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Thema: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

  1. #1
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Schönen guten Abend,

    was ist nur mit dem "Neuen Deutschland" los? Bis jetzt dachte ich, die Redakteure der früheren DDR-Tageszeitung könnten den deutschen Städtenamen "Danzig" nicht schreiben, da er für sie ein Symbol des Revanchismus wäre. In der Vergangenheit wurden für frühere deutsche Städte in Polen auch ausschließlich die polnischen Namen verwendet.

    Und nun das: Das "Neue Deutschland" veröffentlicht einen Artikel in dem DANZIG acht mal genannt wird und Gdansk fünf Mal. Wider alle vermeintliche political correctness gibt's "Danzig" nun auch im ex-kommunistischen "Neuen Deutschland"! Grandios!

    Übrigens, "Danzig" wird so genannt wenn vom alten Danzig gesprochen wird, "Gdansk" dagegen ist das Danzig von heute. Damit kann man leben.

    Hier dieser interessante Artikel: http://www.neues-deutschland.de/arti...h-luebeck.html
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  2. #2
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Wolfgang,

    ich verstehe die "Grandiosität" nicht.
    Warum soll man Namen benutzen, die nicht mehr existieren? Wir nennen Köln auch nicht "Colonia" oder Trier "Treveris", selbst wenn wir über diese Zeit reden. Ich habe noch nie jemanden sagen hören, dass Karl der Große in "Aquae Grani" bestattet wurde. Die meisten wüssten nicht, welcher Ort gemeint ist.

    Neulich habe ich aus Versehen in "Google-Maps" Karthaus eingegeben, seitdem weiß ich, dass eine Stadt mit dem Namen Karthaus in Westdeutschland liegt und zwar in der Nähe von Dülmen.

    Meinen Kindern sage ich auch nur die polnischen Namen. Was nützen ihnen die ehemaligen deutschen Namen, wenn sie diese auf der heutigen Karte nicht finden. Außerdem, je weiter ich in der Familienforschung vordringe, kommen wieder die polnischen Ortsbezeichnungen in den Kirchenbüchern vor und die deutschen Bezeichnungen verschwinden.

    Viele Grüße
    Magdalena

  3. #3
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena, sicher sprichst du auch mit deinen Kindern in der polnischen Sprache, ansonsten wäre es ja albern, "Gdansk" in deutscher Aussprache zu sagen.
    Ich kann es nicht, und wenn ich mich recht erinnere, dann klingt Gdansk mit polnischer Zunge wie "Gdeinsk". Ist dieses ganze Rumgeeiere von wegen Danzig oder Gdansk nicht langsam etwas albern?
    Und sicher kann man damit bestimmt nicht mehr polnische Seele in ehemals deutsche Städte hineinbringen, wenn man jetzt jeden Blutstropfen nach polnischen Genen abklopft.
    Und ganz bestimmt auch nicht seinen ganz wunderbar ausgeprägten Versöhnungswillen damit zeigen, dass die deutschen Namen getilgt werden sollen.
    _____
    Mit Grüßen von Christa
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

  4. #4
    Radaune-Wolff

    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena und Wolfgang!

    Es ist wirklich bemerkenswert, dass eine Zeitung wie das "Neue Deutschland" ihre ideologische Vergangenheit abstreift und langsam in der Wirklichkeit ankommt. Ich hab mich in früheren Beiträge hier mal ein bißchen umgesehen und da ist ja schon viel über das Thema geschrieben worden.

    Magdalena Du stellst die Frage "Warum soll man Namen benutzen, die nicht mehr existieren?". "Danzig" existiert nicht? Dann ist der Geburtsort Danzig-Langfuhr in meinem Pass wohl falsch? Warum verwenden fast alle polnischen Städte mit deutschen Internetseiten dann den deutschen Namen ihrer Stadt? Die Stadt Danzig fordert sogar in deutscher Sprache auf "Verlieben Sie sich in Danzig" (darauf hat Wolfgang schon mal früher aufmerksam gemacht).

    Sogar die vor dem Krieg zu Polen gehörende Stadt Graudenz verwendet auf ihren Internetseiten (http://www.grudziadz.pl/portal.php?lang=de) die deutschen Namen (und gibt die polnischen Bezeichnungen danach in Klammern an). Da heißt es ganz selbstverständlich Graudenz, Danzig, Zoppot, Gdingen, Bromberg, Thorn, Marienwerder, Elbing, Posen, Allenstein, Ermland, Masuren...

    Bei der offiziellen Seite von Breslau heißt es im deutschen Text zwar meistens "Wroclaw", aber da findet man einen anklickbaren Menüpunkt "Breslau 2012".

    Wenn es die deutschen Namen nicht mehr gibt, dann frag ich mich, warum die Stadt Stettin (Szczecin) in deutscher Sprache auffordert (http://www.szczecin.eu/index.php?q=de/) "Besuche Stettin"! Unter "Heute in Stettin" wird auf Veranstaltungen aufmerksam gemacht.

    Das was sogar in Polen mittlerweile überall üblich und gängig ist, sollte auch in Deutschland normal werden. Ich habe den Eindruck, dass man sich hier in Deutschland manchmal krampfhaft bemüht politisch korrekt zu sein und das wirkt dann häufig nur noch lächerlich.

    Es gibt nun mal Städte im Ausland, die deutsche Namen haben. Die meisten Herausgeber von Atlanten und Karten sind nachkriegsgeboren bzw. -geprägt und viele von ihnen wurden mit einer Erziehung zwangsbeglückt die es ihnen auch heute noch nicht erlaubt, ihre ideologische Brille abzusetzen. Da finde ich doch in einem Autoatlas "Mailand" und "Gdansk". Wenn schon ausländische Namen, warum dann nicht "Milano". Oder wenn deutsche Namen, warum dann nicht auch "Danzig"?

    Du. Wolfgang, schreibst, dass man damit leben kann, wenn die Exkommunisten in ihrer Zeitung das historische Danzig "Danzig" nennen und für das heutige Danzig "Gdansk" sagen. Klar kann man damit leben, aber die haben ihre rosarote Brille zumindest noch auf einem Auge auf. Denn auch das heutige "Gdansk" heißt in deutscher Sprache "Danzig". Ich glaub aber dass die das auch noch lernen werden.

    Viele Grüße vom
    Eberhard

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Zitat von Christa
    Ist dieses ganze Rumgeeiere von wegen Danzig oder Gdansk nicht langsam etwas albern?...................................

    Genau Christa .... dies Thema hatten wir doch hier schon im Forum x-mal !!!

    Sollen wir es wirklich hier wieder breittreten ?
    Viele Grüße
    Hans-Jörg

  6. #6
    Radaune-Wolff

    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Christa und Hans-Jörg!

    Christa, ich stimme jedem Deiner Worte 100%ig zu. Hans-Jörg aber was soll Dein Beitrag? Willst Du die Diskussion abwürgen? Wer das Thema nicht breittreten will, muss ja nicht schreiben. Und wenn es Dich nicht interessiert, brauchst Du es nicht einmal mehr zu lesen.

    Viele Grüße vom
    Eberhard

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Eberhard
    So war es nicht gemeint ... Diskussion abwürgen !
    Klar kann jeder wieder etwas dazu schreiben --- nur wir hatten es ja x-mal dies Thema "Danzig/ Gdansk" ! Da werden wir wohl zu keiner einheitlichen Meinung kommen.........!?
    Viele Grüße
    Hans-Jörg

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Ja, echt lästig dieses "Rumgeeiere".
    Ist euch schon mal aufgefallen, das in manchen Wetterkarten von europäischen TV-Sendern
    polnische Grossstädte mit den deutschen Namen beschriftet sind?
    Für mich wär´s traurig, wenn meine Enkel nur polnische Städtenamen lernen müssten.
    Ich werde es zu verhindern wissen!
    Es grüßt der Heibuder!

    "Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz." (R.Fernau)

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo,

    ich kann es nur so ausdrücken: Der Bürgermeister von Breslau sagte mal im TV "Wenn ich in deutscher Sprache spreche sage ich Breslau und spreche ich in polnischer Sprache dann Wrozlaw.
    Und...so sehe ich es ebenso. Mir ist es echt egal ob die Stadt " heute Gdansk , Wrozlaw, Swiejtajano, Olztyn usw. heißt. " ! Ich sage Danzig, Breslau, Ortelsburg oder Allenstein. Bin keine Polin also nenne ich die deutsche Bezeichnung. Hier würden mich die Leute groß anschauen wenn ich von Gdansk sprechen würde u. wüßten nicht was ich genau für eine Stadt meine.
    Hier lebende ehemalige Polen mit deutschem Paß können von mir aus sagen wie sie wollen.

    Gruß Jutta
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von Herbert Claaßen
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena!
    Sicherlich sagen wir nicht Colonia, deutsch ist es nun mal Köln.
    Moskwa ist für uns Moskau, Warschawa - Warschau, Klaipeda - Memel, Krakow - Krakau, Lisboa - Lissabon, Roma - Rom.
    Diese Aufstellung könnte man auf viele Seiten erweitern.
    Deine Einstellung ist typisch deutsch. Nur nicht bei unseren lieben Nachbarn anecken. Also hübsch gefällig sein.
    Für uns sind die deutschen Namen nun mal verständlicher. Und viele Menschen, auch in unseren östlichen Nachbarstaaten,
    sehen das auch so.
    Gruß Herbert

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von vklatt
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo, ob Danzig oder Gdansk ist doch egal, wichtig ist doch nur, dass man weiß, welche Stadt gemeint ist, und das man diese Stadt liebt und schätzt, sie ist es mehr als wert. Ich lebe in Deutschland, für mich ist es Danzig. Lebte ich in Polen und wäre der polnischen Sprache mächtig, sagte ich sicher Gdansk.

    Viele Grüße

    Vera

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von Regina
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena
    Mir tun Deine kinder leid. Bald wirst Du ihnen wohl erzaehlen, dass Danzig niemals deutsch war
    und hier auch keine Deutsche gelebt haben. Unser Forum heisst Danzig, ob es Dir gefaellt oder nicht.
    Viele Gruesse
    Regina

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uwe
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Guten Abend liebe Forumteilnehmer,

    ich gebe Hans-Jörg recht, wir hatten dieses Thema schon öfter. Aber es scheint ja gewisse Emotionen auszulösen. Ich teile die meisten Meinungen hier und spreche im deutschen von Danzig und wenn ich mein bischen polnisch benutze, von Gdańsk. Wo ist da das Problem?

    Im polnischen spricht man von Monachium im deutschen von München, im französischen spricht man von Bale, im deutschen von Basel .... könnte ich ewig fortsetzen die Liste. Ich schreibe niemanden vor, welche Sprache er benutzt und lasse mir auch von niemanden vorschreiben welche ich benutze.

    Schwierig wird es erst, wenn jemand in die gebräuchlichen Ortsnamen in der jeweiligen Sprache anfängt politische Aussagen zu interpretieren. Ich halte das für den falschen Weg und zeigt eher das derjenige nicht objektiv an die Sache gehen kann. Sprache entwickelt sich und niemand glaube ich kann diese Entwicklung in die eine oder andere Richtung längerfristig beeinflussen.

    Herzliche Grüße

    Uwe
    Geschichte kann man nicht ändern ... aber man kann aus ihr lernen!

    Suche Informationen zu den Familiennamen Block, Gehrt, Kirschke, Kirsch, Haak, Happke, Hoffmann, Makowski, Namowicz, Patzer, Rehberg, Tolk(e) und Vierling aus Danzig

  14. #14
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Schönen guten Abend,

    mit meinem Hinweis auf den Artikel im "Neuen Deutschland" wollte ich eigentlich keine große Diskussion initiieren obwohl ich mir hätte denken können, dass sich daraus möglicherweise eine Diskussion entwickelt.

    Ich fand es nur außerordentlich bemerkenswert, dass nun auch in dieser Zeitung die deutsche Ortsbezeichnung DANZIG verwendet wird.

    Wenn ich deutsche Ortsnamen in einer in deutscher Sprache geführten Unterhaltung verwende, dann nicht um damit ein politisches Bekenntnis abzulegen (welches bitte auch?), sondern weil die meisten Orte im Danziger Raum neben ihren polnischen Namen auch heute noch verwendete deutsche Namen besitzen. Ich empfände es fast als Frevel, verwendete ich nicht diese Namen, die teils einen wunderbaren Klang und eine historische Bedeutung besitzen. Und ich freue mich ganz besonders, wenn diese deutschen Namen auch immer öfter von offizieller polnischer Seite verwendet werden. So gibt es in Langfuhr mittlerweile auch ein Straßenschild auf dem LANGFUHR steht - was wollen wir mehr?

    Ich wünsche Euch Allen einen schönen Abend!
    Wolfgang

  15. #15
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Zitat von Vera:
    "...ob Danzig oder Gdansk ist doch egal, wichtig ist doch nur, dass man weiß, welche Stadt gemeint ist,..."

    Genau darum geht es. Es kommt immer darauf an, mit wem ich mich unterhalte, welches Publikum ich anspreche und wo ich mich befinde.

    Leider wurde in der Vergangenheit, was die ehemaligen deutschen Gebiete betrifft, daraus ein Politikum, sowohl bei den polnischen Kommunisten wie auch bei den deutschen Vertriebenen, als wenn sich die Stadt und ihre Vergangenheit damit verändern würde. Trier hat einen deutschen Namen und wir wissen aber um die Geschichte dieser Stadt und finden dort Beweise dieser Kultur. Alleine, dass Danzig so aufgebaut wurde wie vor 1945 ist ein Beweis der damaligen Kultur. Das hat mir jetzt in Polen ein Russe gesagt. Auf ihn wirkte Danzig deutsch.

    Und Wolfgang, vielleicht hast du das nicht so gemeint, aber du hast genau den Ton angeschlagen, den ich schon immer bei beiden Parteien gehasst habe. Alleine die zufriedene Feststellung am Ende: „Damit kann man leben“. Als wenn man einen Sieg errungen hätte.
    Ich weiß, dass viele mit Gdansk nicht leben konnten/können und am liebsten hätte sie außer dem Namen auch noch mehr.
    „gdansk.pl“ gibt in der deutschen Fassung den Deutschen ihr Danzig und in der kaschubischen Fassung den Kaschuben ihr Gdunsk. Und…..hat sich damit jetzt was in der Geschichte geändert? War die Geschichte mit Gdansk anders? Für mich ist es eine Höflichkeitsform.

    Bei mir waren es Ausländer und die Auslandsaufenthalte, die mir zeigten, dass ich mit nur deutschen Namen nicht weiterkomme. Ausländer, die die deutsche Schule nicht besucht haben, kennen meistens nur die Originalbezeichnungen.
    Warum ich meinen Kindern nur die Ortsbezeichnungen in der Landessprache beibringe. Die deutschen Namen lernen sie in der Schule.

    Es sind oft Erlebnisse, die einen eines Besseren belehren. Wenn man viel in Europa rumkommt außerhalb der üblichen Touristenrouten und –orte, merkt man wie wenig einem die deutschen Bezeichnungen nutzen.

    Wir sind nach Pisa geflogen und von dort aus wollten wir mit dem Zug nach Florenz. Ich schickte meinen Sohn los, Fahrkarten zu kaufen. Er kam zurück ohne Fahrkarten und fragte, ob Florenz auf italienisch Firenze heißt. Ich bejahte und fragte warum?
    Er sagte am Schalter auf englisch, dass er Fahrkarten nach Florenz möchte. Die Dame antwortete „Firenze“, da sagte er „nein, nicht Firenze….Florenz, bitte“. Sie wiederum „Si, Firenze“ und ihm dämmerte es langsam, dass sie auch Florenz meint, wollte sich aber bei mir noch mal vergewissern.
    Daher finde ich Mailand in einem Autoatlas ein Frevel, wobei Mailand und Milano sich noch ziemlich ähnlich sind, aber was ist mit Pressburg oder Laibach? Finde ich mit diesen Bezeichnungen Straßenschilder? Diese Namen existieren nur auf dem Papier und das noch nicht mal bei der gesamten Bevölkerung Deutschlands.
    Ich z. B. habe die Namen Pressburg und Laibach erst vor 3 Jahren durch meine Tochter kennengelernt. Von mir erfuhr sie die Namen in der jeweiligen Landessprache.

    @Regina
    Du brauchst ja nicht gleich so gehässig sein, dass Verhalten der Deutschen in Polen ist mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben: „Wir sind besser, wir sind deutsch“.
    Gott sei Dank sagten das meine Eltern und Großeltern nicht zu mir, damit haben sie mir eine schöne Kindheit beschert. Deswegen brauchst du dir um meine Kinder keine Sorgen machen. Sie fühlen sich als Deutsche auch ohne solche Sprüche und haben damit eine sehr gesunde Einstellung, auch im Bezug auf Geschichte und ihre Vorfahren.

    @ Herbert Claaßen

    „Typisch Deutsch“ ist was anderes, zumindest habe ich es im Ausland anders erlebt. Typisch deutsch ist es, wenn man auf seins beharrt – deutsches Essen (Sauerkraut mit Haxe selbst bei 40° im Schatten und alle müssen deutsch können und wenn nicht deutsch dann wenigstens englisch, weil es für uns einfacher ist.

    Ich war mal mit einem Deutschen in Frankreich. Der kann es noch bis heute nicht verwinden, dass selbst in Paris die Speisekarten nur auf französisch waren und die Kellner kein englisch sprachen.
    Ich wiederum bekam immer die Speisekarte erklärt und die Pantomime des Kellners amüsierte nicht nur meine Kinder sondern auch das ganze Lokal. Dabei habe ich gesehen, dass Franzosen sehr viel Humor besitzen.

    Wenn ich mit einem Italiener über Mailand rede, gebrauche ich die Bezeichnung Milano. Für mich ist das eine Form der Höflichkeit, des Entgegenkommens.
    Für dich ist das eine Form des „nicht anecken wollen“, nur weil ich nicht die deutsche Bezeichnung gebrauche ?

    Ich wünsche allen einen schönen Abend
    Magdalena

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von wenzkauer
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo in die Runde, hallo Magdalena !
    Die unterschiedlichen Betrachtungen der Dinge , d.h. aus deutscher, polnischer oder kaschubischer Sicht, betrifft auch meine Familie. Den Einmarsch der Russen zum Beispiel haben alle unterschiedlich erlebt. Fünf der kaschubischen Bauern in Wenzkau aus meiner Familie mußten nicht flüchten, wurden nicht vertrieben und leben teilweise bis heute dort. Über die Zoppoter Linie meiner Familie brach das ganze Leid und Verderben herein. Später dann, in der BRD, traf man sich und diverse Erzählungen stellten sich unterschiedlich dar und führten oft zu "Diskussionen".
    Selbstverständlich hat niemand gelogen, so haben sie dies und das eben erlebt. Die Literatur dazu hat mich nicht immer schlauer gemacht und ist oft eingefärbt , je nachdem, wer es geschrieben hat.
    Nun wage ich einen Versuch , indem ich am kommenden Wochenende ein Seminar in Travemünde im Pommernzentrum besuchen werde.
    Durch das Thema "Kultur und Geschichte Danzigs und Westpreußens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Lange Schatten von Versailles " hoffe ich auf Erhellung und vielleicht ein besseres Verständnis meiner Mischpoke . Ich gehe auch so weit und sage : besseres Verständnis gegenüber meinem Vater.
    Mal sehen...
    Viele Grüße aus Schweden von Michael

  17. #17
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hello Michael, hat nix mit diesem Thema zutun, aber jetzt erinner ich mich, dass Du so eine komplizierte GDANIEC-Suche hast ! Bin grad bei kath. Poguttken u. Gartschin, gib mir nochmals Deine Daten auf sigi.jossin(at)wanadoo.fr durch - in Schöneck hatte ich ja nichts gefunden (kath.) -- Gruss von mir nach schweden aus dem kühlen Paris, LG Sigi

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena, Du schreibt: Wenn ich mit einem Italiener über Mailand rede, gebrauche ich die Bezeichnung Milano. Für mich ist das Forum der Höflichkeit, des Entgegenkommens.

    Ich sehe es so: wir sind " hier im Forum Danzig-Gdansk wo sich mehrheitlich viele alte Danziger" austauschen. - Und die alten Danziger ob noch im heutigen Gdansk lebend -also die Minderheit- oder im Ausland sprechen von ihrer" Heimatstadt Danzig" - die übrigens vor dem II. Weltkrieg zu 97% aus Deutschen bestand- und aus der sie entweder geflohen sind oder vertrieben wurden. Für die nach dem Krieg Geborenen ist aus Danzig - Gdansk geworden. Nur wenn Menschen, die deutscher Abstammung sind und aus welchen Gründen auch immer nach Deutschland kamen, würde ich z.B. erwarten, daß sie deutsch empfinden u. denken. Oder ist das bereits zu viel verlangt selbst als Höflichkeit des Entgegenkommens? Sitzt die Zeit die sie in Polen verbracht haben so tief, daß sie noch immer polnisch in ihrem Herzen sind?
    Ich habe vielfach festgestellt, daß mancher deutsch lt. Paß ist, aber nicht in seinem Innersten. Glaube nicht, daß ich das falsch sehe.
    Nichts für ungut liebe Magdalena, wenn ich in dieser Weise Überlegungen anstelle. Betrachte es bitte nicht als Gehässigkeit- sondern nur als Gedankenaustausch.

    Mit netten Grüssen Jutta
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von wenzkauer
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,
    ich möchte mich auch an diesem Gedankenaustausch auf eine nette Art beteiligen. Diese von Dir angesprochenen 97% Deutsche in Danzig vor dem 2. Weltkrieg bringen mich zum nachdenken. Denke mal an die vielen Nachnamen in den hier geführten Einwohnerlisten und ihren Klang. Teile meiner Familie die in Danzig und Umgebung bleiben mußten konnten nur überleben , weil sie die irgendwo polnische oder kaschubische Wurzeln ausgegraben haben. Vor den polnischen Behörden hätten sie sich die Zugehörigkeit der 97% Deutschen tunlichst verkniffen. Als Spätaussiedler dann jedoch gerne Deutschtum hervorgeholt um in die BRD zu gelangen.
    Diese 97% machen mich irgendwie zornig.
    Einen lieben und vorallem respektvollen Gruß Michael

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Michael,

    Rufe mal diese Seite auf: http://www.witzlebenblog.org/?cat=22 weit unten steht: daß Polen seit 1918 alle Hebel ansetzte " die zu 97% von Deutschen bwohnte Stadt Danzig" zu annektieren.

    Dir auch einen netten Gruß nach Schweden ---wo ich übrigens einen Kusin auf Oeland leben habe. Jutta
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  21. #21
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Grüß Gottle, Wolfgang;
    wir brauchen, was die deutschen Ortsbezeichnungen (und die topographischen Bezeichnungen überhaupt) betrifft, uns in keiner Weise zu rechtfertigen. Jedes Volk bezeichnet die auswärtige Topographie nach gusto; ich habe noch nie gehört, dass es die Italiener stört, dass die Polen die italienische Hauptstadt Rzym nennen. Dass Aachen bei den Franzosenb Aix - la Chapelle heißt, stört keinen Deutschen, auch nicht, dass die Polen beispielsweise Kiel als Kilonia, München als Monachium und Wien als Wieden bezeichnen etc. Ich will da gar nicht lange herumreden - es steht jedem Volk frei, sich die passenden Bezeichnungen selbst auszusuchen.

    Etwas anderes ist es natürlich, (aus Unkenntnis der Sachlage z.B. oder aus reiner Bosheit) eindeutig nationalsozialistisch befrachtete Namen zu benutzen. Ich habe an anderer Stelle einige Fälle entdeckt, die dem Bearbeiter der polnisch-deutsch-kaschubischen Ortsnamen versehentlich untergekommen sind. Hier halte ich Korrekturen für unbedingt angebracht. Nicht aber bei traditionell deutschen Bezeichnungen, die auch andere Länder betreffen - z.B. Reval statt Tallinn etc.
    Schönes Wochenende - und nicht vergessen, morgen früh um sieben den polnischen und deutschen Mädchen beim Volleyball in Japan zuzusehen: POLSAT Sport überträgt original.

    Einen Gruß allen, die reinen Herzens sind
    perfi

  22. #22
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,

    schreibe ich hier in diesem Forum ständig Gdansk?

    Was bedeutet für dich deutsches Empfinden und Denken?

    Zitat von dir: „….,dass sie noch immer polnisch in ihrem Herzen sind“.
    Ist es etwas Negatives für dich und wie äußert sich das?

    Zitat von dir: „Ich habe vielfach festgestellt, daß mancher deutsch lt. Paß ist, aber nicht in seinem Innersten.“
    Muß man das sein als Besitzer eines deutschen Paßes?

    Viele Grüße
    Magdalena

  23. #23
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Ich würde sagen deutsch sprachigen Danzigern was sie immer auch hätten sein mögen.

  24. #24
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Regina,

    ich konnte in Magdalenas Text nicht feststellen, daß sie gegnüber ihren Kindern deutschtum dieser Stadt bestreiten will. Danzig/Gdansk heute war eine Hansestadt mit der Amtsprache deutsch in der viele Völker ihre Heimat fanden. Ich habe mit diesen zwei, so unterschiedlichen Sprachen kein Problem und ich liebe die noch ganz wenigen, alten Menschen, die mir über das ehemalige Leben in Oliva, Ohra oder Langfuhr erzählen. Es sind aber jetzt junge Menschen ohne Ostpolnischen Dialekt,die diese Stadt prägen, die auch eifrig deutsch lernen und schnell beherschen. Auch wenn wir Regina etwas aneinder vorbei geschrieben haben, so musste ich in dieser Form dir antworten.

  25. #25
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,

    ich will auf deinen Link inhaltlich nicht eingehen. Aber selbst wenn alles dort Geschriebene der Wahrheit entspreche, ist das eine Entschuldigung für das deutsche Morden (1939-1945) an der dortigen polnischen und kaschubischen Bevölkerung? Ist das die Antwort auf Michaels Frage?

    Viele Grüße
    Magdalena

  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von wenzkauer
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,
    diesen Blog finde ich bei genauerem lesen ziemlich bedenklich. Da fällt es mir besonderes schwer an die 97% zu glauben. Also damit kommen wir zwei nicht zusammen, aber wie schön doch Öland ist , da können wir unterschiedliche Meinungen auf sehr angenehme Weise begradingen. Bestimmt noch vieles mehr..

    In diesem Sinne schöne Grüße und gute Nacht Michael

  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena, du schreibst: Morden (1939-1945)

    Der neue polnische Staat wurde nicht erst 1939 gegründet sonden nach 1918. Große Teile Deutschlands wurden dem polnischen Staat zugeschlagen. Wenn du mal betrachtest was der deutschen Bevölkerung angetan wurde kannst du Geschehnisse nach 1939 besser verstehen.

    Schönes Wochenende wünscht dir Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  28. #28
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Zitat:"Ich glaube nur das was ich gesehen und erlebt habe."

    Hallo Heinz,

    ist das oben nicht dein Motto?

    Hast du das mit eigenen Augen gesehen was der deutschen Bevölkerung angetan wurde?

    Viele Grüße
    Magdalena

  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Gruess Dich Magdalena,

    daß Du ständig Gdansk schreibst habe ich nicht behaupet. Ich habe Dich auserwählt- sozusagen als Gesprächspartnerin- für einen Gedankenaustausch. Ich habe desweiteren erwähnt, daß "ich persönlich" die Erfahrung gemacht habe was das Denken u. Empfinden angeht(auch im Herzen). " Meiner Meinung" nach sollte man als Besitzer des entsprechenden Paß so reagieren- meinst Du nicht auch? Deswegen ist es ja auch so schwierig für Migranten sich dem Land in dem sie ständig leben zugehörig zu fühlen dessen Paß sie besitzen.--. Ich nahm Dich sozusagen als kompetente Gesprächspartnerin. Wollte desweiteren meinen Dialog mit Dir richtig verstanden wissen u. nicht als was Tadelndes sondern als was Wünschenswertes. In diesem Sinne können wir gerne mal privat korespondieren wenn Du magst.

    Viele Grüße Jutta
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  30. #30
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena, Was vor 1939 geschah habe ich nicht gesehen. Ich war noch nicht geboren oder zu klein.
    Das Grab meines Großvaters und das Grab meines Onkels habe ich gesehen.

    Jetzt möchte ich wissen wieviel Morde von Deutschen an Polen du gesehen hast.

    Viele Grüße
    Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  31. #31
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,

    ich habe nur nachgefragt, ob du das meinst, denn deine Einleitung las sich so bisschen danach. Aber gut, dass wäre dann geklärt.

    Weißt du, wenn mir ein alter Herr freudig erzählt, dass er in seine Heimat Ostpreußen/Danzig fährt, freue ich mich mit ihm. Er hat es so gelernt und für ihn bleibt es Ostpreußen/Danzig.
    Wie ich schon andeutete: "Der Ton macht die Musik".

    Ob ich eine kompetente Gesprächspartnerin für dich bin, weiß ich nicht. Ich glaube wir sehen das zu verschieden, was neben dem obigen Thema noch folgt. Außerdem weiß ich noch immer nicht, was du mit deutsch Fühlen meinst. Wieviel Nationalgefühl muss man denn haben um in deinen Augen zu bestehen?

    Für mich ist die Nationalität egal. Ob jemand deutsch, türkisch oder polnisch denkt ist auch egal. Für mich zählen andere Werte. Muß sich der Mensch ändern, nur weil er einen anderen Paß erlangt? Die Ausländer, die ich kenne, haben keine Migrationsprobleme (manche haben dt. Paß, einige nicht), sie sind gute Bürger dieses Landes. Ich wüßte auch nicht, warum man ein schlechter Bürger sein sollte, nur weil man in seinem Inneren nicht deutsch ist. Zählen die Verdienste der Ausländer nicht?
    Meine Oma lebte in Polen und blieb in ihrem Herzen deutsch, sie war trotzdem eine gute Bürgerin Polens. Und ob man den deutschen Paß mit oder ohne deutsche Wurzeln erlangt ist auch egal.

    Nein, Jutta, ich glaube nicht, dass wir uns darüber noch unterhalten sollten. Aber ein anderes Thema gerne.

    Viele Grüße
    Magdalena

  32. #32
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Heinz,

    du bist doch derjenige, der immer dauf beharrt, dass er nur das glaubt, was er gesehen und erlebt hat, nicht ich.

    Ich habe gedacht, vielleicht ist mir endlich das Glück hold und ich einen Zeitzeugen dazu befragen kann, denn ich habe schon sehr viel darüber gehört, aber noch keine Augenzeugenberichte gelesen. Kennst du welche?

    Viele Grüße
    Magdalena

  33. #33
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Ich bin sicher, dass Heinz dir damit dienen kann, Magdalena.Ich würde das Buch empfehlen:Luise Goldt aus Krone an der Brahe - Lebenserinnerungen.
    Auf den ersten Seiten schildert sie die Situation der deutschen Bevölkerung, als das Land nach dem verlorenen 1. Weltkrieg polnisch wurde.
    Es ist kein historisches Fachbuch, sondern eine Schilderung aus dem täglichen Leben.
    _____
    Mit Grüßen von Christa
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

  34. #34
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo in die Runde,
    es ist nur menschlich sich an die Lebensumstände anzupassen, erst recht wenn es ums überleben geht. Oft bekam ich als Antwort auf meine Fragen zur Vergangenheit, in welcher Zeit... der polnischen oder der deutschen ? Wen fragte man, zu welcher Zeit, zu welchem Ort zu welchem Thema. Die Antworten fallen bis heute pro oder contra polnisch oder deutsch aus. Nach bestimmten Familienfesten wußte ich vorher bereits, ob ich danach polnisch oder deutschkritisch Heim gehe. Ein riesiges emotionales Thema bleibt uns erhalten, das Sachlichkeit und Höflichkeit manchmal schwierig macht.
    Schönen Sonntag aus Schweden Michael

  35. #35
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Christa,

    danke für deine Empfehlung. Ich habe leider nirgends eine Lesebeurteilung gefunden.

    Engagiert(e) sich die Dame nicht auch beim BdV?

    Bißchen mager nur eine Buchempfehlung. Kennt jemand noch mehr?

    Viele Grüße
    Magdalena

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallöchen Magdalena, du fragst:" aber noch keine Augenzeugenberichte gelesen. Kennst du welche?"

    Meine Großeltern und Eltern haben das Ende des Kaiserreiches in der Provinz Posen und in Westpreußen erlebt und darüber berichtet.
    Leider leben sie nicht mehr. Es gibt jedoch genug Literatur über diese Zeit, man muß sie nur finden wollen.

    Nun sind wir wohl quitt, du glaubst an etwas was du nicht gesehen has und ich auch.

    Einen schönen Abend noch wünscht dir Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  37. #37
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Michael,

    die Kaschuben in Polen haben sich auch viel mit ihrer Vergangenheit auseinander gesetzt. Viele ihrer Volkszugehöriger wurden zur Preußenzeit germanisiert und die, die polnisch blieben, kamen zur Wehrmacht (viele nach dem KZ-Aufenthalt). Die deutschen Kaschuben findest du natürlich auch unter den 97 %. Soviel ich weiß wurde die Volkszählung Anfang der 20er Jahre gemacht. Bis 1939 hat sich aber nicht viel verändert, denn die Polen sagen auch, dass das Verhältnis ca. 1:30 war.

    Kennst du Erich von dem Bach-Zalewski? Ich bin heute auf ihn gekommen, als ich nochmal darüber nachdachte, wie Jutta es gestern wohl mit "deutsch empfinden" gemeint hat. Es gab und gibt viele Bach-Zalewskis, ich meine jetzt nicht seine Gräueltaten, sondern sein Identitätsproblem, damit haben viele deutsche Vertriebene zu kämpfen, die kaschubisches, also slawisches Blut haben. Diese Menschen waren und sind noch heute so damit beschäftigt, sich als "gute Deutsche" (was immer sie darunter verstehen) zu beweisen.

    Ich glaube, man hat da früher schon Unterschiede gemacht. Mir ist es mal bei meinem Vater aufgefallen als er von Danzig erzählte, z. B. sagte er mal "....und dann hat diese Anna einen richtigen Deutschen geheiratet". Als ich ihn fragte, wie er das meint, sagte er, dass er damit keinen Volksdeutschen oder "reingeschmeckten" (wie man im Schwabenland sagt )sondern eben einen richtigen Deutschen meint.

    Viele Grüße
    Magdalena

  38. #38
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Heinz,

    ich wußte nicht, dass wir einen Wettkampf veranstaltet haben.

    Ich habe nicht gesagt, daß ich es nicht gesehen hatte. Ich habe es nur nicht erlebt. Gott sei Dank.

    Ich habe vieles gesehen (auch dank der deutschen Gründlichkeit) obwohl ich damal noch nicht geboren wurde als es passierte. Da brauchte auch niemand zu erzählen, die Bilder sprachen für sich.

    Viele Grüße
    Magdalena

  39. #39
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Nun, Magdalena, das weiß ich leider nicht,wo sich Frau Neugebauer engagiert/e.

    Im BdV ? Klingt ja ganz verdächtig revanchistisch.Dabei schildert sie nur mit schlichten Worten das, was sie erlebt hat. Und vom BdV habe ich in dem Buch nichts gelesen.
    Ob sie es im Vorwort hätte erwähnen sollen, dass sie sich im BdV engagiert?

    Aber- wer sucht, der findet.
    Auch Literatur, die einen interessiert.
    _____
    Mit Grüßen von Christa
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    (M. Gandhi)

  40. #40
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Danke Christa, ich werde dann im Internet recherchieren. Vielleicht erwische ich was Gutes.
    Ich dachte nur, da man viel hier davon spricht, auch entsprechende Literatur kennt.

    Viele Grüße
    Magdalena

  41. #41
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Schönen guten Abend,

    zuerst: Es tut mir leid, mit dem Hinweis auf den Artikel im Neuen Deutschland eine Diskussion angestoßen zu haben, die nun teils sehr persönlich geführt wurde.

    Trotzdem möchte auch ich darauf antworten.

    Ich kann mich noch sehr wohl daran erinnern -es sind so etwa 10-15 Jahre her-, als ich im Novotel auf der Speicherinsel danach fragte, ob sie deutschsprachige Reiseprospekte zu Danzig hätten. Von oben herab wurde ich belehrt, dass das "GDANSK" heiße und nicht Danzig. Und es gab natürlich deutsche Prospekte, aber nicht ein einziges Mal hieß es darin "Danzig" sondern immer nur Gdansk. Es gab auch italienischsprachige Prospekte, aber nicht ein einziges Mal hieß es darin "Gdansk", sondern Danzig wurde dort wie selbstverständlich "DANZICA" (der italienische Name von Danzig) genannt.

    Ich weiß von etlichen Erzählungen meiner Verwandten, in denen sie mir glaubwürdig berichteten, dass sie, nachdem sie gesagt hatten, sie seien in Danzig geboren, dahingehend korrigiert wurden, das hieße "Gdansk" und sie seien schließlich in Polen geboren.

    Wir leben heute in einer freien Welt, aber sie war nicht immer frei. Teile dieser heute freien Welt wurden von Kommunisten beherrscht. Und unter diesen war es geradezu eine Todsünde "Danzig" zu sagen. Es gab nur das polnische "Gdansk" und wer "Danzig" sagte, war ein Revanchist. In dieser kommunistischen Tradition schrieb auch lange lange Zeit das "Neue Deutschland".

    Ich danke Eberhard für seine Hinweise in denen er aufzeigt, dass auch polnische Stadtväter die alten traditionellen deutschen Namen auf ihren deutschsprachigen Internetseiten verwenden. Das ist so natürlich und selbstverständlich wie nur sonst irgendwas! Sie sind es leid, in altkommunistischer Manier das herunterzubeten, was in Jahrzehnten kommunistischer Diktatur üblich war. Sie haben sich befreit von der Vergangenheit, sie leben im Heute, und sie tun gut daran.

    Eine Diskussion wie diese kann eigentlich nur in Deutschland stattfinden. Kaum ein anderes Land verkröche sich in vorauseilender vermeintlich noch immer gültiger political correctness so wie Mancher hier in diesem Deutschland. Danzig heißt in deutscher Sprache eben DANZIG und NICHT "Gdansk"!!!

    Wenn ich sagte, man könne damit leben, dass im (ex-?) kommunistischen "Neuen Deutschland" Danzig als Bezeichnung für das alte historische Danzig verwendet wird und "Gdansk" für das heute polnische Danzig, dann meinte ich das insofern als wir alle damit zufrieden sein können, dass nun auch von den Kommunisten nicht mehr geleugnet wird, dass es einmal ein deutsch geprägtes Danzig gab.

    Magdalena, meine Großmutter väterlicherseits stammt aus der Gegend von Schwetz. Über viele Jahrhunderte war ihre Familie in der Gegend Freyberg/Groß Plauth angesehen. Sie stellten stets die Kirchenältesten, sie kamen zu bescheidenem Wohlstand. Als der "Korridor" Polen zugesprochen wurde, hatten sie keine Wahl: Entweder "freiwillig" aussiedeln oder vertrieben werden. Ihr Schicksal war das Schicksal vieler hunderttausend Deutscher. Ein großer Teil der Familie meiner Mutter stammte aus dem Gebiet knapp südlich der Grenzen des Freistaates Danzig (Umgebung von Schöneck). Auch sie mussten die Heimat verlassen. Mit Jenen die blieben, wurde nicht sonderlich zimperlich umgegangen. Es gibt nicht nur EIN Buch, es gibt hunderte von Dokumentationen was Deutschen geschah, wenn sie ihre altangestammte Heimat nicht "freiwillig" verlassen wollten.

    Lange Zeit hieß es "Die Geschichte schreibt der Sieger". Und so war es auch lange. Aber Geschichte lässt sich nicht leugnen. Der Geschichtsprozess "historisiert", gemeinsam wird versucht, sich den Tatsachen und ihrer Folgen zu nähern. So auch hinsichtlich der Vertreibungen von Deutschen zwischen den Kriegen.

    Ich habe das alles nicht erlebt. Ich zähle zu der Generation der Nachkriegsgeborenen. Für mich ist es auch nicht unbedingt notwendig, dass Jemand etwas als Zeitzeuge gesehen hat. Wir könnten genug wissen, es gibt ausreichend unwiderlegbare Fakten und Dokumente, wir müssen sie nur sehen wollen.

    Um noch einmal auf "Danzig" / "Gdansk" zu sprechen zu kommen: Schon der der alte Fritz (Friedrich der Große) sagte, Jeder solle nach seiner Facon selig werden. So ist das auch mit der Ortsbezeichnung "Gdansk" in deutscher Sprache. Nur besteht dann mitunter die Gefahr, dass Manchem die Erinnerung an altkommunistische Traditionen hochkommt. Und außerdem: oft genug wollte man auch ältere Danziger kränken und provozieren indem ihnen gesagt wurde, sie seien in Gdansk, in Polen geboren.

    Ist es da nicht verständlich, wenn eine Normalisierung in der Umgangssprache -in diesem Fall in Bezug auf "Danzig"- positiv gewürdigt wird? Ich kann es beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum bei Verwendung der deutschen Sprache statt "Danzig" immer wieder "Gdansk" gesagt wird. Aber wahrscheinlich sind das alles auslaufende Debatten. In den nächsten Generationen werden unsere Nachkommen nur noch den Kopf schütteln worüber wir heute heiß diskutieren. Da wird man wie selbstverständlich die deutschen Namen verwenden und die Schatten der Vergangenheit abgestreift haben.
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  42. #42
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Liebes Forum!
    Lieber Wolfgang!

    Danke für Deinen engagierten Beitrag!

    Ich sehe das auch so.Und ich bin auch so ein Opfer geworden von den Kommunisten.Als die noch das Sagen in Polen hatten sind die hier auch in Spanien denen in den Allerwertesten gekrochen.In meiner Daueraufenthaltsgenehmigung für Spanien steht hier nun als mein Geburtsort "Gdansk / Polonia" drin.Da wurde ich auch schon gefragt warum ich nicht polnisch spreche wenn ich in Polen geboren wurde.

    Liebe Grüße von den Balearen
    Helga Claassen

  43. #43
    Forum-Teilnehmer Avatar von wenzkauer
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena !

    ...einen richtigen Deutschen geheiratet..., kenne ich auch und muß schmunzeln.
    Ein echter Kaschube heiratet ein deutsches Mädchen aus dem feinen Zoppot.
    Ihre Eltern waren dagegen, denn in Zoppot gab es doch schließlich genügend deutsche Männer. Schwiegermama vergaß jedoch gerne, ihre eigene Herkunft aus einer kaschubischen Familie von Wejherowo.
    Sie haben alle natürlich zu diesen 97% Deutschen gehört .

    Viele Grüße Michael

  44. #44
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Michael,

    als wir 2004 unser gr. Familientreffen -Klecha mit 270 Personen ( siehe dazu diese Internetseite :strona domowa rodziny klecha) hatten, waren viele davon Deutsche, viele Kaschuben u. noch mehr Polen. Allein in Wejherowo habe ich 100 Verwandte.
    Ich bin der Meinung, daß es ganz egal ist wer was ist! Wichtig ist : wie jemand ist.
    Wir haben ein ganzes Jahr für die Vorbereitung gebraucht. Allein die Forschung wer gehört zur Familie.

    Viele Grüße Jutta
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  45. #45
    Forum-Teilnehmer Avatar von wenzkauer
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Jutta,
    ich sehe das heute eher schmunzelt. Damals ging es bei der Zugehörigkeit oft um Leben und Tod. Wer das erlebt hat, dem bleibt das lachen im Hals stecken. Meine Generation und Deine große Verwandschaft können es heute
    - zum Glück - locker sehen. Im Fernsehen kann man über manch eine "Mischehe" ganz schön lachen.

    Viele Grüße Michael

  46. #46
    Forum-Teilnehmer Avatar von vklatt
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Wolfgang,
    in meinem ersten Haus hatte ich im Flur einen Spruch hängen.

    Klägliche Narren, die wir sind! Nur einen Augenblick haben wir zu leben und den machen wir uns so schwer wie wir können,

    Friedrich der Große

    Herzliche Grüße
    Vera

  47. #47
    Forum-Teilnehmer Avatar von Regina
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Magdalena
    Ich bin nicht gehaessig, aber sehr empfindlich denn ich muss hier staendig hoeren und lesen wie die Vergangenheit Danzigs verleugnet wird. Vor einer Zeit ein Artikel in einer polnischen Zeitung : wie schoen ist unsere ulica Piwna, wir Einwohner der Strasse muessten uns besser
    kennenlernen, vielleicht koennten wir ein gemeinsames Treffen organisieren ?
    Uebrigens unsere Strasse hiess im sechzenten Jh. - ulica Jopenska.
    Nun freuen sich die jetzigen Einwohner, dass ihre Strasse von immer einen polnischen Namen
    hatte. Immerzu etwas aehnliches
    Ich sammel fuer meine Kinder alles ueber die Vergangenheit, Buecher, Bildbuecher, Strassenverzeichnisse, Berichte, Urkunden, zeige ihnen die Stellen wo unsere Vorfahren wohnten, das alles damit sie ihre eigene Meinung haben, damit sie wissen was die Wahrheit ist
    oder nicht., lassen sich nichts einreden und es wird ihnen nicht egal sein.
    luise Goldt aus krone an der Brahe 'Lebenserinnerungen" ist eine sehr alte Dame. War vor 2 oder 3 Jahren Gast bei der Deutschen Minderheit. Hat mit BdY nichts zu tun. Sie hat uns erzaehlt wie die Polem, nach dem I Weltkrieg.die Deutschen verjagt haben. Ihre Eltern wurden verschleppt und ermordet..Ich habe das Buch.
    Viele Gruess
    Regina

  48. #48
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Wolfgang,

    schön dein Hinweis an den „Alten Fritz“. Ich nehme an, dass du bei deinem Eröffnungsbeitrag auch nicht an ihn und seine Weisheiten gedacht hast.

    Wolfgang, Heinz hat schon oft von dir Unterstützung bei seinem Motto bekommen und seine Kritiker wurden in die Ecke verwiesen. Warum darf ich mich nicht genauso wie Heinz und einige andere hier benehmen? Muß ich alles glauben, was man mir erzählt? Haben nur einige hier die Wahrheit für sich gepachtet?


    Dein Zitat: „Aber wahrscheinlich sind das alles auslaufende Debatten. In den nächsten Generationen werden unsere Nachkommen nur noch den Kopf schütteln worüber wir heute heiß diskutieren…..“


    Viele junge Deutsche schütteln heute schon den Kopf, denn sie haben ihre eigen Vorstellung von den damaligen Vorkommnissen.
    Ich habe das von ihnen gezeigt bekommen:
    http://www.youtube.com/watch?v=wGPGSyCreJA

    Über ihre Vorfahren schütteln sie ganz stark den Kopf und finden diese Darstellung „geil“.

    Bei so etwas frage ich mich dann, wie werden sie in 50 Jahren (wenn wir nicht mehr da sind) über unser heutiges Vorgehen denken? Wie werden sie dann die „Vertriebenen“ darstellen?

    Will man die Witzfigur der Zukunft sein? Sollte man von sich nicht ein anderes Bild hinterlassen?

    Viele Grüße
    Magdalen

  49. #49
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Regina,

    erzählst du deinen Kindern die ganze Geschichte Danzigs und der Umgebung (wobei das 2 Geschichten sind), oder nur die "vor 1945". Ich habe hier im Forum oft das Gefühl, dass die Geschichte dieses Landstreifens für viele 1945 begann und aufhörte.

    Viele Grüße
    Magdalena

  50. #50
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    Standard AW: Neues Deutschland: Mit Grass von Danzig nach Lübeck

    Hallo Helga,

    selbst wenn man Danzig/Deutschland geschrieben hätte, wo findet man Danzig heute? So oder so wäre eine Erklärung nötig.
    Ich frage mich da, wie ist es bei denen, die in einem Kolonialstadt geboren wurden? Was haben sie denn gerne.....daß man z. B. Indien oder Groß Britanien in ihr Ausweis schreibt?

    Die Familienforscher schreiben heute Danzig/Gdansk, Westpreußen in Polen. Warum schreiben sie denn so?

    Viele Grüße
    Magdalena

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