Zitat:
Dabei war es u.a. auch so, dass sie mit ihrer Familie 1934/35 (gemeint wohl 1944/45, Rüd.) von Gallkehmen (später Hohenschanz) nach Neustadt und von dort weiter nach Danzig geflohen ist. In Danzig kamen sie in ein Auffang- und Gefangenenlager, wo sie in den Sommermonaten lebten. Erst 1944/45 wurden sie mit einem Zug in einen Ort namens "Schnoffau" (wenn ich meine Oma richtig verstanden habe) gebracht, von dort nach Berlin Scheune und dann weiter nach Barth-Holtz (an der Ostsee).
Mit allem Vorbehalt, weil ich nicht dabei war und nach dem Kriege geboren bin: Es scheint sich um eine "normale" Fluchtgeschichte aus dieser Zeit zu handeln.
Nach den ersten russischen Vorstößen im Herbst 1944 wurde der nordöstlichste Teil Ostpreußens von der Bevölkerung Ende 1944 geräumt. Eigentlich waren wohl nur die südlichen Kreise Ostpreußens Auffanggebiet, aber wer individuell ohne Treck reiste kam auch schon weiter nach Westen (Neustadt/Danzig) durch. Im Zuge der näherrückenden Front mag man dann von Neustadt nach Danzig gelangt sein. Zum Auffanglager in Danzig kann ich nichts sagen, das könnte sich mit ein paar mehr Informationen etwa zur Lage in der Stadt aber wohl klären lassen. Die Zwangsausweisung im Sommer 1945 dürfte dann in der Tat über Schlochau gegangen sein. Berlin Scheune ist mir (als Berliner) unbekannt, es wird Stettin (Ortsteil) Scheune gemeint sein. Das war das letzte Lager für die ausgewiesenen Deutschen. Wer dort als Deutscher im Sommer 1945 war, den würde ich aus Taktgefühl von mir aus nicht nach Einzelheiten fragen. Die Flucht könnte dann im Gebiet des sog. Stadtholzes bei Barth in der Nähe von Stralsund geendet haben.