Schönen guten Nachmittag,
heute Morgen hatte ich in Tiegenhof zu tun. Beim Überqueren der Weichsel war von der Brücke aus deutlich zu sehen, dass die Weichsel ihr Bett verlassen hat. Am Nachmittag fuhr ich dann ein weiteres Mal Richtung Weichsel und wollte sehen, ob und was an den Deichen getan wird.
Über Groß Zünder schlage ich den Weg Richtung Letzkau ein, muss dann aber an einer Straßensperre halten, die bei der Straßengabelung Käsemark - Letzkau eingerichtet ist. Zu Fuß geht es weiter, den Deich hinauf. Ein breiter Streifen auf der Deichkrone ist gemäht, zahlreiche Zuschauer beobachten den weiten Strom der nun den gesamten Außendeichbereich überflutet und langsam am Deichfuß steigt. Die Straße nach Letzkau führt bereits in die Fluten, ebenso Wege entlang des Außendeichs.
Auf halbem Weg nach Käsemark zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Auf dem Außendeich schweres Gerät, LKWs, ein Schaufelbagger. Der Deich wird verstärkt. Noch herrscht kein Großalarm, aber überall ist gespannte Aufmerksamkeit zu spüren, auch beginnende Nervosität. In Käsemark ist Straße den Deich hinauf gesperrt. Sie wird für Einsatzfahrzeuge freigehalten.
Ich fahre die Straßen weiter die Weichsel stromabwärts, halte dort wo die Tote Weichsel Richtung Danzig abzweigt. Ebenso hier zahlreiche Neugierige die auf die Fluten schauen, die mittlerweile Buschwerk und niedrigere Weiden vollkommen bedecken.
Auch in Schiewenhorst erhöhte Wasserstände. Der Außendeichbereich ist hier jedoch noch nicht überflutet, das Wasser dürfte etwa zwei bis drei Meter über normal stehen. Die Fähre verkehrt nicht mehr, die zu ihr führende Straße endet auf den letzten Metern im Wasser.
Morgen werde ich wieder im Werder sein, und ich hoffe, dass das Wasser nicht weiter steigt. Die Gefahr geht weniger von der Wasserhöhe aus als mehr von der Zeitdauer, die der Außendeich im Wasser steht und durchweicht.
Ich werde weiter über die aktuelle Situation im Mündungsgebiet der Weichsel berichten.