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Thema: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo
    Ich arbeite gerade, eines der düsteren Kapitel deutsche Militärgeschichte auf.Es geht um Hinrichtungen, Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehörigen durch die eigenen Truppen ( eigene Kameraden).Mir liegt ein glaubwürdiger Bericht, eines Zeitzeugen vor, der sich noch gut daran erinnern kann, dass beispielsweise, entlang des Strießbach, Soldaten der deutschen Wehrmacht aufgehängt waren. Sie trugen ein Schild, auf den zu lesen war:" Hier hängt ein Kameradenschwein und Feigling"
    Es ist leider ist eine historische Tatsache, dass während der letzten Kriegstage,so auch in Danzig, viele Soldaten, die den unsinnigen Krieg nicht mehr mitmachen wollten, erschossen oder erhängt wurden.
    Es geht mir bei meiner Frage, nicht darum, ob diese Soldaten,nun Helden oder Verbrechen waren, sondern nur darum, ob jemand von euch, ähnliches erlebt hat und den Bericht meines Zeitzeugen bestätigen kann?
    Viele Grüßé
    Belcanto

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von RenéDublin
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,

    danke fuer diesen Beitrag. Eine Frage haette ich, aber habe darauf noch keine Antwort gefunden. Vielleicht kannst Du helfen? Mich wuerde interessieren, ob diese "Strafmassnahmen" gegen angebliche Deserteure von Wehrmachtangehoerigen oder speziellen Einheiten (z. B. SD oder SS) ausgefuehrt wurden?
    Es wurden ja sogar junge Maenner aufeghaengt, die sich ohne Einheit wiederfanden, nachdem die Russen diese schon zerschlagen hatten. Einzelne kaempften sich dann hinter "freundliche" Linien zurueck um dann so bestraft zu werden.
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  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Rene
    Es gab regelrechte Killerkommandos, die nichts anderes zu tun hatten, als eigene Kameraden zu liquidieren. Man kann die Schneise der Vernichtung, an deutschen Wehrmachtsangehörigen nachverfolgen. Nach der bisher vorherrschenden öffentlichen Meinung, handelte es sich bei den Soldaten, die den Kriegsdienst verweigerten, um Kriegsverbrecher, weil sie einen Eid auf Hitler geschworen hatten und daran gebunden waren. Erst jetzt sind sie rehabilitiert worden.Deswegen wird heute auch die Rolle derjenigen, die diese Straftaktionen-zugegeben auf Befehl- ausgeführt haben, anders bewertet.Das ist ein schwieriges Feld. Denn diejenigen, die den Schießbefehl ausführen mussten, waren ebenfalls in einer Zwangslage, davon darf man wohl ausgehen und waren auch an die Befehle gebunden.
    Hier geht es um Gewissensentscheidungen, die wohl für beide Seiten in Anspruch genommen werden dürfen.
    Ich möchte hier keine Bewertung vornehmen, sondern mich interessiert wie es in Danzig damals war?
    Viele Grüße
    Belcanto

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Guten Tag Belcanto,

    das was Dein Zeitzeuge berichtet hoerte ich auch in den Erzaehlungen meiner Mutter (Jahrgang 1920). Sie wohnte in Hochstrieß und hat nicht nur dort sondern auch in der heutigen Grundwaldzka aufgehaengte Soldaten mit
    Schildern um den Hals gesehen. Leider kann ich sie nicht naeher dazu befragen , denn sie ist seit 1994 verstorben.

    Gruss Mottlau1
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,

    Ich kann diese Tatsache aus Danzig bestätigen. Ich habe die Leute hängen sehen.

    Mit Uniform, ohne Kopfbedeckung, aber dafür mit einem Schild um den Hals. Auf denen stand dann so etwas wie, ich war ein Deserteur, oder ein Feigling.

    Das Ganze spielte sich an den Bäumen der Allee, die stadtauswärs in Richtung Langfuhr standen. Grosse Allee.

    Man sagte, man hat diese Leute mit LKW angekarrt, Schlinge um den Hals und weitergefahren zum nächsten Baum.

    Ich vermute einmal, dass sich in dieser Angelegenheit noch mehr Zeitzeugen melden werden.

    Das damals Gesehene hat mich bis heute nicht losgelassen. Immer wieder wird es mir bewusst, wenn ich in Richtung Langfuhr unterwegs bin.
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Mottlau 1
    Die Schilderung meines Zeitzeugen ist glaubhaft wie du mir bestätigst.Danke

    Lieber Erhart
    Mein Zeitzeuge war damals 14 und er ist auch niemals darüber weggekommen. Solche schrecklichen Ereignisse, bleiben ein Lebenlang haften. Es war ein Wahnsinn!
    Vielen Dank für deine Antwort
    Viele Grüße
    Belcanto

  7. #7
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto ,
    ich selbst habe keine erhängten Wehrmachtssoldaten und Flakhelfer Anfang April 1945 in Danzig gesehen . An anderer Stelle ( zum Thema Marienburg ) habe ich hier im Forum aber erwähnt , daß Anfang April 1945 meine Mutter zusammen mit anderen Frauen von den Russen geholt wurden , um in der Allee nach Langfuhr , aber auch an einigen anderen Stellen in Langfuhr und Oliva erhängte deutsche Soldaten , darunter auch sehr junge Flakhelfer , von den Bäumen zu holen und außerhalb der Stadt in Massengräbern zu verscharren .
    Gegen Ende März 1945 - meine Eltern und ich hielten uns zu dieser Zeit im Keller des Hauses Dampfbootstraße 3 in Heubude auf - kamen mehrmals täglich zur Kontrolle aller männlichen Personen zumeist Angehörige der Feldgendarmerie ( erkennbar vor allem an den sichelförmigen Schilden , die sie an Ketten um den Hals trugen und die ihnen im Volksmund den Namen "Kettenhunde" einbrachten ) - , aber auch kleine Gruppen von Angehörigen der Waffen-SS ( erkennbar an ihren anders gemusterten Tarnanzügen ) in den Keller . Mein Vater - er war wegen seiner schweren Herzkrankheit nicht Soldat und hatte natürlich auch eine entsprechende Bestätigung - wurde dabei jedes mal einem regelrechten Verhör unterzogen und ich erinnere mich , daß er einmal auch als Feigling bezeichnet wurde . Diese Leute waren meines Erachtens fanatische Nazis , die zu allem fähig waren .
    Als wegen eines starken russischen Tieffliegereinsatzes einmal viele Zivilisten zu uns in den Keller kamen , war darunter auch ein älterer Mann . Er geriet dadurch zufällig in eine der Kontrollen , konnte sich aber nicht richtig ausweisen und wurde von der Feldgendarmerie mitgenommen . Was mit ihm geschah , weiß ich nicht .
    Beste Grüße an alle von Rudi , der morgen erst einmal in Urlaub fährt , allerdings ( leider ) nicht nach Danzig

  8. #8
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Zitat René Dublin:
    (...) Mich wuerde interessieren, ob diese "Strafmassnahmen" gegen angebliche Deserteure von Wehrmachtangehoerigen oder speziellen Einheiten (z. B. SD oder SS) ausgefuehrt wurden? (...)
    Im Bereich der "Wehrmachtsjustiz" von Wehrmachtsangehörigen. Zur Berliner Murellenschlucht wurden z. B. noch Angehörige von Lehr- und Ersatzbatallionen abkommandiert.

    Zum Wirken der Wehrmacht s.a.:

    http://www.br-online.de/das-erste/re...0228938593.xml

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von RenéDublin
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto, hallo Ruediger,

    danke fuer die Antworten!

    VG,
    René
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  10. #10
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Guten Abend -

    ich war fünf Jahre alt, als wir am 25.3.1945 auf die Flucht gingen - zunächst zu Fuß die Lange Allee entlang. Ich konnte nicht "einordnen" warum diese Männer da an den Bäumen hingen. Aber ich war dabei, lesen zu lernen, weil mein großer Bruder das schon konnte. Und ich wußte nicht, was "Feigheit vor dem Feind" bedeutet. Also fragte ich meine große Schwester, die mich an der Hand hatte. Und sie hat es mir nicht beantwortet. Wahrschenlich weiß ich das deshalb heute noch. Aber - wie grausam das war, hatte ich nicht begriffen.

    Gruß
    -Krista-

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von joachimalfred
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Auch ich habe diese Männer, Soldaten und auch Zivilisten, teiweise fast noch Kinder,
    erhängt zwischen den Bäumen in der "Großen Allee" von deutschen Wehrmachtsangehörigen oder anderen Abteilungen des Hitlerregims gesehen.
    Auch das alle Erhängten Pappschilder um den Hals hängen hatten ist mir noch in Erinnerung.
    Diese Bilder werde ich mein lebenlang nicht vergessen.

    joachimalfred

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Oh Gott Rüdiger!

    Zum Wirken der Wehrmacht s.a.:

    http://www.br-online.de/das-erste/re...0228938593.xml

    Das ist doch von Panorama! Warum nicht gleich die Bild Zeitung?

    Gruß Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  13. #13
    Aussie

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Lieber Joachim,
    Warum fragst Du nicht unsere Feli? Sie war zu der Zeit Krankenschwester im Marienkrankenhaus und viel unterwegs. Die Bestaetigung dessen findest Du ebenfalls unter Augenzeugenberichten in Peter Porallas Buch in dem es sagt dass nicht nur 'Kinder'-Soldaten, sondern ebenfalls junge Krankenschwestern dort hingen.
    Viele versuchten sich damals zu retten als es klar wurde, dass ein Sieg total aussichtslos war und man konnte es diesen jungen Menschen nicht verdenken leben zu wollen. Was dort geschah war kaltbluetiger, blutdurstiger Mord derer, die ihre Macht aufspielen wollten und wie wir es in Gotenhafen unter den 100 prozentigen Nazis fanden, die viele unschuldige Menschen nur um sich dicke zu tun ohne direkten Grund anzeigten, sich selbst aber in letzter Minute in Sicherheit brachten.
    Ich kannte zwei solcher 100 prozentigen persoenlich (beide waren Freundinnen, eine lebte in unserem Haus. Es genuegte schon nicht 'Heil Hitler' zu ihnen zu sagen.) Ich war dann als 9-10 jaehrige Zeuge dessen. Eine dieser Frauen lag spaeter bei uns im Luebecker Krankenhaus. Sie hatte Krebs und litt schwer. Ich konnte aber keinerlei Mitleid fuer sie aufbringen. Ich dachte nur an die unschuldigen die sie angezeigt hatte. Mein Herz formte sich zu kaltem Stein. -Die andere Frau hatte sich in die Schweiz abgesetzt.
    Diese Greueltaten sollten nie in Vergessenheit geraten. Danke dass Du das Thema hier angeschnitten hast!
    Liebe Gruesse,
    Christa.

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo
    Ich möchte euch allen sehr für die Berichte danken.

    Lieber Rudi
    Auch meine Mutter hat davon berichtet, dass sie deutsche Soldaten beerdigen mussten. Es waren zum Teil ganz junge Burschen und sie erzählte, dass die Vögel ihnen schon die Augen ausgepickt hatten. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.
    Lieber Rüdiger
    Ja es war die Wehrmachtjustiz und hier steht ein Name, nämlich Major Helm, der mit seinem Kommando, rigoros Erschießungen durchführen ließ. Allerdings war er M.E. nicht in Danzig.
    Hallo Krista und joachimalfred
    Ich war damals auch fünf Jahre. Vielen Dank für eure Schilderung. Ich glaube wer als Kind, so etwas schreckliches gesehen hat,kann diese Bilder nicht vergessen. So geht es mir und denen die es gesehen haben.
    Auch an Heinzst und Aussie vielen Dank
    Mit den Krankenschwestern, das habe ich noch nie gehört, wurden sie erhängt oder nahmen sie sich selber das Leben? Christa kannst du diese Frage beantworten?
    Viele Grüße
    Belcanto

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Nehmt es mir nicht übel, ich meine, dieses Thema ist zu mächtig für dieses Forum.
    Ich bin nicht enttäuscht, dass ich dazu nichts aus eigenem Erleben zu berichten habe!

    Das Internet gibt massenhaft Literatur für stark Interessierte oder gar Betroffene her.

    z.B. Bücher:
    Manfred Messerschmidt "Die Wehrmachtjustiz 1933-1945"
    Wolfram Wette "Das letzte Tabu. NS-Militärjustiz und Kriegsverrat"

    und Ausstellungen:
    http://www.chefduzen.de/index.php?ac...;topic=10516.0
    http://www.welt.de/die-welt/article4...Recht-war.html
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4449091,00.html
    Es grüßt der Heibuder!

    "Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz." (R.Fernau)

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Lieber Heibuder
    Ich verstehe dich nicht? Was heißt zu mächtig? Es geht mir doch garnicht um die Links die du anführst. Die kenne ich zum Großteil. Es ging mir doch-und das habe ich klar gesagt- um Danzig und dass, die der großen Allee, Flakhelfer aufgehängt wurden.Das ist mir anschaulich bestätigt worden, wofür ich danke.
    Viele Grüße
    Belcanto

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Guten Abend Belcanto, bei diesem Thema wird immer von ERHÄNGEN gesprochen.
    Ich habe als Kind bei Gesprächen der Erwachsenen zugehört. Dort war immer die Rede, dass die Deserteure erschossen wurden. Ihre Leichen wurden zur Abschreckung an den Alleebäumen aufgehängt.

    Gruß Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Es ging mir doch-und das habe ich klar gesagt- um Danzig und dass, die der großen Allee, Flakhelfer aufgehängt wurden.
    Das ist mir anschaulich bestätigt worden, wofür ich danke.
    Sorry, Belcanto, stimmt, aber andere fassten ihre Antworten bereits allgemeiner!
    Die Links waren für sie und potentiell neue Antwortende gedacht - nicht für Dich.
    Es grüßt der Heibuder!

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  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Heinzhst, hallo Heibuder
    Hallo Heinz vielleicht hast du recht, ich weiß es nicht. Vielen Dank für den Hinweis. Hallo Heibuder Alles klar!
    Gruß
    Belcanto

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Daumen hoch AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Zu diesem Thema, sind mir folgende Zeilen eingefallen.






    Soldaten-Tod
    Erhart Joniszus
    August 2009

    Oh, Mutter, Vater - höret mich-
    ich hätt' noch viele Fragen.
    In dieser Stund ' betet um um mich,
    es hilft kein Weh, kein Klagen

    Was habe ich der Welt getan -
    dass ich so enden muss?
    Mit 18 Jahren, - Hitlers – Wahn -
    im Krieg ein „Strick“ - „kein Feindes-Schuss“ ?

    Man karrt uns untern Lindenbaum-
    unendlich lang- ist die Chaussee.
    Entsetzen – wie ein schlechter Traum -
    Vom Baum, da rieselt leicht der Schnee.

    Noch gestern war'n wir Kameraden.
    Heut soll'n sie meine Henker sein ?
    für mich ein Buch voll offener Fragen.
    Wieso - oh Herr, greifst du nicht ein?

    Ich spür nichts mehr und lass geschehen.
    Es kommt hier, wie es kommen muss -
    ich kann ihm in die Augen sehen -
    das Auto ruckt, mit mir ist Schl...

    Ich möchte einen Herren, aus einem anderen Forum bitten, zu berücksichtigen, dass es meine Zeilen sind.
    Lesen ja, klauen nein.

    Erhart vom Schüsseldamm
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
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  21. #21
    Aussie

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Manchmal verstehe ich Wolfgang Lehmann ueberhaupt nicht. Wir sind hier doch im [SIZE=6]Danziger Forum und nicht in der Wueste des internationalen Internets. Hier geht es um Danziger und was in Danzig geschah. Wenn das Thema irgendjemandem ungelegen erscheint braucht er einfach nicht zu lesen aber bitte verletze uns (noch immer Leidenden) nicht mit Deinen Angriffen! Uns aussprechen zu koennen hilft uns in unserer noch immer ewigen, endlosen Qual.
    Alles was in Danzig war und vorging hat hier einen ausdruecklichen Platz. Wo sonst? Das Thema 1945 ganz besonders, denn das Jahr besiegelte unsere verlorene Kindheit. Bitte halte Dich heraus, Heibuder dem es sicher gut erging und seine Familie intakt hatte. Uns jedenfalls ging es nicht gut und nach all den Jahren machen mir die Horror der Flucht und die Menschen-nebst sehr vielen grausam leidenden weiblichen Verwandten (meist Kriegerwitwen) die in Danzig blieben und hofften dass ihre Maenner wiederkaemen in dem unschuldigen Glauben dass alles gut wuerde sehr zu schaffen.
    Hallo Belcanto, bitte frage weiter. Ja, Augenzeugen berichteten dass junge Krankenschwestern dort hingen. Sie berichteten ebenfalls dass die dort hingen nicht erschossen sondern erhaengt waren was man an den heraushaengenden Zungen sah. (Ein Zeichen von lebendig erhaengten, nicht von bereits Toten!)
    Muss heute erst mal Schluss machen. Ich bin zu ueberwaeltigt.
    Viele Gruesse,
    Christa.

  22. #22
    Aussie

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Lieber Erhard, Nicht oft kommen mir die erloesenden Traenen. Ich danke Dir!
    Liebe Gruesse,
    Christa

  23. #23
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Na hör mal, Namensschwester.
    Wieso soll der Heibuder sich raushalten?
    Wie jemand seine Erlebnisse verarbeitet, ist so individuell wie nur was.
    Wolfgang L. hat eine andere Art, die ist genauso wichtig und richtig wie deine, sehr viel emotionaler geprägte.
    Ich kann mich an Fotos von Wolfgang erinnern, die davon zeugten, dass er auch zu der Kriegskindergeneration gehört.
    _____
    Christakind grüßt.
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

  24. #24
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Schönen guten Nachmittag,
    hallo Christa (Aussie),

    Wolfgang (der Heibuder) äußerte seine MEINUNG, dieses Thema sei zu mächtig für unser Forum. Ich habe aber nichts gelesen, was nur andeutungsweise als "Angriff" (wie Du es bezeichnest) verstanden werden könnte.

    Gelegentlich hatte ich bei verschiedenen Themen eine ähnliche Meinung wobei ich mich aber meist zurückhalte, denn häufig werden dann Links aufgezeigt oder andere Tipps gegeben, die dann doch zu einem nicht nur oberflächlichen Eingehen auf ein Thema führen. Und genau in diesem Sinne hat der Heibuder ja auch ein paar Links aufgezeigt...

    Christa, lies bitte den Beitrag des Heibuders noch einmal. Ich jedenfalls habe seine Meinung, seinen Einwand, nachvollziehen können.
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  25. #25
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Danke, Wolfgang, wenigstens DU hast mich verstanden.

    Solch eine häßliche, hysterische Reaktion aus Australien hätte ich nicht erwaertet, schade.
    Es ist nicht einfach, eine Meinung so zu formulieren, dass sie nicht doch irgend ein Forumsmitglied in den falschen Hals kriegt.
    Es grüßt der Heibuder!

    "Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz." (R.Fernau)

  26. #26
    Aussie

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Wolfgangs und Christa. Ich hatte mir des Heibuders Kommentar zuvor mehrmals durchgelesen. Tut mir leid falls ich nicht verstanden werde. Haette gerne gewusst wen Heibuder gemeint hatte, als er schrieb dass die Links nicht fuer Belcanto aber fuer die anderen gemeint waren. Weil mein Name nicht Belcanto ist und Heibuder die Anderen nicht bei Namen auffuehrte fuehlte ich mich angegriffen.
    Die Danzig gebuertige, Australische Christa.

  27. #27
    Aussie

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Lieber Belcanto. Hier habe ich etwas fuer Dich. Hatte extra heute frueh Peter Poralla's Buch vorgenommen. Und als ich es aufschlug fiel mein erster Blick auf einen Artikel von Magda Goertz geb Zey, damals 21. lebend in Buergerwiesen.
    Weil ich mir die Erlaubnis erkaufte die Geschichten zu benutzen kann ich hier wohl einiges wiedergeben. Sie schreibt unter anderem:
    "Wer seinen Posten verliess musste damit rechnen aufgehaengt zu werden. Schliesslich musste ich taeglich am Olivaer Tor vorbei und die Tragoedie dort war nicht zu uebersehen. Nicht nur Soldaten, auch Frauen, Krankenschwestern hingen dort."
    Es gibt noch mehr Augenzeugenberichte, die ich Dir heraussuchen koennte.
    Ach, noch etwas Danzigerisches an den Heibuder:
    "Pack schlaegt sich, Pack vertraegt sich."
    Viele Gruesse,
    Christa.

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Liebe Danziger Landsleute
    Ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn ich ein neues Thema eröffne und weiß manchmal nicht, wie ich es anstellen soll,damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich möchte Erhart Christa, Wolfgang Heibuder, Christkind und allen anderen danken. Ich habe auch einige private mails erhalten und dabei übereinstimmend festgestellt, dass diejenigen-die diese schrecklichen Bilder gesehen haben-zum Teil heute noch darunter leiden. Erhart hat es sehr gut ausgedrückt.Und deshalb sollten wir auch wieder zur Normalität zurückkehren-es macht keinen Sinn sich zu streiten!
    Anhand der Berichte wird mir nun schon einiges klar. Mein Zeitzeuge hatte Angst vor LKWs ( Erhart berichtete davon)und sich unter Bäumen zu setzen. Er litt Jahrelang unter Alpträumen- und kannte die Ursache nicht.Natürlich verarbeitet jeder solche Erlebnisse unterschiedlich und es besteht auch ein Unterschied, ob der Betroffene es selber erlebt oder nur davon gehört hat. Was Erhart mit klauen meint verstehe ich nicht?
    Und damit ein schönes Wochenende
    Viele Grüße
    Belcanto

  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Daumen hoch AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,

    tut mir ausgesprochen leid, wenn du es bis jetzt immer noch nicht verstanden hast, was und wer mit diesem Satz gemeint war. Der Betreffende weiß es bestimmt.

    Der Name der gemeinten Person, wird hier im Forum vom System automatisch in Anonymus umgestrickt. Hat es jetzt geklingelt?

    Hätte ich dich gemeint , würde ich dich auch mit Namen ansprechen.


    Solltest du allerdings das Gedicht verarbeiten wollen, lasse es mich bitte wissen.

    Und, alle Klarheiten beseitigt? noch einen schönen Tag, Erhart
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Liebe Erhart
    Ich nenne gerne Ross und Reiter und eier nicht herum. Wenn ich jemand meine, spreche ich das klar aus. Insoweit bestehen bei mir keine Unklarheiten. Vielleicht sollten wir mehr mireinander, als übereinander sprechen.
    Ebenfalls ein schönes Wochenende.
    Gruß
    Belcanto

  31. #31
    Moderatorin Avatar von Helga +, Ehrenmitglied
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Vielleicht sollten wir mehr mireinander, als übereinander sprechen.
    Hallo Joachim,

    da bin ich vollkommen deiner Meinung. Jegliche Versuche aufzustacheln sollten wir tunlichst unterlassen. Ich denke, damit tun wir uns allen den größten Gefallen.
    Viele Grüße
    Helga

    "Zwei Dinge sind unendlich, die menschliche Dummheit und das Universum, beim Universum bin ich mir aber noch nicht sicher!" (Albert Einstein)

  32. #32
    karsch

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,
    vielleicht ist es überflüssig, weil du schon viele Bestätigungen bekommen hast.
    Ich habe letztes Jahr einen Priester, der einzig stehengebliebenen Kirche, der Nikolaikirche(außer der Marienkirche), in Danzig, gesprochen, der als junger Mann, als Dominikaner, in Danzig lebte, und noch das Kriegsende erlebt hat. Die Straßen waren überall voll, von Deutschen(vornehmlich Soldaten, glaube ich), die an Laternen und Bäumen hingen, mit Schildern um den Hals, mit, wie schon benannten, Sätzen. beschriftet. Es war ziemlich schrecklich, das zu sehen. Zum Teil haben er und andere polnische Priester diese Leute heruntergeholt, um sie zu begraben.
    Wir kamen darauf, weil mein Urgroßvater sich erhängt hat, weil er die Schläge und Behandlung der Russen nicht mehr ertragen konnte, wie auch den Verlust der Heimat.
    Ich verstand erst, das er verstanden hätte, die Russen hätten ihn, und wie ich daraus schloß auch andere Deutsche aufgehängt, weil er dann von den Toten erzählte. Wie sich dann rausstellte waren es die Deutschen.
    Viele Grüße,
    Olaf

  33. #33
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Olf
    Dein Bericht deckt sich meinen Recherchen und man muss den polnischen Priestern dankbar sein, das sie die Soldaten beerdigt haben. Zum Glück war doch noch ein wenig Humanität übrig geblieben. Familie Döhring sagt mit nichts aber Familie Karsch.
    Viele Grüße
    Belcanto

  34. #34
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Ich habe erst gesten von diesem Thema hier im Forum Kenntnis genommen, unglaublich.
    Den Satz, "Es waren Deutsche", (die diese Greuel angerichtet haben), habe ich zuerst von meinem Vater gehört. Es mag 1970 gewesen sein, ich also 20 Jahre alt. Er berichtete mir von seinem Leben in Danzig als "Jüdischer Mischling 2. Grades". Und als er auf seine Zeit bei der deutschen Wehrmacht zu sprechen kam, sprach er davon, dass er einmal gesehen habe, wie Soldaten Juden von einem Turm in den Tod gestoßen haben. Das ging ihm, beim Erzählen sehr nahe, auch, wie er sagte, weil er Angst hatte, dass seinem Vater, damals wegen seiner jüdischen Mutter in Danzig als "Jüdischer Mischling 1. Grades" eingruppiert, das gleiche Schicksal bevorstehen könnte.
    Und dann sagte er, ich hab es noch deutlich vor mir, weil ich erst gar nicht verstand, wen er meinte - unter Tränen: "Das waren Deutsche, deutsche Soldaten".
    Ich finde es richtig, dass die Danziger Soldaten, die desertiert sind, oder zu desertieren versuchten und von Deutschen erhängt wurden, rehabilitiert werden. Dabei denke ich auch an ihre Angehörigen, die Eltern, die meisten von ihnen bereits tot, an ihre Geschwister und deren Nachkommen, an ihre Kinder.
    Ich wünschte mir, dass diese mit Achtung an diese Verwandten zurückdenken können.
    In Köln gibt es seit neuestem ein erstes Denkmal für Deserteure.
    Vgl. z.B. http://www.ksta.de/html/artikel/1246883844581.shtml
    Es wäre bestimmt nicht falsch, wenn es für Danzig auch bald eines gäbe.
    Ulrich

  35. #35
    karsch

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Ulrich,
    ja, schrecklich. Für deinen Vater und dich muß es furchtbar gewesen sein
    Schlimm, daß sowas passieren konnte.
    Ich hoffe, deiner Familie ist nichts passiert.
    Ich hoffe auch, daß demnächst mehr in die Richtung passiert. Hat ja lange genug gedauert, bis die Kriegsverweigerer, jetzt endlich, rückwirkend, rehabilitiert und frei gesprochen wurden. Gerade in Danzig läuft man denke ich offene Türen ein, müßte man diese vorher fragen, ob sie einverstanden wären.
    Das wäre vielleicht ein weiterer, wichtiger Schritt zur Versöhnung.
    Fragt sich, ob dies Danziger waren, aber das wäre ja nicht so wichtig.
    Viele Grüße,
    Olaf

  36. #36
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Langsam, Olaf, weder mein Vater noch ich gehören zu den Deserteuren, besonders ich nicht, wie auch, 1950 geboren. Auch der Vater (1910 geboren), schon länger tot, war kein Deserteur; der war Soldat "vom ersten bis zum letzten Tage", wie er einmal schreibt, enttäuscht sogar, dass er "mit seinem schlechten Blut" nicht befördert wurde - denn Beförderung im Militärdienst hätte ihn als guten Deutschen erwiesen und damit seiner Familie, wie allen damals so gesehenen "Jüdischen Mischlingen" und "Jüdisch Versippten", so zumindest die Hoffnung damals, dabei geholfen, ihr "Blut aufzubessern", d.h. nicht allzu stark diskriminiert zu werden.
    Kurz:Alle aus der Familie haben sowohl rassische Diskriminierung durch Deutsche, Danziger, als auch den Krieg überlebt. Ihre Geschichte werde ich aufschreiben. Ich werde Dich informieren.
    Mir ging es nur um den einen Satz meines Vaters: "Das waren Deutsche", die Gleichkeit des Erstaunens. Denn in frühen vorhergehenden Beiträgen zum Thema ging es doch darum, dass man vollkommen verdutzt war, dass Deutsche, dass Danziger [SIZE="3"]von Deutschen aufgehängt wurden.
    Ulrich

  37. #37
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Ulrich
    Vielen Dank für deinen Beitrag- so sehe ich das auch. Ich habe noch nicht herausbekommen, wie und auf welche Weise, die Angehörigen über den Tot unterrichtet wurden. Ich denke , dass die Eltern, Ehefrauen niemals etwas über das Schicksal der Soldaten erfuhren, die von ihren eigenen Kameraden liquidiert wurden. Sie waren einfach tot.hier gibt es noch einiges aufzuarbeiten.
    Viele Grüße
    Belcanto

  38. #38
    karsch

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Ulrich,
    jetzt bist du mal langsam.
    Ich habe das gar nicht erzählt, das du oder dein Vater Desateure, waren.
    Und wenn ihrs wäred, na und?
    So weit ich weiß, wurden diese auch verheizt, und sehbar, absolut unnötig, in den Tod geschickt. Hinzu kam, daß diese kurz vorher eingezogen wurden, junge Bengels waren, und nicht auf andere Leute schießen wollten. Das Ganze war völlig sinnlos.
    Und es waren Danziger.
    Ich habe kein Problem, hier meine Meinung zu vertreten, Ich habe wenigstens Rückrat. Wie auch die Deserteure Rückrat für mich haben.
    Was verfolgst du hier eigentlich?
    Erst nach Mitleid rufen, und mich dann in ein Messer laufen lassen?
    Ich habe kein Problem mit meiner Aussage, aber vielleicht du.
    Hier war auch kein Erstaunen, daß Deutsche von Deutschen aufgehängt wurden.
    Das ist nicht richtig, was du hier erzählst.
    Das ist ja wohl auch hinlänglich bekannt, daß beim Militär die eigenen Leute umgebracht wurden, wenn sie nicht mitmachten.
    Das kommt noch hinzu. Diese, deine Aussage stimmt auch nicht.
    Bleib mal ehrlich und bei den Tatsachen, und erzähl hier nichts Verkehrtes, was hier jemand gesagt haben soll.
    Das ist ja ganz schön verdreht und link.
    Was verfolgst du hier eigentlich, auf Kosten Anderer?
    Bitte, übrigens für meine Anteilnahme.
    Belcanto, was siehst du daran genauso? Hast du nicht gelesen, was er schreibt? Danke für deine Stellungnahme, das sagt ja auch Etwas.
    Olaf

  39. #39
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,

    natürlich wurden die Witwen und Angehörigen nicht geschont und Ihnen mitgeteilt, wie die "Verbrecher" gestorben sind.
    Die Witwen bekamen keine Rente. Auch sonst wurden sie als Aussätzige behandelt, nicht nur von den Behörden sondern auch von ihren Mitmentschen. In den Dörfer war das natürlich ganz schlimm und am allerschlimmsten waren hier die Kinder betroffen.

    Wie wir alle wissen, nahm das Unrecht nach dem Krieg in der BRD weiter seinen Lauf und das nicht nur in dieser Angelegenheit.

    Viele Grüße
    Magdalena

  40. #40
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Olaf, gerade lese ich Deinen Beitrag, und ich bin echt erschreckt. Das habe ich nicht gewollt.Ich glaube, das sind alles nur Missverständnisse.Lass uns doch einmal miteinanander telefonieren. Ich schick Dir meine Tel.-Nummer; wenn Du magst, schickst Du mir Deine. Es geht doch, wenn ich das richtig sehe, um ein politisches Anliegen, das wir beide teilen, wo wir beide doch derselben Ansicht sind. Wenn ich etwas geschrieben haben sollte, was wie falsches Spiel aussehen sollte, tut mir das aufrichtig leid.
    Grüße
    Ulrich.

  41. #41
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    Themenstarter

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Magdalena
    Vielen Dank für deine Antwort. Ja so war es.Leider
    Viele Grüße
    Belcanto

  42. #42
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belkanto,

    das von gewählte Thema hat mich seit meinem
    13. Lebensjahr auch nie losgelassen.
    In der Liste Danzig-L habe ich den ersten
    Erlebnisbericht über dieses Thema vor mindestens
    10 Jahren geschrieben. -
    Es geschah vor Weihnachten 1944 in Hohenstein
    bei Danzig. Dort hatte ich Verwandte wohnen
    und bin dort auch bis Ende 1944 in eine ausgelagerte
    Mittelschulklasse der Rechtstätischen Mittelschule
    Poggenpfuhl gegangen. Meine Eltern ließen eine
    KLV-Lagereinweisung nicht zu. - Gott sei Dank !".
    Denn da habe ich später aus Erzählungen von
    etwas älteren Kollegen einiges gehört und in einem
    Buch "Kinderlandverschickung" viel gelesen.
    Nun zu Hohenstein : In meinem Erlebnisbericht habe
    ich beschrieben wie die Feldgendarnerie genannt
    "KETTENHUNDE" - einen jungen Soldaten an einem
    Chaussebaum erhängten. - Vielleicht findest Du diesen
    Bericht in Yahoo Danzig-L. Sonst muß ich ihn noch
    suchen. Weiter stehen unter Google Suchbegriff Praust,
    Erlebnisberichte unter meinem Namen und dort
    müßte unter März 1945 geschildert sein, wie
    wir Jungen damals an der Fahrstraße nach Müggenhahl,
    einen erschossenen und dann aufgehängten Soldaten
    gesehen haben. - Mein Vater der bis zum 28.März 1945
    Lokfüher (UK) in Danzig-ODZ war, hat uns schon damals
    von den erhängten Soldaten in der Großen Allee erzäht.
    Auch im "UNVERGÄNGLICHEN SCHMERZ" von Poralla
    sind solche Hinweise zu finden. Poralla lernte ich am
    15.5.1988 in Hannover kennen und erhielt sein Buch
    mit Widmung. Danach habe ich meine Erinnerungen
    nieder geschrieben und auch mit dem Unrecht über
    die Judenfrauen-Arbeitskollonen am Prauster Flugplatz
    begonnen. - Diese Zeit war in meiner Kindheit und
    Jugend sehr prägend für mich.
    Wenn Du, i.e.g. Buch, die Frontverläufe auf Seite 208
    ansiehst fällt auf, daß die Tageslinien in Wittstock-
    Schäferei sehr eng stehen. Die sowjetischen Truppen
    kamen dort in 2 Wochen kaum voran. Eine zu mir
    7 Jahre ältere Danzigerin, damals also 20 Jahre alt
    und Angestellte der Danziger Stadtverwaltung,
    erzählte mir auch von den Erhängungen in der
    Großen Allee. Sie mußte damals immer noch täglich
    von Oliwa nach Danzig (am Stadttheater) zum
    "Dienst", solange ein Durchkommen möglich war.
    Sie wohnte in der Nähe Schäferei und dort waren
    SS-Kampfeinheiten, die man per Schiff von
    Kurland nach Danzig gebracht hatte. Diese SS-Leute
    waren im wesentlichen Fremde Volksstämme, wie
    Balten, Flamen usw., die geäussert hätten, dieses
    hier ist unser letzter Einsatz, der geht bis zu unserem
    Tode. Daher leisteten diese Widerstand bis "zur letzten
    Patrone". Und man sieht ja auch, daß der Durchbruch
    der sowjetischen Truppen in der Nacht zum 22.3. 1945
    bei Adlershorst zur Ostsee gelang. Da war der Kessel
    Danzig noch einmal geteilt. Die Anwesenheit solcher
    SS-Verbände, mit der verbissenen Motivation zum
    Kampf bis zum Tode verbunden, Das hat auch zur
    Folge, daß "Drückeberger und Feiglinge" erschossen
    und erhängt wurden. Jeder der nicht bei seiner
    Kampfeinheit blieb, oder versprengt wurde, konnte
    wegen Entfernung von der Truppe oder Feigheit
    vorm Feind, oder Verrat an seinen Kameraden,
    erschossen und erhängt werden. Das stand ja meistens
    auf den umgehängten Schildern, die den Erhängten
    kennzeichnen sollten, um andere zu "wanen !"
    - Die "Richter" saßen ja nicht im vorderen Graben,
    sondern hinter den Linien. Und so konnte man den
    Beschuldigten vom LKW aus, so wie ich es das 1.
    Mal in Hohenstein gesehen habe, vollstrecken.
    Wie viele hatten sicherlich auch sich selbst,
    den Heimatschuß verabreicht um auf ein Schiff
    zu kommen. Auch das haben mir ältere Kollegen
    später erzählt. Und nicht jede selbst beigebrachte
    Verwundung war glaubhaft zu vertreten. Auch bei
    den militärischen Einheiten der SS gab es Ärtzte,
    die so etwas zu beurteilen hatten.
    Dabei will ich hier aber auch den Bericht eines
    Bauleiters aus Essen erwähnen, der mir 1961
    nach einer Dienstbesprechung, sein Soldatenschicksal
    vom Frühjahr 1945 erzählte. Er war damals junger
    Pionierleutnant vor Pillau in Ostpreußen, und er
    hat mit seiner kleinen Einheit die dortige Lanzunge
    abriegeln müssen, gegen eine stark drängende
    sowjetische Front. So gelang es noch vielen
    Flüchtlingen aus Königsberg und dem Samland,
    auf die bereitstehenden Schiffe zu kommen.
    Am Ende gingen sie dafür mehrere Jahre in
    sowjetische Gefangenschaft bis nach Sibirien.

    Eine Zeit, aus der wir Jüngeren, nach dem Krieg
    der Losung "NIE WIEDER KRIEG" und in der 1949
    gegründeten DDR in deren Hymne
    "DAS NIE WIEDER EINE MUTTER IHREN SOHN BEWEINT"
    glauben wollten -, hat viele dann doch enttäuscht.

    Als ich im April 1947, als 15-Jähriger, die Oberschule
    in Magdeburg, auf Veranlassung meines Vaters,
    verlassen mußte und in der völlig zertrümmerten
    Stadt Magdeburg eine Maurerlehre begann,
    habe ich mir geschworen nie irgendwo in
    militärische Dienste zu treten. Auch nicht für
    die verlorene Heimat,- Auch wenn ich sie bis
    zu meinem Tode nicht vergessen werde,-
    Das konnte ich wahr machen. Dazu gehörte auch
    1959 eine Flucht aus der DDR, mit ihrer "zackigen"
    Volksarmee. Für nichts in der Welt wollte ich
    den "Heldentot" sterben. Ich habe genug tote
    Helden und ihre Opfer, unter Zwang 1945 in
    Oliwa am 28. und 30. März 1945, in Bomben-
    trichtern und Gräben verscharren müssen.
    Wo niemand mehr sagen konnte, wer
    das war und ob das was da schnell im nächsten
    Bombenloch zugeschaufekt wurde, ein ganz
    vollständiger Toter war.

    Nun noch ein paar Literaturhinweise:
    1) Karl Salm, ISBN 3-89180-024-X
    "Fahnenflucht als politische Weltanschauung"
    2) Helke Sander/ Barbara Johr
    "Befreier und Befreite", ISBN 3-88897-060-1
    3) Freiburger Zeitung v. 15.04.2007
    " Funftionierender Richter"
    vom Militärhistoriker Manfred Messerschnidt,
    zu Kontroverse um Hans Filbinger.

    Wenn Kopien erwünscht sind müßte ich Deine
    Postanschrift haben.
    Meine eMail-ADR erwin.voelz@online.de

    Es grüßt Erwin Völz

  43. #43
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Lieber Erwin
    Ich danke dir für deinen ausführlichen Bericht. Eine Meisterleistung. Ich glaube ich habe deinen Bericht in Danzig-L schon mal gelesen. Deshalb kam ich wohl darauf. Ich war damals fünf und kann mich daran nicht mehr bewusst erinnern.Mein Bruder Jahrgang 31, und meine Schwester Jahrgang 34, erinnerten sich noch gut. Ein Dank gilt dir, und allen anderen Autoren, die dies Thema wertneutral aufgegriffen und geschildert haben, was in den letzten Kriegswochen- nicht nur in Danzig-durch die Feldgendarmerie geschah, darf nicht vergessen werden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Belcanto

  44. #44
    Forum-Teilnehmer Avatar von adrian
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Alle,

    mit schmerzlichen Empfindungen und großer Anteilnahme habe ich diese Berichte hier gelesen. Es sind nur wenige und doch gehen sie einem sehr nahe. Niemals darf so etwas vergessen werden und niemals darf man über vollzogenes Unrecht den Mantel des Schweigens breiten, wie es im Nachkriegsdeutschland in West und Ost geschah. Deshalb müssen diese Berichte in die Öffentlichkeit und hier gilt mein Dank unserer Christa, die in ihrem Buch "No Glory in War" die Dinge, die uns wichtig sein müssen, beim Namen nennt.

    Warum reagieren wir denn manchmal so barsch? Ich glaube, weil wir unter der gefälschten Geschichtsschreibung unserer Nachkriegskindheit noch heute leiden. Und dann kommen Informationen, was eigene Landsleute eigenen Landsleuten antaten. Aber ich glaube, dass in der letzten Zeit des Krieges auch ein gewisser Notstand herrschte. Befehlsverweigerung wurde mit dem Tode bestraft. Wer ging schon freiwillig in den Tod. Dafür darf man nicht die Soldaten verantwortlich machen, die im Vollstreckungskommando standen, sondern die Befehlshaber, die sich zu Richtern aufspielten, oftmals ohne Urteil. Das ist das Verwerfliche, selbst in solch einem Krieg. Und die unteren Diensgrade mussten in den allermeisten Fällen ins Gras beißen, wie man so sagt, und die hohen kamen davon. Selbst in der Gefangenschaft wurden hier unterschiedliche Handlungsweisen gemacht. Diejenigen, die in führenden Positionen Schuld auf sich geladen hatten, hatten die größten Chancen zu überleben.
    Das Unrecht ging also nach der Kapitulation weiter. Das Unrecht vorher darf nicht verschwiegen werden, auch nicht ein Mord an Unschuldigen. Und deshalb hier ein großer Dank an alle, die sich äußerten, das ist ein Schritt in die Aufarbeitung unserer Geschichte.

    Bitte, Erlebnisgeneration, haltet nicht hinterm Berg mit euren Erlebnissen. Schreit sie in die Welt hinaus, auf dass wir erkennen, wo die Wahrheit liegt.

    Viele Grüße
    Werner
    Suche alles zur Danziger Division, der 60. Infanterie-Division

  45. #45
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Olaf (Karsch), ich hatte ja jetzt eine Woche Zeit, nachzudenken, warum ich auf die Äußerungen Deines Mitgefühls so eigenartig reagiert habe. Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil es so plötzlich da war, ich konnte das da noch nicht annehmen, und musste davon irgendwie ablenken, sorry.
    Ulrich

  46. #46
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Adrian
    Ich danke dir für deinen Beitrag und gebe dir in deiner Einschätzung recht. Ich habe diesher keine Wertung vorgenommen, und kann es auch nicht. Und man kann wohl auch unterstellen, dass diejenigen, die den Erschießungsbefehl ausführen mussten, ebenfalls sehr gelitten haben. Das ist mir auch bekannt. In gewisserweise bestand ein Befehlsnotstand,und niemand kann sagen, wie er persönlich, in der konkreten Situation reagiert hätte. Den Befehl zu verweigern, ist sehr schnell dahin gesagt, wenn man selber, nicht einer solchen Situation ausgesetzt ist. Aus der Ferne lässt sich alles, sehr leicht beurteilen. Ich bin deshalb eigentlich auch der Überzeugung, dass auch die "Täter" Gewissensbisse hatten, und Sie abwägen mussten, zwischen ihrem Leben und dem Leben der anderen.Nur wenige hatten, den Mut- was ich gut verstehen kann- sich gegen unmenschliche Befehle aufzulehnen. Deswegen ist es auch zu diesem Chaos gekommen.
    Auf jeden Fall, hat der Krieg zu diesen menschlichen Irrungen geführt und deshalb sollte wir daraus lernen, dass es niemals mehr eine Krieg geben möge.
    Viele Grüße
    Belcanto

  47. #47
    karsch

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,
    ja, du hast recht, das ist bestimmt auf viele Orte übertragbar. Ich meine aber, daß es Danzig war. wie gesagt, absolut sicher, also bestätigen kann ich es letztendlich nicht. Vielleicht könnte man mal im Netz zappen.

    Das war bestimmt schrecklich, und ich lese auch gerade ein Buch über die letzten Monate und Wochen. Da ist es gut, sich wieder abzugrenzen. Ich bin jedenfalls froh, das nicht erlebt zu haben. Den Krieg auch, und das Leid.
    Mir reichen die Erzählungen, auch in der eigenen Familie. da gab es genug Tote, Vermißte und Anderes.
    Vertreibung ist aber schon schlimm genug. auch wenn man nicht so viele Verluste in der direkten Familie gehabt hat. Gerade der Osten hat darum am Meisten mitgemacht.
    Belcanto, übrigens nichts für ungut, habe falsch reagiert, tut mir leid.
    Viele Grüße,
    Olaf

  48. #48
    karsch

    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Ich gebe hier einen Ausschnitt, aus dem Bericht, eines Soldaten, von seiner Internetseite, den ich einfach kopiert habe, wieder. Ich hoffe, das ist in Ordnung, es dient ja der Sache, ich werde ihn aber noch fragen. Dieser war in Danzig dabei:

    "Es befanden sich noch sehr viele Zivilisten dort. Als wir bei Aufgabe der Stadt erhängte Soldaten an den Alleebäumen hängen sahen, fragten wir uns: Warum kämpfen wir noch?

    Kann es das Ziel unseres Kampfes sein, daß unschuldige und wehrlose Bürger gemordet werden und wir Soldaten an Bäumen deutscher Städte von deutschen Offizieren aufgehängt werden? Man hatten diesen Soldaten Schilder um den Hals gehängt mit Aufschriften wie: "Volksverräter" oder "Fahnenflüchtig". Viele von ihnen trugen das EK I und waren trotzdem nicht einmal eine Kugel wert."

    Viele Grüße,
    Olaf

  49. #49
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Olaf
    Ich weiß nicht. was du mit, "falsch reagiert" meinst. Du musst dich nicht entschuldigen.Ich schreibe zurzeit eine Geschichte, dass der Krieg in vielen Familien, eben am 8. Mai 1945 noch nicht zu Ende war-er ging weiter. Ein Traumata-was noch lange anhielt- war eben auch, nichts über das Schicksal, derwenigen in Erfahrung zu bringen zu können, die auf die Weise den Tod fanden.
    Das muss für die Eltern, Ehefrau, Kinder schrecklich gewesen sein.Waren Sie gefallen?Waren Sie vermisst?Wo waren Sie begraben?In der Regel mussten die Frauen bis zu vier Jahren darauf warten, bis ihre Männer für tot erklärt wurden, und Sie eine bescheidene Witwenrente, für sich und die Familie beantragen konnten.
    Viele Grüße
    Belcanto

  50. #50
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: Exekutionen an deutschen Wehrmachtsangehöriger

    Hallo Belcanto,

    Magdzia schrieb in einem früheren Beitrag in diesem Thread, u.a., dass die Witwen und Waisen der Exekutierten keine Rente bekommen hätten.
    Diese Information habe ich - ungeprüft - an den "Bundesverand Information und Beratung für NS-Verfolgte" Köln, weitergegeben und danach gefragt, ob der "Bundesverband" sich dafür einsetzen könne, dass diese Witwen und Waisen eine Rente bekommen.

    Wenn nun Deine Information richtig ist, nach der diese Witwen und Waisen durchaus eine Rente bekommen haben, müsste ich meine Anfrage zurückziehen.
    Kannst Du mir dazu ein paar Worte schreiben?
    Herzliche Grüße

    Ulrich.

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