Gerhard Jeske Hamburg
Reise nach Danzig und Umgebung, Neue Informationen
Nach der Vorstellung meines Buches Aniol z Tra,bka, - Engel mit Trompete, am 22.04 012 im Dom Kaszubski, lud mich der Leiter einer neuen Bibliothek zu einem Besuch ein. Am 23.04 begleitete mich mein Dolmetscher, Herr Kiebzak aus Mielec, dorthin. Diese Bibliothek sammelt Bucher, Schriften und zwar alles was sich mit Danzig beschäftigt hatte. Dort waren auch meine Fotobände ( Siegler- Jeske) vorhanden und die ältere Ausgabe meines Buches. Die meisten Bücher sind geschenkt worden. Frau Rosenberg hatte einige Bücher aus ihrem Verlag beigesteuert. Jetzt kamen die polnische Übersetzung und die erweiterte deutsche Ausgabe von Engel mit Trompete dazu. Der Leiter ist ein sehr aktiver aber ebenso freundlicher Herr. Es lohnt sich die Bibliothek in der Mariacka- Frauengasse 22 zu besuchen um sich zu informieren und zu schmökern.
Da ich als Rentner umsonst mit der Straßenbahn fahren darf, machte Bernadette mit mir eine Rundreise. Wir fuhren nach Langfuhr, besuchten das Büro der Deutschen Minderheit, von dort weiter an der Universität vorbei nach Glettkau – Jeletkowo. Ich staunte nicht schlecht, was dort in den Vororten alles gebaut wird. Vor dem kleinen Park, an der See, ist eine große Schleife als Haltestelle der Bahn angelegt worden. Vor 25 Jahren fotografierte ich dort. Jetzt fand ich, dass sich hier wenigsten kaum etwas verändert hatte. Nur die alten Fischerhäuser sind farbig bemalt worden. Das erste in der Straße ganz in Rot. Das Hotel – Poseidon- begrüßte ich wie einen alten Bekannten. Zurück fuhren wir mit der Lor, an der Seite der See, durch die langgestreckten Neubau – Gebiete, am ehemaligen Flugplatz vorbei, bis zur Haltestelle „ Arena“ Ich war 2008 hier gewesen, um den Bau der Fußball- Arena zu fotografieren. Damals erkannte ich, dass die alten Hauser an der Straße davor abgerissen werden und ich fotografierte jedes Haus. Nun sah ich nur Ruinen stehen, die ich ebenfalls fotografierte. Die Bewohner mussten die Häuser verlassen und wurden anderweitig untergebracht. Die alte Gewerbeschule ist erhalten und wird renoviert. Die Arena war fast fertig geworden.
Ähnliches erlebte ich bei drei Schweinsköpfen. Dort hatte ich 2004 die alten Häuser fotografiert. Nun waren viele abgebrochen worden, weil von der Höhe die neue Autobahn herunterführt. Die überquert den Radaune Kanal, die Hauptstraße, sowie die Gleise der Eisenbahn. Lings und rechts zweigt die An und Abfahrt der AB ab und sie verbinden sich mit der Straße Danzig –Praust. Diese Straße ist nun schon überfordert, wie stellen sich die Planer eine Verkehrsberuhigung vor. Da bin ich sehr skeptisch geworden.
In Sankt Albrecht-SW. Wojciecha- fotografierte ich 2008 den Bau einer neuen Brücke über den Radaune Kanal. Jetzt war die Brücke fertig und die Radaune im Kanal wird mit Stahl- Spundwänden an den Deichen eingefasst. Diese Arbeit wird bis Danzig fortgeführt.
Eine Überraschung erlebte ich in Praust. Zwischen Praust, Rottmansdorf, bis Straschin sind neue Siedlungen entstanden und Gewerbegebiete. Während des Ausschachtens fanden Geologen und Archäologen Fundstücke, die bis in die Römerzeit zurückreichten. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass hier eine römische Siedlung, als Kastell, existierte. Nun ist ein Kastell nachgebaut worden, sozusagen ein neuer Skansen, als römische Faktorei. Von hier aus begann der organisierte Handel mit „ Bernstein“ und anderen Waren. Die Blockhäuser und Einrichtungen demonstrieren das damalige Leben und die Fundstücke sind im Haus des Kommandanten ausgestellt. Filme über die Ausgrabungen beweisen, wie authentisch die These von einem römischen Kastell ist.
Und dann fuhren wir nach Hocheit - Wislina und weiter nach Sperlingsdorf- Woblewo. Zwischen St. Albrecht und Praust ist eine Neue Brücke über die Radaune und Bahngleise gebaut worden. Die ist auch sehr schön anzusehen. Ein paar KM weiter sehen wir an einer linken Abfahrt der Chaussee eine alte Holzkirche. Es ist die von Hochzeit – Wislina. Sie steht neben dem Friedhof. Auf drei Tafeln ist die Geschichte des Landes aufgezeichnet. Der Deutsche Orden wird genannt, aber dann lesen wir die Geschichte der Mennoniten. Auf einer Tafel sind die Dörfer und Höfe der Mennoniten mit Punkten kenntlich gemacht worden. Eine ausgezeichnete Arbeit ist hier vollbracht worden.
Von dort fuhren wir weiter nach Sperlingsdorf. Die kleine Kirche wurde immer im Sommer fotografiert, ich fand jedenfalls noch keine Aufnahme, wo sie als Ganzes zu sehen war. Da jetzt die Bäume noch ohne Blätter vor der Kirche standen konnte ich endlich die Kirche an der Mottlau von verschiedenen Seiten fotografieren. Ich bin bereit eine Aufnahme im Forum abzugeben, damit andere Landsleute dieses Kirchlein bewundern können.
So weit so gut, sonnige Frühlingstage wünscht allen Interessierten G.jeske