Schönen guten Nachmittag,
heute führte uns (meine Mutter und mich) unser Weg in die Niederung, wo wir auch in Bohnsack Station machten. Nicht nur in Danzig, sondern auch in den umliegenden Ortschaften sind vielfach neue Hinweis- und Informationsschilder aufgestellt worden. Schön ist, wenn man nun auch häufiger deutschsprachige Hinweise findet. Obwohl man das, was man liest, manchmal gar nicht lesen will.
Beispiel: Bohnsack. Dort gibt es nun ein neues Schild auf dem dreisprachig auf Mennonitengräber bzw. "Authentic Mennonite Steles" hingewiesen wird.
Aber worauf wird nun hingewiesen? Auf den brachial zerstörten und auch heute noch verlotterten und verwahrlosten ehemaligen evangelischen Friedhof Bohnsacks bzw. auf einige (sehr sehenswerte) Grabsteine die links vor der Kirche aufgestellt sind.
Nur: Das sind alles Grabsteine EVANGELISCHER Verstorbener. Zwei Grabsteine sind besonders beeindruckend und erwähnenswert, nämlich die auf denen die Namen der evangelischen Kirchenvorsteher Gerhart Bartsch und Kornelius Kohn stehen.
Es gibt dort nicht den leisesten Hinweis der vermuten lassen könnte, dass dort Gräber oder Grabtafeln von Mennoniten vorhanden sind.
Bohnsack ist aber nicht das einzige Beispiel in dem auf Deubel komm raus versucht wird, praktisch alles was dort vor dem Krieg lebte zu Mennoniten zu machen. Man muss nur mal nach Tiegenhof ins Museum gehen...
Ist Geschichte unerwünscht wenn sie deutsch war? Oder versucht man sich die Geschichte so zurecht zu biegen, wie man sie gerne hätte oder durch eine ideologisch gefärbte Brille sieht (siehe z.B. meine Rezension über das Buch "Insel im Strom" des Historikers Waldemar Nocny: http://forum.danzig.de/showthread.ph...Insel-im-Strom)
Schade, wirklich schade, dass man nicht die Chance ergreift, korrekt zu informieren.