Aus "Unser Danzig", 02/1999, Seite 13
Fischereimotorschiff "Glettkau" aus Danzig
Im Juli 1938 übernahm die kurz zuvor gegründete Danziger Heringsfischerei GmbH zwei Neubauaufträge, die eine andere deutsche Reederei der Danziger Werft erteilt hatte. Nachdem das Schwesterschiff "Brösen" bereits im Juli 1939 in Fahrt kam, folgte am 11. August 1939 FMS "Glettkau" mit dem Fischereizeichen DZG VIII (Baunummer 80 der Danziger Werft). Ausgerüstet für die Treib- und Schleppnetzfischerei, war dieses moderne Fahrzeug mit 352 BRT vermessen.
Nach der Ablieferung überführte die Reederei den Trawler nach dem zukünftigen Einsatzhafen Cuxhaven. Die Bereederung der Danziger Heringsfischerei lag dort in den Händen der "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei AG. Am 15. August 1939 trat die "Glettkau" ihre erste Heringsreise in die Nordsee an. Nach Erhalt entsprechender Warnnachrichten kehrte der Trawler jedoch schon vor Kriegsausbruch vorzeitig von der Fangreise nach Cuxhaven zurück.
Aufgrund des Reichsleistungsgesetzes forderte dann die Kriegsmarine das Schiff am 4. September 1939 an, überführte es nach Bremen. Einen Tag später begann der Umbau zum Minensuchboot beim Bremer Vulkan, der am 20. September beendet war. Am 21. September erfolgte die Indienststellung als M 1803 für die 18. Minensuchflottille. Für diese Flottille fuhr die "Glettkau" dann bis Anfang Januar 1940. Am 7. Januar 1940 der 14. Flottille zugeteilt, erhielt das Schiff dort die taktische Bezeichnung M 1408.
Im weiteren Verlauf des Krieges wurde die "Glettkau" dann als M 4014 der 40. Flottille unterstellt, sank nach einem Bombentreffer in Rotterdam, wurde repariert und lag nach der Invasion schwer beschädigt durch Minentreffer in Brest. Hier wurde das Schiff von französischen Behörden beschlagnahmt und später unter der Bezeichnung "Epave 89" (Wrack 89) wiederhergestellt. 1947 kam die ehemalige "Glettkau" dann als "General Leclerc" für eine Reederei aus Lorient in Fahrt.
1969 zum Abbruch nach Belgien verkauft, traf FMS "General Leclerc" 30 Jahre nach Indienststellung, am 10. September 1969, in Brügge bei der Abbruchwerft ein.
Dieter Kokot
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