Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 51 bis 56 von 56

Thema: Marienkult in Danzig?

  1. #51
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
    Registriert seit
    06.10.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2,159

    Themenstarter

    Standard Waldkinder und Sumpfindianer

    "Hallo Kiku,
    ich komme hier nicht mehr mit. Schade nur, um die "Brücke" zu den polnischen Freunden, sie kommen schon länger nicht mehr mit.
    Im Wald, da sind die Räuber...also aufgepaßt Waldkind, ich komme mal vorbei
    Gruß Michael "

    Hi Sumpfindianer,
    schön, dass du da bist. Habe dich schwer vermisst. Was soll ich alleine in den Weixelsumpfen im Jahre Null? Wir wollen doch noch die erste germanische Hütte bauen und Runen auswerfen, um dieser die Zukunft vorauszusaen. Also bitte nicht wieder weglaufen. Ich brauche dich doch in der Wildnis. Vor Räubern habe ich keine Angst. Indianer sind echte Waldmenschen. Da zählt nur der Überlebenstrieb. Also halte dich dran. Ich finde du kommst ganz gut mit. Immer step by step. Miriam ist abgedüst, weil die nicht mehr mitkam. Aber dafür spiele ich mit dir ein paar Runden germanisches Weixeldorf. Nur Geduld, Räuberchen. Kiku
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  2. #52
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
    Registriert seit
    06.10.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2,159

    Themenstarter

    Standard Die Generationen der Waldkinder

    "Hallo Michael,
    dann komme aber als Annonymus mit viel Moos und Farn getarnt.
    Sonst outest du dich als Mensch. Ich weiß nicht, ob das etwas wird."(Erhart)


    Lieber Erhart vom Schüsseldamm,
    besser als viele anderen kennst du mich, das Waldkind. Nur schade, dass du so wenig akzeptieren kannst, dass sich Waldkinder meist unsichtbar im Wald versteckt halten. Wenn Waldkinder zum falschen Zeitpunkt aus dem Wald heraustreten und sich als Mensch outen, überleben sie nicht. Erwürgt, erhängt, erschossen, wer will das schon? Drum weiß auch ich den Wald als Unterkunft zu schätzen. Heimat ist Heimat, ob im Wald oder in Danzig. Würdest du je deine Heimat verraten und verkaufen? Siehst du, ich auch nicht. Hat doch Mutter Erde mich aufgezogen, mir eine Chance auf Leben gegeben, mich genährt, beraten und gezüchtigt. Sollte ich ihr einen Dolchstoß versetzen? Das kann nur einer, der kein Herz hat, dass er seiner Mutter leugnet.
    Die Waldkinder nach 1945 hatten sich kaum mit Anemonen geschmückt, vielmehr mir bloßen Händen nach Eßbarem gegraben. Mehr tierisch als menschlich, da hast du recht. Heute leben wir als Waldkinder in einer Generation, in der wir es uns aussuchen können, ob wir Brennesseln essen oder ob wir uns mit Anemonen schmücken. Ich schicke dir in Gedanken mal ein paar Anemönchen. Vergiss Miriam. Sie war eine gute Schauspielerin. Mit mir hast du mehr Mensch als mit ihr. Waldkinder verstehen zum Beispiel was von der hingebungsvollen Liebe an die Jungfrau Maria. Miriam hätte es nie verstanden.waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  3. #53
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
    Registriert seit
    06.10.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2,159

    Themenstarter

    Standard Kiku und Winnetou als Wegbereiter Marias in Danzig

    "Hallo Michael, wer ist Kiku???????????" (Zitat von Helga)
    "Kiku? Ein weiterer Name von Miriam / Waldkind." (Zitat von Wolfgang)

    Kiku ist die Weixelstrom-Gespielin von Winnetou. Zwei blinde Passagiere hier im Forum, die schon seit einiger Zeit immer mal auftauchen. Es handelt sich dabei um zwei urwüchsige Menschen, die es verstehen mit der rauen Natur umzugehen. Wir werden sie bald anderen Ortes noch brauchen, wenn es um die Ergründung des Ursprungs der Stadt Danzig geht.

    Kiku ist ebenso wie Winnetou ein indianischer Name. Er bedeutet so viel wie Waldläufer. Die Waldläufer waren Botschafter, die von einem zu einem anderen Stamm Botschaften überbrachten. Es waren außerordentlich starke Naturen. Sie mussten tagelang ohne Essen und Trinken auskommen, ausdauernd kilometerlange Strecken laufend bewältigen. Sie verfügten über ein hervorragendes Wahrnehmungsvermögen was die Vorgänge in der Natur anbelangt. Sie mussten bereit sein ihr Leben aufs Spiel zu setzten für den Erfolg ihres Amtes.

    Hallo Wolfgang,
    das mit "Miriam" lass mal, schmeiß nicht alles in einen Topf. Sie wollte nicht mehr hier sein, also weg mit ihr. We should never see her again, please. Many greetings, waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  4. #54
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
    Registriert seit
    06.10.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2,159

    Themenstarter

    Standard AW: Marienkult in Danzig?

    Hallo Wolfgang,
    nach dem ganzen Geplänkel über Nicknames wird es Zeit dir für deine Ausführungen über den Anteil der katholischen Bevölkerung in Danzig zu danken. Ich muss das eine Weile auf mich wirken lassen. Das Gefühl, dass ich in dieser Situation entwickeln möchte, für die Situation der Katholiken in Danzig in der Zeit 1920-1945 oder spezieller 1930-1945 gelingt mir noch nicht so recht. Ein Gefühl für Architektur, Landschaft, Geschichte, gelingt mir naturgemäß schneller. Aber villeicht fällt der Groschen noch. Der Katholizismus in Danzig kann nicht der gleiche gewesen sein wie ich ihn im Rheinland kennenlernte. Deswegen ist meine Frage - wie war er denn? Aber ich glaube, diese Frage kannst auch du mir nicht so direkt beantworten.

    Die Katholischen wurden im Dritten Reich verfolgt? Nur die Obrigkeiten? Wie war es mit den Reformierten und den anderen Kirchen? Welche Kirchen gab es insgesamt, außer katholisch, evangelisch, jüdisch? Und was war eigentlich der Grund für die Verfolgung von Menschen mit Glauben an eine Religion?
    :heart:lich waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  5. #55
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,723

    Standard AW: Marienkult in Danzig?

    Zitat Zitat von waldkind Beitrag anzeigen
    Der Katholizismus in Danzig kann nicht der gleiche gewesen sein wie ich ihn im Rheinland kennenlernte. Deswegen ist meine Frage - wie war er denn? [...] Die Katholischen wurden im Dritten Reich verfolgt? Nur die Obrigkeiten? Wie war es mit den Reformierten und den anderen Kirchen? Welche Kirchen gab es insgesamt, außer katholisch, evangelisch, jüdisch? Und was war eigentlich der Grund für die Verfolgung von Menschen mit Glauben an eine Religion?
    Hallo Waldkind,

    pardon, fundierte Antworten zu Deinen Fragen kann ich nicht aus dem Handgelenk schütteln. Ich habe mich zwar am Rande mit der Kirche und ihrer Rolle zu Freistaatzeiten beschäftigt, aber da fehlt mir dann doch das Wissen um qualifiziert mithalten zu können. Da mag es Berufenere geben als mich.

    Trotzdem in Kürze:

    • In welcher früheren und heutigen deutschen Gegend war/ist der Katholizismus vergleichbar mit dem der rheinischen Prägung? Ich denke, da kannst Du lange suchen...
    • Generell gesagt: Die "Katholischen" wurden NICHT im Dritten Reich verfolgt. Unter Repressalien und Verfolgung litten ALLE -unabhängig vom Glauben-, die eine oppositionelle Haltung gegenüber den Nazis einnahmen oder der Gegnerschaft verdächtig waren. Grundsätzlich verfolgt und diskriminiert wurden Menschen jüdischen Glaubens und die Zeugen Jehovas
    • Davon betroffen waren in Danzig besonders auch katholische Priester, vor allem wenn sie zudem polnisch waren.
    • Es gab damals alle Religionsgemeinschaften die es heute auch gibt, so z.B. Zeugen Johovas ("Bibelforscher"), Baptisten, Mennoniten, Freikirchen und bei den Protestanten gab es die "Bekennende Kirche"

    Über die Rolle der Kirchen sind unzählige Bücher und noch viel mehr Artikel geschrieben worden. Du hast von Sigi das Buch von Stachnik geliehen bekommen. Auf den letzten Seiten findest Du da auch etwas. Des Weiteren empfehle ich von Bräuel/Samerski das über Bischof Splett geschriebene Buch "Ein Bischof vor Gericht", außerdem von Andrzejewski "Opposition und Widerstand in Danzig 1933-1939" und ganz besonders von Schenk das Buch "Hitlers Mann in Danzig".

    Wir können hier manchmal nur Literaturhinweise bringen. Über solche Themen zu schreiben erforderte unendlich viel Zeit für die Recherche, die man in der Regel kaum aufbringen kann.
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  6. #56
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
    Registriert seit
    06.10.2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2,159

    Themenstarter

    Standard AW: Marienkult in Danzig?

    Hallo Wolfgang,
    vielen Dank, dass du nun noch einmal versuchst mir die damalige Situation näher zu bringen. Ich habe das Buch von Sigi ausgelesen und da wird auf die Situation im Dritten Reich noch eingegangen. Mir kamm es auch ein bisschen auf das Gefühl an, was sich damit verbinden kann, nicht in erster Linie auf die intellektuellen Informationen.

    Der Katholizismus muss nach dem Ersten Welkrieg zu neuer Blüte erwacht sein. Die katholische Bevölkerung wuchs an. In den Schule waren mehr als die Hälfte der Kinder katholisch. Ich versuchte mich einzufühlen wie es sich wohl anfühlt, wenn Juden aus den Häusern gerissen und tot geschlagen werden, wenn katholische Priester erschossen oder ins KZ abtransportiert wurden. Das kann ohne Ängste für die Gläubigen nicht abgegangen sein, gerade für Gläubige, denen Märtyrertod ein wichtiger Glaubensinhalt ist. Doch ist ja Glauben und die Möglichkeit umgebracht zu werden zweierlei. Zu jener Zeit müssen ja die Menschen noch sehr obrigkeitshörig gewesen sein. Und wenn die Obrigkeit gefoltert und verschleppt wird, hat das sicher viel Angst ausgelöst.
    jetzt komme ich mit meinem Gefühl der Sache schon näher. Ob aber Maria da in dieser Not hat helfen können? Ich bezweifle es. Aber der Glaube daran, dass ihre Sanftmut und Güte es trotzallem vollbringen würde können und die damit verbundene Hoffnung, die mag gehölfen haben.
    Weiter werde ich auf diesem Wege nicht mehr kommen. Muss ich erst mal meine Namenscousine fragen, was sie selber dazu zu sagen hat.
    Noch mals ganz herzlichen Dank Wolfgang, für deine Begleitung an dieser Stelle und natürlich an die anderen, die sich hier an diesem Thread beteiligten, auch.
    Maria kann ja eigentlich nicht Maria geheißen haben, sondern Mjriam. Sie war ja Jüdin.
    Es grüßt waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •