Aus "Unser Danzig", 1953, Heft Nr.12, vom Dezember 1953, Seite 6:


Vorläufige Heimat in Kanada
Danziger Mennoniten warten auf die Heimkehr ins Große Werder

Mehr und mehr hat sich auch in Amerika die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Problem der Ostvertriebenen nicht von Westdeutschland alleine gelöst werden kann, sondern dass es der Mithilfe der Staaten bedarf, denen größere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Bekanntlich hat sich die kanadische Regierung bereit erklärt, ostdeutsche Bauern für längere Zeit unterzubringen, vor allem solche, die vor dem kommunistischen Terror in der Sowjetzone flüchten mussten. Unter ihnen befinden sich auch viele Danziger, meist Mennoniten aus dem Gr. Werder. Unser Landsmann Fritz Will aus Tiegenort gibt einen aufschlussreichen Überblick über die Lebensverhältnisse in den drei kanadischen Prärieprovinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta, in denen viele Danziger eine vorläufige Heimat gefunden haben. Besonders bemerkenswert und erfreulich ist für uns und alle heimattreuen Danziger die Feststellung, dass die meisten deutschen Farmer drüben ihre Heimat im Danziger Land nicht vergessen haben und jederzeit bereit sind, dorthin zurückzukehren. Herr Will berichtet folgendes:

Mit meiner Familie wanderte ich vor einem Jahr in Kanada ein und wohne z. Z. in der Stadt Saskatoon im südlichen Teil der Provinz Saskatchewan. Zwischen den Städten Saskatoon und Prince Albert und den beiden Armen des Saskatchewan Rivers liegt ein Siedlungsgebiet, das überwiegend von deutschen Mennoniten bewohnt wird, unter denen ich viele Verwandte und Freunde habe. Daher bin ich in der Lage, unseren vertriebenen ostdeutschen Landsleuten, die beabsichtigen, Kanada für längere Zeit als neue Heimat zu wählen, interessante Einblicke in die wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse dieses Landes zu geben.

Der europäische Einwanderer, der von der Ostküste Kanadas nach Westen fährt, ist zunächst von der Weite des Raumes außerordentlich beeindruckt. So beträgt z. B. tue Entfernung von St. Johns am Atlantik bis Vancouver am Pazifik ca. 6000 km. Die Provinz Saskatchewan, die eine Fläche von 652 000 qkm einnimmt, hat jedoch nur 832 000 Einwohner. Nach den 352 000 englischen Einwohnern rangiert hier die deutsche Volksgruppe mit 136 000 Einwohnern an zweiter Stelle. Regina, die Hauptstadt der Provinz, hat 71 000 Einwohner (darunter 12 000 Deutsche). Unter den 54 000 Einwohnern Saskatoons leben 5000 Deutsche. Der deutsche Einwanderer wird daher sehr erstaunt sein, wenn er in fast jedem Ort der Prärieprovinzen Deutsche trifft, mit denen er sich in seiner Muttersprache unterhalten kann. Doch die Landessprache ist englisch; und der Einwanderer wird erfolgreicher sein, der sich bereits in Deutschland die notwendigen englischen Sprachkenntnisse angeeignet hat. Kinder und Jugendliche erlernen auch hier im Lande die englische Sprache verhältnismäßig schnell. Doch dem Erwachsenen, der sich wieder in seinen Beruf eingliedern muss, bleibt nicht sehr viel freie Zeit für Sprachstudien.

Das Klima der Prärieprovinzen ist besser als sein Ruf. So behauptete kürzlich ein Witzbold in einer hiesigen Zeitung, hier gäbe es 11 Monate Winter und einen Monat schlechte Schlittbahn im Jahr, was natürlich maßlos übertrieben ist. Zwar ist das Klima streng kontinental und der Winter daher verhältnismäßig kalt. Mäßiger Frost (10 bis 20 Grad C) herrscht allgemein in den Monaten November, Dezember und März. Doch im Januar und Februar sinkt die Temperatur oft auf 40 Grad C; aber infolge der trockenen Luft empfindet man diese starke Kälte nicht so lästig wie die gleichen Kältegrade in Europa. Die ersten Schneefälle können schon Mitte Oktober einsetzen. Doch die Kanadier haben es längst gelernt, sich mit diesem Winter abzufinden. Zweckmäßige Heizanlagen erwärmen die Häuser, und das Heizmaterial ist sehr billig. Praktische warme Winterkleidung schützt den Farmer draußen vor den Unbilden der Witterung. Der Übergang zwischen Winter und Sommer ist sehr kurz, und dann folgt ein prächtiger warmer Sommer mit viel Sonnenschein. Niederschläge fallen meist zwischen Mai und Juli und sind daher für das Wachstum des Getreides außerordentlich günstig. Von ausreichenden Niederschlägen und einer frostfreien Wachstumszeit des Getreides ist die Ernte des kanadischen Farmers abhängig.

Die kanadische Prärielandschaft hat viel Ähnlichkeit mit dem ukrainischen Schwarzerde-Gebiet. Wenn man mit einem Zug der „Canadian National Railway“ von Saskatoon nach Prince Albert fährt, dann sieht man im Sommer zu beiden Seiten ausgedehnte Weizenfelder, die hin und wieder durch Farmgehöfte und zahlreiche Buschgruppen unterbrochen werden. Durch diese kleinen Buschwäldchen wird die Bodenerosion hier weitgehend vermindert, die sich z. B. in der baumlosen Prärie im Süden Reginas unangenehm bemerkbar macht. Während der Fahrt wird zeitweise der South Saskatchewan River sichtbar, der hier die Breite der Elbinger Weichsel hat und sich in einem tief eingeschnittenen Flussbett, dessen Ufer mit dichtem Buschwald bewachsen ist, nach Norden windet. Der Fluss, der eine ziemlich reißende Strömung hat und nicht schiffbar ist, fließt nach Norden und hat daher für den Verkehr keine Bedeutung. Die Farmgehöfte, die man hier sieht, werden überwiegend von Deutschen bewohnt. Oft erblickt man Stall und Wirtschaftsgebäude, deren Bauweise auch in der Weichselniederung üblich war. In vielen Dörfern, die an dieser Bahnstrecke liegen, erinnern deutsche Firmenschilder, dass die Bevölkerung überwiegend deutscher Nationalität ist. Riesige Getreidespeicher (elevators) mit einem Fassungsvermögen von 60 000 bushels (1 bushel Weizen = 32 kg) der verschiedenen Ankaufsgenossenschaften, die man an jeder Bahnstation sieht, sind die typischen Wahrzeichen der Prärielandschaft. Nach einstündiger Bahnfahrt erreicht man das kleine Landstädtchen Rosthern, dessen 1200 Einwohner fast ausschließlich deutsche Mennoniten sind. Es gibt hier nur wenige englische Beamte und Geschäftsleute. Bis 1947 hatte das „Canadian Mennonite Board of Colonization“ in Rosthern seinen Sitz (z. Z. Saskatoon). Mit Hilfe dieser Organisation und insbesondere durch die Initiative des verstorbenen Ältesten David Töws sind in den Jahren von 1923 bis 1929 ca. 20.000 deutsche Russland-Mennoniten, deren Vorfahren einst aus Westpreußen kamen, nach Kanada eingewandert. Viele von ihnen, die damals auch vor dem roten Terror flüchten mussten und bettelarm nach Kanada kamen, besitzen heute wieder reiche Farmen, die sie durch rastlosen Fleiß und harte Arbeit erworben haben. Auch die meisten Kaufleute dieser Stadt sind Russland-Mennoniten. Daher ist man als „newcomer“ zunächst erstaunt und doch zugleich erfreut, dass unser heimatliches Plattdeutsch hier fast zur Umgangssprache geworden ist. Eine German-English Academy, das „Rosthern Junior College“ (entspricht etwa einer deutschen Oberschule), wurde hier bereits vor 50 Jahren von den Mennonitengemeinden gegründet. Die Unterrichtssprache ist zwar englisch; aber die deutsche Sprache wird hier gründlich als Fremdsprache gelehrt. In der Rostherner Druckerei erscheint „Der Bote“, ein mennonitisches Kirchenblatt in deutscher Sprache, das in allen Mennonitengemeinden Nord und Südamerikas verbreitet ist. Im gleichen Verlag erscheint auch die englisch gedruckte „Saskatchewen Valley News“ als Lokalzeitung, die in ihrer Aufmachung oft an das „Tiegenhöfer Wochenblatt“ erinnert.

Das Land in der Umgegend von Rosthern wurde ursprünglich von der Regierung für die Ansiedlung von mennonitischen Bauern reserviert, die aus Deutschland und Russland einwanderten. Im Laufe der Zeit haben sich in diesem Gebiet auch vereinzelt Ukrainer, Franzosen und Engländer angesiedelt, aber ein Nationalitätenproblem existiert hier nicht. Während sich in Europa die Angehörigen dieser Völker in zwei blutigen Weltkriegen zu vernichten drohten, leben hier die Farmer der verschiedenen Nationalitäten in friedlicher Nachbarschaft beieinander. Daran hatten auch die Verhältnisse im zweiten Weltkrieg nichts geändert. Etwa um 1890 siedelten sich die ersten Mennoniten im Gebiet von Rosthern an.

Der mennonitische Älteste Regier aus Rosenort (Kreis Großes Werder) wanderte damals mit mehreren mennonitischen Bauernfamilien aus dem Werder hier ein, die sich größtenteils in der Gegend von Laird und Carlton ansiedelten. Diese oft kinderreichen Familien, in denen 10 bis 15 Kinder keine Seltenheit waren, rodeten in harter Arbeit mit der Axt die Buschwälder. Ein bescheidenes Blockhaus war ihre erste Unterkunft in der Wildnis. Dann kam noch hinzu, dass Nachtfröste oft die ersten Weizenernten total vernichteten. Die wenigen „alten Pioniere“, die heute noch leben, erinnern sich gut dieser Notzeiten und schweren Jahre, doch viele humorvolle Erinnerungen verknüpfen sie jedoch mit den geruhsamen Fahrten auf dem Ochsenkarren zur nächsten Stadt, für die man immer mehrere Tage brauchte; während man heute diese Strecken mit dem Auto in wenigen Stunden zurücklegt. Der Älteste Regier war es auch, der hier kurz nach seiner Ankunft die „Rosenorter Mennonitengemeinde“ gründete, die heute noch existiert. Familiennamen wie z. B. Friesen, Epp, Funk, Klaaßen, Härder, Neufeld, Duck, Wieler, Fieguth, Janzen usw. erinnern uns, dass diese Farmer einst aus unserer Danziger Heimat kamen und dieser Gegend mit ihrer „Pionierarbeit“ ein heimatliches Gepräge gaben. Noch heute nennen die Alten daher diese Siedlungen stolz „Klein Westpreußen“. Von Rosthern aus erreicht man dieses Klein Westpreußen“ am besten mit dem Auto; denn auf der Eisenbahnlinie Saskatoon, Warman, Dalmeny und Carlton verkehrt nur jeden Dienstag ein gemischter Güter und Personenzug, der scherzhaft „mennonite special“ (mennonitischer Sonderzug) genannt wird. Die Orte Dalmeny, Waldheim und Langham werden auch überwiegend von Deutschen bewohnt. Nach 20 Meilen (1 Meile = 1,6 km) Autofahrt durch flaches und fruchtbares Ackergelände erreicht man den Mittelpunkt der westpreußischen Siedlungen, die Mennonitenkirche Tiefengrund. Der Prediger an dieser Kirche, Johannes Friesen, kam 1894 mit seinen Eltern und 11 Geschwistern aus Vogtei (Großes Werder) nach Kanada. Als sie hier einwanderten, waren sie die ersten Siedler in dieser Gegend, die damals noch sogenannte „Heimstätten“ mit der Verpflichtung übernehmen konnten, im Laufe der nächsten fünf Jahre mindestens ein Drittel Land urbar zu machen. Was das bedeutet, das kann nur derjenige beurteilen, der selbst mit der Axt in kalten Wintermonaten Busch gerodet und anschließend das Land mit dem schweren Brechpflug, der von Pferden gezogen wurde, umgepflügt hat. Heute sind die Zeiten des Buschrodens vorbei. Unternehmer mit modernsten Maschinen übernehmen jetzt diese Arbeit und verrichten sie billiger und müheloser, als dieses dem Farmer noch vor 20 Jahren möglich war.

In dieser deutschen Siedlung findet man nur die sogenannten „mixed farms“, d. h. die Farmer beschäftigen sich mit Getreideanbau und auch mit Viehzucht. Im Gegensatz dazu möchte ich erwähnen, dass die meist englischen Farmer in der Gegend von Regina auf ihren riesigen „power farms“ kein Vieh halten. Sie kommen im Frühjahr zur Saatzeit auf die Farm, und nach der Ernte ziehen sie wieder in die Stadt und verleben dort den Winter. Diese Art der Farmwirtschaft ist jedoch bei den deutschen Farmern verpönt; denn sie sind zu sehr mit dem Boden verwachsen, und ein Farmer, der nicht auch Viehzucht betreibt, ist nach ihrer Ansicht kein Farmer. Zu den Farmen in dieser deutschen Siedlung gehören durchschnittlich zwei bis vier sections Land (1 section = 640 acres und 1 acre = 0,4 ha). Nach deutschen Begriffen müsste also jeder Farmer ein mittlerer Gutsbesitzer sein, der ca. 20 Leute beschäftigen könnte. Der Leser wird jedoch erstaunt sein, wenn er hört, dass zwei Männer imstande sind, mit den modernen landwirtschaftlichen Maschinen ca. 1000 acres zu bearbeiten.

Wenn man ein deutsches Farmgehöft betritt, dann fällt zunächst auf, dass die große Getreidescheune, die in Ostdeutschland unentbehrlich war, fehlt. Die deutschen Farmer wohnen meistens in modernen zweistöckigen Häusern, die mit allem Komfort ausgestattet sind. Die Häuser sind zwar aus Holz gebaut; aber mit zweckmäßigen Mitteln gut gegen die Kälte isoliert. Das Farmland, dessen Boden hier aus schwarzer Erde besteht, kostet pro acre 35 bis 50 Dollar, während man in unerschlossenen Gebieten Buschland für 3 Dollar pro acre von der Regierung kaufen kann. Vereinzelt besteht die Möglichkeit, eine Farm zu pachten. Doch zur Anschaffung von Maschinen (Traktor, Lastkraftwagen, disker usw.) ist auch hier ein kleines Kapital erforderlich. Die Eisenbahngesellschaften, insbesondere die „Canadian National Railway“, besitzen große Ländereien und haben schon vielen Einwanderern nach kurzer Zeit zu Pachtfarmen verholfen.

Wegen der kurzen Vegetationsperiode (der Weizen braucht von der Saat bis zur Reife etwa 100 Tage) wird auf der Farm .von der Saatzeit bis zur Ernte mit Hochdruck gearbeitet. Der ostdeutsche Bauer, der die Saatbestellung auf der Prärie zum erstenmal erlebt, wird sich wundern, dass man überhaupt nicht pflügt und eggt. Die Stoppelfelder bleiben im Herbst nach der Ernte liegen, und im Frühjahr sät man den Weizen gleich mit der „Onewaydisk“ (eine Kombination von Sämaschine und Ringelwalze), die von einem Traktor gezogen wird, ins Stoppelfeld. Hinter dieser Maschine laufen kleine Eisenwalzen, die den Boden festdrücken. Man hat die Erfahrung gemacht, dass durch das Stehenlassen der Stoppeln der Boden nicht so schnell austrocknet, und totale Missernten sind daher jetzt seltener geworden. Allerdings bleiben die Felde alle drei Jahre als Brache liegen und werden dann zwischen Saat und Erntezeit gründlich mit dem Kultivator oder mit dem „disker“ bearbeitet, um vor allen Dingen auch das Unkraut zu vernichten. Während der Erntezeit hat es in diesem Jahr oft geregnet, so dass die Farmer gezwungen waren einen Teil des Weizens, um ihn zu trocknen, zunächst mit dem „swather“ zu schneiden, der wie eine Grasmähmaschine arbeitet. Später, wenn der Weizen trocken ist, fährt man mit dem „combine“ (Mähdrescher) auf das Feld, der die Weizenschwaden „aufpickt“ und gleichzeitig drischt. Nur ein Mann ist zur Bedienung erforderlich, während ein weiterer Mann mit dem Lastkraftwagen den Weizen gleich vom Feld zur Bahnstation fährt. Bei trockenem Erntewetter wird der Weizen jedoch gleich mit dem „combine“ gemäht und gedroschen. Wenn man dann nachts mit dem Auto über die Prärie fährt, kann man oft beobachten, dass viele Farmer bei Scheinwerferlicht mit ihren „combines“ auf den Feldern arbeiten; denn man will den Wettlauf mit dem Winter nicht verlieren. Im Herbst 1951 setzten bereits am 15. Oktober die ersten Schneestürme ein, zu einem Zeitpunkt, als sich noch 20 bis 30 Prozent der Weizenernte auf den Feldern befand. Die Schneedecke war über ein Meter hoch, so dass man mit der Fortsetzung der Ernte bis zum nächsten Frühjahr warten musste Im April 1952 setzte dann auch prompt eine starke Hitzewelle ein, sodass der Rest der Weizenernte, ohne großen Schaden erlitten zu haben, noch vor der Saatbestellung eingebracht werden konnte Der deutsche Einwanderer, der sich zur Arbeit auf einer Farm verpflichtet, und dieses wird in der Regel zunächst für die Dauer von 10 bis 12 Monaten sein, wird nun die Frage stellen: „Wie werde ich für meine Arbeit entlohnt?“ Die Regierung hat für Farmarbeiter wohl Mindestlöhne festgesetzt (55 Dollar pro Monat und Verpflegung und Unterkunft); aber infolge des Farmarbeitermangels werden weit höhere Löhne gezahlt Ledige Farmarbeiter verdienen zur Zeit etwa 130 Dollar (60 bis 70 Dollar in den Wintermonaten) und Hausgehilfinnen etwa 50 bis 70 Dollar (etwa 50 Dollar in den Wintermonaten) pro Monat bei freier Unterkunft und Verpflegung von April bis Oktober. Die „Mennonite Youth Farm“ in Rosthern zahlt zum Beispiel ihren verheirateten Arbeitern 90 bis 100 Dollar pro Monat bar. Außerdem gewährt sie für die Familie freie Wohnung, Heizung und Lichtstrom und aus der Molkerei des Betriebes so viel Vollmilch, als die Familie benötigt, und zusätzlich noch 1 Liter Rahm pro Woche. Ferner erhält dort jeder verheiratete Arbeiter 12 Dutzend Eier pro Monat und 6 Hühner und ein fettes Schwein pro Jahr. Die Arbeitszeit beträgt auf dieser Farm etwa 10 Stunden täglich bei jeder Jahreszeit. Ledige Farmer suchen oft Ehepaare (auch mit Kindern) zur Arbeit auf ihrer Farm, denen man durchschnittlich 150 bis 160 Dollar monatlich bei freier Unterkunft und Verpflegung zahlt.

Wenn nun in der Heimat die Frage gestellt wird, ob die nach Kanada ausgewanderten Bauern auch zurückkehren werden wenn für alle Ostvertriebenen einmal die Möglichkeit bestehen sollte, in die alte Heimat zurückzukehren, so glaube ich, dass man diese Frage mit „Ja“ beantworten kann denn es wird gerade den Deutschen immer dorthin ziehen, wo er seine Jugend verlebt und wo er als Bauer seinen Hof bewirtschaftet hat. Kanada mit seinen ungeheuren wirtschaftlichen Möglichkeiten und seiner demokratischen Regierung ist aber wie kein anderes Land geeignet, dem ostdeutschen Bauern eine vorläufige Heimstätte zu bieten.

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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang