In Danzig war ich gut bekannt,
Karl Bollermann werd ich genannt.
Und oben anne Lange Brück
da macht ich manchesmal mein Glück.

Man hat mich oft zum Trunk verführt,
und manch Machandel mir spendiert.
Ich trank ihn gern und mit Behagen:
so 30 Stück kann ich vertragen.
Vom guten Danziger Aktienbier
da trank ich auch so manch Quartier.
Doch machte mir auch immer Spaß
von Springer, dieses edle Naß.

Ja früher, so in jungen Jahren,
als ich die Kornsäck noch getragen
mang die Speicher inne Hopfengass,
ei Jungchens, ja das war ein Spaß!
Zum Frühstück gabs nen halben Liter
Korn mit Cordial oder auch mit Bitter,
dazu ein halb Pfund Leberwurst,
das gab dann stets den schönsten Durst.

War abends dann die Arbeit aus,
dann ging ich niemals gleich nach Haus.
Im Gegenteil, zum Donnerlittchen,
da wurd versoffen manches Dittchen!
Es gab fast jeden Tag ne Feier,
das Leben war ja auch nicht teuer.

So war es einst in jenen Tagen,
doch heute muß man wohl verzagen.
Jetzt bin ich alt und obendrein
darf ich nicht mehr in Danzig sein.
Die Lange Brück mit samt den Toren,
das alles ging uns doch verloren.

Nu huck ich hier im fremden Land,
grad wie ein altes Wrack am Strand.
Oh altes, liebes Heimatland!
Oh herrlich schöner Weichselstrand!
Könnt ich nur wieder bei euch sein,
dann stellt ich gleich mein Jammern ein.
Auf Sankt Barbara ganz allein
sollt meine letzte Ruhstatt sein.