Schönen guten Nachmittag,
Wolfram schreibt in seiner Vorstellung Wieder ein Neuer u.a.:
"Mein Vater lag mit einer schweren Verwundung im März 1945 im Politechnikum (war damals Lazarett) als deutscher Soldat und viel dort den Russen in die Hände" und fragt: "Wer weiß was vom Politechnikum und Lazarett 1945?"
Es gibt mehrere Zeit- und Augenzeugenberichte. Noch nicht endgültig geklärt scheint lediglich die Frage, ob das verheerende Feuer in der als Militärlazarett dienenden Technischen Hochschule durch Beschuss deutscher Kriegsschiffe oder -was wahrscheinlicher ist- durch Brandstiftung russischer Soldaten verursacht wurde.
Wenn Dein Vater, Wolfram, die Besetzung der TH überlebte, dann hatte er ungeheures Glück. Denn die meisten der verwundeteten deutschen Soldaten, die das Feuer überlebt hatten, wurden von den Russen liquidiert. Der in der TH Dienst tuende Heeresarzt Dr. Horst Wolf schildert in seinem Augenzeugenbericht ein Kriegsverbrechen (Horst Ponczek: "Spurensuche... - Die Wahrheit über den Untergang Danzigs 1945, Seiten 107-110). Er schilderte, dass bereits gerettete verwundete deutsche Soldaten, erschossen wurden. In den Gebäuden, die nicht gebrannt hatten, wurden die Verwundeten in ihren Betten erschossen. 40 Verwundete hätten gerettet werden können.
In einem 1947 erschienenen Artikel über den Wiederaufbau der TH schrieb der polnische Professor Dr. Bronislaw Bukowski: "In dem Schutt und in der Asche wurden ca. 800 Leichen gefunden".
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang