt's zum Runterladen:

    http://www.perspectivia.net/content/...au/loew_danzig

  22. #22
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    Standard AW: DANZIG - Geschichte einer deutschen Stadt

    In meinem Radio-Beitrag ist zu Lesen, was die Verantwortlichen über die Vorgänge vor und nach dem 1.09.1939 in Danzig zu sagen hatten. Bitte nachlesen. ghd.jeske
    Um keine Behauptungen zu verbreiten, zitiere ich aus dem Bericht über die Aufstellung, Einsatz und Tätigkeit des SS-Wachsturmbann E. (Eimann) Niedergeschrieben vom - Höheren SS und Polizeiführer Danzig-Westpreußen- Hildebrant
    Gerhard Jeske Dokumentarfilm & Musik
    22547 Hamburg Franzosenkoppel 32
    Copyright 20. Dezember
    Offener Kanal -UKW 96.
    Redaktions treffen am 10.5.96/15 Uhr
    gesendet wird am 5.6.1996 in Hamburg. (+ Berlin UKW 92)
    Flucht und Vertreibung in Danzig-Kriegsbeginn in Danzig.
    Ich beginne meinen Bericht mit einer Frage:
    :Konnten Ihre Großeltern sich vorstellen, dass das Land östlich der Oder und Weichsel vom Deutschen Reich abgetrennt werden könnte ?
    Nein ? So etwas wäre unvorstellbar gewesen.
    Moment mal! Da gab es einen Preußen, der konnte sich das vorstellen. Es war der Märkische Schriftsteller Theodor Fontane .
    In seinem Brief vom 5.8.1893 schreibt er folgende politische Perspektive auf.
    "Niemand ist im geringsten von der Sicherung unserer Zustände überzeugt; das eroberte kann wieder verloren gehen Ost und Westpreußen auch, und ein Polenreich, was ich über kurz oder lang für wahrscheinlich halte, entsteht aufs neue."
    Das sagte Fontane in einer Zeit, wo das zweite Deutsche Reich sich industrialisierte, angeblich vor militärischer Kraft strotzte und in der Weltpolitik kräftig mitmischte.
    Und es kam wie Fontane es vorausgesagt hatte.
    1918 ging für Deutschland der erste Weltkrieg verloren;
    Sofort begann die Vertreibung von Menschen aus verschiedenen Ländern.
    Viele Deutsche verließen Polen, Schlesien und aus der Kaschubei, Damals wanderten sie noch freiwillig aus , ebenso zog es etliche tausend Polen aus Pommern und dem Ruhrgebiet wieder zurück in die alte polnische Heimat.
    Dieser Transfer von Menschen vollzog sich unter gesetzlichen Rahmenbedingungen, die es erlaubten entweder zu bleiben, die Staatsangehörigkeit des Landes anzunehmen oder auszuwandern, mit der Möglichkeit, seinen Besitz zu verkaufen .In den zwanziger Jahren tauchte schon eine Besonderheit in der Propaganda auf. Sie macht sich bemerkbar im Nordosten Europas. Dort kam es zwischen dem Baltischen Völkern und den dort seit Jahrhunderten eingesessenen Deutschen, besonders den Adligen, zu politischen Zusammenstößen, die im Bürgerkrieg endeten. Nach dem Sieg der bürgerlichen Regierungen entzogen diese, besonders den deutschen Gutsbesitzer per Gesetz die wirtschaftliche Grundlage. Daraufhin verließen viele Deutsch-Balten ihre Heimat und zogen nach Deutschland Ende der dreißiger Jahre wurde diese Abschiebung aus dem Baltikum hinter dem Rücken der Betroffenen organisiert. So schloss die Nationalsozialistische deutsche Regierung mit den Regierungen der Baltischen Staaten Umsiedlungsverträge ab, in denen auch über die Abwicklung der Vermögen entschieden wurde. Völlig unvorbereitet wurde die Deutsch-Baltische Volksgruppe mit dem Ergebnis der Umsiedlungsverträge konfrontiert.
    Nach Deutschland umgesiedelt wurden aus Estland 13.700 Personen, aus Lettland ungefähr 52.000.
    Es waren also bürgerliche Regierungen, die die ersten Umsiedlungen im Osten durchführten. Trotzdem blieb eine größere Anzahl im Lande zurück. Als durch den geheimen Zusatzvertrag zwischen Hitler und Stalin die Baltischen Länder in das Interessengebiet der Sowjet Union fiel wurde zwischen Berlin und dem Kreml eine Nachaussiedlung beschlossen und durchgeführt.
    Bis 1941 wurden 7000 Personen aus Estland und 10.500 aus Lettland nach Deutschland verfrachtet.
    Das Paradoxe in der Geschichte des 19.Jh. wird hier deutlich. Obwohl viele Deutschstämmige im Baltikum ihre Heimat verloren hatten, gab es weder von Ihnen noch von der deutschen Außenpolitik starke politische Reaktionen gegen diese Länder .Weil man das Baltikum politisch gegen den Kommunismus als westlichen Vorposten brauchte, deshalb verzieh man ihnen den Bruch mit der deutschen Minderheit. So wurde von 1939-1941 eine 750 jährige gemeinsame Geschichte willentlich beendet.
    Diese Fakten zeigen, dass die Nationalsozialisten die Vertreibung, oder wie sie es nannten Umsiedlung von Deutschen oder ausländischen Minderheiten zu ihrem Programm erhoben hatten und brutal anwandten.
    Ich beschränke mich jetzt in meiner Darstellung auf Danzig und seine Umgebung. Der Heimatverlust beginnt schon in der Heimat und zwar, indem man einer Minderheit oder politischen Gruppe ihre kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Basis wegnimmt, sie zerstört.
    Die Danziger Bevölkerung hatte 1933 und 1935 mit über 53% die Nationalsozialisten gewählt. Unter dem Gauleiter Forster und dem braunen Senat wurden ab 1933 alle demokratischen Parteien verboten. Zuerst mussten Mitglieder der Linken Parteien aus Danzig fliehen, diese Flucht vor der Nazi Gestapo nennt man vornehm-„Emigration“.
    Noch schlimmer traf es die jüdischen Bürger der Stadt Danzig.
    Der Antisemitismus hatte in der Hansestadt Danzig Tradition. Schon im Mittelalter waren es wirtschaftliche Gründe, die den Juden das Wohnrecht und Bürgerecht in der Hansestadt Danzig verweigerten. Auch polnischen Könige praktizierten ihre Politik mit Minderheiten oft nur aus wirtschaftlichen Erwägungen Die theologisch ideologischen Gründe erfand die Katholische Kirche dazu. Jedenfalls hatte der polnische König Kasimier im Jahr 1457 den Danzigern das große Privileg bestätigt, dass bestimmte: " dass kein Lombarde, Nürnberger, Schott-Engländer oder Jude soll der Stadt Freiheit genießen."
    Das Privileg war also nicht nur gegen die Juden gerichtet. Es war somit nicht rassisch bedingt. Es sollte sich aber zeigen, was die Danziger Handelsherren und Senatoren darunter verstanden.
    Ihre Ausdrucksweise verrät die Tendenz. 1616 forderte die 3. Ordnung die Ausweisung der Juden aus Danzig und das Verbot ihres Gottesdienstes. Die Danziger Repräsentanten erklärten, "dass sie Gott dankten, dass sie dieses schädliche und landverderbliche Ungeziefer losgeworden sind." So sprach man in Danzig im Jahr..1616
    So ähnlich hatte 1933 die Zeitung der SS der Stürmer geschrieben. 'Und tatsächlich, 336 Jahre nach der antisemitischen Politik des Senates, verkündet der Nazi-Gauleiter von Danzig Albert Forster;
    " Die Erkenntnis der Judenfrage und die rücksichtslose Bekämpfung des Judentums ist für jeden Nationalsozialisten selbstverständlich. Dazu gehört auch, dass keiner weder beim Juden kaufe oder etwa zum jüdischen Arzt gehe. "
    Der spätere evangelische Bischof Dibelius schreibt im Berliner Evangelischem Sonntagsblatt.
    „Schließlich hat sich die Reichsregierung genötigt gesehen den Boykott jüdischer Geschäfte zu organisieren .Dagegen wird niemand im Ernst etwas einwenden können."
    Ohne die historischen Wurzeln des Hasses auf Andersdenkende und Minderheiten in der Geschichte zu erkennen, werden wir die radikal nationalistischen Entwicklungen in Mitteleuropa nicht begreifen. Deutschland allerdings wurde hier ein extrem negatives Beispiel. Zur Abgrenzung gegen Juden und Polen gehört auch, dass es schon ab dem 16.Jhr. hieß "Danziger Bürger kann nur werden, wer deutscher Zunge ist."
    Und 1938 wird diese Praxis per Gesetz so verkündet:
    "Beamter kann nur werden, wer deutschen oder artverwandten Blutes ist." Hitler hat diese Praktiken nicht erfunden, sowohl die Kirchen, als auch das Bürgertum waren die Vorläufer dieser Politik immer gewesen. Die Vertreibungen waren somit programmiert worden.
    Ab 1933 übernahm der Nazi- Senat und die braune Bürgerschaft in Danzig alle antisemitischen Gesetze von Berlin. Es wurden nun durchgeführt: Berufsverbote für jüdische Ärzte, Juristen, Redakteure für Künstler und andere Sparten. Die Juden wurden gezwungen ihren Besitz billigst zu verkaufen, einschließlich der Synagoge,
    und auszuwandern. Glücklicherweise gelangten so die meisten Juden ins Ausland. Bis auf einen kleinen Rest der jüdischen Gemeinde war Danzig bis zum Kriegsausbruch fast Judenfrei geworden. Wem es nicht gelang auszuwandern, den sahen die Familien später nicht wieder.
    Die vorläufige Bilanz ergibt:
    Die baltischen Regierungen vertrieben, mit Zustimmung der deutschen Reichsregierung die eingesessenen Deutschen und die deutsche Danziger Regierung der Freien Stadt Danzig vertrieb bis 1939 die Juden und politisch Andersdenkenden.
    Und nun kommen die Polen an die Reihe, Das neunzehnte Jahrhundert kommt so richtig in Fahrt.
    1938 wurde vom Bibliographischen Institut in Leipzig Mayers großer Atlas herausgegeben. Eine Karte heißt: Deutsche Staaten und Interessengebiete im Osten. Auf dieser Karte ist die -Freie Stadt Danzig, mit ihren Grenzen nicht mehr vorhanden, ebenso gibt es auf dem Kartenblatt keinen polnischen Staat mehr.
    Dieses Beispiel zeigt. dass der Drang nach dem Osten kein einsamer Einfall von Hitler gewesen ist, sondern allgemein auf breiter Basis vorbereitet wurde.
    Hitler hatte ab 1.September 1939 die neue Expansion gen Osten gestartet, unter einer religiösen Verschleierung "der so genannten "Höheren Vorsehung" genauer aber; aus deutschen, kapitalistischen Gründen. und den Lebensraum , sprich neue Rittergüter für seine Vasallen, zu gewinnen.
    Wie das geographische Album von 1938 demonstriert ging es gar nicht um Danzig, sondern Polen sollte von der Landkarte verschwinden.
    Es war klar, dass mit dem Überfall auf Polen die massenhafte Flucht und Vertreibung begann. Sie wurde in Berlin und Wien vorbereitet und besonders SS-Führer aus Bayern sollten in Danzig die Liquidierungen und Vertreibungen durchführen. Der Danziger Senat schuf dafür die Plattform.
    Um keine Behauptungen zu verbreiten, zitiere ich aus dem Bericht über die Aufstellung, Einsatz und Tätigkeit des SS-Wachsturmbann E. (Eimann) Niedergeschrieben vom - Höheren SS und Polizeiführer Danzig-Westpreußen- Hildebrant
    1. Aufstellung :
    Der Wachsturmbann Eimann. wurde am 3.Juli 1939 als Polizeiverstärkungssturmbann auf Befehl des SS- Brigadeführers Schäfer durch Senatsbeschluss der' Freien Stadt Danzig aufgestellt. SS-Brigadeführer Schäfer war derzeit mit Verfügung vom 20.6. 39 zum alleinigen Bevollmächtigten in polizeilichen Angelegenheiten durch Senatsbeschluss Nr 290 ernannt. Dieselbe war nötig, weil die Danziger Polizei bei weitem nicht ausreichte und für zahlreiche Sonderaufgaben ungenügend geschult war. Der Sturmbann besteht ausschließlich aus SS-Männern und zwar aus 4 Hundertschaften und 1 Kraftfahrstaffell.
    2. Aufgaben
    Aufgaben des Sturmbannes waren in den Monaten Juli, August und September 1939 folgende:
    1. Schutz der lebenswichtigen Betriebe in der Stadt Danzig und im Freistaat Gebiet.
    2. Verstärkung der Revierpolizei.
    3. Begleitkommando beim Abtransport von Schwerverbrechern aus den Danziger Gefängnissen auf dem Seewege nach Swinemünde ectr.
    6. In der zweiten September Hälfte wurde der SS-Wachsturmbann E eingesetzt zur Sicherung und Säuberung in den ehemals polnischen Kreisen
    Preußisch Stargard, Berent, Karthaus und Neustadt.
    Hier unterbreche ich diesen Bericht und verweise auf die Bedeutung des Wortes "Säuberungen."

    Es waren von einheimischen deutschen Bewohnern Namenslisten von missliebigen Polen angefertigt worden. Nach diesen Listen verhaftete und liquidierte der SS-Sturmbann Eimann und Gruppen des " zivilen deutschen Selbstschutzes" tausende von Polen und Kaschuben.
    Nun kommt in dem Bericht der 8. Abschnitt, der zehntausenden von Nichtdeutschen die Heimat und das Leben gekostet hatte, Ich zitiere.
    „Ab Oktober 1939 wurde der Sturmbann eingesetzt bei Durchführung der Evakuierung in Adlershorst und Gotenhafen. Im Laufe der Kämpfe in und um Danzig und bei der darauf folgenden Evakuierung ergab sich die Notwendigkeit, zahlreiche Zivilgefangene festzusetzen. Zu diesem Zweck wurden die Gefangenenlager :
    Neufahrwasser, Stutthof, und Grenzdorf eingerichtet.
    Die Bewachung dieser Lager erfolgte durch den Wachsturm Eimann mit 2 Hundertschaften, es handelt sich hier nicht um Konzentrationslager, sondern um Durchgangslager für solche politisch unzuverlässigen polnischen Elemente, die zur Evakuierung nach Zentralpolen vorgesehen waren und bis zu ihrer Abschiebung sichergestellt werden mussten. Die Belegstärke der Lager mit Gefangenen umfasst heute. Lager Neufahrwasser = 3000 Gefangene
    Stutthof = 1.100 Grenzdorf = 350“
    Hier unterbreche ich das Zitat aus dem Dokument des höheren SS Führers von Danzig, Dieses Dokument beweist dass die Vertreibung von Polen aus Danzig und Westpreußen, ebenso aus Pommern, Ostpreußen und Schlesien vorbereitet war und brutal durchgeführt wurde. Wir werden in dem Dokument lesen, dass es auch zu vorgesehenen Liquidierungen gekommen ist.
    Ich zitiere weiter aus dem Dokument.
    "Die weiteren zur Verfügung stehenden 2 Hundertschaften des Sturmbannes wurden im Oktober, November und Dezember 1939 folgendermaßen eingesetzt:
    . Als Transport- Begleitkommando der Evakuierungszüge, die bisher aus dem Gebiet Danzig-Gotenhafen und bei der Räumung des Truppenübungsplatzes über 50 000 Personen nach Zentralpolen beförderten."
    Zum Ordnungsdienst bei der Ankunft der Baltendeutschen.
    Zur Beseitigung von 1400 unheilbar Geisteskranken aus pommerschen Irrenanstalten.
    . Zur Beseitigung von ca. 2000 unheilbar Geisteskranken der Irrenanstalt Konradstein.
    . Begleitung von Judentransporten auf Anforderung der Gestapo nach Wien und Pressburg
    . Ab Januar 1940 findet nach dem vom Sicherheitshauptamt aufgestellten Nah und Fern Plan die Evakuierung polnischer Elemente nach Zentralpolen statt. Aus dem Gau Danzig - Westpreußen sind 400 000 Evakuierungen vorgesehen Der PV-Sturmbann Eimann ist die einzige geschulte Truppe, die zur Durchführung dieser Aufgabe und als Begleitkommando der Transporte dem Oberabschnitt Weichsel zur Verfügung steht.
    gez. Hildebrandt.“ Ende des Dokumentes
    Es gab noch eine andere Form der Willkür Danziger Einwohner heimatlos zu machen Der ehemalige Dienststellenleiter bei der polnischen Eisenbahn Gerard Knoff erinnert sich :
    "Die allgemeine Lage war überaus kritisch. Verschiedene deutsche Eisenbahnbedienstete. trugen auf ihren Dienstuniformen offen nationalsozialistische Abzeichen. Ebenfalls in Danzig - Ohra, auf dem Schönfelderweg, hatte sich unsere Lage verschärft. Etwa drei Tage vor Kriegsausbruch warfen die Nazi-Rowdys große Feldsteine in unsere Wohnung .Durch die zerbrochenen Fensterscheiben trafen sie unsere Möbel, diese wurden demoliert. In der gleichen Zeit auf unserer Straße haben wir von diesen (deutschen) Chauvinisten drohende Ausrufe zu hören bekommen. "Wie lange wollt ihr hier noch bleiben, ihr Pollacken? Wenn ihr nicht verschwindet hängen wir euch vor eurem Haus am Laternenpfahl auf."
    Schon nach dem 1.9.1939 erhielt ich vom Staatsrat Büttner ein Schreiben, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr Eisenbahner sein durfte. Ferner erhielt meine Mutter vom Staatskommissar Danzigs einen Brief wodurch sie in Kenntnis gesetzt wurde, dass wegen ihrer Zugehörigkeit zu Polnischen Minderheit ihr Grundstück ( mit Haus ) beschlagnahmt worden ist. Jetzt mussten wir für unser Elternhaus Miete bezahlen.
    Im Frühjahr 1940 erhielten wir eine Vorladung uns einer deutschen Kommission vorzustellen. Die amtiert im damaligen Werftspeisehaus. Diese Abteilung wurde " Rassenkommission“ genannt. Sie hat entschieden, wie ich mich gut erinnern kann, dass diese oder jene Familie ins Generalgouvernement deportiert werden sollte oder nach Riesenburg, ( jetzt Prabuty, ) abzuschieben ist, oder weiterhin in Danzig bleiben durfte. Diese Kommission bestand ungefähr aus acht Personen. Einige waren Zivilisten andere waren uniformierte Parteifunktionäre. Sie haben meiner verwitweten Mutter vorgeworfen, dass sie als einheimische Danzigerin uns Kinder im polnischen Sinne erzogen hat. Mir wurde vorgehalten, 1938, die Einberufung zum Reichs Arbeitsdienst verweigert zu haben. Auch war es ihnen nicht recht, dass ich als junger Eisenbahner bei der polnischen Staatsbahn beruflich aufgestiegen bin. Sie meinten, dass ich mich für Polen verdient gemacht hätte. Als zum Abschluss des Verhörs meine Mutter sich erlaubte zu fragen, was denn nun mit uns weiterhin geschehen würde, empörte sich einer von ihnen gewaltig, so dass wir rausgeschmissen wurden. Danach erfolgten für uns ungewisse Tage und die Furcht deportiert zu werden. Dann erhielt ich vom Polizeipräsidium ein Schriftstück, in dem mir mitgeteilt wurde, dass mir die Danziger Staatsangehörigkeit aberkannt worden ist. Seit diesem Augenblick war ich im deutschen Danzig staatenlos. "
    Gerard Knoff lebte nun in seiner Geburtsstadt und in seinem Elternhaus bis 1945 als Heimatloser und Vertriebener zugleich. 1943 wurde er verhaftet und ins KZ-Stutthof verschleppt.
    Die Deutschen wollten mit den Polen nicht zusammen leben. Das Potsdamer Abkommen war die konsequente Folge gegen diese deutsche Politik Die Völker wurden getrennt, um einen stabilen Frieden in Europa zu sichern.
    Gerhard Jeske, -22547 Hamburg.

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