Lese gerade ein spannendes und auch bedrückendes Buch, in dem Heubude oft erwähnt wird. Die Wehrmacht und Bevölkerung Danzigs(ein geringerer Teil, wie ich verstanden habe), sowie die Trecks der West-und Ostpreußen, welche sich in der Stadt befanden, sowie die Flüchtenden vom Norden her(der Küstenstreifen, b.z.w. der restliche Kessel, der russischen Umklammerung)mit Leuten, die nach Danzig auf ein Schiff wollten und nicht auf die Schiffe in Gotenhafen wollten, b. z. w. , die von Zoppot(das eingenommen wurde) auf dem Weg nach Danzig waren, sind am 26. März 45 über die Heubuder Brücke aus der Stadt raus, und haben am Wald, Richtung Bohnsack, halt gemacht, b.z.w. die Soldaten, haben dies, und sich eingerichtet, an der Straße, Richtung Krakau, im Wald. Die Flüchtenden sind von Krakau mit kleinen Schiffen vom Anleger nach Hela gelangt. Eigentlich sollte es, grob gesehen, Richtung Frische Nehrung gehen.
Es dauerte noch 4 Tage bis die letzten Kämpfe in Danzig stattfanden, und der Weitermarsch, der Flüchtenden, ging, wegen der Massen, nur schleppend voran.
Jedenfalls hielten sich dort viele Leute auf, im Wald, und es wurde gekämpft. Zum Glück hat der Russe dann noch 2 Tage die Einnahme gefeiert, und es bestand, wie ich es verstanden habe, genug Zeit, von dort wegzukommen. Zudem hat der Russe dann das Meiste, in der Gegend, an Truppen, Richtung Berlin abgezogen, so das insgesamt noch 5 Wochen Zeit waren, um aus der Bucht rauszukommen, wenn man es bis dahin(Bohnsck, auf das Schiff) geschafft hatte.
Jedenfalls fand ich es komisch, dort vorher langgegangen zu sein, und das Heubude so wichtig war, um vom Westen nach Osten zu gelangen, b.z.w. gab es nur die eine Brücke, und das gesamte Westpreußen und die Armee, bis auf Gotenhafen, ist über diese Straße, in Heubude gelangt.
Die Familie meiner Mutter, die in der Tannenbergstraße wohnte, ist ja viel früher, vorher, zufällig, noch mit einem Zug aus Danzig rausgekommen, Zum Glück habe ich von diesen eben geschilderten Ereignissen nichts mitbekommen. Ich will hier auch nichts aufwühlen, nur anschneiden. Ich bin auch viel zu müde, und schreibe nicht so, wie ich es sonst tuen würde, aber wer weiß wann ich dazu komme.
Habe schon über die Löcher im Wald gewundert, zum Teil auch Gräben und gedacht, daß wohl gekämpft wurde. Ist ja auch nicht so wichtig, fiel nur auf, oder kommen die anderen, kreisrunden Löcher vom Förster, das könnten ja auch Einschläge sein?
Weiß aber jemand, ob in der Tannenbergstrße gekämpft wurde, weil kaum etwas zerstört wurde, wie es scheint? Ich habe davon gehört. Ích nehme an, die Auseinandersetzung war auch kurz, b.z.w. insgesamt so lange, bis die letzten Flüchtlinge uber die Fähre waren, b. z. w. es ging(?).
Kennt jemand die Nachbarschft der Numer 87 oder 89, oder die Familie Karsch?
Tut mir, wie gesagt, leid, hier jetzt vielleicht so, einzusteigen.
Viele Grüße,
Olaf