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Thema: Bäume in Ohra

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard Bäume in Ohra

    Liebe Forumer,

    in Ohra gab/gibt es Birken, Linden, Pappeln, Kastanien, das wissen wir bereits. Jetzt las ich was von "Eller". Upps, da stößt auch ein waldkind an seine Grenzen. Weiß jemand von euch was "Eller" sind?

    Nehme alle Hinweise gerne entgegen.
    LG, waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Eller > Auch hier bitte googeln, aber ich will gerne vorgreifen: http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Erle.

    Gruß Ulrich

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Shalom und Salam,

    schön sind Dörfer, die noch einen Effenkranz rundherum haben.
    Effe = Ulme

    Heute mit Friedensgrüssen
    Rudolf H. Böttcher

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Themenstarter

    Standard AW: Bäume in Ohra

    Lieber Ulrich,

    vielen Dank für den Link. Sehr nett von dir.
    Ich wollte auf eine persönliche Frage aus dem persönlichen Schatz eines Forumers schöpfen. Das hebt die Freude. Denn wenn ich nix zum Freuen hab, recherchiere ich auch nix für andere, die genauso googlen könnten wie ich. Was kann es Schöneres geben als die Unterstützung eines Menschen, wenn man an seine Grenzen stößt. Meine Google- und Recherchegrenze war bei dem Wort "Eller" erreicht. Also danke, dass du mir weiter geholfen hast.
    Herzliche Grüße vom waldkind.


    Liebe Forumer,
    ich werde euch nicht verraten, wo 1859 die Eller standen. Googlet mal selber, wer es wissen will.Leider habe ich heute Spätabend noch zu recherchieren für morgen, wenn es heißt "Hallo Moskau"

    Lieber Rudolf,
    auch dir einen schönen Abend,
    weißt du, ob es in Ohra Ulmen gibt/gab? Ich hätte Ulmen vermutet in Kirchennähe.
    Ob es in der Lindenstraße je Linden gab? Bestimmt! Bestimmt gibt es dort noch wo eine Linde.

    Hallo Inge-Gisela,
    wenn du nach Ohra fährst, dann bringe mir bitte drei Lindenblätter mit, gepresst im Buche, nicht zu groß. Als Zeichen, dass du da gewesen bist und als Orakel für die Ohraer Ahnen und Abkömmlinge.

    Liebe Grüße vom waldkind.
    (Welche Bäume stehen noch mal in Moskau rum?)
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  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,
    na ja, das Blatt der Buche kenne ich, weil eine Riesenbuche neben unserem Haus steht, auf der sich Piepmätze, Tauben, Elstern, Eichhörnchen ab und zu tummeln, umrankt von Efeu. Unsere alte Katzendame sitzt dann geifernd vor dem Fenster. Ihre Kinnlade geht rauf und runter. Ist ein Scherz, liebes Waldkind. Du sprachst von der Linde und nicht von der Buche, aber vom Buche. Und die Linde ist doch der Baum, der zur Freude der Autoparker die Autos so herrlich schmückt, was man dann wieder schlecht abbekommt. Die Birke haben wir hier auch in der Umgebung, ebenso die uralte Pappel, bis sie eines Tages umfällt, eine ist vor Jahren schon umgeknickt. Und die Linde gibt es sicherlich auch hier in der Umgebung. Also ist nichts mit Beweis aus Ohra, es sei denn, es steht auf dem Blatt geschrieben, woher es kommt. Ich hoffe, es wird kein Tagesausflug, um eine in Ohra zu finden. Sonst habe ich manchmal so meine Probleme mit dem Auskennen von Bäumen und Pflanzen. Obwohl ich die Natur mehr liebe als die Stadt. Einen Kastanienbau erkenne ich aber auch schon mal :-). Hauptsächlich, wenn mir eine Kastanie auf den Kopf fällt. Ich glaube, die liebe Sonne lädt mich zum Scherzen ein. Hach, was geht es mir gut. Lieben Gruß Inge-Gisela

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Baumfreunde und Waldkinder,

    im Park Schopenhauera in Ohra steht eine alte Pappel mit über 4 m Umfang.

    Inzwischen sind wir uns sicher über Linden in der Lindenstrasse - auch heute haben dort noch alte und neue Häuser Hausbäume, aber welche verrät uns Google nicht. - - Ich freue mich immer, wenn Google mir schlechteres Wetter anzeigt, als in Wirklichkeit. Zur Zeit steht unter meinen eMails ein verschneiter Baum und darüber schneit es. - Vor dem Fenster schneit es nicht und Familie Taube inspiziert das Nest vom letzten Jahr im Kirschbaum. - Es sind schöne Tauben, keine hässlichen Stadttauben.

    Im Hoene-Park, heute ist da ein Kindergarten, stehen viele Bäume. - Wenn die Gazeta eine Liste der schönsten Parks von Danzig bringt, müsste der ganz weit vorne stehen.

    NB1: In Moskau gibt es natürlich Birken und viele Nadelbäume, aber alles war damals tief verschneit und wir sind vor lauter Völkerverständigung kaum vor die Tür gekommen - bei der schönen knackigen Kälte von -20 Grad und kälter ...

    NB2: Ein Uuronkel hat in der Pfalz eine 5stellige Zahl von Käschde anpflanzen - Ersatz für Bäume, die in Holland und Frankreich in Schiffe verbaut wurden, allerdings zur grossen Freude der Nachfahren sind es ESS-Kastanien ...
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Na, dann habe ich ja Hoffnung, dass ich das Lindenblatt in Ohra nicht so lange suchen muss:-). Und ich stelle mir die Pappel eigentlich immer sehr schlank vor, sehr sehr hoch, aber schlank. Na ja, vielleicht ist sie einfach in die Jahre gekommen, etwas bequemer geworden und dadurch etwas rundlich. Gruß Inge-Gisela

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Inge-Gisela, lieber Rudolf,

    bei eure Schilderungen fühle ich mich ganz zu Hause. Überall Blätter, Bäume, Blüten, Vögel, Farben.Jetzt kann ich mich nicht mehr im Wald verstecken, weil ihr schon da seit. Nun ja, es wurde eh immer schwieriger mit dem Verstecken, da der Wald schütter geworden ist. Hinter welchem Busch oder Stamm kann man sich heute noch unsichtbar machen?

    Liebe Inge, ich glaube, du irrst. Man kann nachweisen, wo ein Blatt herstammt. Außerdem würde es ein merkwürdiges Orakel geben, was dein Blatt zu erzählen hätte. Dennoch, die Ahnen wären doch die gleichen, ob Ohra oder Hamburg, oder nicht? Bringe mir nur ein Lindenblatt aus Ohra mit. Es erzählt mir garantiert eine Geschichte.

    Wäre mir gerade recht, wenn ich jetzt Geschichten erfinden könnte, anstatt täglich stundenlang zu metageren, im Volksmund genannt "googlen", in Fachkreisen spricht man von Recherche. "Die schwarze Katze vom Peckengrund", das wäre schon mal ein guter Anfang für eine Geschichte.
    Wir sollten auf den Bäumen dieser Welt kleine Videokameras installieren, die wir querskypen, um internationale digitale Waldkonferenzen abhalten zu können.

    Lieber Rudolf, es ist wunderbar für mich zu hören, dass es im Park Schopenhauer eine so schöne Pappel gibt. Sie sind wirklich prächtig, diese Pappeln, wenn sie die Chance bekommen, alt zu werden. Es soll in Ohra auch eine Schopenhauersche Allee gegeben haben. Hast du davon gehört??? Was du zum Hoenepark schreibst, freut mich. Dieser Park liegt mir im besonderen Maße am Herzen.
    Ich liebe übrigens Kastanien, besonders Esskastanien, wenn sie gute Früchte bringen. Aber sind ja alles Esskastanien. Die einen nähren die Menschen, die anderen die Rösser. Die Ohraer werden sich das kostenlose Rossfutter nicht entgehen lassen haben.
    Ja stimmt, in Russland gibt es viele Birken. Und ich würde mir einbilden wollen, dass es in Ohra auch viele Birken gegeben haben könnte. Die passen gut dahin.

    Ich bin tatsächlich an dem Wort "Eller" hängen geblieben und möchte ein paar Tage darüber nachdenken. Es steht ja so als Wort in einer offiziellen Chronik des 19.Jahrhunderts. Das finde ich interessant. Man schrieb nicht Erle oder Alnus, auch nicht um welche Sorte Erle es sich handelte. Das sagt mir viel über die Menschen, die damals lebten. Dafür hat Google nichts parat, für die Einfühlung in den Menschen. Das ist für mich wichtig zu spüren wie die Vorfahren fühlten. "Eller" fühlt sich anders an als "Erle". Ich werde mein literarisches Herz noch eine Weile da herumkreisen lassen.

    Mache ich heute mal einen Erlenabend, ganz undigital.
    Ich grüße euch herzlich, das waldkind.
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  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo waldkind,

    Dein von Dir verwendetes Wort "metageren" war mir bis jetzt neu. Also habe ich danach gegoogelt und u.a. dies dazu gefunden: http://de.etc.sprache.deutsch.narkiv...DwOr/metageren. Danach haben "metageren" und "googeln" nicht dieselbe, aber ähnliche Bedeutung.

    Viele Grüße
    Ulrich

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Waldkind, das Blatt soll ja dann nicht gleich ins Labor, dann kennt man es anschließend nicht mehr wieder, man weiß aber vielleicht dann, woher es kommt. Es soll eher Platz in einem für Dich wichtigen Buch haben. Ja, ohne den Wald und seine Bewohner und ohne den Freund, Dein Baum, wäre die Welt viel ärmer. Einen lieben Gruß Inge

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Guten Morgen lieber Ulrich.
    Du hast recht, Metager und Google ist nicht das Gleiche. Womit ich sagen wollte, dass ich metagere, während andere googlen. Ich bin kein Googler. Nett von dir, dass es dich interessiert.


    Liebe Inge-Gisela,
    ich denke, dass unsere Vorfahren die Bäume weitaus mehr schätzten als wir es heute tun. Waren sie doch von diesen abhängig.

    Die Stelle bei den Ellern finde ich leider nicht so schnell wieder in der Waage-Chronik. Aber kommt ja mal noch ein Wochenende vorbei. So klar ist es mir auf Anhieb nicht, ob es sich dabei um Erlen oder Ulmen handelte. Es scheint ein echt germanisches Wort zu sein und daher den Wurzeln unserer Ahnen nahe. Dabei fällt mir auf, dass Waage die Chronik in echtem Deutsch geschrieben hatte. Ich finde solche nicht latinisierten Texte voll entspannend, weil es die eigentliche Muttersprache ist. Daran ist nicht nur der Kopf beteiligt, sondern die Seele, das Herz, die Erinnerung und das gefühlsmäßige Erbe der Ahnen.

    Übrigens liegen Buche und Buch nicht weit auseinander. Denn die Germanen schnitzten ihre Runen in Buchenrinde. Auch waren die Orakelstäbe aus Buchenäste, in deren Rinde die Runen geschnitzt waren. Könnt ich dir auch mal eine Zukunft aus Buchenstäbe zaubern?

    Die Geschichte von der schwarzen Katze hat bereits Fortschritte gemacht. Vielleicht baue ich die Eller ein. Zumindest Erlen stehen ja eng mit dem Tod zusammen und das passt hervorragend zu meiner Schauergeshichte mit der schwarzen Katze.

    Einen schönen Tag wünsche ich euch, waldkind.
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  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Waldkind, und ich liebe schwarze Katzen, wir hatten selbst eine ganz süße, leider wurde sie nicht alt. Sie war ein Energiebündel. Sie kam bei uns auf jeden Schrank. Nur mit dem Runterkommen war es schwierig. Sie hatte sich auf Mallorca so an unsere Fersen geheftet, dass wir sie mit Hilfe eines Tierheims (und der Fluggesellschaft) mit nach Hause nehmen konnten. Wir hatten sie nur 6 Jahre. Lieben Gruß Inge-Gisela

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Inge-Gisela,
    nun habe ich gestern abend als Ausgleich zur Gehirn-Übergoogleung und Weltfriedensaktivität die kleine Schauergeschichte aufgeschrieben. Jo, diese schwarze Katze in meiner Geschichte ist auch ein Energiebündel. Nur leider ist sie jetzt tot. So kann es kommen, wenn man im ohrarschen Peckengrunde herumspukt und sein Temperament nicht zurückhalten kann. Natürlich kommt Zar Peter darin vor, die Harmonie und der Erlengrund. Wobei ich noch nicht weiß, wie viele Tote der verschluckt.
    Erlengrund habe ich erst mal geschrieben, weil ich das Wort Eller noch nicht ausdiskutiert habe. Also "Ellergrund"? Nee, das kann es irgendwie nicht wirklich geben.

    (War heute kurz in Westjordanland und bin zutiefst gerührt von der Aufmerksamkeit und Freundlichkeit junger Menschen wie schon lange nicht mehr. Begegnung ist eine echt schöne Sache.)

    Und jetzt Pause von der Welt und dem Peckenkrug.Lg waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,
    wenn schon Zar, und wo bleibt der Zimmermann? :-) Gruß Inge-Gisela

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Naja, jetzt hast du mich in die Zwickmühle hineingekreiselt. Einerseits bin ich Zimmermännern gegenüber skeptisch, weil die von abgemurksten Bäumen leben. Andererseits war Jesus selber so ein Zimmermann. Und den liebe ich recht sehr. (Jetzt lacht der auch noch über mich. Soll mir einer sagen, Götter hätten keinen Humor.)

    Abgesehen davon, Czar gefällt mir grad besser, weil deutscher noch als Zar. Auch das Th und ph gefällt mir besser, wie Thurm und Thor. Deshalb verschreibe ich mich oft, z.B. bei Rudolph oder Sofie.
    Einen Zimmermann gibt es in meiner Geschichte nicht, obwohl man aus Erlenholz gewiss schön zimmeren kann. Für die ersten Brücken in Ohra wärs gewiss ein taugliches Holz gewesen.
    Seitdem ich die Geschichte geschrieben hab, gruselts mir und wer weiß, ob ich überhaupt schlafen kann ohne Alptraum. Ach du meine Güte, jetzt schreibe ich mir die Alpträume auch noch selber. Kommt davon, wenn Erlen im Spiel sind.

    Guts Nächtle.
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  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Baumbegeisterte,
    inzwischen bin ich dem Wort "Eller" näher gekommen. Ohne Zweifel könnte seine indogermanische Wurzel für beide Bäume, Erle und Ulme, hergehalten haben. Denn das rötliche Holz hat auch die Ulme. Möglicher Weise kommt das Wort "Eller" eher von der Roterle. Diese diente in früheren Zeiten gerne für Bauten im Wasser. Und wässerige Landschaften gab es damals genug. Die ohrasche Gegend wurde regelmäßig vom Weichselwasser überflutet .
    Auch die Ulme schimmert wunderbar rot im Sonnenlicht und trägt in der Rinde etwas von dieser Weichheit, die auch das Wesen der Erle bestimmt. Das Wesen der Erle ist eher weiblich, das der Ulme eher männlich. Ich glaube, den Ohraern hätten ein paar Ulmen nicht schlecht gestanden.
    Einen Ellergrund wird es nicht gegeben haben zur frühen Zeit, eher einen Ellermor oder Ellergrint. Damit wäre ich doch zu einer emotional erträglichen Wurzel der ohraschen Sprache anbelangt, was dieses Wort anbelangt. Auffallend ist, dass die ursprünglichen Vorfahren ihre Bäume nach ihrer inneren Verbindung, nach dem inneren Wesen und der Beziehung benannt haben. Das ist natürlich etwas ganz anderes als sie nach ihrer äußeren botanischen Klassifizierung zu benennen wie es heute geschieht. Insofern haben wir Menschen einiges an Empfindsamkeit eingebußt.

    Das Wort "Effe" für Ulme habe ich nicht gefunden. Könnte mir eher vorstellen, dass die Germanen diesen Baum Elder genannt hätten oder Eltriu. Effe klingt für mich wie Elfenbaum. Sicher ist die Ulme ein guter Baum für Elfen, denn er hat eine freundliche und offene Natur.

    Was den Peckenkrug anbelangt, denke ich, dass es mit dem Vieh zu tun haben könnte und der Bäcke. Also einfach nur eine Stelle, wo man das Vieh ans Wasserführte. Das ist aber meine eigene Philosophie und nicht wissenschaftlich belegbar.

    Ich könnte meine Leichen im Bäckegrinde versinken lassen oder im bäckischen Elegrint. Hört sich schon mal gut an.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende. wk.
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  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes wk.,

    vielleicht freust Du Dich über meinen Fund bei Google (!) zu "Effe": > "effe" (aus dem Rheinhessischen) bedeutet Dorfplatz um einen Baum herum, unter dem Gericht abgehalten wurde. <

    Dies habe ich gefunden zur Erläuterung der Herkunft des Familiennamens "Effenberger": > Davon (siehe oben) der Name "Effenberger" abgeleitet: Vorfahre wohnte wohl in der Nähe eines solchen "Gerichtsplatzes". <

    Und diese Recherche führte dann weiter (führt allerdings von den Bäumen weg) zur Antwort auf die Frage: "Wieso ist der Mittelfinger der 'böse' Stinkefinger?" - Hier die Antwort: http://www.swr.de/blog/1000antworten...-stinkefinger/. Ist wegen seiner ständigen medialen Erwähnung vielleicht interessant.

    Noch alles Gute für den Rest des Wochenendes und viele Grüße
    Ulrich

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von omahelga
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,

    dies habe ich im Krünitz (es muss nicht immer Google sein) gefunden.
    Originaltext der Quelle Online zu finden unter:

    www.kruenitz1.uni-trier.de

    Alnus , Alnus vulgaris J. B. Alnus rotundifolia glutinosa viridis, C. B. Amedanus, Amidanus, Erle, Erlenbaum, Eller, Elder, Ellen= oder Ellern=Baum, Eilen, Elre, Else, Elsenbaum, Elter, Otter, Otterbaum, Eller mit runden kleberigen und dunkelgrünen Blättern; Fr. Aulne, Aune, Vergne, Verne; Engl. Alder; Dän. Oor oder Older, ist ein hochstämmiger, eben nicht besonders dicker, jedoch gerade aufwachsender Baum, welcher am allermeisten in feuchtem Boden, auch an dem Rande der Flüsse und Wassergräben, und sumpfigen oder morastigen Gegenden, zu finden ist..........
    Vorfahren meines Mannes kamen aus Ellerbruch, daher habe ich mich mit dem Namen und der Bedeutung schon vor langer Zeit beschäftigt.

    Liebe Grüße und einem schönen Sonntag
    Helga
    Dauersuche: Alles über den Familiennamen Maehring, Mähring, Mohring, Möhring und Moring vor/um 1750.
    Suche Nachfahren mit FN Witt; geborene in Lienfitz/ Pr. Stargard ab 1881-1899, und alles über Rudolf August Linde *29.08.1863, +? (M: Auguste Krause +1880)

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Lieber Ulrich,
    vielen Dank für deine Google-Recherche.
    Ja, ich freue mich sehr über deinen Effe-Fund. Als Gerichtsbäume dienten oftmals die Linde und die Eiche. Von den Eichen wissen wir, dass er der Götter- und Gerichtsbaum schlechthin war. Da hat schon der Urvater Abraham sich mit Gott getroffen oder sonst welche Treffen oder Gebete abgehalten. Dem alttestamentlichen Schöpfer-Gott schien es keineswegs gestört zu haben, dass Abraham die Orakeleiche befragte. Ganz im Gegenteil nahm er mit dem Stammvater seines Volkes dort gerne Kontakt auf. Die Zerstümmelung der Natur zu Gunsten eines christlichen Glaubens kann demnach gar nicht von Gott-Vater gekommen sein. Und Jesus von Nazareth liebte die Natur auch. Er setzte sich gerne unter die Ölbäume, um mit seinem himmlichen Vater zu sprechen. In diesem Sinne also darf man die Gerichtsbäume verstehen, Orte der Stille und der Wahrheit. Ob das nun immer mit der Wahrheit und der Eingebung so geklappt hat? Jedenfalls hat man die Sünder oftmals nach dem Gerichte an Ort und Stelle aufgeknüpft.

    Was den Stinkefinger anbelangt: Wir sollten uns daran erinnern, dass das Klopapier zur Antike noch nicht üblich war, sondern man nahm nämlich entweder Schwämme, Blätter, Moose oder schlichtweg die Finger. Daher gab es vieler Orts die Regel der feinen und der fiesen Hand. Manche von euch werden das sicher auch noch kennen mit dem "feinen Händchen". Die linke Hand also diente dem Abort, die rechte dem Essen und dem Gruße. Wer mit links grüßte, der konnte durchaus damit rechnen, dass man ihn erschlug. Wenn man dann noch darüber nachdenkt, wie es mit der Hygiene bestellt war, an was man da alles denken konnte, wenn einem die linke Hand gezeigt wurde, dann wird man verstehen können, dass einer zu recht wütend werden konnte, wenn man ihm die Stinkehand entgegenstreckte. Denn die konnte unter Umständen den Tod mitbringen. Wie es nun zu dem Stinkefinger kam, schildert Googlestelle nicht. Sie sagt nur, dass es den schon in der Antike gab. An Phallussymbol habe ich dabei noch nie gedacht. Wäre mir zu krüppelig. Übrigens, ich habe immer Ring am linken Mittelfinger getragen, nämlich Granat, als Freundschaftszeichen. Habe deswegen noch keins aufs Auge bekommen. Menschen sind halt doch unterschiedlich. Übrigens wurden Latrinen oft aus Holz gebaut, wobei wir nun wieder bei den Bäumen sind.

    Liebe Helga,
    auch dir vielen Dank für deinen Fund. Da werde ich schon mal nicht arbeitslos bei meiner Sinniererei über Wörter. Elder, Alder, Older, Oor gefallen mir am Besten. Hört sich voll nach Erle an. Ist ja auch ein Holz, was alt werden kann, weil es nicht so leicht verfault. Bei Elsbeere denke ich eher an Mehlbeere. Muss aber nicht heißen, dass man so nicht auch eine Erle genannt hätte.
    Bei der Gelegenheit habe ich dann noch gefunden, dass das Wort Brücke von Knüppelbruch kommen soll. Man hat sich also über die Sümpfe und Moore gebrochene Knüppel gelegt, um vorwärts zu kommen.

    Vielen Dank für eure Sonntags- und Wochenendgrüße. Die letzten beiden Wochen waren heftig. Ich bin platt wie eine Flunder und mache heute gar nichts, nicht einmal Frieden, weil ich zum streiten eh zu schwach bin. Liebe Grüße vom waldkind.
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  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo Ulrich,

    zu Effenberg oder Effenberger.

    Effe ist in Rheinhessen eine Bezeichnung für die Ulme, dort findet sich mit Eppelsheim noch ein Dorf mit "Effenkranz".
    Der "Kranz" ist jedoch eher ein Herz aus Effen: Foto siehe hier

    Effenberg müsste ein Wohnstätten-Name sein - für jemanden. der an einem Berg mit Ulmen wohnte, oder der aus einem (untergegangenem) Ort (oder Wüstung) stammte der Effenberg hiess.

    Effenberger (weit häufiger) könnte auch ein Adelsname (= von Effenberg) sein. Auffällig ist, dass die meisten Namensträger östlich der Linie Lübeck - Augsburg wohnen - Vermutungen zur Herkunft gehen nach Schlesien. Das spricht eigentlich gegen Rheinhessen. Auch ein Satzname wäre möglich.

    NB: Der Stefan mit dem Finger ist ein Effenberg.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  21. #21
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo,

    nach Effen und Ellern fehlen mir eigentlich noch die Iben - oder ein Ibenhain. Aber Wikipedia ist mit Ausnahme eines Ortes dieses namens dazu noch sprachlos ...
    Eiben sind wohl die ältesten Bäume in Mitteleuropa und der älteste Baum Deutschlands steht seit 1945 in Polen.

    Mit den besten Grüssen
    Rudolf H. Böttcher

    NB: Vor dem Toilettenpapier gab es in Japan einen Holzschaber zum Reinigen. - Und Entsetzten erzeugt der Fremde, der mit WC-Schlappen in die japanische Wohnung marschiert ...

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Lieber Rudolf,
    da kann ich dich mal ganz beruhigen. Die ganze große Eifel war und ist das Volk der Eibenmenschen. Auch wenn die Geschichte behauptet, die Römer hätten die Eburonen abgemurkst, weiß ich es besser. Weil nämlich die Eburonen keltisch und verschlagen waren, haben sie natürlich überlebt. Ich bin das beste Beispiel dafür, weil auch Eburonenabkömmling. Leider darf ich darüber nichts weiter sagen, weil ich zufällig darüber eine gute Geschichte geschrieben habe, die noch in der Warteschleife zwecks Veröffentlichung steht. Sollte sie baldens ein Buch finden, bist du der erste, der diese Geschichte lesen darf, damit du alles erfährst über die Eiben und ihr trauriges Schicksal.

    Das mit dem Ulmenberg ist interessant. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ganzer Berg voller Ulmen gestanden haben soll. Aber als Einzelgeschöpf, wenn sie alt werden, sind es wunderschöne erhabene Geschöpfe. Das könnte ich mir als Götterkultberg sehr wohl vorstellen. Also es gibt Nachnamen, die regional begrenzt sind, weil sie aus einer regional begrenzten Sprache stammen.
    LG waldkind.

    NB: Die Sitte mit dem Schaber gab es nicht nur in Japan. Die Römer trugen ihre Klo-Utensilien immer bei sich am Gürtel, Schaber, Löffelchen, Schwämmchen. Sie liehen es sich auch gegenseitig aus. Aber ich wollte nicht so sehr ins Detail gehen.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  23. #23
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,

    Forum bildet: Die Geschichte mit den Eburonen war mir neu und ich stimme Dir voll zu: Sie haben überlebt. Das gilt auch für andere Stämme im Rheinland, niemand wurde über Jahrhunderte hinweg verdrängt, sondern alle haben sich munter vermischt - siehe Zuckmeyer: die grosse "Völkermühle"... (und der Händler aus Anatolien war vor 1400 Jahren nachweislich auch schon in Frankenthal-Eppstein - siehe Grabfunde)

    Wohl auch kein Zufall, dass die Eburonen-Denkmale Ähnlichkeiten mit Asterix & Co. haben.

    Wenn ich Erstleser vom Buch sein darf, dann veröffentliche ich auch gerne eine Erst-Rezension - habe auch eine gewisse Reichweite im Netz ...

    Um die Kurve zu Danzig, Ohra, Karthaus ... zu kriegen: Ich bin immer skeptisch, wenn mir jemand als 100% Kaschube oder Holländer verkauft werden soll. - Meine Urgrossmutter Laura Franziska Rosamunde Zoll war max. zu 50% niederländischer oder zeeländischer Abstammung.

    NB: ... und der Ferdinand W. darf auch weiterhin so heissen ...
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
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    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  24. #24
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Lieber Rudolf,
    wir Menschen sind alle Mischung, nix mit reinrassig ... blabla. Gab ja auch schon ganz früh die Völkerwanderung. Mal abgesehen davon hatten alle Menschen eh die gleichen Stammeltern. Folglich ist jeder Rassismus Unsinn. Schließlich sind wir Menschen auch nicht nach Rezepten gebaut, eine Prise Deutsch, ein Liter Pole, drei Gramm Kelte etc. Jeder Mensch ist schlichtweg Mensch.

    Waage schrieb aber auch, sinngemäß, dass sich in Ohra eine Gruppe Juden hatte ansiedeln wollen, die sie dann vertrieben hätten, wohl aus Angst vor deren Geschäftlichkeit. Und ich glaube, Stolz aus seinen Worten gelesen zu haben, dass sich seit dieser Zeit nie wieder Juden angesiedelt hätten.

    Asterix und Oberlix sind erstaunlich gut nach ihren keltischen Vorbildern beschrieben. Sollte meine Eburonen-Geschichte ihren Weg bald in die Öffentlichkeit finden, dann freue ich mich auf deine Rezension. Danke für den Ferdinand Wie du dir denken kannst, kommt in fast allen meinen Geschichten ein Baum vor.

    Um nach Ohra wieder zurück zu kehren, wäre der Titel meiner Geschichte an dieser Stelle "Der Judenbaum von Ohra".
    Herzliche Grüße vom wk.
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  25. #25
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo waldkind,

    habe gleich mal bei Waage nachgelesen (S. 9 = digital S. 19):
    1723 wurden jüdische Familien aus Ohra ausgewiesen und Waage war stolz über 130 und mehr judenfreie Jahre - aber 1858 musste er doch in der Bevölkerungsstatistik einen einzigen Juden (unter über 3 000 Ohraern) erwähnen, den er vorher verschweigt.

    Dabei war gerade die zweite Hälfte des 19 Jh. eine Zeit der Gleichstellung und Emanzipation der Juden, - Dank der napoleonischen Gesetze (mit Auswirkungen auf ganz Teutschland) und Dank der Nationalversammlung von 1848/49.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo Rudolf,
    danke für deine Ergänzung. Das interessiert mich natürlich, wo das steht mit dem einen Juden in 1858. Wie man sich da gefühlt haben muss, so als einzelner einer Ethnie unter so vielen anderen zu sein? Lässt sich irgendetwas zu diesem Menschen herausfinden? Hat er sich selber angesiedelt, ist er gerufen worden nach Ohra?
    Nun fragt sich natürlich was mit Emanzipation und Gleichstellung gemeint gewesen ist. Gesetze und Reales-Leben driften oftmals auseinader wie heute auch und wie wohl zu jeder Zeit.

    Liebe Forumer,

    um nun zu den Bäumen zurück zu kehren: Es gab ja früher sehr viel mehr Apfelsorten als heute. Die Obstbaumgärten müssen herrlich gewesen sein. Kennt jemand noch eventuell irgendwelche Apfelsorten, die in Ohra bzw. Umgebung gediehen?
    LG waldkind.
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  27. #27
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo Waldkind:-) Vielleicht wuchs oder wächst dort die alte Sorte "Danziger Kantapfel mit vielen weiteren Namen. Von Erdbeerapfel bis Florentiner etc. Er wurde vor 1760 aus Holland eingeführt
    http://www.obstsorten.net/index.html..._Kantapfel.htm
    Grüße von Inselchen2008
    Meine Namens-u.Ortsuche:
    http://forum.danzig.de/showthread.php?5465-Steinchen-für-Steinchen-zum-Mosaik

  28. #28
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Nachtrag: Apfelsorte: Elise Rathke, Herkunft um 1800 in der Nähe von Danzig. http://www.obstsorten.net/index.html...ise_Rathke.htm
    Grüße von Inselchen2008
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    http://forum.danzig.de/showthread.php?5465-Steinchen-für-Steinchen-zum-Mosaik

  29. #29
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Hallo,

    als ich vor 7 Jahren mit dem Bus durch Litauen fuhr stand vor jedem Haus in Stadt und Land mindestens ein Apfelbaum und überall wurden Äpfel geerntet (Mitte September).

    Hin und wieder schneit es heute vor meinem Fenster, - aber das ist ein Spatz der Kirschblüten schneien lässt ...


    Hallo waldkind,

    der einzige Jude von Ohra steht auch bei Waage (Statistik) -

    möglicherweise war es ein Land- oder Viehhändler (ein junger, der noch keine Familie hatte). Wichtig für die Kunden: es gab auch Kredit. Solche gab es auch jedem pfälzischen Dorf - und Ohra war der "Gemüsegarten" der Stadt Danzig.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Insel
    vielen Dank für die schöne Information. Der Danziger Kantapfel gefällt mir. Ich glaube, er passt gut in mein wages Bild einer ohraschen Apfelgeschichte.

    Lieber Rudolf,
    danke für die Infos bezüglich des Juden in Ohra. Ich habe die Chronik noch nicht ganz in Papier-Art vor mir. Und ins Netz kann ich nach mindestens sechs Bildschirmstunden täglich meist nicht mehr.

    Was die Äpfel anbelangt, die überall nach Litauen standen:
    Der Apfel war ja früher eines der wichtigsten Lebensmittel. Denn man konnte ihn den ganzen Winter durch lagern und essen. Er war außerdem pur-gesund. Ist er natürlich immer noch. Aber früher gab es Unmengen von Apfelsorten in solch unterschiedlichen Formen und Farben, dass man nur den Kopf schütteln kann angesichts der heutigen Apfelarmut in den Läden.

    Naja, was den "Gemüsegarten" anbelangt, blicke ich bei Waage nicht immer durch. Mal sagt er, da wüchse nur Gras und nichts mit Acker. Kann aber ja nicht wirklich so gewesen sein. Oder?

    LG wk.
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  31. #31
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,
    Du schreibst von der Apfelarmut in den Läden? Der Meinung ist die EU wohl nicht. Ich las gerade einen Artikel "Alte Apfelsorten vor dem Aus? Neue EU-Verordnung will die Vielfalt von Saatgut einschränken". Als ob sie keine anderen Sorgen hätten. Warum nicht für ganz Europa nur eine Kartoffelsorte und eine Apfelsorte? Wie lange lassen wir uns diesen Wahnsinn noch gefallen? Ich habe einige Jahre in Kalabrien auf einer Azienda Urlaub gemacht, wo wir die Orangen und Zitronen direkt vom Baum pflücken konnten. Sie waren ungespritzt. Ein Orangensaft, von dem ich heute noch träume. Dann hieß es, diese dürften nicht mehr verkauft werden, da sie den EU-Ansprüchen nicht genügen würden. Das war so wie mit der Banane, die eine gewisse Krümmung haben sollte, das wurde ja gottlob zurückgenommen. Leider haben diese Politiker nicht die Zeiten durchgemacht, die teilweise unsere Ahnen durchleben mussten und teilweise auch noch wir. Zur Zeit wird mir angst und bange, wenn ich die Nachrichten lese. Und wir können dem ganzen Wahnsinn kaum Einhalt gebieten.

  32. #32
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Inge-Gisela,
    nun muss ich lachen. Ich setze mal Spaßes halber die Apfelliste aus wikipedia hier herein. Als ich vor zehn oder noch mehr Jahren in der Apfelausstellung war und begriff, um was alles die Menschheit inzwischen betrogen worden ist, da ward mir auch Angst und Bange geworden. Um die Apfelsorten in den Läden auseinander zu halten, brauchen wir nicht einmal mehr zehn Finger.
    Ich sage mir immer, alles, was sich außerhalb des Menschen befindet, befindet sich auch als Essenz in seinem Inneren. Wenn der Mensch nun in der äußeren Vielfalt betrogen wird, so betrügt man auch sein Inneres.

    Leider sieht man bei wikipedia, dass so mancher Apfel nur noch auf dem Bildchen existiert oder vielleicht nicht einmal das.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten

    Ja, es war ja auch schon in der Diskussion, dass die Bauern nicht einmal mehr ihr eigenes Saatgut ziehen dürften. ...

    Bei den Bananen finde ich, sollte man die Krümmung rausnehmen. Vielleicht sollten sich ein paar Wissenschaftler damit auseinandersetzen, wie man wann die Sonne dreht, damit die Banane gerade wächst. Nachdem wir so ziemlich alles begradigt haben, was es auf der Erde gibt, stört die Krümmung das moderne Geradlinigkeitsempfinden. Ich finde auch, Bananen sollten nicht länger als zwölf Zentimeter sein. Sie gehören mittlerweile zum Fast-Food und verursachen schon bei kleinen Kindern wegen des hohen Zuckergehaltes Adipositas. Vielleicht könnte man auch den Bananenverzehr gesetzlich auf eine pro Woche und Person beschränken?

    LG waldkind
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  33. #33
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,

    was für eine gewesene Vielfalt. Demnächst fällt den Politikern ein, dass ein ihnen unbekannter Apfelbaum, der ja dann nicht sein darf, mit einer hohen Steuer belegt wird. Ich erinnere mich an eine frühere Wiese, wo wir uns immer die Äpfel holen konnten. Sie fielen ja auch häufig über den Zaun. Sie waren oft nicht so gut geformt und gerundet, und ab und zu waren dann auch Herr oder Frau Wurm anwesend. Denen schmeckten die Äpfel damals genauso gut wie uns :-). Lieben Gruß Inge

  34. #34
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebe Inge-Gisela,
    dawird wohl einer der Gründe sein, warum die Apfelvielfalt eingeschränkt wurde. Einmal wachsen sie kaum noch auf Wiesen, sondern in Plantagen. Und da sollten sie alle möglichst eine Form haben und resistent gegen Schädlinge sein, also mit Würmchen drin ist da nix im modernen Wirtschaftsleben. Also sind doch wieder die Kunden schuld. Die wollen nämlich sich nicht mit dem richtigen Beschneiden der Obstbäume auseinandersetzen und kaufen lieber im Geschäft, dann aber natürlich lieber ohne Würmer. Auch für die Transportkisten sind genormte Äpfel besser händelbar.

    Inzwischen habe ich das passende Wort zum Erlenbruch gefunden. Es heißt Ellernbrauk. Inzwischen habe ich auch den Ort Ellerbruch im Danziger Umland entdeckt. Bin ich wieder was schlauer geworden. LG wk.
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  35. #35
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Damit ich im Thread "Lindenstrasse" nicht das Thema verfehle, springe ich hier kurz rein. heute war also Tannen- bzw. -fichtentag, wobei ich mir nur am Rande die Frage stellte, ob es um Danzig jemals echte Tannen gab. Ich vermute mal, der danziger Raum steht mehr auf Rotfichte und Kiefer. In und um Ohra wird es wohlkeine Tannen gegeben haben und wer es besser wei, solle mich belehren.

    Man lernt ja niemals aus. Inzwischen leuchtet mir ein, dass es in der Menschheitsgeschichte tatsächlich Ulmenwälder gab. Wissenschaftlich keine neue Erkenntnis, aber um sie emotional zu erfassen bedarf es eben doch echt mehr Hingabe- und Aufnahmefähigkeit. Sowohl die Ulmen als auch die Fichten und vermutlich auch die Tannen sind nicht mehr die, als die sie erschaffen wurden. Mürbe, leicht und vergänglich sind sie geworden.
    Was die Äpfel anbelangt, so soll es heute noch an die 1000 Sorten geben. Ich frage mich, wo sollen die sein? Im Supermarkt nicht.
    Gute Grüsse vom waldkind, immer auf der Suche nach Bäumen

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von omahelga
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Liebes Waldkind,

    zu den Bäumen in Ohra möchte ich noch die vielen Kastanien anführen.
    An der Radaune (hieß in der Familie immer so, obwohl es ein Stichkanal war) :-) Südstr./Horst Wessel Str. standen/ stehen ? noch ganz viele Kastanien.
    An der Ecke Ludendorffstr. und in die Niederfeldstr. herein, standen auch viele Kastanien, durch die neue Bebauung leider nur noch einige.

    Liebe Grüße und besonders schöne Ostertage wünscht Dir
    Helga
    Dauersuche: Alles über den Familiennamen Maehring, Mähring, Mohring, Möhring und Moring vor/um 1750.
    Suche Nachfahren mit FN Witt; geborene in Lienfitz/ Pr. Stargard ab 1881-1899, und alles über Rudolf August Linde *29.08.1863, +? (M: Auguste Krause +1880)

  37. #37
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bäume in Ohra

    Danke,liebe Helga!
    Ich vermute, es geht um die Rosskastanie? Maronen werden nicht die Strae gesäumt haben, oder? Kastanien sind wunderbare Bäume.
    Ich sage auch immer Radaune, obwohl es ein Kanal ist. Es ist ja das Wasser der echten Radaune. Für mich ist ein Fluss wie ein Wesen, auch wenn man ihn gestutzt hat.
    (Da ließe sich eine kleine Geschichte draus basteln ).

    Auch dir ein schönes Osterfest.waldkind.

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