Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh´ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen,heil´ges Schauern !
Wie so weit und still die Welt !

Sterne noch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt´s wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit !

Ein Gedicht von Freiherr von Eichendorff(1788-1857)
Er lebte in Danzig von 1819 bis 1824 und von 1843 bis 1847

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[COLOR=Teal]Schönes Wochenende und Grüße von Rudi