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Thema: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

  1. #1
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    Standard Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Teilweise ist die Qualität der genutzen Scans leider sehr schlecht so dass Lesefehler nicht auszuschließen sind. Gerade bei den Zahlen 3 und 8 kann es zu Verwechslungen gekommen sein.

    Artikel sind meist gekürzt was ich gekennzeichnet habe. Wer Interesse hat kann die Artikel im Gesamten weiterlesen. Manche Artikel zeichnen meiner Meinung nach ein interessantes Bild der damaligen Gesellschaft, diese habe ich teilweise zusammengefasst, teilweise ganz übernommen.

    http://library.fes.de/inhalt/digital...olksstimme.htm

    Danziger Volksstimme 001-1920 02.01.1920

    Lokales

    Der seltene Fall einer Drillingsgeburt ist in Danzig geschehen. Die Gattin des Schneiders Rüschke, Pfefferstadt 50, wurde von drei gesunden Kindern entbunden. Die Mutter ist wohlauf. Beide Eltern sind taubstumm.

    Standesamt - Todesfälle:

    S. des Schmiedes Johann Miolk 9 J. 7 M. - Rentenempfängerin Gertrud Kloß, 26 J. 4 M – Frau Amalie Strauß geb Schulz 62 J. 4 M – Techniker Julius Liedtke, 22 J 1 M – Witwe Luise Ketz geb Hering, 80 J 1 M. - Meßgehilfe, Grenadier im Reichswehr-Infanterie-Regiment 33, Friedrich Karl, Zielke, 19 J 10 M – Schneider Phillip Ludwig, 77 J 3 M – Arbeiter Franz Costofski, 16 J 3 M – unverehelichte Marie Splösteter, 77 J 9 M – Hospitalist Gustav Bahr 74 J 3 M

    002-1920 03.01.1920

    Gerichtsecke

    Der Hoffnungsvolle und der Genarrte.

    Der 19jährige Handlungsgehilfe Georg Arndt in Danzig hatte sich vor der Strafkammer wegen Utnerschlagung von 320 000 Mark zu verantworten (gekürzt)

    Aus den Ostprovinzen

    Dt. Eylau

    Ein Harlekinspiel

    Der Hauseigentümer Konstantin Lugiewitz, Bahnofstraße 74 wohnhaft, wurde vor einiger Zeit auf Befehl des Leutnants Meyer von der Sicherheitspolizei Dt. Eylau verhaftet.

    Der Sachverhalt ist folgender:

    Leutnant Meyer verkehrt bei der Frau Malewski und amüsiert sich dauernd damit, daß er nach einer Ziehharmonika Tänze aufführt. Der Hauswirt Lugiewitz, dessen Wohnung sich unter der der Frau Malewski befindet, war nicht in der Lage, bei dem Lärm seine geschäftlichen Angelegenheiten zu erledigen und schickte deshalb seinen sechzehnjährigen Sohn Alfons nach oben und ließ um etwas mehr Ruhe bitten. Der Herr Leutnant bot dem jungen Manne Ohrfeigen an und droht, ihn die Treppe hinunterzuwerfen. Darauf ging Herr Lugiewitz selbst nach oben, um den Herrn Leutnant persönlich zu sprechen. Herr Meyer drohte dem Hauswirt ebenfalls mit Hinauswerfen, nahm seinen Revolver und sagte, wenn er nicht sofort seine Wohnung verließe, werde er ihn über den Haufen schießen.

    Der Wirt entwand dem Herrn Leutnant die Schusswaffe und nahm sie mit in seine Wohnung.

    Nach etwa fünf Minuten erschienen etwa 20 Mann der Sicherheitspolizei, umgeschnallt und mit Karabinern bewaffnet, und umstellten das ganze Haus. Zwei in einem Lokal des Hauses befindliche Gäste wurden in roher Weise verprügelt, weil sie das Lokal verlassen wollten und der Leutnant befohlen hatte, aus dem Hause niemand heraus- oder hineinzulassen. Sechs Mann der Sicherheitspolizei begaben sich zum Hauswirt, Herrn Lugiewitz, und verhafteten ihn. Auf Herrn Lugiewitz Frage, wer die Verhaftung angeordnet, erklärten diese, daß der Herr Leutnant Meyer hierzu den Befehl gab.

    Herr Lugiewitz wurde nun zur Polizeiwache gebracht und nach Aufnahme des Tatbestandes freigelassen, trotzdem der Herr Leutnant telephonisch angeordnet hatte, Hernn Lugiewitz in Haft zu behalten, da Fluchtverdacht vorliege. Der Polizeikommissar fand wohl ein Haar in der Suppe und kam dem Ansinnen des Herrn Leutnant deshalb nicht nach. So geschehen im Jahre des Heils 1919, ein Jahr nach der Revolution in der Stadt Dt.-Eylau!

    Der schwangere Pastor

    In Mengede in Westfalen wurde in einer öffentlichen Versammlung gerügt, dass ein Milchhändler Milch an den Pfarrvikar Klein abliefere. Der Milchhändler verteidigte sich, indem er ausführte, daß er die Milch an den Pfarrer zu liefern gezwungen sei, weil derselbe eine ordentliche, amtlich gestempelte Milchkarte besitze, und zwar eine Milchkarte für hoffende Frauen. - Lasset die Kindlein zu mir kommen, predigt der Gottesmann, und er trinkt ihnen die Milch fort.

    Todesanzeigen

    Touristenverein – Die Naturfreunde

    Am 31.12.19 wurde uns nach langem, aber stets mit Geduld ertragenem Leiden unsere liebe Weggenossin Gertrud Kloss durch den Tod entrissen. Eine begeisterte Schwärmerin für die Natur und ein selten treues Mitglied unseres Vereins. Wir verlieren viel mit ihr. Ein bleibendes Gedenken in unserem Kreise bleibt unserer Freundin gesichert.
    Die Ortsgruppenleitung.
    i. A. Reinhold Partikel
    Tag und Stunde der Beerdigung wird den Naturfreunden noch besonders bekannt gegeben.

    Gestern abend 9 Uhr entschlief plötzlich meine liebe Frau und Mutter
    Rosalie Bütau
    im 69. Lebensjahre
    Der trauernde Gatte nebst Kinder.
    Die Beerdigung findet am Montag, den 5. Januar vom Trauerhause, Ulmenweg 8, aus statt.

    Am 31. Dezember entschlief sanft nach schwerem Leiden
    Fräulein
    Gertrud Kloß
    im Alter von 26 Jahren
    Langfuhr, den 2. Januar 1920
    Im Namen der Hinterbliebenen
    Frau M. Spindler

    Lokales

    Regierungsrat Prochnow schwer verunglückt.

    Etwa 17 Kilometer vor Graudenz geriet der Kraftwagen des Regierungsrats Prochnow, in dem außer ihm noch Stadtrat Dr. Grünspan und zwei weitere Personen saßen, infolge der Glätte der Landstraße ins Schleudern. Der Wagen schlug gegen einen Baum. Der Regierungsrat Prochnow wurde zwischen Auto und Baum derart gepreßt, daß er eine schwere Beckenquetschung und innere Verletzungen, darunter eine Blasenzerreißung, erlitt. Die übrigen Insassen des Kraftwagens kamen unverletzt davon.

    Einbruch in ein Geschäft

    Der Pferdehändler Paul Ott aus Danzig unternahm mit dem flüchtigen Kalkoski in der Nacht zum 2. Oktober 19 einen Einbruch in ein Geschäft und stahl hier 1 Sack Rohkaffee, 1 Ztr. Kakao und eine Kiste Sekt im Werte von mehreren Tausend Mark. Ott stand vor der Strafkammer und wurde zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

    Polizeibericht vom 3. Januar 1920 (Auszug)

    Gefunden: 1 Rolle mit aufgeklebten Hauptnahrungsmarken, gestempelt: Ofschonka, Heubude
    Zugelaufen: 1 großer hellgrauer Schäferhund, abzuholen von Fräulein Margarethe Mielke, Rambau 13

    Standesamt - Todesfälle

    Lehrer, Leut. d. R. Im J-R. 141, Paul Voigt-Ströhl, 24 J 8 M – S. des Schlossers Joseph Löhr, 13 Tg – Arbeiter Paul Borowski, 44 J 1 M – Witwe Anna Bremer geb Formell, 81 J 3 M – Witwe Emilie Schauer geb Plehn 75 J 3 M – Kontoristin Erna Görtz 22 J 3 M – S. des Vizewachtmeisters Felix Kalis 8 J 5 M – S. des Kaufmann Wilhelm Thonert 16 J 2 M – S des Straßenbahnschaffners Wilhelm Schelper 3 M – S. des Arbeiters Paul Zajewicz 9 Wch – Witwe Henriette Berens geb Grobe 86 J 8 M – Frau Marie Wachowius geb Kratzki 74 J 9 M

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    Kaufmännische Privatschule Otto Siede-Danzig
    Inhaber und langj. Leiter: Alfred Siede.
    Holzmarkt 25/26 Ecke Breitgasse
    Ausbildung von Damen und Herren in Buchführung und Kontor-Arbeiten

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Herzlichen Dank Karin,

    freue mich schon auf die nächste Fortsetzung!
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  3. #3
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ausgaben 3 und 4:

    003-1920 05.01.1920

    Lokales

    Weitere Verhandlungen Danzig-Polen

    Kaufmann Jewelowski und der Direktor der Waggonfabrik Danzig, Perkug, sind am 3. d. Mts. nach Warschau gereist, um an Besprechungen über Regelung der Ein- und Ausfuhr der damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Fragen teilzunehmen.


    Die sozialistische Stadtverordnetenfraktion hat sich in einer am Sonnabend abgehaltenen Sitzung konstituiert. Sie wählte zu ihren Vorsitzenden die Genossen Rahn und Grünhagen, zum Schriftführer den Genossen Kunze. - An dem Festessen, das im Anschluß an die erste Stadtverordnetensitzung am nächsten Freitag stattfinden soll, wird sich die Fraktion nicht beteiligen. - Das Bureau der Fraktion befindet sich beim Genossen Rahn, Langfuhr, Brunshöfer Weg 14.

    Zum stellv. Bezirksvorsteher für den 33. Stadtbezirk ist an Stelle des Herrn Wichhold, Herr Gärtnereibesitzer Oskar Dietrich, wohnhaft Neufahrwasser, Bergstraße 18 a, bestellt worden.

    Nachruf!
    Am Freitag, den 2. Januar, starb infolge eines Herzschlages unsere alte und treue Mitstreiterin
    Rosalie Bütau
    im Alter von 69 Jahren
    Durch ihre aufrichtige Mitarbeit hat sich die Entschlafene ein dauerndes Andenken gesichert
    V. Bezirk Sozialistische Partei Danzig

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    Zuschneide-Kursus

    Am 5 Januar beginnt in der Gewerbehalle – Schüsseldamm Nr 62 – mein Winter-Zuschneidekursus für Damen- und Herrengarderoben, verbunden mit Meisterprüfungskursen.
    Fritz Sieg,
    Schneidermeister und Zuschneidelehrer der staatl. Meisterprüfungskurse.
    Anmeldungen Delbrückallee 3, parterre.

    Ich habe mich in Danzig als Rechtsanwalt niedergelassen. Mein Büro befindet sich in Danzig-Langfuhr, Hauptstraße 82.
    Hirsch,
    Rechtsanwalt

    004-1920 06.01.1920

    Gerichtsecke

    Ein Halsabschneider

    Vor dem Schöffengericht hatte sich der Kaufmann Eduard Müller in Danzig wegen übermäßiger Preissteigerung zu verantworten (gekürzt)

    Pferdediebstahl

    Der Besitzer Leo Steinke und der Besitzer Franz Kreft in Neugrabau hatten sich wegen eines Diebstahls an einem Pferde vor der Strafkammer zu verantworten (gekürzt)

    Kettenhandel mit Zigaretten

    Der Kaufmann Paul Busch in Danzig, ein 19jähriger Mann, wollte leicht Geld verdienen (gekürzt)

    Polizeibericht vom 4. und 5. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden:

    1 goldene Uhr mit Monogramm von Frau Geheimrat Jacob, Hauptstraße 24
    1 zweirädriger Handwagen, abzuholen von Bürgerwehrmann Thun, Bischofsberg 4

    Standesamt

    Todesfälle

    Arbeiter Franz Stamm 71 J 2 M – Frau Frieda Paninski geb Omieczynski fast 36 J – Witwe Anna Deik, geb Gehrke 88 J 9 M – T des Schmiedegesellen Hugo Schmidt 9 Stunden – S. des Arbeiters Franz Karster, totgeb – T d Schneiders August Rieschke, 6 Tage – Bureauvorsteher Albert Tiwinski 64 J 8 M – Frau Pauline Bonschkowski geb Klatt 51 J 4 M.

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    Meine Verlobung mit Fräulein Martha Frohnert hebe ich meinerseits auf.
    Albert Schneider, Danzig-Kralau

    Nachrichten

    Aus dem Freistadtbezirk

    Oliva

    Auf der Rodelbahn verunglückt ist am vergangenen Sonntag die Tochter des Glasermeisters Ruth von hier. Das junge Mädchen erlitt schwere Verletzungen am Kopfe (gekürzt).

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    Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die reichen Kranz- und Blumenspenden aller Verwandten, Bekannten, Freunde und Genossen am Sarge unserer lieben Entschlafenen, insbesondere für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers Dannebaum am Grabe, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank.

    Langfuhr, den 6. Januar 1920
    August Bletau nebst Kindern.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  4. #4
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Nr 5 und 6

    005.1920 07.01.1920

    Standesamt - Todesfälle

    S d Besitzers Wladislaus Retzlaff, 14 J 7 M – S d Muskikers Emil Schmidt 8 M – Privatier Rudolf Eltermann, 86 J 1 M – T d Schriftsetzers Leo Jog 3 W – Witwe Malwine Maschewski geb Hein 81 J 3 M – Witwe Auguste Schramowski geb Gogge 73 J 6 M – Witwe Mathilde Raabe geb Krüger 78 J 6 M

    006.1920 08.01.1920

    Nachruf

    Deutscher Eisenbahner-Verband
    Ortsgruppe Danzig, Bezirk Udz.
    Nachruf
    Am Montag, den 5. Januar verstarb unser Kollege, Hilfsschaffner Paul Denz
    Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten
    Der Vorstand
    i. A. Glaeske
    Die Beerdigung findet am Freitag, den 9. Januar, nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhause, Oliva, Schönfelderweg 33 aus statt. Um rege Beteiligung wird gebeten.

    Gestern früh entschlief nach langem, schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Tochter
    Frau Anna Heidenberger geb Schwertfeger, verw. Göhrke
    im Alter von 28 Jahren.
    Dieses zeigt tiefbetrübt an
    Paul Heidenberger
    Danzig, den 8. Januar 1920
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  5. #5
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Nr 7 und 8

    007-1920 09.01.1920

    Standesamt - Todesfälle

    Schiffer, Unteroffizier im Pionier-Batl. Nr. 26 Karl August Schulz, 27 J ?M – unverehelichte Anna Weitzner 38 J 8 M – Witwe Emilie Schadowski geb Lemke 85 J 6 M – Schmied Anton Rezin 61 J 7 M – T d Arbeiters Otto Wessel totgeb – Invalide Franz Pardel?? 41 J 1 M – Invalide Friedrich Peters 68 J 7 M – Arbeiter Richard Boerschke 67 J 9 M – Hilfsweichensteller Johannes Lützow 24 J 11 M – Witwe Johanna Fleischhauer geb Machholski 78 J 10 M

    Gerichtsecke

    Der Arbeiter Johann Liedtke in Danzig, Schriftführer der kommunistischen Partei, wurde wegen unerlaubten Waffentragens zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt (Zusammenfassung)

    Polizeibericht vom 8. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 1 brauner Kinderkragen, abzuholen von Stankowski, Steinschleuse 2, 1 vierrädriger Handwangen, abzuholen von Herrn Rendant Walther, Hauptstraße 37

    Fleischverkauf in Oliva durch

    Fleischermeister Heinrich Frommann
    Fleischermeister Rudolf Haber
    Fleischermeister Kohn
    Fleischermeister Dverks
    Fleischermeister Geschke
    Fleischermeister Felix Haber

    Polizeibericht vom 9. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 2 Pakete mit Wurst, Butter und Butterschnitten, abzuholen von Herrn Kriminalwachtmeister Schalla, Sandgrube 51 b

    008-1920 10.01.1920

    Teilnehmer der ersten Sitzung des neuen Stadtparlaments Danzig ( die Namen in der Reihenfolge der Nennung im Bericht)

    Herr Brunzen (wird zum 1 stellvertretenden Vorsitzenden gewählt)
    Genossin Käthe Leu (fehlte wegen Krankheit)
    Genosse Stadtverordneter Grünhagen
    Genosse Stadtverordneter Nagrotzki
    Zeitungskönig Stadtverordneter Fuchs
    alter Vorsteher Geh. Justizrat Keruth (wird zum 1. Vorsteher gewählt)
    Bürgermeister Dr. Bail
    Alterspräsident Lange
    Stadtverordnete Gebauer und Häbel
    Oberbürgermeister Sahm (nicht anwesend, befand sich in Paris)
    Genosse Kohn
    Deutschdemokrat Castei (wird zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt)
    Genosse Rahn
    Zentrumsmann Ewert (wird zum Ordner gewählt)
    Pole Kwiatkowski (wird zum stellvertretenden Ordner gewählt)
    Deutschnationaler Falkenberg (wird zum Protokollführer gewählt)
    ? (unleserlich) Busch wird diese Tätigkeit gegen Bezahlung ausführen
    christlicher Gewerkschafter Saikowski
    In den Wahlausschuss wurden gewählt: die Sozialisten Karschefski, Kunze, Plitner, Woelk, von der F. W. B. Fuchs, L. Fuhlbrügge; die Deutschdemokraten Caskei, Dr. Hermann; vom Zentrum: Dr. Thun, Saikowski, der Pole Dr. Kucharz; die Deutschnationalen Grunzen, Bumke, Frl. Meier.

    Teilnehmer der ersten Sitzung des neuen Stadtparlaments Zoppot (nur die Namen in der Reihenfolge der Nennung im Bericht)

    Bürgermeister Dr. Laue
    ältester Stadtverordneter Schwalm
    Dr. Wagner
    Ergebnis der Wahlen:
    1. Vorsitzender mit 17 Stimmen Stadtverordneter Förster, 12 Stimmen Dr. Reinecke
    1. Stellvertreter Splett mit 17 Stimmen
    2. Stellvertreter Mathieu mit 18 Stimmen
    Stellvertreterin Frau Buchmüller mit 17 Stimmen, 11 Stimmen auf Kanter
    Im ersten Wahlgange wurde Frl. Seiffert gewählt, die aber ablehnte
    Protokollführer Bureaudirektor Raymund mit allen gegen eine Stimme wiedergewählt
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  6. #6
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ausgaben 9, 11 und 12

    009-1920 12.01.1920

    Lokales

    Der älteste deutsche Richter

    Das 60jährige Richterjubiläum feiert dieser Tage der Geheime Justizrat Wedekind in Danzig. Seit 30 Jahren Vorsitzender der hiesigen Kammer für Handelsfragen. Mit fast 82 Jahren ist er der ältereste preußische und wahrscheinlich auch der älteste deutsche amtierende Richter. Der Jubilar ist ein naher Verwandter des verstorbenen Dichters Frank Wedekind.

    Zum Fleischverkauf ist der Fleischer Anton Potrikus, Neufahrwasser, Fischmeisterweg Nr 34 neu zugelassen. Er ist berechtigt, Kunden, die ihr Geschäft wechseln wollen, anzunehmen.
    Danzig, den 10.Januar.1920
    Der Magistrat

    011-1920 14.01.1920

    Polizeibericht vom 14. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 1 Geldschein, abzuholen von Herrn Polizeiwachtmeister Rack, Mirchauer Promenadenweg 3
    1 Regenschirm mit einer braunen Krücke, abzuholen von Herrn Polizeiwachtmeister Patzke, Straußgasse 71
    1 silberner Anhänger, abzuholen von Schüler Alfons Ley, Abbeggasse 1 a

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    200 Mark Belohnung!

    Am 25.12.19 vormittags ist von Rammbau ein älterer sehr kräft. Dobermann, tiefschwarz mit wenig braunen Abzeichen entwendet worden. Er trug ein mit Muscheln besetztes Halsband und hört auf den Namen Laten. Name des Anzeigenden wird verschwiegen. Um Nachricht bittet
    Kriegsbeschädigter Neubauer,
    Rammbau 13, 3 Treppen

    012-1920 15.01.1920

    Standesamt – Todesfälle

    Kutscher, Fahrer von der Freiw. Feld-Bäck-Kol. 1 Jakob Koslowski 38 J 4 M – Rentiere Margarethe Bauer 67 J 6 M – Witwe Wilhelmine Wegner geb Bedarf 78 J 10 M – Frau Helene Dreyer geb Stöß 64 J 4 M – Witwe Adelheid Held geb Hein 70 J 8 M – T d Polizeiwachtmeisters Otto Eltermann, totgeb – Fabrikarbeiter Kanonier im Feld-Art-Regt 227, Franz Davidowski 27 J 7 M – Unverhelichte Renate Schulz, 36 J 2 M – Hausmädchen Johanna Dirks 21 J – Schiffskapitän Theodor Fernau 84 J 1 M – Lehrerin Elsbeth Erpenstein 57 J 3 M – Wirtschafterin Frieda Krebs 31 J 7 M
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  7. #7
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ausgaben 13 und 14

    013-1920 16.01.1920

    Gerichtsecke

    Fahrlässige Tötung

    Am 21. Juni (19) wurde auf der hiesigen Klawitterwerft der Schiffsjunge Böttcher tödlich gequetscht (gekürzt)

    Polizeibericht vom 18. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 1 Korb mit Eßgeschirr, abzuholen von Herrn Dr. Dulz, Langgasse 9.1
    Zugelaufen: 1 großer schwarzer Hund mit Halsband gez. Stehler, Silberhammer, abzuholen von Herrn Alexander Miotke, Brösen, Konze-Straße 11
    1 grau und weiß gefleckte Ziege mit Halsriemen, abzuholen von Herrn Kaufmann Frost, Lindenstraße 5

    Standesamt – Todesfälle

    Rentenempfänger Julius Lietz 55 J 3 M – Rentenempfängerin Marie Kuch 66 J – S d Kutscher Erich Birzle, totgeb – Arbeiter Johann Damps 29 J 11 M – Schüler Hermann Wasserberg 8 J 1 M

    Nachruf

    Gestern früh entschlief sanft nach langem schwerem Leiden meine liebe Frau, Mutter und Großmutter
    Friederike Orlowski geb. Schröder
    im noch nicht vollendeten 55. Lebensjahre.
    Dieses zeigen tiefbetrübt an
    Georg Orlowski und Kinder.
    Schidlitz, den 15 Januar 1920
    Die Beerdigung findet Sonnabend, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause Schidlitz, Oberstraße 81 aus, statt.

    014-1920 17.01.1920

    Polizeibericht vom 17.Januar 1920

    Gefunden

    1 Fahrrad mit Werkzeugtasche, abzuholen von Herrn Bernhard Milewski, Jopengasse 4, Hof 2
    Zugelaufen: 1 Ziege, abzuholen von Herrn Kaufmann Frost, Lindenstraße 5

    Standesamt – Todesfälle

    S d Kesselschmieds Gustav Siebert 2 J 6 M – Kaufmann Kurt Schmidt 30 J 4 M – Hospitalistin Luise Plath 79 J 3 M – Sattler Max Jacobi 42 J 1 M – Rentenempfängerin Auguste Seidei 75 J 7 M – unehelich 1 Sohn und 1 Sohn totgeboren

    Vom Werden und Vergehen

    Interessante Einblicke in die Bevölkerungsbewegung Danzig gewährten die Zusammenstellungen der Standesämter. Sie sind der Maßstab, den wir anlegen müssen, wenn man uns von gewisser Seite den Krieg immer wieder als Kulturfaktor und als Stahlbad anpreist. Wer die folgenden Zahlen mit Nachdenken liest, der wird nur mitleidig den Kopf schütteln können über die Narren, die ihm etwas anderes sagen wollen, als es die Zahlen tun.

    Es starben im Jahre 1913 bei den Danziger Standesämtern 3178 Personen. Im Jahre 1918 verlangte der Tod 5880 Opfer. Im Jahre 1919 ging die Zahl der Todesfälle erheblich zurück, immerhin aber betrug sie noch 3973 Personen, erreichte also noch nicht den Stand des letzten Friedensjahres.

    Ein ähnliches Bild gibt die Zahl der Geburten. Sie erreichte im Jahre 1918 ihren tiefsten Stand, um im Jahre 1919 wieder außerordentlich zu steigen. Es weisen Geburten auf:

    1913 1918 1919
    Standesamt I 2771 1686 2209
    Standesamt II 1832 1839 2168
    Standesamt III 398 181 238

    Ganz anders verläuft die Heiratskurve. Einer geringen Senkung in den ersten Kriegsjahren folgte 1919 eine steile Aufwärtsbewegung, die mit einem Mehr von 1078 Eheschließungen fast die doppelte Größe des letzten Friedensjahres erreicht.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  8. #8
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ausgaben 15 und 16

    015-1920 19.01.1920

    Lokales

    Raubüberfall bei Heubude. Am vergangenen Freitag, abends 9 Uhr, wurde die Arbeiterin Wittenberg auf offener Straße beraubt. Frau Wittenberg ist Witwe und in der Haupteisenbahnwerkstätte beschäftigt. In der Kaffeeküche ist ihr der Verkauf von Kaffee, Bier, Zigarren und Zigaretten übergeben. In der Küche sind öfter Einbruchdiebstähle vorgekommen, wobei die Zigarren, Zigaretten und die Kasse verschwanden. Die Frau wollte sich nun von weiteren Diebstählen sichern und nahm daher die Waren und die Kasse jeden Abend mit nach Hause. Die nicht verkauften Waren, den Kassenbestand hatte sie auch am Freitag abend in ihrer Handtasche. Auf dem Wege von der Haupteisenbahnwerkstätte nach Heubuderstraße lauerte der Räuber an einer finsteren Stelle des Weges die Frau auf, versetzte ihr einen Schlag auf den Kopf und entriß ihr die Handtasche. Der Täter entkam. Die Frau konnte nur feststellen, daß er ein großer Mann war.

    Standesamt – Todesfälle

    Rentenempfänger Ludwig Kirstein 61 J – T d Eisenbahnschaffners Otto Klein 3 M – Rentier Karl Sebbe 76 J 3 M – Rentier Wilhelm Zühlke 88 J 7 M – Witwe Karoline Drechsler geb Schulz 69 J 2 M – Privatier Johann Piotrowski 78 J 8 M – Frau Klara von Schach geb Wiens 47 J 8 M

    016-1920 20.01.1920

    Theater und Konzerte

    „Unschuld“. Ein Drama von Fritz Droop.
    Im Schauspielhaus zu Hannover fand am 14. Januar die Uraufführung der dreiaktigen dramatischen Dichtung „Unschuld“ von Fritz Droop (früher Redakteur an den Danziger Neueste Nachrichten) statt und hatte sehr starken Erfolg. (gekürzt)

    Lokales

    Der Zentralverband der Angestellten hielt am Sonnabend seine Generalversammlung ab. Kollege Kuntze gab den Geschäftsbericht. Kollege Böhnke gab dann den Bericht der Delegierten für das Gewerkschaftskartell und die Arbeitsgemeinschaft freier Angestellten-Verbände. In den Vorstand wurden gewählt: 1 Vorstand Kunze, 2. Vorstand Georg Leu, Kassierer Szarasinski, Schriftführer Ludwig und Loops, Beisitzer Kobkella, v. Schönholz, Schill und Güldner. (gekürzt)

    Polizeibericht vom 20. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 1 schw Portemonnaie mit etwas Geld, abzuholen von Herbert Ketterling, Eigenhausstraße 16
    1 Paar Herrenhandschuhe, abzuholen von Herrn Polizeiwachtmeister Potrykus, Brösen
    1 Kinderplüschkragen, abzuholen von Frl. Ella Darga, Heubude, Dammstraße 42
    1 silberne Herrenarmbanduhr, abzuholen von Herbert Ketterling, Eigenhausstraße 16
    Zugelaufen: 1 weißer Foxterrier mit schwarzbr. Abzeichen, abzuholen von Frl. Mielke, Rammbau 13

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Gertrud Schingowski geb Pawelski 27 J – Witwe Henriette Goetz geb Alexander 71 J 9 M – S d Schlossers Emil Kletz 13 J 5 M – S d Arbeiters Friedrich Marzahn, totgeb. - S d Käsereibesitzers Robert Esau 3 M – Frau Margarethe Steiner geb Rogoschinski 40 J 11 M – Frau Bertha Ziegert geb Schlicht 36 J 7 M – Invalide Wilhelm Thiel 77 J – S d Bäckergesellen Ernst Neumann 7 M – Vorarbeiter Julius Wilhelm 66 J 10 M – Tischlergeselle Eduard Ortmann 31 J 8 M – Invalide Ferdinand Retzlaff 70 J – unehelich 1 Tochter
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von Karin Langereih
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin,
    vielen Dank für Deine Mühe.
    Es sind sehr interessante Namen dabei.
    Viele Grüße Karin L.

  10. #10
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin, auch ich verfolge interessiert Deine Einstellungen hier, Danke.
    Letzte Nacht bin ich dann auf die HP gegangen und las 2 Stunden!!
    Grüße von Inselchen2008
    Meine Namens-u.Ortsuche:
    http://forum.danzig.de/showthread.php?5465-Steinchen-für-Steinchen-zum-Mosaik

  11. #11
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    vielen Dank!

    die Ausgaben 17, 18 und 19

    017-1920 21.01.1920

    Aus dem deutschen Osten

    Ein schweres Eisenbahnunglück bei Schneidemühl (gekürzt)

    In der Nacht von Montag zu Dienstag etwa um 2 Uhr ist in Kilometer 234 zwischen Schönlanke und Schneidemühl der in Richtung von Berlin nach Schneidemühl fahrende Post- und Eilgüterzug 6117 anscheinend infolge eines verbrecherischen Anschlages durch Lösen von Schienenlaschen entgleist. […] Von den Reisenden des D-Zuges sind 18 getötet, 20 verletzt, darunter 8 schwer. […]

    Wie die „Schneidemühler Zeitung“ meldet, lauten die Namen der beim Eisenbahnunglück ums Leben Gekommenen wie folgt:

    Hilfsschaffner Holz-Schneidemühl
    Hilfsschaffner Franz Krüger U-Schneidemühl
    Walter Gerhammer – Königsberg
    Robert Albat, Kaufmann in Graudenz
    Wilhelm Albat, Kaufmann in Graudenz
    Robert Albat, Unteroffizier in Graudenz
    ein Marinesoldat, dessen Name nicht festzustellen ist
    Wilhelm Schneil, Wachtmeister bei der Sicherheitswehr in Königsberg
    Sergeant Hoboist Johann Krogol aus Anklam
    Heimrich Schrempffer-Mitau
    ein Schaffner, dessen Name noch nicht festzustellen ist
    Erich Gepfer, Unteroffizier aus Hamburg
    Heinrich Daun-Ludwigshafen
    Dr med. Müller-Königsberg
    Emil Hetzke, Vizefeldwebel aus Bonkenwalde, Kr. Heiligenbeil
    Bodo Kolbe, Gefreiter auf einer Urlaubsreise nach Berlin,
    Dr Hildebrand aus Danzig
    eine schwerverwundete Frau, die auf dem Transport verschied

    Polizeiberich vom 21. Januar 1920 (Auszüge)

    Gefunden: 1 Haarkamm, abzuholen von Herrn Bruno Fliege, Olivaerstraße 27 b

    Standesamt – Todesfälle

    S d Arbeiters Johann Vogel, totgeb – Witwe Wilhelmine Kirchhoff geb Goll 75 J 1 M – Arbeiterin Margarethe Arendt 22 J 11 M – Gendarmeriewachtmeister Friedrich Thierfeldt 59 J 4 M – Frau Martha Steffen geb Birschke 42 J 3 M – Feuerwahrmann Gustav Striese 55 J 1 M – Invalide Karl Klawitter 50 J 4 M – unehelich 2 Söhne, 1 Tochter

    018-1920 18.01.1920

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Julianna Grenz geb Hein 71 J 10 M – Witwe Luise Krokel geb Polck 76 J 10 M – Bürgerwehrwachtmeister Julius Hoppe 58 J 9 M – T d Kaufmanns Leo Peißderski 11 Wochen – Landwirt Leo Roß Alter unleserlich – Binnenlotse Friedrich Wehdorn 55 J 9 M – Witwe Johanna Gutzelt geb Penner 70 J 4 M – S d Maurers Oskar Petschke 6 J 1 M

    019-1920 23.01.1920

    Lokales

    Bankau. Schweinediebstähle

    In der Nacht vom 17. zum 18. d Mts, sind den Arbeitern Josef Potrykus, Andreas Januschewski und Marek Worzuk sämtlich aus Bankau je 3 Schweine im Werte von 1100 Mark mittels Einbruch entwendet worden (gekürzt)

    Gerichtsecke

    Duldung von Glücksspielen. Der Gastwirt Joseph Höft in Danzig dultete in seinem Lokal Glücksspiele. Mehrere Gäste wurden getroffen, als sie „Coths Segen bei Cohn“ spielten. Das Schöffengericht verurteilte Höft zu einer Geldstrafe von 800 Mark. Die anderen drei Angeklagten wurden freigesprochen, da sie das Spiel nicht gewohnheitsmäßig betrieben hatten.

    Leerstehende Wohnungen anmelden. Der Werftbeamte a D Georg Küstner in Danzig hatte es unterlassen, eine leerstehende Wohnung beim Wohnungsamt anzuzeigen. Es erfolgte Anzeige und das Schöffengericht verurteilte ihn wegen dieser Unterlassung zu 80 Mark Geldstrafe.

    Unerlaubte Beschäftigung von Arbeitern. Dem Kaufmann Hermann Riffel in Stadtgebiet wurde vom Demobilmachungsamt aufgegeben zwei russische Arbeiter aus der Arbeit zu entlassen. Dieser Aufforderung kam er aber nicht nach. Das Schöffengericht verurteilte Riffel deshalb zu 20 Mark Geldstrafe.

    Polizeiberichtbericht vom 23. Januar 1920

    Zugelaufen

    1 Hund mit weißer Brust und weißen Pfoten, abzuholen von Herrn Wilhelm Wölter, Gr. Gasse 7

    Standesamt – Todesfälle

    Büchsenmacher a D Gustav Groß 75 J 6 M – Frau Bertha Krause geb Ruth 51 J 8 M – Rau Anna Bott geb Stobsinski 38 J 7 M – Hausbesitzerin Johanna Albrecht 66 J 9 M – Betriebsmeister Otto Schwartz 88 J 8 M – Rentenempfängerin Florentine Walter 65 J ? M – Rentier Eduard Kubart 73 J – Frau Johantke Freimuth geb Zieb?? 26 J 4 M – Witwe Maria Engel geb Penkert fast 68 J – unehelich 1 Sohn
    Herzliche Grüße von Karin!
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  12. #12
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ausgaben 20 und 21

    020-1920 24.01.1920

    Lokales

    Eine Achtzigjährige. Die Kochfrau Wilhelmine Bartel hier, Mutter des hier und über Danzig hinaus bekannten Genossen Adolf Bartel, vollendet bei körperlicher und geistiger Rüstigkeit, ihr 80. Lebensjahr.

    Gerichtsecke

    Herr Uhrmacher Max Manthey, der am 14. Juni v. Js. Wegen angeblichen Möbelwuchers zu einer höheren Geldstrafe verurteilt worden war, teilt uns mit, daß die Wiederaufnahme des Verfahrens die völlige Haltlosigkeit der Anklage, die seinerzeit von Herrn Kaufmann Emil Weiß aus Oliva angestrengt worden war, ergeben hat. Die erneute Verhandlung am 16. November v. Js führte zur Freispechung des Herrn Manthey.

    Hänsel und Gretel im Stadttheater, Oper von Humperdinck – Namen in der Reihenfolge der Nennung

    Kapellmeister Driesen
    Max Aschner als Spielordner
    Ilse Wichgraf (Gretel)
    Margarethe Fräggemann (Hänsel)
    Frieda Herder (Mutter)
    Fritz Bergmann (Vater)
    Hella Boell (Taumännchen)
    Alice von der Linden (Knusperhexe)

    Geschäftsecke

    Eine neue Fabrik für Terrazzo und Kunststein haben die Gebr. Weiß in Altschottland 7 – 10 in den Räumlichkeiten des alten Kaffee Rößel eröffnet (gekürzt)

    Volksbund zum Schutze der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen Ortsgruppe Danzig

    1. Vorsitzender, Pfarrer Meier
    2. Vorsitzender, Stadtsekretär Roeber

    021-1920 26.01.1920

    Lokales

    Die Elbinger Schichauwerke geschlossen. (W.T.B) Die Schichauwerke haben heute ihren Betrieb stillgelegt und zwar wegen der positiven Resistenz eines Teiles der Arbeiterschaft.

    Vorsitzender des Zoppoter Mietervereins. Amtsanwalt Wagner

    Polizeibericht vom 25 und 26. Januar 1920

    Gefunden: 1 kleiner goldener Ring mit blauem Stein, abzuholen von Frau Geh. Regierungsrat Schulze, Danzig-Langfuhr, Steffensweg 19

    Standesamt – Todesfälle

    Rentiere Johanna Schulz 81 J 3 M – Witwe Berta Lange geb Volkmann 74 J 1 M – S d Schiffers Wilh. Knopke 10 M – Arbeiter Eduard Juraschke ?3J 1 M – T d Zimmermanns Rudolf Zielke 9 M – Witwe Jenny Selofe geb Fall 52 J 9 M – T d Tischlers August Pohl, totgeb. - S d Kaufmanns Marelan Drotzlowski 7 W – T d Arbeiter Johannes Jurczik, totgeb. - Kohlenhändler Hermann Kunz 74 J 10 M – Hausdame Emilie Hausmann 71 J 1 M
    Herzliche Grüße von Karin!
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  13. #13
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Nr 22 und 23

    022-1920 27.01.1920

    Gerichtsecke

    „bestrafter“ Schleichhandel. Der Restaurateur Hans Domke in Danzig ließ durch seinen Koch ½ Rind im Schleichhandel kaufen. Angeblich hat er von dem Kauf nichts gewußt. Dies entschuldigte ihn vor dem Schöffengericht aber nicht und er wurde zu 900 Mark Geldstrafe verurteilt.

    Heimliche Schlachtung. Der Fleischer Friedrich J. In Langfuhr schlachtete im Auftrage des Fleischermeisters Fularczik zwei Rinder und zwar ohne Genehmigung und für den Schleichhandel. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 300 Mark Geldstrafe. Der eigentliche Täter – hier der Fleischermeister Fularczik – aber bleibt straffrei. O göttliche Gerechtigkeit.

    Lokales

    Die Stadtratskandidaten

    In der heutigen Stadtverordnetenversammlung findet die Neuwahl der unbesoldeten Stadträte statt. Es sind als Kandidaten aufgestellt von
    der Sozialdemokratischen Partie: Gen. Ragrotzki und Woelk
    der U.S.P. Gen. Pleitner und Raube,
    den Deutschnationalen die bisherigen Stadträte Karow und Knochenhauer, sowie Stadtverordneter Direktor Lenz,
    der Wirtschaftlichen Vereinigung Stadtrat Ernst und Stadtverordneter Verleger Fuchs,
    den Deutschdemokraten die bisherigen Stadträte Gronau und Neumann,
    vom Zentrum: Stadtverordneter Weinhändler Fuchs und Gewerkschaftssekretär Krause.

    Towers Ankunft. Der Ententeverwalter des Freistaates Danzig, Sir Reginald Tower, wird, entgegen der Meldung der „Danziger Neueste Nachrichten“ (aus bestunterichteter Seite!!!), wie ursprünglich vorgesehen, am 4. Februar in Danzig zur Übernahme seines Amtes mit einem Stabe von acht Offizieren und Beamten eintreffen. Für ihn ist eine größere Zimmerflucht im Hotel „Danziger Hof“ bereitgestellt, wo er etwa 14 Tage verbleiben und dann seinen Amtswohnsitz im Oberpräsidium nehmen wird.

    Polizeibericht vom 27. Januar 1920

    Gefunden: 1 loser Papiergeldbetrag, abzuholen von Herrn Pfarrer Behrendt, Altschottland 49
    1 Paket mit Schulbüchern für Walter Chittke, abzuholen von Frau Hulda Pölling, Philippstraße 6
    1 goldene Halskette mit godenem Medaillon nebst Photographien, abzuholen von Fräulein Margarethe Schulze, Bastion Wolf 8
    1 kleiner schwarzer Perlenpompadour, enthaltend: Handschuhe, Taschentuch usw., abzuholen von Frau Lydia Lange, Jopengasse 54

    Standesamt – Todesanzeigen

    Klempnergeselle Musketier im Inf-Regt. Nr. 862 Hans Bergmann, 22 J 3 M – Arbeiter Johann Heinrichs 56 J 11 M – Frau Anna Hartwig geb Collnick 64 J 7 M – Witwe Henriette Schibowski geb Bolchert 65 J 2 M – Leutnant d. Res. Werner Dammann 26 J 9 M – T d Schmiedemeisters Robert Stanke 15 J 7 M – Frau Rosalie Kirstein geb Dombrowski 46 J 3 M – unehelich 1 Sohn

    Letzte Nachrichten

    Bisher 30000 Gefangene heimgekehrt.

    Paris, 27. Jan. (Havas.) Die Heimschaffung der deutschen Kriegsgefangenen vollzieht sich planmäßig. In St. Nazaire sind zwei Schiffe angekommen, um die Kriegsgefangenen aufzunehmen. In St. Mulo soll am 30. Januar ein Dampfer zur Aufnahme von 600 Gefangenen ankommen. 30000 in den befreiten Gebieten internierte Gefangene sind bereits abtransportiert worden. Am 25.Januar haben ungefähr 300 Offiziere den Bahnhof von St. Just mit der Bestimmung nach Worms verlassen.

    023-1920 28-01-1920

    Lokales

    Die Hände an die Hosennaht!

    Von einem unmöglichen Vorfall erhalten wir Kenntnis:
    Am 27. Januar, 4,30 Uhr morgens, kam der Hauptmann Braun und der Leutnant Plüskow in Begleitung mehrerer Personen, in stark angetrunkenem Zustand singend und lärmend die Große Gerbergasse hinunter. Mehrmalige Aufforderung eines Bürgerwehrmannes, ruhig zu sein, leisteten sie nicht Folge. Fünf weitere Bürgerwehrleute, die auf das Notsignal herbeigeeilt waren, wurden durch die beiden Krakeeler, trotz nochmaliger Aufforderung, ruhig zu sein, auf gröblichste beschimpft.
    „Ihr Spartakisten und sozialdemokratischen Schweinehunde – bedreckt die Bürgerwehr – jetzt könnt ihr den Englischen und Polackentanz machen“ u.ä waren die Ausdrücke, mit denen sie ihre Bildung – bedeutenderweise in ihrer Stellung in Erbpacht – dokumentieren. Auch versuchten sie die Bürgerwehrmitglieder mit Spazierstöcken zu mißhandeln und ihnen die Schilder abzureißen.
    Herr Braun äußerte sich:
    „Ihr kriegt eins in die Fresse, ich reiße euch die Schilder ab!“
    Herr Hauptmann Braun drohte eine Kompanie Soldaten alarmieren zu lassen. Während der Feststellung der Personalien erging er sich fortgesetzt in beleidigenden Worten wie
    „Ihr Pollacken, Schweine, strammstehen mußtet ihr nie!“
    und noch andere Worte. Nach der Feststellung der Personalien wurden die beiden würdigen Vertreter des Offizierstandes entlassen.
    Beim Verlassen der Wachtstube versuchte Herr Braun in die gegenüberliegende Polizeiwache einzutreten. Dort wurde er hinausgewiesen. Er kam zu Fall. Braun verließ nicht sogleich das Präsidium, sondern schimpfte und zeterte im Flur weiter. Schließlich führten zwei Mitglieder den betrunkenen Hauptmann Braun hierauf zur Krim-Abteilung; hier beleidigte er den diensthabenden Beamten.
    Inzwischen rückte Lt. Plüskow mit einer Abteilung Soldaten vom Hagelsberg in Stärke von 80 – 100 Mann in voller Ausrüstung (Stahlhelm, Gewehr, Seitengewehr, Patronentaschen) ins Polizei-Präsidium.
    Herr Lt. Plüskow war in Zivilkleidern, zog sich aber inzwischen einen Militärmantel über und schnallte das Seitengewehr über. - Er drohte sämtliche Mitglieder der Bürgerwehr verhaften zu wollen, wenn nicht gleich die Leute ausgeliefert würden, die den Hauptmann Braun festgenommen haben. Lt. Plüskow tat dabei die zweifellos vornehme Äußerung, er würde alles zu Klopsfleisch zerhacken. Sein ganzes Benehmen war überhaupt sehr laut und renitent. Ein großer Teil der Soldaten suchte nun in der Wachtstube nach den Mitgliedern der Bürgerwehr und bedrängten sie stark.
    Sie wurden von den Soldaten schwer mißhandelt.
    Ein Sergeant äußerte, die Bürgerwehr stände im Dienste der Kaufmannschaft, und hätten keine Berechtigung, Ordnung zu schaffen usw. - Auch erklärten und drohten die Soldaten, am folgenden Abend wieder herkommen zu wollen. Erst als Herr Polizei-Inspektor Wieland auf der Wachtstube erschien, gelang es, den Lt. Plüskow zu beruhigen. - Gegen die beiden Heimathelden ist Strafantrag gestellt worden.
    So geschehen im Jahre des Heils 1920 zu Danzig an dem Tage, an dem man vor der Novemberwäsche eines gewissen Mannes Geburtstag in ähnlichen „Vergnügungen“ zu feiern pflegte. - Am selben Tage aber fühlte sich im Stadtparlament der Deutschnationale Philipsen berufen, einen Lobgesang auf das „heldenhafte Offizierskorps“ zu singen...

    Polizeibericht von 27./28. Januar 1920

    Gefunden 1 Bernsteinkette, abzuholen von Ernst Rokoschinski, Tobiasgasse 16
    1 goldenes Kettenarmband abzuholen von H. Gutwill, Posadowskaweg 1 L
    Zugelaufen: 1 gelb-brauner Hund mit Halsband ohne Marke, abzuholen von Bruno Schlacht, Plappergasse 1

    Standesamt – Todesfälle

    Invalide Heinrich Hellwig 72 J 4 M – T d Reichswehrmannes Karl Leidecker 12 W – T d Maschinenschlosser Bruno Strauch 16 J 6 M – Witwe Marie Kind geb Schönfeldt 62 J 7 M – T d Sattlers und Tapezierers Ernst Raabe 12 W – S d Schneiders August Rieschke 4 W – Lackierer Friedrich Nickel 47 J 10 M – Witwe Ernestine Wetzling geb Kunarski 67 J – Schneidermeister Peter Jakrzewski 87 J 2 M

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    35 neue emaillierte Waschschüsseln verschenke ich an bedürftige Kriegerwitwen. G. Plotzki, Klempnermeister, Schüsseldamm 11
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uwe
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin K,
    ich lese jeden Tag interessiert "Deine" Ausgaben der Danziger Volksstimme, danke dafür! Ist sehr interessant zu lesen.


    Herzliche Grüße

    Uwe
    Geschichte kann man nicht ändern ... aber man kann aus ihr lernen!

    Suche Informationen zu den Familiennamen Block, Gehrt, Kirschke, Kirsch, Haak, Happke, Hoffmann, Makowski, Namowicz, Patzer, Rehberg, Tolk(e) und Vierling aus Danzig

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin, ich möchte mich Uwe anschließen und mich für die Berichte bedanken.

    Liebe Grüße, Heinz (HST)
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  16. #16
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Liebe Karin,
    ich finde diese Zeitungsberichte aus einer vergangenen Zeit sehr interessant, sie bringen einem die Vergangenheit sehr nahe. Ich lese sie sehr gern, Gruß von Ada
    Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt. (H. Heine)

  17. #17
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Danke schön für die Rückmeldung. Ich freue mich jeden Tag auf die "Geschichten aus der Vergangenheit" und stelle sie gerne hier ein.

    Die Ausgaben 24 und 25:

    024-1920 29.01.1920

    Der Sturm auf das Polizeipräsidium

    Man stelle sich einmal vor, im Deutschland Wilhelms II hätten eines Morgens zwei Arbeiter im betrunkenen Zustande auf der Straße randaliert und, als sie von der Schutzmannschaft zur Ruhe gewiesen werden, diese mit Ausdrücken wie „Ihr kaiserlichen Schweinehunde“, „Ihr kriegt eins in die Fresse“, „Wir schmeißen euch die Helme vom Kopf“ beschimpft. Die Folge wäre gewesen, daß man die beiden Skandalmacher zur Wache geschleppt und dort nicht nur ihre Personalien festgestellt, sonder sie gleich in Haft genommen hätte. Vielleicht wären sie auch noch dort durchgebläut worden. Nun denke man aber ferner, was für ein Geschrei das ordnungsliebende Bürgertum erhoben hätte, wenn dann eine Abteilung Arbeiter mit Knüppeln und Revolvern bewaffnet vor das Polizeipräsidium gezogen wäre, um ihre beiden Kameraden zu befreien. Auch wenn letzteres sich heute ereignete, würde wahrscheinlich sofort die ganze bewaffnete Macht in Tätigkeit treten gegen die ungebührlichen Eindringlinge.
    Vorgestern haben sich, wie wir gestern berichteten, im Polizeipräsidium ähnliche Dinge abgespielt. Nur waren es hier keine Arbeiter, die auf der Straße skandaliert hatten, es waren auch keine Arbeiter, die mit Knüppel, Messer und Revolver bewaffnet ins Polizeirevier eindrangen. Es waren vielmehr zwei Offiziere der Reichswehr, die in früher Morgenstunde (wahrscheinlich zur Feier des Geburtstages ihres Wilhelm von Amerongen) auf der Straße skandalierten, und die die Bürgerwehrmänner mit Ausdrücken wie „Ihr Spartakisten“, „Pollacken“ und „sozialdemokratische Schweinehunde“ beschimpften. Das Unglaubliche bei dem Vorfall ist aber, daß ein Leutnant es wagen konnte, an der Spitze einer Soldatenabteilung einzudringen. Darin offenbarte sich wieder die ganze Frechheit und Brutalität des deutschen Militarismus. Er ist auch jetzt noch nicht tot. Wenn er durch den Ausgang des Krieges und durch die Revolution vernichtende Schläge erhalten hatte, so ist er durch den unseligen Bruderkampf in den Reihen des Proletariats, den die Unabhängigen als frisch-fröhlichen Kampf zum Weitertreiben der Revolution für notwendig ansehen, wieder mehr und mehr erstarkt.
    Als in der vorigen Woche der Presse Mitteilung von der Abschiedsparade der Truppen gemacht wurde, hatte einer unserer Mitarbeiter daran glossierende Mitteilungen geknüpft. Darüber war die hiesige konservative Zeitung fast aus dem Häuschen geraten. Auch mancher von uns glaubte in der Abschiedsstunde etwas versöhnlicher gegen den abziehenden Militarismus sein zu können. Aber schnell sind diese Genossen eines anderen gelehrt worden. Wir haben ja erlebt, daß die Abschiedskundgebung zu einer monarchistischen Demonstration benutzt wurde, indem man unter den Klängen von „Heil dir im Siegerkranz“ durch die Straßen marschierte. Der deutsche Militarismus kann eben sein Wesen nicht ändern, bevor nicht aus allen Führerstellen die Leute des monarchistischen Deutschlands verschwunden sind. Wie man selbst hier in dem kleinen Freistaat Danzig etwas Militarismus aufleben lassen möchte, zeigte sich bei den Beratungen über die Errichtung der Sicherheitswehr, wo von Seiten der Offiziere gemeint wurde, daß insbesondere der Bischofsberg und der Hagelsberg von der Sicherheitswehr besetzt werden müßten.
    Nach all diesen Erfahrungen kann es uns Sozialdemokraten niemand verdenken, wenn wir ohne Wehmut den deutschen Militarismus scheiden sehen. Auch uns schmerzt die Losreißung Danzigs vom deutschen Vaterland, und wir sehen durchaus nicht erfreut in die Zukunft, weil wir wissen, daß den deutschen Militarismus ein fremdländischer ablösen wird. Aber wenn sich der deutsche Militarismus in den Tagen des Abschieds von Danzig noch solche frechen Übergriffe zuschulden kommen läßt, dann werden wird wirklich befreit aufatmen, von ihm in Zukunft verschont zu sein.
    In der nächsten Zeit wird sich der Aufbau des Freistaates Danzig vollziehen. Wir haben hier kürzlich ausgeführt, daß er einzigartigen Umständen seine Entstehung verdankt. Aber wenn wir auch einen englischen Oberkommissar und eine Ententebesatzung bekommen, so haben wir doch die Hoffnung, daß wir die Verfassung des neuen Freistaates nach unseren eigenen Wünschen werden formen können. Sorgen wir dann dafür, daß für den Geist des Militarismus im neuen Staat kein Raum mehr ist. Das wird um so mehr geschenen, je mehr sich die Danziger Arbeiterschaft von den Putsch- und Verschwörerphantasien der Unabhängigen lossagt. Nur dann wird es uns gelingen, Reaktion und Militarismus aus dem neuen Danzig fernzuhalten und dieses zu einem wirklichen „Freistaat“ zu machen.

    Lokales

    Ein englisches Kommando. Gestern morgen ist der englische Oberst Hobbs mit fünf Offizieren und etwa zehn Mann, Schneidern und Burschen, hier eingetroffen. Die Mannschaften sind in der Wiebenkaserne untergebracht, die Offiziere dagegen in Bürgerquartieren. Heute wird ein Vorkommando in Danzig eintreffen, bestehend aus zehn Offizieren und etwa hundert Mann. Die Mannschaften werden in der Kaserne der Bastion Roggen einquartiert werden. Wie die „D. Z.“ meldet, soll Danzig nur mit einem englischen und einem französishen Bataillon belegt werden, und zwar soll das englische Bataillon in Danzig und das französische in Neufahrwasser stationiert werden.

    Polizeibericht vom 29. Januar 1920

    Gefunden: 1 schwarze Ledertasche mit 2 Stüllen Brot, abzuholen von Herrn Alois Keister, Birkenallee 13 a

    Aus dem Freistadtbezirk

    Zoppot. Die Stadtverordnetensitzung am 27. Januar leitete Stadtverordnetenvorsteher Förster. Gewählt als unbesoldete Magistratsmitglieder wurden Mansky, Mathieu (Sozd), Dziek, Dt. Donnerberg, Dr Leski und Dr. Wagner (Zusammenfassung)

    025-1920 30.01.1920

    Volksversammlung der heimattreuen Oberschlesier

    Vorsitzender, Seminarleiter Gebauer
    Neu wurden Gütervorsteher Schwarzer, Kaufmann Berliner, Rendant Cießlinski und Architekt Ahrend in den Vorstand gewählt.
    Die Laute spielte die einheimische Elsa Krischen
    Frl. Ahlsdorf als Vortragende
    Frau Kapellmeister Driesen, bisher am Stadttheater in Breslau tätig
    Frau Frankenstein
    Landsmann, Opernsänger und Spielleiter Max Aschner vom Stadttheater

    Polizeibericht vom 30. Januar 1920

    Gefunden: 1 goldenes Pincenez an einer schwarzen Schnur, abzuholen von Herrn Karl Salomon, Michaelsweg 51 a
    Zugelaufen: 1 Hund mit Marke 176/19, abzuholen von Frl. Gertrud Fischer, Ferberweg 7 b

    Standesamt – Todesfälle

    S d Eisenbahn-Arbeiters Friedrich Pieger 21/2 Std – Uhrmachermeister Willy Junker 57 J 4 M – Kontoristin Selma Frankenstein 18 J 6 M – T d Sergeanten Georg Behrendt, totgeb – Kupferschmied Adolf Thiel 35 J 9 M – Maurer Joseph Urowski 58 J 4 M – Witwe Rosalie Hiller geb Hiller 76 J – S d Schuhmachers Gustav Haase 5 M – Rentenempfängerin Marie Pusch, fast 88 J – Rentier Franz Suckau 67 J 5 M – Witwe Marie Schulz geb Barschke 78 J 6 M – S d Arbeiters Willy Wicht 9 W – Rentenempfänger Emil Grentz 68 J 4 M – unehelich 1 T

    Aus dem Freistadtbezirk

    Ohra. In der gestrigen Sitzung der Gemeindevertretung, unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Lind, wurden zunächst 5 Gemeindeschöffen gewählt und zwar die Gemeindeverordneten Rewold vom Bürgeverein, Turski vom Zentrum, Brill, Löschkowski und Temp von der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft. (gekürzt)

    Oliva

    Gemeindevertreter-Versammlung. Zu Armenvorstehern wurden gewählt

    Bezirk1 Herr Ficht, Bezirk 2 Herr Senkpiel, Bezirk 3 Fräulein v. Zelewski, Bezirk 4 Herr Raddatz, Bezirk 5 Herr Berschhintzki, Bezirk 6 Genosse Rottka,, Bezirk 7 Genosse Max Ostrowski, Bezirk 8 Frau Gensch, Bezirk 9 Herr Tietze, Bezirk 10 Genosse Ewert, Bezirkt 11 Herr Hilger, Bezirk 12 Herr Kaminski. Die Schöffenwahl ergab folgendes Resultat: Vom Zentrum Rentier Max Erdmann, Baugewerksmeister Edmund Klawikowski; von den Deutschnationalen Rentier Adolf Pfau und Dr. Herbert Kreuzburg, von den Demokraten Rentier Max Stumm und von den Sozialdemokraten Bureauangestellter Kuhn (gekürzt)
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  18. #18
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben Nr 26 und 27

    026-1920 31-01-1920

    Der Sturm auf die „Volksstimme“

    Der so erfolgreiche Angriff der Hagelsbergtruppen auf das hiesige Polizeipräsidium hat zu weiteren Heldentaten angespornt. Da bei dem Kampf im Polizeipräsidium 3 Bürgerwehrleute verwundet worden waren, so suchten sich die Marsjünger neue Gegner aus. Und diese glaubte man in den Redakteuren der „Volksstimme“ gefunden zu haben, weil diese über die skandalösen Vorgänge auf dem Polizeipräsidium der Wahrheit gemäß berichtet hatten. So erschienen gestern in unserer Redaktion vier Mann der Reichswehr und verlangten den Genossen Loops zu sprechen. Auf dessen Frage nach ihrem Begehren erklärten sie die beiden Artikel der „Volkstimme“ für „Schwindel“. Das Unteroffizierkorps wäre durch dieselben aufs schwerste beleidigt worden. Sie verlangten aufgezeigt, daß die Redaktion den Berichterstatter über den Vorfall nennen möge, damit man denselben „zur Rechenschaft ziehen könne“. Selbstverständlich wurde von unseren Genossen dieses, gelinde gesagt, dreiste Verlangen zurückgewiesen. Auf die erstaunte Frage unserer Genossen, wo denn in den beiden Artikeln das Unteroffizierkorps beleidigt worden sei, spielten sich die 4 Mann als Verteidiger der Offiziere auf. „Unsere Führer sind beleidigt worden und damit auch wir selbst. Solche Beleidigungen der Offiziere aber können wir nicht ruhig hinnehmen“. Schließlich zogen die 4 „Beleidigten“ ab, nachdem sie sich noch in herabsetzender Weise über die Bürgerwehr geäußert hatten.
    Auch dem unabhängigen Stadtverordneten Rahn wurde von einigen bewaffneten Soldaten ein Besuch abgestattet, die gestern morgen 7 Uhr mit Kolbenstößen an seiner Tür pochten und Einlaß begehrten. Rahn holte gegen die Soldaten polizeilichen Schutz herbei, fand aber bei der Rückkehr die Soldaten nicht mehr vor. Die „Danziger Allgemeine Zeitung“ spricht von einer „Deputation, die die Truppenteile an Herrn Rahn gesandt hätten“. Eigenartige Deputation, die in voller Ausrüstung am frühen Morgen mit Kolbenschlägen Einlaß begehren.
    Das genannte hiesige Junkerblatt nennt unseren Bericht über die Vorgänge am Mittwoch „tendenziös entstellt“ und „sozialistische Übertreibung“. Daß er nur der Wahrheit entspricht, müssen selbst ungewollt die Schwurzeugen der „Allgemeinen“ zugeben. Unser Redaktionsbesuch erklärte, daß „nur“ 40 Mann ins Polizeipräsidium eingedrungen seien. Über die Zahl wollen wir auch gar nicht streiten; daß die beiden Offiziere betrunken waren und auf der Straße lärmten, gibt selbst das Brunzenblatt zu. Allerdings schreibt es rücksichtsvoll, daß die beiden Lärmmacher sich nur in „gehobener Stimmung“ befanden.
    Im Interesse des Ansehens der deutschen Republik hätten wir gewünscht, daß sich der Abschied der deutschen Wehrmacht von Danzig in würdigerer Form vollzogen hätte.

    Die Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen Vereins

    Genosse Maslow (Kassenwart)
    Wahl des 1 Vorsitzenden, die durch den Fortgang des bisherigen Vorsitzenden von Danzig-Stadt, Genosse Krüger, notwendig wurde. Der durch den Vorstand vorgeschlagene Genosse Fooken (Anton Fooken, Geschäftsführer, Schüsseldamm 53/55, aus Adressbuch Danzig 1920) wurde einstimmig gewählt.
    Bei dem 3. Punkte, Neuwahl des Jugendausschusses, gab Genosse Weber einen kurzen Bericht über die Zusammensetzung und Tätigkeit der früheren Ausschüsse und schlug die Wahl eines neuen vor. Es wurden folgende Genossen gewählt: Weber, Biester, Hackbardt, Prohl, Schneider und die Genossin Springel.
    Hierauf gab Genosse Gehl eine Übersicht über unsere Parteipresse […]
    In die Pressekommission wurden die Genossen Nagrotzki, Müller, Woelk, Kauffmann und Klotzowski gewählt.[...]
    Genosse Behrendt.

    Standesamt – Todesfälle

    Straßenbahnschaffner Franz Cyperski 26 J 3 M – Witwe Martha Schulz geb Grau 54 J 1 M – S d Elektrikers Siegfried Scharschmidt 2 J 5 M – S d Arbeiters Adolf Rydzewski 1 J 7 M – S d Hilfsweichenstellers Heinrich Wassberg 3 M – Unverehelichte Charlotte Gottschau 77 J 4 M – Rentiere Berta von Schulzendorff 90 J 4 M – Sprachlehrerin Ella Perschat 29 J 5 M – Frau Adele Pischowski geb Droß 73 J 9 M – Prokurist Henry Schweitzer 75 J 6 M – S d Laboranten Oskar Malcherczyk 8 Tg – Zugführer Hermann Wrage 54 J 8 M – Unverelichte Alice Adam 19 J – unehelich 1 Sohn, 1 Tochter

    Anzeigen

    Sozialdem. Verein Danzig Stadt
    Am Mittwoch, den 28 Januar verschied nach kurzer, schwerer Krankheit unser Genosse, der Kupferschmied
    Adolf Thiel
    Ehre seinem Andenken
    Die Beerdigung findet am Montag, den 2. Februar von der Leichenhalle des St. Barbara-Friedhofs statt.
    Der Vorstand

    Verband der Kupferschmiede
    Filiale Danzig
    Am 28.1.20 verstarb nach kurzer aber schwerer Krankheit unser treues Vorstandsmitglied und treuer Kollege
    Adolf Thiel
    Mit ihm ist einer der Besten von uns genommen.
    i. A. Der Vorstand

    Am 28.1.20 starb nach kurzem schweren Leiden unser werter Kollege
    Adolf Thiel
    Tief erschüttert stehen wir an der Bahre dieses Kollegen. Sein Andenken wird von uns nie vergessen werden.
    Die Kollege der Kupferschmiedewerkstatt der Danziger Werft
    Die Beerdigung findet am Montag, den 2.2.20 um 3 Uhr nachm von der Leichenhalle des St. Barbara-Friedhofs aus statt

    027-1920 02.02.1920

    Die Auszuliefernden

    Nach einer im „Echo de Paris“ veröffentlichten Liste wird von Frankreich die Auslieferung folgender Personen gefordert:
    Kronprinz Rupprecht von Bayern wegen Departationen in Nordfrankreich, Herzog Albrecht von Württemberg wegen Massakers in Namur, Generaloberst von Kluck wegen Ermordung von Geiseln in Simbis und von Zivilpersonen in Aerschoet, Generalfeldmarschall v. Mackensen wegen Diebstahls, Brandlegungen und Hinrichtungen in Armenien, V. Lancken wegen Ermordung der Miß Cavell und des Kapitäns Fryatt, Admiral v. Capelle wegen Verbrechens durch den U-Bootkrieg, General Liman v. Sanders wegen Massakers in Armenien und Syrien, General Stenger wegen Befehls, keine Gefangenen zu machen, General von Stransky wegen Plünderung bei Ermordung von 105 Zivilpersonen, General v. Terann wegen Hinrichtung von 102 Einwohnern von Arlon, Gebrüder Niemyer im Gefangenlager von Holzminden wegen Grausamkeiten gegen englische Gefangene, Major v. Götz wegen Grausamkeiten im Lager von Magdeburg, Leutnant Rudocker wegen Grausamkeiten Im Lager Ruhleben, General v. Kessel wegen Grausamkeiten im Lager Döberitz, Major v. Bülow wegen Zerstörung von Aerschoet und wegen Erschießung von 150 Zivilpersonen, General von Manteuffel wegen Brandlegung in Loewen.

    Lokales

    Genosse Adolf Bartel
    ist von der Pressekommission und dem Landesvorstand zum Hauptschriftleiter der „Volksstimme“ gewählt worden. Gen. Bartel ist durch seine frühere langjährige Tätigkeit der Danziger Arbeitschaft wohl bekannt. Er war zuletzt leitender Redakteur der „Königsberger Volkszeitung“. (gekürzt)

    Der „Danziger Hof“ verkauft. Das Hotel „Danziger Hof“ ist am Sonnabend von dem bisherigen Besitzer Dr. K. Herbst an Direktor Alex Braune, G m b H. Berlin, für den Preis von 8 Millionen Mark verkauft worden. Dr. Herbst erwarb das Hotel im vorigen Frühjahr von dem Begründer und langjährigen Leiter für 2 ¼ Millionen. Der neue Besitzer ist in Danzig durch die von ihm ins Leben gerufenen und geleiteten Künstlerspiele im Festsaal des „Danziger Hofs“ und die Künstler-Diele in den Nebenräumen bekannt.

    Eine Riesenunterschlagung auf der Reichswerft.
    Auf der Danziger Reichswerft ist der Werftverwaltungssekretarialassistent Oskar Reichel mit 365000 Mark Lohngeldern verschwunden. (gekürzt)

    Generalversammlung des deutschen Bauarbeiterverbandes (Auszüge)
    Den Kassenbericht gab an Stelle des in der Heilanstalt weilenden Kollegen Haß, der Kollege Adam.
    An der Aussprache des Geschäfts- und Kassenberichts beteiligten sich die Kollegen Hartmann, Voß, Koch, Schönholz, Ostrowski, Radetzki, Kohnsch, Hintz und Jasinkski.
    Nunmehr erfolgte die Wahl des Vorstandes. Dieses Mal standen zur Wahl der 1. Vorsitzende, 2. Kassierer und der Schriftführer. Einstimmig wurden die Kollegen Brill als 1. Vorsitzender, Ringe als 2. Kassierer und Bernecker als Schriftführer wiedergewählt. Als Revisoren wurden die Kollegen Kobusch, Dieball und Boll gewählt.
    […] An der folgenden lebhaften Aussprache beteiligten sich die Kollegen Koch, Jasinski, Szelonzeck, Voß, Radetzki, Beuster, Hartmann, Kömmling, Zoch, Gutmeyer, Beyer, Ringe, Orlowski und Kobusch.

    Raubmord!

    Am 26. Januar d. Js wurde die 74 Jahre alte Witwe Adele Pilchowski, geb Droß, verwitwete Petrick in ihrer Hundegasse 76, 1. Treppe, belegenen Wohnung mit dem Kopf in einem Schal am Bettfuß hängend tot aufgefunden. (gekürzt)

    Standesamt – Todesfälle

    Handlungsgehilfe, Musketier im Inf-Regt- Nr 129, Kurt Friedrich Rosien 21 J 6 M – Selterfüller, Unteroffizier im Inf-Regt. 129, Paul Bruno Dirkowski 23 J 11 M – Kriegsinvalide Karl Licy 73 J 5 M – Witwe Anna Rautenberg geb Neumann 75 J 5 M – S d gefallenen Wehrmannes Felix Omnitz 7 J – Witwe Klara Golibersuch, geb Kutzner 78 J 1 M – Invalide Michael Deimre 77 J 1 M – Hospitalistin Maria Schadau 60 J 8 M – Unverehelichte Leonhardia Kraskowski 54 J – Witwe Anna Dulski geb Bonk fast 78 J – Pianistin Elfriede Budzinski 18 J 6 M – Frau Bertha Brothe geb Hildebrandt, 64 J 7 M – S d Schlossers Albert Wichmann 8 M – S d Arbeiters Benno Groth 10 M – S d ??aushelfers Heinrich Rose 6 J 8 M – T d Bäckermeisters Albert Klingenberg 7 Wch – S d Arbeiters Felix Eppe 6 M

    Aus dem Freistadtbezirk

    Ohra. Sämtliche Kleidung und Wäsche wurde der Familie des Tapezierers Doworetzki aus der verschlossenen Wohnung gestohlen. Die Tat geschah in den Abendstunden, als die Bestohlenen an einer Geburtstagsfeier in der Nachbarstraße teilnahmen.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  19. #19
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 28 und 29

    028-1920 03-02-1920

    Lokales

    Schließung der hiesigen Schichauwerft!
    Am gestrigen Montag, 1 Uhr mittags, ist die Werft von Schichau durch die Direktion geschlossen worden. Seit dem 8 Dezember gab es Lohnverhandlungen die aber gescheitert waren (Zusammenfassung)

    Polizeibericht vom 3. Februar 1920

    Gefunden: 18 russische Wechsel, abzuholen von Herrn Franz Hapka, Birkenallee 7/8
    1 Kissenbezug, abzuholen von Frl Engel, Breitgasse 71 b

    Aus dem Freistadtbezirk

    Zoppot

    Die berechtigtes Aufsehen erregenden Unterschlagungen bei der Zoppoter Gasanstalt, die zur Verhaftung des Assesors Günther führten, beschäftigen jetzt das Zoppoter Amtsgericht. Gegen G. Ist das Verfahren wegen Veruntreuungen eröffnet worden.

    Praust

    Bei der Gemeindeschöffenwahl wurden gewählt: Oberschirrmeister a D Kurt Julius Zube (Mehrheitssoz.), Postschaffner Albert Datschewski (Mehrheitssoz), Baugewerbeassistent (Johannes Schulz (Chritl. Bp.), Werkmeister Karl Schöffenburg (Fr. Wirtsch. Vereinig.).

    029-1920 04-02-1920

    Eugen Sellin +

    Genosse Eugen Sellin ist gestern abend auf der Fahrt nach Berlin im D-Zug plötzlich verschieden.
    Die Danziger und westpreußische Sozialdemokratie hat mit Eugen Sellin einen ihrer bewährtesten Vorkämpfer verloren. An drei Jahrzehnte ist er in Danzig und Westpreußen ein Vorkämpfer für den Sozialismus gewesen
    […] Der Verstorbene hat ein Alter von 56 Jahren erreicht. Er hatte das Zimmererhandwerk gelernt und war später lange als Zimmererpolier tätig. Seit 1914 war er Geschäftsführer der „Allgemeinen Ortskrankenkasse Danziger Niederung“. Von seinen beiden Söhnen schmachtet der eine seit Jahren in russischer Gefangenschaft in Sibirien.
    Genosse Sellin ist wahrscheinlich einem Herzschlag erlegen.(gekürzt)

    65000 Gefangene aus Frankreich heimgekehrt.
    Berlin, 3. Feb. (W.T.B) Die Reichszentrale für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit, daß bis zum 31 Januar rund 65000 Gefangene, darunter über 1000 Offiziere aus französischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt sind.

    Danziger Stadtverordneten-Versammlung
    Carlson am Pranger
    Die Sitzung wird vom Vorsteher Keruth eröffnet. Anwesend sind 54 Stadtverordnete. Käthe Leu ist zum ersten Mal erschienen und wird von dem Bürgermeister Dr. Bail in der herkömmlichen Weise durch Handschlag verpflichtet.
    Vor Eintritt der Tagesordnung stellt Genosse Archynski eine dringliche Anfrage betreffs der Schichau-Angelegenheit.
    Die Anfrage hat folgenden Wortlaut:
    1. Ist dem Magistrat bekannt, daß die Firma F. Schichau am 2. Februar durch Schließung ihrer Werke 2800 Arbeiter fristlos entlassen hat?
    2. Was gedenkt der Magistrat zu tun, um die durch die Massenkündigung entstandene Not zu lindern?
    3. Ist der Magistrat gewillt und bereit, neben der geltenden Arbeitslosenunterstützung Geld und Naturalien an die Arbeitslosen zu überweisen?
    Die beiden sozialistischen Fraktionen unterstützen den Antrag. Widerspruch wird von keiner Seite erhoben. Bürgermeister Dr. Bail erklärt sich bereit, in Vertretung des Oberbürgermeister Sahm, der durch Teilnahme an einer Sitzung augenblicklich verhindert ist, die Anfrage zu beantworten. Bindende Erklärungen kann er jedoch nicht abgeben, da der Magistrat erst am nächsten Tage mit der Sache beschäftigen werde. Nachdem ein Antrag auf Besprechung der Anfrage angenommen worden ist, weist
    Genosse Arczynski
    als Redner unserer Fraktion auf die Bekanntmachung der Schichauwerft an den Anschlagsäulen der Stadt hin, nach der der Betrieb geschlossen und die Arbeiterschaft entlassen ist. Es werde versucht, das Inkrafttreten des Friedensvertrages reaktionären Zwecken dienstbar zu machen. Das Arbeitslosenelend solle noch vergrößert werden. Zu den 6000 Danziger Arbeitslosen kommen noch 2800 hinzu. Weitere 2800 Arbeiter, zum großen Teil mit Weib und Kindern, sollen dem Hunger preisgegeben werden. Als Grund der Entlassung werde Verstoß gegen die Arbeitsordnung angegeben. Seit wann sei das denn ein Grund zur Kündigung der ganzen Belegeschaft. Dadurch werde der Arbeitslosenetat gewaltig belastet. Die Firma Schichau sei in der Lage, die geforderten Löhne zu zahlen, die niedriger sind als die in den anderen Danziger Großbetrieben. Die Arbeiterschaft habe sowohl in den Lohnforderungen als in der Frage der Akkordarbeit weitgehendes Entgegenkommen bewiesen. Die Ansammlungen auf der Werft haben keinen gewalttätigen Charakter gehabt. Es habe kein Grund zur Schließung des Betriebes vorgelegen. Die Opfer dieses frivolen Tuns müssen geschützt werden. Es sei selbstverständlich, daß die Entlassenen die Erwerbslosenunterstützung erhielten, doch noch darüber hinaus müsse für die Gemaßregelten gesorgt werden, da niemand mit den Sätzen der Arbeitslosenunterstützung auskommen könne. Der Oberbürgermeister müsse her eingreifen (Dieser betritt inzwischen den Saal.)
    Gaikowski (Zentr.) bestätigt die Ausführungen des Vorredners. Die Bekanntmachung der Firma Schichau ergebe ein falsches Bild. Es handelt sich nicht um einen Streik, sondern um eine Aussperrung.
    Stadtverordneter Keruth unterbricht den Redner und ersucht ihn, nicht auf die Ursachen der Bewegung einzugehen.
    Die Sozialisten erheben dagegen Widerspruch.
    Gaikowski beantragt, den Entlassenen die Erwerbslosenunterstützung zuzubilligen.
    Mau erklärt, daß die Schließung des Betriebes eine Provokation der Arbeiterschaft sei, die auf ordnungsmäßige, Wege für ihre Forderungen gekämpft habe. Das Verhalten Carlsons schädige die Allgemeinheit. (Zwischenruf: Raus mit ihm nach Schweden.)
    Die Erklärung des Oberbürgermeisters, daß er dem Beschluß der letzten Stadtverordnetenversammlung über die Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung nicht beitreten könne, sei eine Herausforderung der Arbeiterschaft.
    Stadtv. Ritz (Dem.) verurteilt gleichfalls das Verhalten Carlsons. Die Arbeiter haben Entgegenkommen gezeigt, um das Wirtschaftsleben nicht auf das Spiel zu setzen. Die Firma gehe dagegen rücksichtslos und brutal vor.
    Oberbürgermeister Sahm: Die Stadtverordnetenversammlung ist kein Schlichtungsausschuß und kann auf die Gründe für oder gegen nicht eingehen. (Sehr richtig! Bei den Deutschnat.) Er gedenke beiden Parteien seine guten Dienste anzubieten zur Beilegung des Konflikts. Es muß geprüft werden, ob nicht auf Grund der Gewerbeordnung noch Lohn zu beanspruchen ist. Sein ablehnender Standpunkt gegenüber dem Beschluß der letzten Sitzung über die Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung sei keine Provokation der Arbeiterschaft.
    Genosse Grünhagen: Die Angelegenheit ist von außerordentlicher Tragweite. Die Firma hat sich stets über das Allgemeinwohl hinweggesetzt. Auch der Magistrat hat das bei der Ueberlandzentrale erfahren müssen.
    Dr. med. Thun (Zentr.) bemerkt, daß er die Schichauarbeiter seit 30 Jahren behandelte und sie deshalb besser kenne, wie mancher sogenannter Arbeitervertreter. (Er schaut dabei nach den Unabhängigen, die lebhaft gegen die Behauptung protestieren.) Redner teilte unter allgemeiner Aufregung mit, daß schon vor dem Kriege Arbeiter der Firma Schichau, die fest in Arbeit standen, der Armenpflege zur Last fielen, wenn sie mehr als fünf Kinder hatten.
    Der Pole Jedwabski wünscht, daß die Entlassenen vor Not geschützt werden.
    Als Mau noch einmal das Wort ergreift und in bezug auf Carlson von einem Kerl spricht, machen Vorsteher Keruth und Oberbürgermeister Sahm darauf aufmerksam, daß es nicht zulässig ist, sich über Abwesende so zu äußern.
    Dr. Herrmann (Dem.) unterhält sich zunächst mit dem Genossen Grünhagen und Käthe Leu über die Frage, ob der gesamte deutsche Kapitalismus oder einzelner seiner Vertreter zu verurteilen sind. Von der Vermittlung des Oberbürgermeisters verspricht Redner sich wenig nach den Erfahrungen, die Oberbürgermeister Scholz vor sieben Jahren mit der Schichauwerft gemacht habe. Scholz sei brüsk abgewiesen worden.
    Genosse Arezynski weist darauf hin, daß es sich weder um einen Streik noch um eine Aussperrung handelt, sondern um die Schließung des Betriebes. Eine Vermittlung nehmen wir an. Die Sicherheitswehr hat in diesem wirtschaftlichen Kampf nichts zu suchen.
    Fühlbrügge (F.W.D.) vertritt den Standpunkt, daß nur die unschuldig Entlassenen Erwerbslosenunterstützung erhalten sollen.
    Schmidt (U.S.) stellt fest, daß es ein Lehrer und Mitglied der F.W.D ist, der gegen die Arbeiter auftritt.
    Brunzen I stellt sich auf den Standpunkt des Magistrats.
    Dr. Neumann (F.W.D.) ist der Ansicht, daß die Reden der Arbeitervertreter nur Propagandareden sind. Man müsse beide Teile hören, wenn man ein ganzes Bild erhalten will.
    Rahn richtet an den Oberbürgermeister den Wunsch, für Arbeitsgelegenheit zu sorgen. Er erinnert ferner daran, daß noch eine Kriegsverordnung besteht, nach der die Öffnung des Betriebes erzwungen werden kann.
    Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird gegen die Stimmen der Sozialisten, Polen und eines Teils der Demokraten angenommen. (gekürzt)

    Aus dem Freistadtbezirk

    Groß-Zünder

    In der Gemeindevertretersitzung zum 1. d. Mts fand die Wahl des Gemeindevorstandes statt. Es wurden der Wiegemeister und frühere Amts- und Gemeindebetreiber Paul Hellwig zum Gemeindevorsteher, Friseur Robert Michalski zum 1. Schöffen, Hofbesitzer Hugo Behrendt zum 2. Schöffen und Lehrer Georg Konitzer zum stellvertr. Schöffen gewählt.

    Standesamt – Todesfälle

    T d Maschinenschlossers Kurt Caspers, totgeb. - Schneiderin Therese Krohn 65 J 6 M – T d Maschinenschlossers Kurt Golz 8 M – S d Photographen Ernst Marquardt 1 J 2 M – Frau Marie Gohl geb Kaminski 54 J 3 M – Witwe Marie Groß geb Codak 72 J ? M – Frau Justiana Kastella geb Boehmke 68 J 6 M – Witwe Auguste Freudenreich geb Hellwig 72 J 10 M – Rentenempfängerin Marie Nipkow 88 J 8 M – Witwe Pauline Groth geb Schulz 78 J 10 M – Hospitalist Theodor Boeck 76 J 8 M – Bildhauer Hermann Hagedorn 71 J – Frau Marie Steichert geb Bornewski 51 J – Witwe Wilhelmine Sodat geb Reschke 75 J 10 M – Kanzlist Karl Klitzki 51 J 3 M – Frau Hedwig Lietzke geb Schulz 33 J – unehelich 1 Sohn, 2 Töchter

    Anzeigen

    Danksagung
    Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden bei dem Heimgange meines lieben Mannes sage ich allen Freunden und Bekannten, insbesondere den Herren Kollegen, meinen herzlichen Dank.
    Danzig, den 4. Februar 1920
    Emma Thiel
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  20. #20
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 30 und 31

    030-1920 05.02.1920

    Die Auslieferungsnote überreicht

    Dienstag wurde vom französischen Ministerpräsidenten Millerand dem Vorsitzenden der deutschen Friedensdelegation, Freiherrn von Lersner die Note überreicht, in der die Entente die Auslieferung von 900 Deutschen fordert.
    Obwohl Herr v. Lersner bereits am letzten Sonnabend die ausdrückliche Weisung erhalten hatte, eine derartige Note ohne weiteres an das Auswärtige Amt weiterzuleiten, hat er die Note an Herrn Millerand zurückgesandt mit der Erklärung, daß er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne, bei der Auslieferung Deutscher mitzuwirken. Herr v. Lersner hat telegraphisch seine Entlassung aus dem Reichsdienst nachgesucht und sofort erhalten.
    Der offizielle Inhalt der Note ist der Berliner Regierung noch nicht bekannt geworden. In den Berliner Blättern wird aber folgender Auszug aus der Liste veröffentlicht:
    Herzog Albrecht von Württemberg, Sixt v. Armin, Prinz Rupprecht von Bayern, vier Herren von Below, darunter Otto v. Below, Graf v. Bernstorff, v. Beseler, v. Bethmann Hollweg, Otto v. Bülow, G. v. Capelle, Graf Carmer, v. Deimling, Deimler, Dschemal Pascha, Enver Pascha, Prinz Ernst von Sachsen, Freiherr v. Fakenhausen, v. Falkenhayn, v. Gallwitz, v. Gebsattel, v. Gemmingen, Alfred von Glasenapp, Graf v. Häseler, v. Hausen, v. Haniel, Großherzog v. Hessen, Generalfeldmarschall v. Hindenburg, Prinz August von Hohenzollern, Prinz Ettel Friedrich von Hohenzollern, Prinz Friedrich von Preußen, v. Ingenohl, v. Kluck, Linsingen, General Ludendorff, Generalfeldmarschall von Mackensen, Herzog von Mecklenburg, v. Moltke, Oberbürgermeister Sahm, Reinhold Scheer, Talaat Pascha, v. Tirpitz, v. Trotha, Tualff v. Tschepe, Graf Waldersee, Zimmermann.

    Standesamt – Todesfälle

    S d Schlossergesellen Bernhard Kramer 1 J 3 M – Pivatiere Merle Rednitz 75 J 9 M – Witwe Marie Riegel geb Makowski 68 J 8 M – Arbeiter Alfres Weigle 26 J 1 M – Bankdirektor Leo Schulz 35 J – Invalide Albert Stach fast 71 J

    Aus dem Freistadtbezirk

    Stutthoff. Am 1. d. Mts fand auch hier die Gemeindevorsteher- und Schöffenwahl statt. Der bisherige Gemeindevorsteher Carl wurde wiedergewählt. Schöffen wurden die Gemeindevertreter Preuß, Schöler, Beker und der bisherige Schöffe Willms.

    Nachruf

    Am Mittwoch, nachts, verstarb unerwartet im Eisenbahnzug auf der Fahrt nach Berlin, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, das Mitglied der Preußischen Landesversammlung
    Kassenrendant
    Eugen Sellin
    an seinem 55. Geburtstage.
    Danzig, den 4. Februar 1920
    Die trauernden Hinterbliebenen
    Tag der Bestattung wird noch bekannt gegeben

    Sozialdemokratischer Verein Danzig-Stadt
    Plötzlich und unerwartet verstarb am Dienstag abend der Mitbegründer und langjähriger Vorsitzende des Vereins
    der Landtagsabgeordnete
    Eugen Sellin.
    Ein unermüdlicher Vorkämpfer und tatkräftiger Mitarbeiter unserer Sache ging mit ihm dahin. Seit 1886 Mitglied der Partei, verkörpern sich in dem Verstorbenen einige Jahrzehnte der Entwickelungsgeschichte der Danziger Arbeiterbewegung. Mit zäher Ausdauer bearbeitet er nicht nur den Boden seiner Vaterstadt, auch in der Provinz hat er in unablässiger Pionierarbeit die ersten Keime der Parteibewegung setzen und pflegen helfen.
    Erst spät hat er die Erfolge seiner jahrzehntelangen Arbeit heranreifen sehen. Als ihm im Januar 1919 das Vertrauen der westpreußischen Wähler das Mandat zur verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung übertrug, war er in seiner parlamentarischen Arbeit unermüdlich, um die Interessen seiner Wähler zu vertreten. Auf der Fahrt zur Tagung des Parlaments schloß sein arbeitsreiches Leben.
    Ehre seinem Andenken!
    In seiner Unermüdlichkeit für unsere Sache wird er uns stets ein leuchtendes Vorbild bleiben
    Der Vorstand
    Zeit und Stunde der Beerdigung wird noch bekannt gegeben.

    Plötzlich und unerwartet riß der Tod unseren Kameraden
    Eugen Sellin
    aus unseren Reihen. In 33jähriger ununterbrochener Mitgliedschaft stand er in vorderster Reihe als leuchtendes Beispiel der jüngeren Kameraden
    Wir verlieren in dem Verstorbenen einen der Besten unter uns.
    Zentralverband der Zimmerer
    Zahlstelle Danzig

    031-1920 06.02.1920

    Gerichtsecke

    Preßbeleidigung

    Am 27. August wurde im Reinkestal im Pelonker Walde beim Holzfällen die Frau Jahr aus Langfuhr durch einen polnischen Hilfsgendarm mit einem Karabiner erschossen. „Das freie Volk“ brachte diese Mitteilung. Der Einsender hatte die beiden feldgrauen Hilfsgendarme, von denen die Tat ausging, für Soldaten der Reichswehr angesehen und bezeichnet. Als Überschrift wurde das Stichwort „Mordtat der Noskegarde“ gewählt. Der verantwortliche Redakteur des Blattes, Genosse Bruno Gebauer, wurde vom Schöffengericht wegen Beleidigung der Reichswehr, zu 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein, und die Sache kam vor dem Berufungsgericht zur nochmaligen Verhandlung. Genosse Gebauer stellte den Beweis, daß er an diesem Tage von 10 – 2 Uhr im Versorgungsausschuß anwesend war, um seine Rentenansprüche zu regeln. Er habe von der Notiz erst aus der Zeitung Kenntnis erhalten. Die Notiz sei von einem bürgerlichen Sekretär verfaßt und eingereicht worden, der den Täter als Soldaten ansprach und sich insofern irrte. Es sei nicht des Angeklagten Absicht, durch Beleidigungen politisch wirken zu wollen. Der Staatsanwalt beantragte 500 Mark Geldstrafe. Das Urteil lautete wegen fahrlässiger Beleidigung der Reichswehr auf 100 Mark Geldstrafe. Veröffentlichung des Urteils in der „Danziger Zeitung“ und Einziehung der betreffenden Nummer der Zeitung „Das freie Volk“.

    Gefaßter Mehlschieber. Der frühere Mühlenbesitzer, jetzige Gastwirt Gustav Sprengler in Danzig ließ sich mit einem Fuhrwerk 7 Zentner Mehl zubringen. Das Fuhrwerk war mit Holz beladen und hatte darunter das Mehl versteckt. Im Stadtgebiet wurde das Fuhrwerk als verdächtig angehalten, und das Mehl wurde beschlagnahmt. Da der Empfänger Spengler keine Ausfuhrerlaubnis hatte, erfolgte Anklage. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen unerlaubten Ausführens von Mehl aus dem Kommunalverbande zu 150 Mark Geldstrafe und Einziehung des Erlöses.

    Einseitige Justiz?

    Für die am Montag, den 23. Februar, beginnende Schwurgerichtszeit sind folgende Geschworene durch den Landgerichtspräsidenten ausgelost worden: Kaufmann Max Bogdanski in Zoppot, Kaufmann John Axt in Oliva, Diplom-Ingenieur Dr. Fischer in Oliva, Banksyndikus Beck in Zoppot, Architekt Adolf Bielefeldt in Zoppot, Garnison-Oberinspektor Brütz in Oliva, Dachdeckermeister Odor in Ohra, Kaufmann Julius Woelke in Ohra, Kaufmann Karl Fierke in Oliva, Diplom-Ingenieur Werner Krecz in Danzig, Rentier Lindenberg in Zoppot, Kaufmann Leo Neumann in Danzig, Rentier Neheyser in Langfuhr, Eisenbahnsekretär Albert Moritz in Langfuhr, Kunstmaler Wahl in Oliva, Rentier Behrendt in Oliva, Kaufmann Konrad Lück in Danzig, Kaufmann Monfehr in Langfuhr, Rechnungsrat Meisner in Neufahrwasser, Rentier Magnet in Renkau, Fabrikbesitzer Diohl in Ohra, Kaufmann Marneck in Langfuhr, Apotheker Hein in Zoppot, Mittelschullehrer a D. Otto Moritz in Langfuhr, Oberpostassistent Neuber in Danzig, Betriebsmeister Federau in Oliva, Architekt, Maurer- und Zimmermeister Paul in Langfuhr, Fabrikbesitzer Kirschberger in Ohra, Hammerwerksbesitzer Walter Fast in Oliva, Kaufmann Ernst Fast in Oliva. (gekürzt)

    Standesamt – Todesfälle

    Student, Ltn. d. R im Garde-Landw.Fußartill-Batl. Norbert Josef Führer 26 J 8 M – Pensionierte Pfarrer Daniel Uebe 76 J 3 M – Frau Kätze Caspitz geb Schwerpinski 24 J 5 M – T d Arbeiters Paul Piotsowski 2 J 8 M – Witwe Dorothea Ewersbach geb Dirschauer 76 J 8 M – Witwe Wilhelmine Stengel geb Wohlert, fast 85 J – Rentenempfänger Robert Komm, 74 J – T d Schmieds Joseph Kondel 7 J 5 M – T d Schlossers Johann Czestricki 11 M – Arbeiter Friedrich Grabowski fast 54 J – unehelich 1 Sohn, 1 Tochter

    Nachruf

    Arbeitergesangverein „Sängergruß“
    Danzig
    Am Dienstag, den 3. d. Mts, verschied plötzlich infolge Herzschlages unser langjähriger Sangesbruder und Ehrenmitglied
    Eugen Sellin.
    In dem Verstorbenen verlieren wir einen Mitbegründer unseres Vereins und unermüdlichen Förderer des Arbeitergesanges.
    Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten
    Der Vorstand

    Sozialdemokrat. Verein Danzig-Stadt
    Die Beerdigung unseres Genossen, des Landtagsabgeordneten
    Eugen Sellin
    findet am Sonntag, nachmittags 8 Uhr, vom Trauerhause Schichaug. 12 aus statt.
    Die Beisetzung erfolgt auf dem Friedhof der Freireligiösen Gemeinde.
    Die Parteimitglieder treffen sich ½ 3 Uhr am Hansaplatz. Zahlreiche Beteiligung der Bezirke erwartet.
    Der Vorstand.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  21. #21
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgabe 32 und 33:

    032-1920 07.02.1920

    Lokales

    Eine Studienreise nach Warschau haben heute unsere Genossen Arezynski, Bohn, Nagrotzki, Bölkner und Woelk angetreten. Die Einladung dazu ist an die genannten Genossen vom polnischen Komitee für Danzig in Warschau ergangen. Sie bezweckt insbesondere das Studien der Arbeiterverhältnisse in Polen, daneben sollen sich unsere Genosse aber gleichzeitig über die Wirtschafts- und Ernährungslage in Polen unterrichten. Die Reise wird voraussichtlich 6 – 8 Tage dauern. Außer unseren Genossen nehmen von Seiten der U.S.P die Genossen Tietkau, Kunze, Plettner, Raube und Schulz ebenfalls teil

    Der Prozeß gegen den Gattenmörder Bruno Thimm aus Ohra, der bekanntlich seine Frau tötete und unter einen Schweinehock vergrub, wird in der ersten Schwurgerichtsperiode beginnen, und zwar ist nicht Anklage auf Mord, sondern nur auf vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge gestellt.

    Gerichtsecke

    Wasser statt Petroleum. Wegen Betruges hatte sich der Arbeiter Bernhard Czefzinski in Danzig vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Angeklagte mit einem nicht auffindbaren Arbeiter Klein traf in November den Gastwirt Grzenkowitz aus Schlawkau auf dem Hauptbahnhof Danzig und bot letzterem Petroleum zum Kauf an. Da auch dieser Artikel sehr gesucht ist, ging der Gastwirt darauf ein. Am 29.11.1919 wurde er telegraphisch nach Danzig beordert, und in einem Lokal am brausenden Wasser, wurde das Geschäft abgeschlossen. Der Angeklagte verkaufte drei Fässer mit 700 Liter Petroleum für 2800 Mark. Der Angeklagte versicherte noch, daß das Petroleum gut sei und daß er es in seiner Lampe ausprobiert habe. Die Fässer wurden auf das Fuhrwerk geladen und das Geld ausgezahlt, das die beiden Schwindler sich sofort teilten. Zu Hause probierte der Gastwirt das Petroleum und fand, daß es nur den Geruch mit diesem Leuchtstoff gemein hatte und im übrigen lediglich Wasser war. Es brannte auch nicht im geringsten in der Lampe. Der Betrogene fuhr sofort nach Danzig zurück und stellte den Angeklagten zur Rede, doch dieser erwiderte kurz mit der Antwort Götz von Berlichingens. Auch vor Gericht suchte der Angeklagte die Schuld auf Klein zu schieben. Das Gericht ging aber auf diese Dreherei nicht ein, sondern erkannte auf eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und eine Geldstrafe von 1000 Mark wegen Betruges.

    Polizeibericht vom 7. Februar 1920

    Gefunden: 1 grauer Trikothandschuh, abzuholen von Herrn Eduard Rochler, Eigenhausstraße 29
    1 Kindergummischuh, abzuholen von Herrn Martin Manthei, Birkenallee 4, 2 Tr.

    Standesamt – Todesfälle

    Schuhmacher, Kan im Feldart-Regt 403, Eduard Wilhelm Peters, 34 J 2 M – Kaufmann Paulus Frekmann, 46 J 3 M – T d Schuhmachermeisters Stephanus Haftmann 1 J 10 M – Frau Marie Kozubek geb Rimot 29 J 4 M – Frau Margarethe Heinkele geb Lange 34 J 3 M – T d Arbeiters Leo Schwinke 1 Tg – Schmiedegeselle August Jäkel 28 J 9 M

    Aus dem Freistadtbezirk

    Zoppot

    Zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen Polen und den deutschen Stadtverordneten kam es bei der gestrigen Stadtverordnetensitzung, als folgendes Schreiben des Zoppoter Magistrats an den Magistrat Danzig zur Verlesung kam:
    „Das schmachvolle Auslieferungsverlangen unserer Feinde hat auch in Zoppot berechtigte Empörung und Entrüstung ausgelöst. Soweit sich das Verlagen gegen die Person Ihres geehrten Herrn Oberbürgermeisters richtet, bitten wir, diesen Empfindungen noch besonderen Ausdruck geben zu dürfen.
    Herr Oberbürgermeister Sahm hat in seiner kurzen, aber durch Ueberwindung ungewöhnlicher Schwierigkeiten ausgezeichneten Amtszeit sich auch in weitesten Kreisen der Zoppoter Bevölkerung bereits ein außergewöhnliches Maß von Wertschätzung und Vertrauen erworben. Im voraus von der Grundlosigkeit jeder Verdächtigung überzeugt, beglückwünschen wir die Stadt Sanzig zu ihrem Stadtoberhaupt und geben uns der Hoffnung hin, daß Herr Oberbürgermeister Sahm recht lange der Freien Stadt Danzig und damit auch der Stadt Zoppot erhalten bleiben und sie einer glücklichen Zukunft entgegenführen möge.“
    Da die Polen Protest einlegten gegen die Absendung des Schreibens, sie aber in der Minderheit machtlos dagegen waren, legte der Pole Kuhnert seinen Posten als erster Schriftführer des Stadtverordnetenbureaus nieder. An seine Stelle wurde Stadtverordneter Karpinski vom Zentrum gewählt. (gekürzt)

    Elbing

    Bezüglich der stillgelegten Schichauwerke in Elbing hat Oberpräsident Winnig auf Veranlassung des Arbeitsministers vermittelnde Verhandlungen eingeleitet. Nachdem in den letzten Tagen bereits in Elbing die ersten Schritte hierzu getan waren, verhandelte Oberpräsident Winnig in Königsberg am Freitagmorgen mehrere Stunden lang mit den Arbeitgebervertretern, um deren Ansichten über die seitens der Schichauwerke erfolgte Stillegung der Betriebe festzustellen und die Möglichkeit einer direkten Verhandlung zwischen Arbeiterschaft und Arbeitgeber zur Beilegung des Konfliktes zu suchen. Über die Erörterungen wird dem Arbeitsminister berichtet werden. Es steht zu erwarten, daß nunmehr direkte Verhandlungen zwischen der Leitung der Schichauwerke und den Vertretern der Gewerkschaften eingeleitet werden können, in denen über die Möglichkeit einer baldigen Wiederaufnahme der Arbeit bestimmte Abmachungen angestrebt werden sollen.

    Nachruf

    Am Dienstag verstarb plötzlich im Eisenbahnzug auf der Fahrt nach Berlin unser langjähriger Freund und Gewerkschaftsfunktionär
    Eugen Sellin.
    Die Gewerkschaftsbewegung unserer engen Heimat erleidet hierdurch einen schmerzlichen Verlust. Mehr als 30 jährige Tätigkeit in der Gewerkschaftsbewegung haben diesen Namen bekannt gemacht. In Sellin verkörpert sich ein großes Stück der hiesigen Gewerkschaftsgeschichte.
    Ein Mensch von seltener Reinheit, Überzeugung und Arbeitslust, dem die Sache alles und die eigene Person nichts galt, ist in dem Toten dahin gegangen.
    Er war langjähriger Vorsitzender seiner Berufsorganisation, des Zimmererverbandes am Orte, Mitglied des Gesellenausschusses der Bauinnung, Gesellenvertreter bei der Handwerkskammer, Berufsberater für unsere Kriegsverletzten, Beisitzer im Reichsversicherungsamt und Abgeordneter der Landesversammlung für Preußen.
    Das Kartell der zentralorganisierten Gewerkschaften verliert in Sellin einen alten, bewährten Mitarbeiter, auf dessen Rat stets Gewicht gelegt wurde.
    Wir werden sein Andenken in Ehren halten!
    Die Beisetzung erfolgt auf dem Friedhof der frei-religiösen Gemeinde. Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Schichaugasse 12, aus satt. Die Gewerkschaftsmitglieder treffen sich um 2 ½ Uhr auf dem Hansaplatz.
    Das Kartell der zentralorg. Gewerkschaften Danzigs.
    i. A.: der Kartellausschuß.

    033-1920 09.02.1920

    Lokales

    Die Reichswehr verabschiedet sich

    Zu den Skandalaffären, die die deutschen Kommißknechte in der letzten Zeit in Danzig heraufbeschworen haben, hat sich ein neuer Fall gesellt. Im Wartesaal 4. Klasse des Hauptbahnhofes entspann sich Sonnabend abend gegen 8 Uhr zwischen etwa 10 Soldaten der Reichswehr (I-R 128) und etwa 100 Zivilpersonen ein Streit, der schließlich zu einer wüsten Schlägerei ausartete. Die Soldaten zogen das Seitengewehr und hieben auf die Zivilisten ein. Hinzueilende Bürgerwehrleute, die einen besonders hart bedrängten Zivilisten nach der Bahnhofswache in Sicherheit bringen wollten, waren gegenüber den nachdringenden Soldaten machtlos. Beim Eintritt in das Wachtzimmer erhielt der Arbeiter Arthur Bekoch einen Stich in die Herzgegend, der den baldigen Tod des Getroffenen zur Folge hatte. Ein Soldat wurde durch Messerstiche erheblich verletzt, so daß er nach dem Garnisonslazarett überführt werden mußte. Durch weitere hinzueilende Soldaten nahm die Schlägerei immer größeren Umfang an. Die Soldaten mußten schließlich das Feld räumen und die Flucht ergreifen. Es wurden ihnen noch einige Schüsse nachgesandt, die jedoch fehlgingen, so daß kein weiteres Opfer gefordert wurde.

    Tödliches Fliegerunglück.

    Am Sonnabend Mittag gegen 12 Uhr verunglückte auf dem Langfuhrer Flugplatz der Chefpilot Willi Wendt, der im Dienste der Danziger Luftreederei stand. Der 23jährige Flieger, der in Langfuhr wohnte und verlobt war, acht im Gegenwart von Bekannten Probeflüge. Zum Schlusse stieg er noch einmal in geringe Höhe von etwa 100 Meter auf. Der Motor war nicht ganz in Ordnung und er kam mit Gas herunter. Er wollte dicht vor der Flugzeughalle landen. Als er auf dem Boden aufstieß, entstand eine Explosion, und im Augenblick entzündete sich das Gas, und das Flugzeug stand in Flammen. In kurzer Zeit war es mit dem Flieger verbrannt. Man fand die Leiche schwarz gebrannt, nackend und in gekrümmter Lage. Ein anwesender Freund des Verunglückten, Dr. med Hartmann, konnte nur noch den Tod feststellen.

    Gerichtsecke

    Eine Strafe? Der Gutsbesitzer Paul Brieskorn in Semlitz fütterte seine Pferde mit Roggen, statt mit Hafer, was zur Anzeige gebracht wurde. Das Schöffengericht verurteilte ihn jetzt wegen Verfütterns von Brotgetreide zu 200 Mark Geldstrafe.
    Solche Strafen stehen in keinem Verhältnis zu dem Verbrechen, daß hier gegen ein ganzes Volk begangen worden ist. Wir leiden Hunger an Brot und Kartoffeln. Kein Korngetreide sollte verfüttert werden. Aus schnöder Gewinnsucht ist hier gegen diese Verordnung verstoßen worden. Der teure Hafer wurde verkauft und dafür das billigere Brotgetreide verfüttert. Der Erfolg solchen Vergehens ist der, daß wir jetzt weniger Brot erhalten.

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Johanna Schönke geb Bartnick 76 J – Frau Katharina Strauß geb Penner 68 J 9 M – Verkäuferin Franziska Siegelt 32 J 6 M – Verkäuferin Marie Chmielewski, 39 J 9 M – Kaufmann Paul Rudolph 67 J 8 M – Witwe Mathilde Draws geb Ziemann 74 J 4 M – Schuhmacher Josef Walder 47 J 5 M – Erich Baumgardt 15 J 7 M – T d Reichswehrmannes Karl Zeidecker 8 M – Witwer Rosalie Dodenhoeft geb Foth 69 J 8 M – Lehrer a D Bernhard Ritschmann 67 J 7 M – Ordensschwester Philomenia Protula Smentowski 26 J 9 M – Frau Marie Hinz geb Marquardt 28 J 11 M – Witwe Elise Neubücker geb Ahrens 75 J 8 M – T d Stellmachers Leo Przchlewski 1 J

    Aus dem deutschen Osten

    Schneidemühl. Das Schwurgericht verurteilte am Sonnabend den Eisenbahnattentäter Otto Perleberg, der als Hauptschuldiger mit den Russen Woyczyk und Jaczynski am 20. Januar vorsätzlich das furchtbare Eisenbahnunglück herbeiführte, zum Tode. (gekürzt)

    Nachruf

    Am Freitag den 6. des Monats, verschied plötzlich und unerwartet bei der Entbindung meine liebe Frau, meiner Kinder treusorgende Mutter und Tochter
    Marie Auguste Kozubeck
    geb Nimoth
    im Alter von 29 Jahren, 4 Monaten.
    Dies zeigen im tiefsten Schmerze an
    Die trauernden Hinterbliebenen
    Joseph Kozubeck
    nebst Kinder und Eltern
    Die Beerdigung findet am Mittwoch den 11. Februar, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des St. Kath-Kirchenhofes, Halbe Allee, aus statt.

    Sozialdemokr. Verein Danzig-Stadt
    Am Freitag verstarb plötzlich unsere Genossin
    Frau Marie Kozubeck
    Ehre ihrem Andenken!
    Die Beerdigung findet Mittwoch, den 11. Febr. Nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des St-Katharinen-Kirchhofes statt.
    Zahlreiche Beteiligung erwartet
    Der Vorstand

    Amtliche Bekanntmachungen

    Fortdauernde Verstöße gegen die Arbeitsordnung, Eigentumsvergehen in wachsendem Umfange und die allgemeine Disziplinlosigkeit haben zu einer solchen Gefährdung des Betriebes der Danziger Werft (früheren Reichswerft) geführt., daß der Erfolg der in Angriff genommenen Umstellung des Werftbetriebes auf wirtschaftliche Grundlage und produktive Arbeit in frage gestellt ist. Die Vorgänge, die sich am 27. Januar auf der Werft abgespielt und bedauerlicherweise zu Beleidigungen und tätlichen Angriffen auf den Werftleiter Herrn Prof. Noé, geführt haben, haben bewiesen, daß die gegenwärtigen Verhältnisse im Betriebe unhaltbar geworden sind. Unsere Bemühungen, Herrn Prof. Noé, die im Interesse der Aufrechterhaltung der Disziplin erforderliche Genugtuung durch Erklärungen seitens der Arbeiterschaft zu verschaffen, haben leider zu keinem Ziele geführt. Wir sind daher genötigt gewesen, die Werft zu schließen.
    Für die Dauer der Kündigungsfrist wird der Lohn weiter gezahlt. Die Art und Weise, in welcher die Auszahlung erfolgt, wird noch bekanntgemacht werden.
    Bei einer Wiedereröffnung des Betriebes, über die Bekanntmachungen noch ergehen werden, kommen nur solche Arbeiter für die Einstellung in Frage, die sich auf den Boden der Entschließung stellen, welche der Betriebsarbeiterrat der Betriebsversammlung der Arbeiterschaft am 2. Februar des Jahres zur Annahme vorgelegt hat. Die Meldung zur Arbeit auf der Werft wird daher die Erklärung in sich schließen, daß der Arbeitsuchende die einzelnen Vorgänge am 27. Januar, insbesondere die gegen Herrn Prof. Noé gerichteten Beleidigungen und Angriffe auf das Schärfste verurteilt und bedauert.
    Bei der Wiedereröffnung des Werftbetriebes wird unter den sich zur Arbeit meldenden Personen eine besondere Auswahl vorbehalten.
    Arbeiter, die sich innerhalb 3 Tage trotz ergangener Aufforderung zur Aufnahme der Arbeit nicht auf der Werft einfinden, werden nicht wieder eingestellt und verlieren den Anspruch auf Lohnzahlung.
    Danzig, den 7. Februar 1920
    Der Magistrat

    Arbeiter der Danziger Werft (Reichswerft), die unter Anerkennung der für die Wiedereinstellung bekanntgemachten Bedingungen (Bekanntmachung des Magistrats vom 7. Februar) bereit sind, die Arbeit wieder aufzunehmen, werden ersucht, sich schriftlich unter Angabe der Adresse, des Handwerks und der Markennummer unverzüglich bei der Direktion der Danziger Werft zu melden.
    Einberufung der Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt durch schriftlichen Bescheid der Werftleitung
    Danzig, den 9. Februar 1920
    Der Magistrat.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  22. #22
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 34 und 35:

    034-1920 10.02.1920

    Gerichtsecke

    Mehl und Kleie verschoben. Auf dem Güterbahnhof in Ohra wurden im Juli etwa 100 Zentner Roggenmehl und 9 Zentner Kleie verschoben. Im Einverständnis mit den Beamten und Arbeitern der Eisenbahn wurde dieses Mehl für 125 Mark den Zentner gekauft und für 1,35 Mark das Pfund im einzelnen weiterverkauft. Der Werfthelfer Paul Wichmann in Ohra führte das Geschäft aus und er hatte sich vor dem Schöffengericht zu verantworten. Das Gericht erkannte dahin, daß der Angeklagte sich einer Höchstpreisüberschreitung schuldig gemacht hat und daß er ferner beschlagnahmtes Mehl ohne Erlaubnis aus dem Kommunalverbande ausgeführt habe. Das Urteil lautete auf 1000 Mark Geldstrafe.

    Polizeibericht vom 10. Januar 1920

    Gefunden: 1 Quittungskarte für Frau Anna Zielke
    1 Päckchen mit Briefpapier; 1 grauer Stoffhandschuh; 1 Buch für Felix Dombrowski, Schwarzes Meer 7
    1 Fahrrad ohne Gummibereifung, abzuholen von Herrn Otto Kettler, Neufahrwasser, Hafenstraße 9

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Margarete Lagadoni geb Schmidt 38 J 4 M – T d Schmiedegesellen Karl Schwarz, totgeb. - Witwe Juliane Hildebrandt geb Schmidt 30 J 1 M – Unverehlichte Bertha Mau, 84 J 10 M – Kaufmann Oskar Steppke 41 J 4 M – T d Friseur Leo Kaemmerer 3 W – Blumenbinderin Emma Ander 34 J 3 M – Tischler Johannes Meyer 69 J 9 M – Arbeiter Eduard Jedwinski 61 J 4 M – T d Korbmachers Ernst Lange 6 J 10 M – Schlosser Friedrich Rickel 46 J 10 M – Hafenarbeiter August Stomke 36 J 4 M – Nähterin Frieda Kahl 82 J 3 M – Frau Agathe Preuß geb Preuß 41 J 8 M – unehelich 1 Sohn

    Nachruf

    Am Dienstag, den 3. Februar 1920, verschied plötzlich unser Geschäftsleiter
    Herr Eugen Sellin
    Mitglied der Preuss. Landesversammlung
    Derselbe hat seit Gründung der Krankenkasse mit Umsicht und großer Sachkenntnis die Leitung in Händen gehabt und wir werden ihm stets ein treues Andenken bewahren
    Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse des Kreises Danziger Niederung.

    Anzeige

    Guttempler-Logenhaus
    An der großen Mühle Nr 14
    Donnerstag den 12. Februar, abends 6 ½ Uhr
    Unterhaltungsabend
    veranstaltet von der Vereinigung alkoholgegnerischer Frauen Danzigs
    Geige: Herr Hugo Raschewski
    Deklamation: Frl. Charlotte Rose
    Gesang: Frl. Martha Lenz
    Tanzvorführungen: Frl. Redlin
    Vortrag: Frau Paula Junker über
    „Die Erziehung eines starken Geschlechts im Freistaat Danzig, die Aufgabe der Frauen“
    Der Reinertrag wird dem Danziger Jugendfürsorge-Verband zugeführt.

    035-1920 11.02.1920

    Lokales

    Herrenlose Diebesbeute. Die Arbeiter Willy Feierabend, Kirchenweg 1, und Paul Forstenbacher, Böttchergasse 8, wurden gestern beide mit Paketen angetroffen, in denen sich Wäsche befand. Feierabend wollte die Wäsche am Bahnhof von einem Unbekannten und Forstenbacher von dem Arbeiter Friedrich Partikel, Breitgasse 18, gekauft haben. Wie festgestellt, rührte diese Wäsche aus zwei größeren Einbrüchen Pfefferstadt 43 und 76 her. Die Hehler wurden dem Gericht zugeführt. - Einige Wäschestücke gez. B. M. und M. K., 4 Drillichjacken und 1 goldene Damenkapseluhr sind bisher noch nicht rekognosziert. Etwaige Eigentümer werden ersucht sich bei der Kriminalpolizei zu melden.

    Reginald Towers Ankunft

    Der vorläufige Oberkommissar für den Freistaat Danzig, Reginald Tower, ist heute in Danzig eingetroffen. Er wurde heute vormittag um 10 Uhr am Hauptbahnhof von den Spitzen der hiesigen Behörden und dem englischen General Haiking empfangen. Danach begab er sich nach seinen Wohnräumen im ehemaligen Oberpräsidium.
    Der Empfang Towers bot erneut Gelegenheit, den englischen Militarismus aus der Nähe kennen zu lernen, da zur Begrüßung auch die hiesige englische Besatzung kommandiert worden war. Die Engländer vollführten dasselbe militärische Schauspiel, das wir vom einstigen deutschen Militarismus her kennen: Regimentsmusik und wehende Fahnen, Paradeschritt und Gewehrpräsentierung, schneidige Kommandorufe und Absperrung des Publikums. Alles Dinge von denen der Sieg der Entente über den „deutschen Militarismus“ die Welt erlösen sollte. Ein Danziger Arbeiter hatte sicherlich recht, als er beim Anblick des militärischen Schauspiels erklärte: De send genau so wie unsre, nur dat wie nich verstoahne, wat sie schabbre.

    Polizeibericht vom 11. Februar 1920

    Gefunden: 1 brauner Pelzkragen, abzuholen von Frl. Anna-Marie Hoffmann, Eichenallee 2
    1 Laterne, abzuholen von Frau Zegke, Kollowgasse 9/10
    Zugelaufen: 1 Kaninchen, abzuholen von Herrn Bürgerwehrmann Zielke vom 3. Polizeirevier, Büttelgasse

    Standesamt – Todesfälle

    T d Kriegsinvaliden Karl Klinger 1 J 9 M – Nähterin Bertha Wachholz 62 J 8 M – Frau Johanna Rehse geb Reeschke 28 J 8 M – S d Arbeiters Franz Selinski, totgeb. - Witwe Marie Lietzkau geb Schwerdtfeger 80 J 5 M – T d Seemanns Albert Saworski 7 Std – Witwe Adelheid Banselow geb Berg 90 J 8 M – Witwe Mathilde Blanowski geb Kresin 77 J 3 M – Schiffszimmermann Emil Tetzner 30 J 4 M – S d Anstreichers Johann Grabowski 18 J 11 M – Dienstmädchen Margarete Sabjetzki 49 J 8 M – Schornsteinfeger Edwin Wormuth 32 J 2 M – unehelich 1 Sohn
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  23. #23
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 37, 38 und 39:

    037-1920 13.02.1920

    Standesamt – Todesfälle

    Schlosser, Schütze im Res-Inf-Regt 238, Bruno Albert Rosemann 20 J 2 M – S d Bäckermeisters Johannes Birk 14 J 6 M – Frau Auguste Hipp geb Manzey 77 J 6 M – Schiffbauer Anton Schwenzflier 56 J 1 M – Lehrer Bruno Wreike 88 J 4 M – Schuhmachermeister Johann Eggert 68 J 7 M – Unverehelichte Anna Waldow 78 J 5 M – Kaufmann Walter Ketzler 18 J 9 M – S d Kaufmanns Oskar Peters 4 M – Rentenempfänger Hermann Pawlowski 75 J 4 M – Seemann Hermann Beckmann 23 J 1 M – Schmied Emil Grulke 24 J – Invalide Valentin Wiliweck fast 76 J – Frau Therese Uhrheimer geb Salewski 41 J – Frau Margarethe Braun geb Drosdalski 47 J 6 M

    038-1920 14.02.1920

    Polizeibericht vom 14. Februar 1920

    Zugelaufen: 1 großer tigerfarbener Hofhund mit Halsband, abzuholen von Herrn Paul Gumbiewski, Saspe-Schwarzhof

    Standesamt – Todesfälle

    S d Maschinenbauers Erich Steveke 9 M – Kindergärtnerin Betty Stange 22 J 9 M – Rentenempfänger Wilhelm Schulz 79 J 1 M – Witwe Maria Rehaag geb Kloschewski 66 J 6 M – Kontorist Walter Lepke 23 J 8 M – Invalide Jakob Liedtke 82 J 8 M – Frau Johanna Rohde geb Schulz 51 J 5 M – Frau Elisabeth Drzibowski geb Dukel fast 77 J – Schneiderin Helene Seeberger 39 J 5 M – Witwe Maria Kantowski geb Schittkowski 79 J 4 M

    039-1920 16.02.1920

    Lokales

    Wie man schiebt.

    Eine Schiebergesellschaft von 12 Personen hatte sich dieser Tage vor der Strafkammer wegen Urkundenfälschung, Diebstahls und Hehlerei zu verantworten. Es handelte sich um den Diebstahl von 2 Waggons schottischer Heringe im Werte von etwa 100000 Mark. Angeklagt waren der Eisenbahnarbeiter Josef Kuckelkorn, der Eisenbahngehilfe Ludwig Kewitz, der Schlosser Eugen Deutschland, der Gastwirt Ernst Großkreuz, der Monteur Thomas Bernoteck, der Kaufmann Wilhelm Sochs, der Kaufmann Paul Röhr, der Kaufmann Georg Röhr, der Kaufmann Theophil Majewski, der Händler Franz Pallsch, der Handlungsgehilfe Wilhelm Wendel und der Fuhrhalter Franz Drosdowski. Die Straftaten wurden Ende Oktober in Neufahrwasser und Danzig begangen (gekürzt)
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  24. #24
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 40 und 41:

    040-1920 17.02.1920

    Lokales

    Festgenommener Heiratsschwindler. Der Maler Alfred Sakowski, der eine Wohnung in Marschau, eine in Zoppot und eine in Danzig inne hatte, hat seine Ehefrau im November verlassen und sich mit einer Dame aus gutem Hause verheiratet. Nach kaum ¼ jähriger Ehe lernte eine Dame aus Marschau kennen, der er sofort Heiratsanträge machte. Zum Einkauf von Sachen erschwindelte er von dieser Dame 1600 Mark, goldene Ringe und anderes mehr. Durch Zufall kamen die beiden betrogenen Frauen zusammen. Die zweite Ehefrau erstattete bei der Kriminalpolizei Anzeige und gelang es am Sonntag, den Sakowski festzunehmen. Nach Briefen, die man bei ihm fand, hat er Heiratsanträge auch sonst häufig gemacht und anscheinend auch viele Personen durch Schwindeleien betrogen. Etwaige Personen können sich bei der Kriminalpolizei melden.

    Polizeibericht vom 17. Februar 1920

    Gefunden: 1 brauner Kinderpelzkragen, abzuholen von Stankowski, Steinschleuse 2 a, 1 Tr.

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Elise Meyer geb Siekmann 74 J – Frau Marie Reschke geb Schewe 53 J 4 M – Frau Auguste Kaschmer geb Krause 45 J 8 M – Invalide Johannes Krüger 65 J 8 M – Witwe Albertine Gallenszewski geb Lange 70 J 7 M – Oberfeuerwerker Robert Mehl 35 J – Student, Vizefeldwebel im Infanterie-Regiment Nr 29 Wilhelm Burbach 21 J 10 M – Hausdiener, Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 129, Artur Alexander Hinz 21 J 8 M – Kinderpflegerin Frieda Kleis 23 J 10 M – Frau Id aStellmach geb Tiede 33 J 10 M – Frau Irma Koppelwieser geb Otto 21 J 6 M – Berufsloser Hans Demski 24 J 10 M – Schiffzimmermann Johann Schwilski 71 J 10 M – Handlungsgehilfe Paul Kowalski 29 J 1 M – Witwe Helene Manthei geb Petzel 69 J 10 M – Frau Lina Ebert geb Adameit 40 J 6 M – T d Arbeiters Augustin Maschereck 11 M – T d Briefträgers Konstantin Rogalski 16 J 8 M – Arbeiter Friedrich Reschke 16 J 11 M – Invalide August Rick 70 J 4 M – Schlosser Oskar Lehnau 50 J 9 M – Maschinist Heinrich Zahlmann 76 J 4 M – Frau Wilhelmine Lenser geb Kasischke 55 J 10 M – Arbeiterin Franziska Krause 64 J 7 M – Frau Elma von Graeve geb von Halle, genannt von Lipiatz 62 J 8 M – Emilie Richert 68 J 5 M – Witwe Emma Bordel geb Hildebrandt 44 J 6 M – Witwe Martha Martadam geb Krause 59 J – unehelich 2 Söhne

    041-1920 18.02.1920

    Lokales

    Aus den Gerichtsälen

    Schwurgericht. Die am 23. Februar 20 beginnende Schwurgerichtszeit dürfte etwa 2 Wochen in Anspruch nehmen. Es kommen voraussichtlich etwa 20 Fälle zur Erledigung. Bis jetzt sind zur Verhandlung folgende Strafsachen angesetzt: am 23. Februar gegen den Kaufmann Bogislaw von Bakowski in Danzig wegen Amtsunterschlagung usw. Am 24 Februar gegen den Schreibergehilfen Bruno Wachowiak, den Glaser Otto Weller, den Arbeiter Albert Hartmann und den Arbeiter Friedrich Umlandt, alle in Haft wegen Meuterei. Dann noch in einer Sache Günther. Am 25. Februar gegen den Fleischer Johannes Karlowska in Danzig wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Am 26. Februar gegen den Arbeiter Albert Waff, in Danzig, den Arbeiter Albert Behling in Neufahrwasser, den Arbeiter Albert Krüger in Neufahrwasser und den Arbeiter August Schmidt in Neufahrwasser wegen Landfriedensbruchs.

    Zum Bezirksvorsteher für den 2 Stadtbezirk ist an Stelle des Herrn Dannenberg, Herr Klempnermeister Emil Krause, wohnhaft Poggenpfuhl 11, bestellt worden.

    Polizeibericht vom 18. Februar 1920

    Gefunden: Brief- und Lebensmittelmarken, abzuholen von Herrn Johann Bielski, Schüsseldamm 2
    eine 4 Meter lange Feldbahnschiene, abzuholen von Herrn Otto Miotke, Weichselmünde, Segelstraße 3

    Standesamt – Todesfälle

    S d Werkmeisters Hans Wolf, 9 J 6 M – S d Oberfeuerwehrmanns Bruno Helanstädt 3 J 5 M – Verkäuferin Margarete Kahl 19 J 10 M – S d Hilfsweichenstellers Heinrich Erdmann 4 W – Schneidermeister Karl Olivier 67 J 6 M – T d Arbeiters Albert Dombrowski 1 J 1 M – S d Kutschers Bernhard Zajewicz 7 M – Unverehelichte Olga Kolczkowski 55 J 3 M – Töpfer August Berger 64 J – Marine-Chefingenieur Felix Kaminski 55 J 5 M – S d Arbeiters Johann Kowalewski 10 J 5 M – Restaurateur Hugo Dombrowski 46 J 1 M
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  25. #25
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Danke Karin,

    tolle Arbeit!!!

    Wer verliert eine "4 Meter lange Feldbahnschiene"? - Anscheinend wurde schon damals alles geklaut, was fort zu bewegen war - bis zum Hering, dieser gleich waggonweise!
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  26. #26
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    Themenstarter

    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ja, die Danziger waren nicht alle nur Engel. Mein Favorit ist bislang der "schwangere Pastor".

    042-1920 19.02.1920

    Polizeibericht vom 19. Januar 1920

    Gefunden: 1 rote Brieftasche mit Lebensmittelkarten für Hermann Giesebrecht und Luise Sterl
    1 Aluminiumschlüssel, abzuholen von Herrn Friedrich Bauer, Tobiasgasse 11

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Agnes Pawella geb Rebmann 84 J 5 M – Frau Martha Groebke geb Penker 44 J 4 M – T d Vortischlers Albert Gerlach 24 Stunden – Frau Klara Schlawinski geb Fausche, 55 J 11 M – Arbeiter Gustav Geffle 61 J 6 M – T d verstorbenen Nieters Petrus Weick 12 J 10 M – Witwe Luise Frankenstein geb Meck 29 J 9 M – Kaufmann Johannes Gehrmann 51 J 2 M – Frau Hulda Schmerling geb Thun ?? J 1 M – Besitzer Hermann Kotzke 25 J 10 M – S d Buchdruckers Franz Poeltt 5 M – Frau Martha Schlick geb Stelwog 30 J 5 M – Unterwachtmeister Franz Hermanowski 27 J 7 M – Nieter Karl Kebning 57 J 8 M – unehelich 1 Tochter

    043-1920 20.02.1920

    Lokales

    Ein tödlicher Unglücksfall hat sich am Mittwoch beim Holzfällen zugetragen. Der Arbeiter Wladislaus Flosecki, der im Brentauer Walde arbeitete, wurde von einem Baum so schwer verletzt, daß er nach Einlieferung in das Krankenhaus den Verwundungen erlag.

    Danziger Nachrichten

    Schichausperre und Danzigs Ausverkauf
    beherrschten in der Hauptsache die Verhandlungen der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, die von 4 bis 9 ¾ Uhr abends dauerten, um von der geheimen Sitzung abgelöst zu werden. Die Aussperrung der Schichauarbeiter brachte ein Antrag der Zentrumsfraktion Gaikowski und Genossen zur Erörterung, der von der Stadt für die Ausgesperrten die Zahlung der Erwerbslosenunterstützung forderte. Stadtrat Dr. Mayer, dessen soziale Einsicht durch die Revolution nicht merklich geändert wurde, lehnte die Pflicht zur Gewährung der Unterstützung ab. Dafür sei auch nicht der Magistrat, sondern ein besonderer Ausschuß zuständig, der die Unterstützungspflicht bereits verneint habe, weil es sich bei dieser Arbeitslosigkeit nicht um eine Folge des Krieges, sondern um Maßnahmen eines wirtschaftlichen Kampfes handele. Diese Verweigerung des Ausschusses sei bei Stimmengleichheit der Gruppen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch die Stimme des Vorsitzenden – eben des Stadtrats Dr. Mayer beschlossen worden.a Die Arbeiter könnten den Beschluß noch durch eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde angreifen. Für die Sozialdemokratische Fraktion sprach Genosse Arczynski wiederholt sehr wirksam für den Antrag. Es scheine, als habe der Fürsorgeausschuß samt dem Magistrat einen Bund mit der kapitalistischen Reaktion Carlson-Schichau geschlossen. Es liege zweifellos unverschuldete Arbeitslosigkeit und nicht solche als Folge einer Lohnbewegung vor. Die Firma Schichau habe den Schiedsspruch abgelehnt und habe dann die Arbeiter, weil sie nicht gestreikt hätten, ausgesperrt. Die Beschwerde sei völlig zwecklos, weil sie an den früheren Regierungspräsidenten Förster gerichtet werden müsse, dessen reaktionäre Unbelehrbarkeit gerade genügend bekannt sei. Bekannt sei, daß das Vorgehen Schichaus tiefere Ursachen habe. Die Danziger Arbeitgeber strebten eben die Abschaffung des Achtstundentages an. Stadtverordneter Gaikowski teilte mit, daß der Inhaber der Schichau-Betriebe, Carlson, die industriellen durch ein Rundschreiben zur gemeinsamen Schließung ihrer Betriebe aufgefordert hat! Der Schichau-Ingenieur Schiemann (F.W.B.) behauptete, daß bewaffnete Arbeiterbanden in den Betrieb eindrangen und die Sabotage durch radikale Elemente überhandnahm. Auch bewiesen die aufgestellten Streikposten, daß es sich mindestens jetzt nicht mehr um eine Aussperrung handele. Für die demokratische Fraktion erklärte Stadtv. Siebenfreund, daß sie dem Antrage zwar sympathisch gegenüber stehe, ihm jedoch aus gesetzlichen Gründen nicht zustimmen könne. Schließlich nahm die Versammlung in namentlicher Abstimmung den Antrag mit 33 gegen 26 Stimmen an.
    Doch wird, wie die „D.Z.“ bereits heute früh mitteilt, die Arbeitslosenunterstützung trotz dieses Beschlusses nicht gezahlt werden, weil die maßgebenden Stellen bei der Ansicht verharren, daß er jeder gesetzlichen Berechtigung entbehrt.
    Es war während der Verhandlungen über den Schichau-Terror rührend zu sehen, wie sich Herr Rechtsanwalt Neumann von der „F.W.B.“ angestrengt bemühte, unsere Genossen erzieherisch zu beeinflussen. Die „unpolitische“ Höhe seiner geläuterten Einsicht macht ihn leider viel selbstbewußter, als er verantworten kann. Vielleicht berücksichtigt er das in Zukunft doch ein wenig.
    Der Ausverkauf Danzigs durch die Besatzungstruppen haben wir mehrfach gerügt. Die Fraktionen des Zentrums und der Demokraten und der Wirtschaftlichen Vereinigung hatten gemeinsam beantragt, daß städtische Schutzmaßnahmn gegen diese Ausraubung ergriffen werden sollen. Die „Danziger Neueste Nachrichten“ hatten sich darauf die niedliche Fälschung geleistet, das Verdienst dieses Antrages einzig ihrer „Wirtschaftlichen Vereinigung“ zuzuschreiben. Stadtv. Siebenfreund (Demok.) schilderte als Kaufmann selber eindringlich, in welche Notlage die Kaufleute durch diese Käufe gebracht würden. Er wünschte enges Zusammenarbeiten der Stadt mit Deutschland, das allein durch seine ausgedehnte Industrie der Stadt die mangelnden Waren zu angemessenen Preisen liefern könne. Der Unabhängige Rahn bewies sein berühmtes kaufmännisches Verständnis wieder glänzend durch die Forderung einer eigenen Danziger Währung. Oberbürgermeister Sahm erklärte, das wichtigste Mittel sei die Lieferung von Waren aus Deutschland. Doch könne es leider auch nur das Notwendigste liefern. Es seien bereits Verhandlungen mit Berlin abgeschlossen, die nur noch der Genehmigung des Oberkommissars bedrüften. Es müsse dafür gesorgt werden, daß keine Lebensmittel aus Danzig verschwinden. Er wolle bei Reginald Tower anregen, daß er ein Ausfuhrverbot erläßt, dann aber auch den Sold der fremden Truppen so herabsetzt, wie es der Kaufkraft des Inlandes entspricht. Es empfehle sich eine Kommission, die noch am Sonnabend zur Beratung schleuniger Maßnahmen zusammentreten solle. In diesem Sinne wurde der Antrag dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen.
    Der polnische Stadtverordnete Rechtsanwalt Brejsch macht einen neuen Vorstoß, um Danzig als polnische Stadt erscheinen zu lassen. Nach seinen Behauptungen hätte sich die städtischen Beamten bei Aufstellung der Wählerlisten als Wahlschieber betätigt, so dafür gesorgt, daß mehr als 3000 polnische Wähler nicht anerkannt worden wären. Der Angriff fiel aber glatt ab. Für den Magistrat konnte, neben Bürgermeister Dr. Bail, besonders Assessor Dr Mayer-Borkhausen mit gutem Material nachweisen, daß die Behauptungen des polnischen Sprechers völlig unbegründet waren. Es gab bei der Debatte noch einen Zusammenstoß, weil der Deutschnationale Dr. Bumcke dem Stadtv. Brejsch recht unliebenswürdig sagte, er sei nicht wert, dem Oberbürgermeister die Schnürsenkel zu binden.
    Ein Antrag, der „Freien Turnerschaft“ eine Behilfe von 1500 Mark zu bewilligen, wurde angenommen und dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen.

    Aus den Gerichtssälen

    Schwurgericht. Für die am Montag beginnende Schwurgerichtszeit sind folgende weitere Strafsachen zur Verhandlung anberaumt worden: Am 27. Februar gegen den Hilfsschaffner Bruno Thimm in Ohra wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Am 28. Februar gegen den Mechaniker Kurt Thiele, ohne festen Wohnsitz, wegen Meuterei. Gegen die frühere Postaushelferin Frau Erika Conrad in Danzig wegen schwerer Urkundenfälschung und Unterschlagung. Ein Teil der Schwurgerichtssachen wird voraussichtlich an das polnische Gericht abgegeben werden.

    Aus dem Gefängnis ausgebrochen.
    Der Arbeiter Friedrich Groth in Langfuhr, der Arbeiter Friedrich Retzke in Danzig und ein flüchtiger Roggenbuck waren im Danziger Zentralgefängnis in Strafhaft. Am 22. Juni entwichen die 3 aus dem Arbeitsblock und es gelang ihnen zum Tore hinaus auf die Straße zu kommen und zu entfliehen. Die beiden ersten Angeklagten hat man wieder ergriffen, und sie standen nun vor der Strafkammer. Im Gefängniswesen haben sie sich Erfahrungen erworben, denn Groth ist 26 mal, Retzke 37 mal vorbestraft. Wegen Meuterei wurden die beiden nunmehr zu je 9 Monaten Gefängnis verurteilt.

    Höhere Geldstrafe wegen Geldentwertung. Vor dem Schöffengericht hatte sich der Kaufmann Paul Gröhn in Langfuhr wegen Höchstpreisüberschreitung zu verantworten. Er verkaufte im Oktober Zucker das Pfund für 90 Pf, statt 58 Pf Höchstpreis. Das Gericht erkannte auf 3000 Mark Geldstrafe. Es wurde in der Begründung aufgeführt, daß wegen der Vergehen gegen die Preistreibereiverordnungen empfindliche Strafen verhängt werden müssen, und daß ferner auf die Geldentwertung Rücksicht zu nehmen sei. Das Geld sei entwertet, mithin müßte auch die Strafe entsprechend erhöht werden.

    Polizeibericht vom 20. Februar 1920

    Gefunden: 1 Regenschirm mit Krücke, abzuholen von Herrn Polizeiwachtmeister Pathke, Straußgasse 7 a
    1 photographisches Stativ, abzuholen von Frl Frieda Weiß, Ohra, Bahnplatz 5

    Standesamt – Todesfälle

    Stellmacher, Musketier im Inf-Regt 175, Adolf Schröter, 19 J 7 M – Eisenbahnarbeiter, Musketier im Inf-Regt Nr 129, Otto Max Komeczykowski, Alter unbekannt – Frau Grete Czaplinski geb Konkel 83 J – Frau Marie Kiesel geb Kowski 47 J 5 M – T d Arbeiters Julius Grüneberg 3 M – T d Arbeiters August Schulz 14 J 2 M – Student Isaak Monk 18 J 11 M – Bureauhilfsarbeiter Waldemar Siemens 85 J 8 M – S d Arbeiters Karl Hoffmann, 7 W – Sprachlehrerin Albertine Fechoz 67 J 5 M – Frau ?? Kijewski geb Replinski, fast 50 J – Heizer Richard ?? 54 J 10 M – Arbeiter August Sawaski 15 J 6 M – unehelich 1 Tochter
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  27. #27
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin.
    Möchte mich auch bei Dir bedanken. Bin mit Namen Koppelwiser,Rick und Dombrowski fündig geworden.
    Lassen diese Personen sich einordnen?Mal sehen!
    MfG jokoda

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ute Marianne
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Jokoda,

    Du kannst ja versuchen an HAnd der Daten im Standesamt die Urkunden suchen zu lassen .
    Ich habe damit Erfolg gehabt.

    Liebe Grüße Ute

    PS.

    Ich suche ein Sterbefall Wilhelmine Birkel geb Groß 1918-1920.

  29. #29
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Das freut mich aber, wenn ich jemandem helfen kann.

    Liebe Ute, ich werde darauf achten; bei Birkel muss ich an Nudeln denken, daher wird mir der Name nicht entgehen.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  30. #30
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Ute,
    Bin im Mai in Danzig. Die Liste für das Archiv und Standesamt ist lang.
    Danke für Deine Reaktion

    MfG jokoda

  31. #31
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ute Marianne
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Jokoda,

    Ja meine Liste fürs Archiv wird auch nicht kürzer.
    Habe ja nun neue Infos bekommen und nun geht die Suche in Kirchenbücher kath und auch evangelisch weiter.
    Was suchst du im Archiv ? Meldekarten ?


    Liebe Grüße Ute

  32. #32
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 45 und 46:

    045-1920 23.02.1920

    Lokales

    Zum stellvertretenden Vorsteher und stellvertretenden Waffenrat, der 16. Armen- und Waisenkommission ist an Stelle des Herrn Cornelsen Herr Drogeriebesitzer Albert Jahnke, wohnhaft Weidengasse 54, bestellt worden.

    Aus den Gerichtssälen

    Die beleidigte Lehrerin. Die Witwe Malwine Jungus in Heubude ärgerte sich darüber, daß ihr 10jähriger Sohn in der Schule bestraft worden war. Sie ging zu der Lehrerin in Krakau und macht ihr vor der Klasse heftige Vorwürfe. Sie beleidigte die Lehrerin und schlug sogar mit der Faust und dem Pantoffel auf sie los. Von der Lehrerin wurde sie dann hinausgewiesen. Das Schöffengericht verurteilte die J wegen Beleidigung und Körperverletzung zu 80 Mark Geldstrafe.

    Gestohlene Felle. Der Zimmermann Anton Manz in Danzig brach im November bei einem Kaufmann ein und stahl hier 5 Rinderfelle, 5 Schaffelle und 30 Kaninchenfelle im Werte von 750 Mark. Die Ware wollte er an einen Kaufmann weiterverkaufen. Doch dieser erkannte, daß ihm eine Hehlerei zugemutet wurde, und er machte Anzeige. Die Strafkammer verurteilte M zu 1 Jahr Gefängnis wegen Diebstahls. Seiner Angabe, daß er die Felle von einem Unbekannten erhalten habe, wurde nicht geglaubt.

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Hulda Schmidt geb Kruschel 84 J 6 M – T d Arbeiters August Zelinski 1 J 8 M – Witwe Amalie Lerkau geb Thrun 67 J 8 M – S d Bäckers Wilhelm Butschkau 1 J 8 M – Schiffbauer Emil Micks 61 J 9 M - Werkführer Johann Nerenberg 79 J 5 M – Witwe Maria Nachtwey geb Brauer 81 J 5 M – Frau Gertrud Strause geb Nickel 38 J 8 M – S d Kasernenwärters Ferdinand Gegenick 6 M – Frau Johann Ja??tomski geb Szezigtewski 51 J 8 M – Kaufmann Otto Schöpfer 55 J 7 M – T d Zimmermanns Joseph Golombiewski 11 J 4 M – Frau Maria Paragening geb Witznick 32 J 2 M – Schneider Paul Hooge 25 J 6 M

    Aus dem Freistadtbezirk

    Praust. Bei der heute vorgenommenen Gemeindevorsteherwahl wurde der bisherige Amts- und Gemeindevorsteher Wilhelm Hoffmann, dessen zwölfjährige Amtszeit demnächst abläuft, wiedergewählt.

    046-1920 24.02.1920

    Aus dem Freistadtbezirk

    Stadtverordnetenversammlung in Zoppot

    Zu Eingang der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde ein Schreiben des Magistrats der Stadt Danzig verlesen, in welchem der Freude über den Zoppoter Protest gegen die Auslieferung des Oberbürgermeisters Sahm Ausdruck gegeben wird.
    Als Stadtverordneter eingeführt und verpflichtet wurde durch den Bürgermeister der Zimmerer Oskar Ehlert.
    Nach einer Ansprache des Herrn Bürgermeisters Dr. Laue erfolgte die Einführung folgender unbesoldeter Stadträte: Bureauhilfsarbeiter Matthieu (Sozialdemokrat.), Oberlehrer Dr. Dannenberg, Rentier Dzaak, Dr. Ing Lübke, Rentier Manski und Sanitätsrat Dr. Wagner. Stadtverordneter Förster begrüßte die Neueingeführten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß in Zukunft das Zusammenarbeiten von Magistrat und Stadtverordneten ein harmonisches sein möge. Den Dank an Bürgermeister und Stadtverordnetenkollegium sprach Stadtrat Dzaak aus. - Stadtrat Dr. Wagner legte sein Amt als Stadtverordneter nieder.
    Die folgenden Punkte der Tagesordnung fanden leichte Erledigung.
    Den Jahresrechnungen des städtischen Gutes für 1915, 16, 17 wurde Entlastung erteilt.
    Stadtverordneter Kaescher beantragte die Erteilung der Entlastung für die Jahresabrechnung der Gasanstalt für 1915 zu vertagen: dem wurde entsprochen. Es soll zunächst das Ergebnis des Gerichtsverfahrens gegen den Gasanstaltsdirektor Günther abgewartet werden.

    Vorwürfe gegen Stadtrat Dr. Grünspan
    lagen einer Behandlung wegen Beleidigung zu Grunde, die sich gegen die Frauen B. Krüger und M. Delke richtete, und das Schöffengericht am Sonnabend zwei Stunden lang beschäftigte. Der Anklage lagen Behauptungen zugrunde, die in einer Versammlung des Wirtschaftsbundes Danziger Hausfrauen im November aufgestellt worden sind und darin gipfelten, daß der Leiter des Danziger Ernährungsamtes nicht immer ganz uneigennützig gehandelt haben solle. So wurde davon geredet, daß er auch Butter erhalten haben soll. Solche Redensarten sind in der Zeit der Lebensmittelknappheit gar nichts seltenes. Die Schinkenvorräte bestimmter Herrschaften haben in Deutschland denn auch häufig schon ein starkes Märchenleben geführt. Man mußte deshalb unter allen Umständen erwarten, daß solche Behauptungen niemals ohne triftige Grüne und nur nach eigener Kenntnis der behaupteten Tatsachen aufgestellt werden. In diesem Falle war die Anklage ursprünglich auch auf die inzwischen entlassene Hausmannsfrau ausgedehnt. Der Magistrat zog gegen sie den Strafantrag jedoch zurück. So kam sie als Zeugin vor das Gericht. Si eund ein anderer ebenfalls entlassener Angestellter bekundeten, daß nach Eintritt der Rationierung im Jahre 1917 im Bureau Butter in offenen Paketchen für Dr. Günspan abgegeben worden sei. Es wurde aber leider nicht näher nachgeprüft, ob dies nicht etwa beschlagnahmte Butter war, die dem Leiter des Amtes zur amtlichen Aufbewahrung gebracht war. Die notwendige Aufklärung litt darunter, daß Dr. Grünspan wegen einer dringenden Dienstreise nicht anwesend sein konnte. Der Vertreter des Magistrats, Rechtsanwalt Dr. Rosenbaum, erklärte, daß die Zeugen sich vor allem in der Zeit irrten. Dr. G habe nicht 1917, sondern bereits 1916, also noch vor der Rationierung Butter bezogen. Käse habe er für seine Familie mitgenommen, weil dies ungehindert erlaubt war. Noch jetzt im Ernährungsamt und seit längerer Zeit dort tätige Angestellte stellten die Behauptungen der vorgenannten Zeugen in Abrede. Amtsanwalt Böhm beantragte die Freisprechung der Frau Krüger, weil sie nur den Eingang von Butterpaketen für Dr. G, aber sonst nichts Strafbares behauptet habe. Dr. G habe tatsächlich seine Befugnisse überschritten, als er der Hausmannsfrau für ihr krankes Kind wiederholt ½ Pfund abließ, obwohl die Rationierung bereits bestand. (Die Hausmannsfrau hatte sich als Zeugin darauf berufen, daß sie gerade diesen Umstand so genau behaupten könne, weil sie die Butter für ihr krankes Kind erhielt, das im Jahre 1917 gestorben sei). Gegen Frau Delke forderte der Amtsanwalt 20 Mark Geldstrafe oder 2 Tage Haft.
    Das Gericht sprach beide Beschuldigte schon nach ganz kurzer Beratung frei.
    Die Verhandlung machte, die völlige Objektivität des Gerichtes selbstverständlich vorausgesetzt, mitunter einen eigenen Eindruck. In einer Pause machte Amtsanwalt Böhm deutlich im Zuhörerraum hörbare Bemerkungen, die nach Unvoreingenommenheit gegen Dr. G gerade nicht klagen: Völlig unverständlich ist nur, wie das Gericht zu der Meinung kommen konnte, Dr. G habe sich offene Butterpakete schicken lassen. Zu dieser Annahme gehört ein Glauben, den man so leicht nicht wieder finden wird.
    Gegen die Freisprechung ist vom Magistrat sofort Berufung eingelegt worden.

    Polizeibericht vom 24. Februar 1920

    Gefunden: 1 Perlenhandtasche, enthaltend 1 Portemonnaie mit etwas Geld, Briefmarken und Notizen von Frau Emilie Doletzki, Hundegasse 75
    1 Brillantohrring, abzuholen von Herrn Emil Abromeit, 2. Damm 7
    Eingefunden: 1 Huhn, abzuholen von Herrn Hermann Schulz, Karthäuser Straße 63

    Standesamt – Todesfälle

    Schreiber Otto Selinski 24 J – Frau Martha Macholl geb Wollschon 50 J 2 M – S d Bäckermeisters August Guztuski, 2 Tg – Lehrer a D Johann Buffandewski 84 J 10 M – Frau Emma Kallonweck geb Fröhling 71 J 9 M – S d Maurers Max Hoffmann 14 J 10 M – Frau Emma Twardokus geb Kapahnke 29 J 1 M – S d Arbeiters Franz Heimowski 5 M – Schlosser Hermann Bluhm 25 J – Bauarbeiter Robert Thober 40 J 6 M – Fleischergeselle Fritz Geisler 26 J 7 M – Witwe Emilie Petermann geb Burmeister 78 J – Kaufmann Reinhold Schmeichel 58 J 11 M – Dienstmädchen Marie Krause 24 J – Händler Casimier Sierocki 55 J 5 M – Pfarrer Adolf Fabricius 78 J 8 M – Frau Antonie Holinski geb Palutzki 28 J 7 M – Elektromonteur Waldemar Piekonowski 19 J 9 M – T d Werfthelfers Eduard Selz 3 J 10 M – S d Werkführers Gerhard Werner 4 W – Aufseher Rudolf Muhlberger 60 J 10 M – Frau Anna Buddatsch geb Palachowski 38 J 9 M – Witwe Margarete Würfel geb Schculz 46 J 7 M – T d Schneiders Gustav Wahrenberg 10 M – Tischler Gottfried Hohnfeld 87 J 2 M – Hospitalistin Auguste Schultz 85 J 4 M – Frau Anna Schirrmacher geb Rumpczykowski 53 J 2 M – Hospitalistin Marie Reineß 80 J – Frau Anna Rogalski geb Lubowski 42 J 11 M – T d Schuhmachermeisters Paul Meyer 11 M – T d Arbeiters Robert Klein 9 M – Frau Luise Habel geb John 26 J – S d Arbeiters Joseph Krajewski 18 J 8 M – T d Elektromonteurs August Schröter 8 M – S d Schneiders Fritz Schilling 8 W – Witwe Anna Rundt geb Mestna 81 J – Witwe Maira Zeitz geb Rotzoll 79 J 9 M – T d Kaufmanns Paul Johannes Formella 10 Std – S d Arbeiters Franz Deya 2 J 4 M – S d Maurers Robert Hintz 8 M – Frau Auguste Weiß geb Rhaese 46 J 5 M – Buchhalterin Gertrud Schieck 31 J 5 M – Obersignalgast a D Max Klein 20 J 9 M – Arbeiter Fritz Kindel 17 J 1 M – Maler Max Engelhardt 48 J 7 M – Arbeiter Gustav Sachmilewski 28 J – Schneider Wilhelm Roßland 31 J 8 M – unehelich 4 Söhne (Grippeepidemie in Danzig)

    Ohraer Standesamtliche Nachrichten
    Für die Woche vom 13. bis 20. Februar
    Geburten: 3 Knaben, 5 Mädchen
    Sterbefälle. Witwe Dorothea Melchior geb Markscheffel 88 J – Ehefrau Maria Brunort geb Marquard 38 J – Witwe Anna Radtke geb Langenauer 36 J – Kind Paul Zendrowski 2 J 7 M – Kind Willy Kauschinski 9 M
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  33. #33
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Karin,

    vielen Dank für Deine Mühe. Hochinteressant, diese alten Berichte.

    Frage in die Runde:
    wozu brauchte die 16. Armen- und Waisenkommission einen stellvertretenden Waffenrat?

    Viele Grüße
    Rüdiger
    Es gibt nichts Gutes / außer: man tut es. (Erich Kästner)

  34. #34
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    ich denke, wenn man aus dem Waffen- einen Waisenrat macht, könnte das einen Sinn ergeben...

    Alle Angaben sind ohne Gewähr
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  35. #35
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 47 und 48:

    047-1920 25.02.1920

    Danziger Nachrichten

    Ein tödlicher Unfall.
    Der Arbeiter Johann Roeske aus Neufahrwasser, Albrechtsstraße Nr 10, begab sich auf den an der Bahnhofsfähre in Neufahrwasser liegenden Dampfer „Shortville“ und fiel in den Schiffsraum. Als ein Mann der Besatzungsmannschaft zufällig in den Schiffsraum kam, fand er den dort liegenden Roeske, der noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Die Leiche wurde nach dem städtischen Leichenhaus geschafft. Roeske hatte nichts auf dem Dampfer zu tun, sondern war nur aus Neugier an Bord gegangen.

    Vergiftung durch Leuchtgas. Der Zuschneider Hermann Lewandowski, Breitgasse 33, und seine Ehefrau wurden gestern früh von Hausbewohnern in ihrer Wohnung bewußtlos aufgefunden. L hatte vergessen, vorgestern abend bei Eintritt der Gassperre den Gashahn abzustellen. Die vorgenommenen Wiederbelebungsversuche hatten erfreulicherweise Erfolg, so daß es dem Ehepaar jetzt wieder gut geht.

    Neue Schulvorstände. Für die neu zu bildenden Schulvorstände der Schulen Lauental, Schellmühl, Brösen, Fischmeisterweg, Weichselmünde, Heubude, Kakau und Westl.-Neufähr werden der Stadtverordnetenversammlung vom Magistrat folgende Personen vorgeschlagen:
    1 Lauental: Rektor Michna, Schularzt Dr. Wobbe, Neufahrwasser, Fuhrhalter Adolf Kleist, Möwenweg 7, Schmied Bernhard Nowak, Redeskaweg 1, Bauunternehmer Robert Bluhm, Redeskaweg 19
    2 Schellmühl: Der 1. Lehrer Hora, Schularzt Dr. Wegeli, Langfuhr, Fabrikbesitzer Backhaus, Marxstraße 1, Werkmeister Müller, Broschkischerweg 32, Werkmeister Bendig, Broschkischerweg 18
    3 Brösen: Rektor Palm, Schularzt Dr. Wobbe, Neufahrwasser, Hilfswärter Franz Dasche, Pistoriusstraße 6, Vorarbeiter und Hausbesitzer Joseph Kurowski, Weißhoferstraße 3, Werftarbeiter Gustav Zuchaschewski, Conzestraße 6
    4 Fischmeisterweg: Rektor Dombrowski, Schularzt Dr. Dütschke, Neufahrwasser, Professor Sonntag, Fischmeisterweg 1, Kaufmann Robert Müller, Fischmeisterweg 1 a, Eigentümer August Szezebny, Fischmeisterweg 16
    5 Heubude: Rektor Lewiowski, Schularzt Dr. Backe, Heubude, Dammstraße 4, Hofbesitzer Johann Meybaum, Heidestraße 21, Bäckermeister Wilhelm Renk, Dammstraße 84, Kaufmann Otto Blank, Heidseestraße 32
    6 Krakau: Lehrer Schubert, Schularzt Dr. Backe, Heubude, Magistratsgutspächter Oskar Gehrke, Stromufer 8, Werkmeister und Eigentümer Karl Schiemann, Dünenweg 2/7, Werftarbeiter und Eigentümer Ernst Grawe Dünenweg 5
    7 Neufähr: Hauptlehrer Welz, Schularzt Dr. Backe, Heubude, Werkmaschinist Ernst Schneider, Quellbergweg 28, Eigentümer Karl Führer, Besitzer Emil Elsner, Sandkrugweg 3/5
    8 Weichselmünde: Hauptlehrer Schöwe, Schularzt Dr. Düschke, Neufahrwasser, Eigentümer Johann Morawski, Weichselmünde, Norderstraße 9, Bootbauer Max Kosch, Festungsstraße 37, Landwirt Fritz Mierau, Pulversraße 7
    Zum Mitglied des Schulvorstandes für die Schule am Schwarzen Meer wird an Stelle des verstorbenen Rentiers Dehn Frau Ingenieur Schulze, Schwarzes Meer 1, vorgeschlagen.

    Aus den Gerichtssälen

    Nächtlicher Raub. Gestern wurde vor dem Schwurgericht gegen den Schlosser Johann Günther aus Konarschin verhandelt, der wegen Raubes angeklagt war. Die Tat wurde in der Nacht zum 6. August, abends 11 Uhr, bei dem Altsitzer Jeschke in Groß-Klinsch ausgeführt. Der Angeklagte leugnet die Tat, sein Mittäter ist noch nicht festgestellt. Das bestohlene Ehepaar will den Angeklagten jedoch ganz bestimmt wieder erkennen. Er arbeitete in Groß-Klinsch bei seiner Nichte. Im gleichen Hause, einem Abbau, wohnte der beraubte Altsitzer, der den Angeklagten genau kannte. Der Angeklagte hatte sich bei der Tat vermummt. Die Tat wurde jedoch nach der Aussage der Beraubten in der Weise begangen, daß der Täter nachts mit Gewalt in die Wohnung eindrang und sofort mit einem Armeerevolver schoß. Der Eindringling verlangte dann Geld und verletzte den Altsitzer durch einen Streifschuß am Kopfe. Ein Geldbetrag wurde dann in Höhe von 3500 Mark herausgegeben. Eine zweite Person stand draußen, ohne zunächst einzugreifen. Während der Tat erleuchtete der Täter das Zimmer mit einer elektrischen Taschenlampe. Nachdem der Altsitzer aus der Wohnung geflohen war und die Frau in der Tür festgeklemmt wurde stieg der zweite unbekannte Täter durch das eingeschlagene Fenster ins Zimmer und nahm das Geld aus der Kommode, um dann zu verschwinden. Auch der erste Räuber ging dann davon. Für die Täterschaft des Angeklagten ergeben sich eine Anzahl Beweise. Er hat zu seiner Nichte gesagt, daß er sich gern Geld besorgen würde. Einem anderen Zeugen schlug er diesen Raub geradezu vor. Nach der Tat verließ er Groß Klinsch, ging nach Konarschin und dann nach Danzig. Er machte nach dem Raube größere Ausgaben, obwohl er vorher über Mangel an Geld klagte. Am 7. August fuhr er nach Danzig zum Domizil und machte auch hier Ausgaben. Auch ein Fahrrad kaufte er in Dirschau. Der Angeklagte hat den Krieg mitgemacht. Für den Staatsanwalt bestand kein Zweifel, daß der Angeklagte der Täter war. Die Verdachtsumstände gibt er auch zu, nur nicht die Tat. Die Geschworenen bejahten die Schuldfragen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 8 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust.

    Schieberfrechheit. Vor der Strafkammer wurde über eine größere Schiebersache verhandelt, an der 8 Personen beteiligt sind. Wegen Diebstahls und Hehlerei wurden angeklagt der Schiffsbauer Max Weber, der Tischler Erich Schrader in Danzig, der Monteur Wilhelm Eicke in Danzig, der Kaufmann Ignaz Woyezechowski in Zoppot, der Seemann Emil Sepp in Danzig, der Offizierstellvertreter Kurt Klaas in Zoppot, der Bankbeamte Albert Fluthwedel in Danzig und eine Bureaugehilfenwitwe. Sepp ist flüchtig. Fluthwedel und Klaas waren nicht erschienen, gegen die Witwe soll getrennt verhandelt werden. Es kam nur gegen die vier ersten Angeklagten zu einem Urteil. (gekürzt)

    Ein ungetreuer Posthelfer. In der in dieser Woche begonnenen Schwurgerichtszeit hatte sich zunächst der Kaufmann Bogislaw von Bokowski in Danzig zu verantworten. Die Anklage lautete auf Unterschlagung amtlicher Gelder und Unterdrückung von Urkunden. Der Angeklagte ist unverheiratet und kam als Schwerverletzter aus dem Felde. Er hat ein Bein verloren und bezog eine Rente von monatlich 105 Mark, die im Juli 1919 auf 194 Mark erhöht wurde. Er war eine Zeit lang stellenlos und will 4000 Mark Schulden gehabt haben. B wurde bei der Hauptpost in Danzig als Aushelfer beim Schalterdienst angestellt und erhielt täglich 12 Mark. In dieser Eigenschaft behielt er eingezahlte Geldbeträge zurück, verwendete sie für sich und schickte das Geld erst später ab, als er auf dem gleichen Wege weitere Summen unterschlagen hatte. So hatte er etwa 3000 Mark unterschlagen. Dann griff er zu einem anderen Verfahren. Er unterschlug einfach das Geld, die Summe wurde gar nicht in das Annahmebuch eingetragen, sondern im eigenen Interesse verwandt. Die Zahlkarten behielt er zurück und trug sie in seinem Notizbuch bei sich. In 7 Beträgen nahm er auf diese Weise zusammen etwa 24000 Mark an sich. Die Unterschlagungen wurden in der Zeit vom Juli bis September begangen. Das Geld hat B restlos durchgebracht. Er verlor sein Notizbuch und dadurch kam die Sache heraus. Der Angeklagte ist geständig. Die Schuldfragen wurden von den Geschworenen unter Zubilligung mildernder Umstände bejaht. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr.

    Aus dem Freistadtbezirk

    Feuer in Brentau. Von einem schweren Unglück wurde am Sonntag der Besitzer Mishkowski in Brentau betroffen. Als er vom Kirchgang zurückkehrte, fand er nur noch die rauchenden Trümmer seiner Besitzung vor. Während seiner Abwesenheit war aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer auf dem Gehöft entstanden, das mit großer Schnelligkeit die Besitzung vernichtete. Verbrannt sind außer dem Mob: 2 Pferde und 2 Ziegen, sowie eine große Anzahl an Hühnern.

    Großfeuer bei Steegen. Ein vermutlich infolge Brandstiftung entstandenes Feuer vernichtete am Sonntag abend zwei große Scheunen und den Stall des Amtsvorstehers Richard Sellke-Ziesewald. Der Inhalt der Scheunen, mehrere landwirtschaftliche Maschinen und Wirtschaftsgeräte sind den Flammen zum Opfer gefallen. Das Vieh konnte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Das Wohnhaus und der Speicher sind dank der günstigen Windrichtung unversehrt geblieben.

    In der Weichsel ertrunken
    Am Sonnabend abend ist der etwa 50 jährige Arbeiter Levien aus Neufahrwasser ertrunken. Er befand sich an diesem Tage auf einem Vergnügen in dem früheren Seffertschen Lokal und verließ gegen 9 Uhr das Lokal mit dem Bemerken, er hätte sich genug amüsiert und werde nach Hause gehen. Der Inhaber des Lokals mußte ihm noch einen Hut borgen, da die Garderobe verschlossen war. Als er bis Sonntag morgen nicht nach Hause gekommen war, ließ seine Frau die Weichsel vor dem Lokal durch Peilen absuchen. Gegen 1 Uhr mittags wurde die Leiche gefunden und nach der städtischen Leichenhalle geschafft. L ist wahrscheinlich in der Dunkelheit direkt in die Weichsel gegangen.

    Von der Straßenbahn überfahren.
    Die leidige Unsitte des Anhängens an die elektrische Straßenbahn hat gestern wiederum einen betrüblichen Unfall gezeitigt. Der 8jährige Sohn des Arbeiters Krause aus Neufahrwasser, Kirchenstraße 8, vergnügte sich am Exerzierplatz Neufahrwasser mit dem Anhalten an die Plattformen der Straßenbahn, wobei er zu Fall kam und unter den Wagen geriet. Hierbei wurden ihm die Füße überfahren. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen Arzt wurde der Bedauernswerte mit dem Sanitätswagen nach dem Krankenhause gebracht.

    Polizeibericht vom 25 Februar

    Zugelaufen: 1 Huhn, abzuholen von Herrn Hermann Schulz, Karthäuserstraße 63

    048-1920 26.02.1920

    Lokales

    Verhaftete Schreibmaschinendiebe. In der Nacht zum 22. Februar ist aus dem Bureau des Holzarbeiterverbandes eine Schreibmaschine und eine Aktentasche gestohlen worden. Als Täter sind die Brüder Paul und Wladislaus Szymanski, der Arbeiter Rudolf Schilling und der Kaufmannsgehilfe Johannes Kasper von hier ermittelt worden. Die Schreibmaschine haben sie verkauft und das Geld verbraucht.

    Beim Schlittschuhlaufen ertrunken. Die beiden Söhne Reinhold und Fritz des Arbeiters Millack aus Rückwerder bei Tiegenort liefen auf der Weichsel Schlittschuh. An einer dünnen Stelle brach der eine von ihnen plötzlich ein. Der jüngere Bruder Fritz wollte ihn durch Reichen einer Eispicke retten. Dabei traf ihn das gleiche Geschick. Sofort herbeigerufene Hilfe vermochte nur noch die Leichen zu bergen.

    Aus den Gerichtssälen

    Die Tötung des Gastwirts Wilke
    Vor dem Schwurgericht wurde gestern vormittag gegen den Fleischer Johannes Karkoska aus Danzig verhandelt, der der Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt war. Karkoska hatte am 11. August v. J nach einem ausgedehnten Zechgelage den Gastwirt Wilke in Ohra-Niederfeld erschossen. Vor der Strafkammer, die gegen K wegen fahrlässiger Tötung verhandeln sollte, hatte der Angeklagte die Erklärung abgegeben, daß er in Notwehr gehandelt habe. Da in diesem Falle die Strafkammer unzuständig war, wurde die Angelegenheit dem Schwurgericht überwiesen.
    Die gestrige Verhandlung ergab folgendes Bild: Karkoska kehrte nach einem abgeschlossenen Pferdehandel mit seinen Freunden Schmidt und Köhler in leicht angetrunkenem Zustande bei Wilke ein. Beim Zechen kam es zum Streit. Karkoska feuerte aus einem Revolver zwei Schüsse ab, die in die decke einschlugen. Wilke wies seine Gäste daraufhin aus dem Lokal. Karkoska blieb vor der Haustüre stehen. Der Gastwirt versah sich jetzt gleichfalls mit einem Revolver und trat vor die Türe. Er gab, nachdem er den Platz erleuchtet hatte, drei Schüsse ab, von denen einer Schmidt am Bein verletzte. Der Getroffene rief Wilke zu, weshalb er auf ihn schieße. Er erhielt die Antwort, daß nicht ihm, sondern „dem anderen Lumpen“ der Schuß gegolten habe. Karkoska nahm an, daß er gemeint war und gab deshalb einen Schuß ab, der den Gastwirt tödlich verletzte. Die Geschworenen nahmen an, daß Karkoska in Notwehr gehandelt habe und verneinten die Schuldfrage. Das Gericht sprach daraufhin den Angeklagten frei.

    Einbruchdiebstahl. Vor der Strafkammer hatten sich der Arbeiter Alois Sarrach und der Schlosser Max Pompecki in Danzig wegen eines Einbruchdiebstahls zu verantworten. Die Sache kam bereits im Wucherausschuß zur Sprache. Ein Justizwachtmeister verließ nachmittags sein Haus und als er wiederkehrte fand er es teilweise ausgeräumt. Die Einbrecher hatten Sachen und Kriegsanleihepapiere im Werte von etwa 8000 Mark gestohlen. Mit einem Dietrich hatten sie die Stubentür geöffnet. Der Bestohlene bemerkte bei der Rückkehr den Diebstahl und ging nach dem Hauptbahnhof, da er wußte, daß sich hier im Wartesaal 4. Klasse das Diebesgesindel aufhält. Er bemerkte hier den S, der früher bei ihm tätig war und den er auch vorher in der Nähe seines Hauses gesehen hatte. S wurde unruhig, als er den Justizwachtmeister sah und so konnte letzterer dem Angeklagten auf die Stirn zu sagen, daß er ihn bestohlen habe und er zur Polizei mitkommen möge. Ein Teil der Gegenstände war bereits an einen Kassuben weiterverkauft. Die Zahlscheine fanden sich noch vor. Das Gericht verurteilte S zu 3 Jahren Zuchthaus, Pompecki zu 2 Jahren Gefängnis.

    Polizeibericht vom 26. Februar

    Gefunden: 1 Darlehnskassenschein, abzuholen von Herrn Kaufmann Kalinski, Engl. Damm 16

    Standesamt – Todesfälle

    Rentier Eduard Knuth 86 J 10 M – Bahnwärter a D Bernhard Kaschubar fast 88 J – Nähterin Klara Kocsin 76 J 2 M – T d Zimmermanns Johann Arendt 2 J 1 M – T d Borschlossers Franz Fromming 1 J – Frau Elisabeth Sperling geb Kobzinksi 67 J 8 M – S d Tischlermeisters Anton Krieger 1 J 10 M- Witwe Friederike Pätschke geb Sagert 67 J 7 M – Nähterin Elisabeth Stein 57 J 8 M – Arbeiterin Erna Fredrichs 15 J 4 M - Arbeiter Anton Biellak 29 J 10 M – Frau Rosa Muschewski geb Hermann 85 J 7 M – Schiffseigner Gustav Marten 60 J 5 M – Schneiderin Charlotte Borchert 17 J 10 M – S d Straßenbahnschaffners August Derra 3 W – T d Arbeiters Waldemar Krueger 9 M

    Nachruf

    Sozialdemokratischer Verein Ohra
    Am Montag, den 23.Februar 1920 verchied unsere langjährige Genossin
    Frau Berta Schilke geb Grumkow
    im Alter von 60 Jahren.
    Wir werden der Genossin ein gutes Andenken bewahren.
    Der Vorstand.
    Die Beerdigung findet Sonnabend, den 28. nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause Ostbahn 9, statt. Rege Beteiligung erbeten.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ute Marianne
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    HAllo und einen schönen Sonntag,

    Ist ja sehr vergnüglich was alles so gefunden wurde .Ob heute so etwas auch passiert.


    Liebe Grüße Ute

  37. #37
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Ute,
    Suche gezielt Heirats-,Geburts-u.Taufurkunden mit Schwerpunkt der FN Koppelwiser,Rick u.Sengstock.
    Hoffe damit mehr und bessere urkundlichere Zuordnungen zu erhalten.
    MfG jokoda

  38. #38
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo jokoda,
    dieser thread wird liebenswürdigerweise von UteK mit Informationen aus der Zeitung "Danziger Volksstimme" gefüllt. Darin suchen muß jeder selber.
    Für Deine Namenssuche ist die folgende Forumsadresse besser geeignet:
    http://forum.danzig.de/forumdisplay....en-Namenssuche
    Grüße von Inselchen2008
    Meine Namens-u.Ortsuche:
    http://forum.danzig.de/showthread.php?5465-Steinchen-für-Steinchen-zum-Mosaik

  39. #39
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Verbesserung: wird natürlich von Karin K gefüllt.
    Grüße von Inselchen2008
    Meine Namens-u.Ortsuche:
    http://forum.danzig.de/showthread.php?5465-Steinchen-für-Steinchen-zum-Mosaik

  40. #40
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 49 und 50:

    049-1920 27.02.1920

    Danziger Nachrichten

    Bestätigung der sozialdemokratischen Stadträte
    Die im Dezember von der neuen demokratisch zusammengesetzten Stadtverordnetenversammlung gewählten 14 Stadträte haben sämtlich die Bestätigung des Staatskommissars Foerster erhalten. Damit sind auch unsere Genossen Nagrotzki und Wölk als die ersten sozialdemokratischen Stadträte Danzig bestätigt worden. (gekürzt)

    Gefaßte Einbrecher

    Bei einem versuchten Einbruchdiebstahl auf dem dritten Damm wurden am 26 Januar, 12 ½ Uhr nachts, die langgesuchten Ein- und Ausbrecher Hermann Duidzinski und Willi Böhnke von hier überrascht. In ihrer Begleitung fand sich noch der Arbeiter Albert Schröter, Unterstraße 14 wohnhaft. Bei Duidzinski wurde ein scharfgeladener Revolver, eine Menge Dietriche und bei Böhnke eine scharfgeladene Armeepistole vorgefunden. Zu dem Polizeiwachtmeister Drews, von dem sie überrascht und festgenommen wurden sagte Duidzinski, daß er ihn unbedingt erschossen hätte, falls er ihn früher erkannt hätte. Duidzinkski hat eine mehrjährige Zuchthaus- und Böhnke eine mehrjährige Gefängnisstrafe zu verbüßen.

    Aus den Gerichtssälen

    Landfriedensbruch vor dem Schwurgericht
    Wegen Landfriedensbruchs hatten sich heute der Arbeiter Albert Wolf in Danzig, der Arbeiter Albert Krüger in Neufahrwasser, der Arbeiter August Schmidt in Neufahrwasser und der Arbeiter Albert Behling in Neufahrwasser zu verantworten. Behling war nicht erschienen. Der Landfriedensbruch wurde am 26 Juli, nachmittags 8 Uhr, in Neufahrwasser im Hafen begangen. Von einem Schiffe wurde Wein und Rum in einen Speicher der Firma Wolff ausgeladen. Diese Getränke reizten die Arbeiter und es wurden Getränke ausgeteilt. Bald tummelte sich eine Menge von etwa 70 Personen vor dem Speicher an, und man versuchte den Speicher zu stürmen. Im Speicher waren bereits einige Personen, darunter auch Behling, die die Fässer anbohrten und Getränke für die Menge abfüllten. (gekürzt)

    Danziger Nachrichten

    Beerdigung einer Parteigenossin
    Die Ohraer Parteigenossen werden gebeten, sich bei der Beerdigung der Genossin Schilke am Sonnabend, den 28. zahlreich zu beteiligen. Die Verstorbene war jahrelang Mitglied des sozialdemokratischen Vereins. Ihr großer Wunsch, den in französischer Gefangenschaft schmachtenden Sohn noch einmal zu sehen, ging nicht mehr in Erfüllung. Ein schwerer Grippeanfall verlief tödlich. Die Beerdigung findet nachmittags um 4 Uhr vom Trauerhause, Ostbahn Nr. 9 statt.

    Polizeibericht vom 27. Februar 1920

    Gefunden: 1 Etui mit Brotmarken, abzuholen von Frl. Elisabeth Kamin, Mirchauer Weg 4

    Standesamt – Todesfälle

    S d Bureaugehilfen Ernst Kämpfe 9 J 7 M – S d Terrazofabrikanten Valentino Tromentin 8 J – Frau Rosalie Aalbude geb Nickel 47 J 3 M – Steuer Johann Roesle 45 J 6 M – Frau Valerie Olszewski geb Peplinski 66 J 3 M – Generalagent Robert Zamkowski 49 J 7 M – Frau Louise Sch?? geb Milke 59 J 8 M – Eigentümer unleserlich 59 J 10 M – Witwe Julianne Potratz geb Becker 70 J 2 M – T d Hilfsschaffners Max Nelke totgeb (ab hier weitgehend unleserlich )

    050-1920 28.02.1920

    Danziger Nachrichten

    Raubüberfall auf dem Bahnhof. Der Heizer Artur Grabowski aus Emaus und der Schiffszimmermann Oskar Schiller, Karthäuserstraße, lösten sich am Mittwoch Bahnsteigkarten und begaben sich auf den Bahnsteig, wo der Berliner Zug abfahrbereit stand. Auf dem Bahnhof entrissen sie einer Dame eine Handtasche mit 3000 Mark und einer zweiten Dame einen Karton, in dem sich Ausweispapiere auf den Namen Frau Auguste Artschwager geb Gapzart, 80 Mark Geld und zwei Fahrkarten nach Berlin befanden, und ergriffen mit ihrer Beute die Flucht. Sie wurden aber auf das Geschrei der Bestohlenen von hinzueilenden Bahnbeamten ergriffen. Die Tasche mit dem Gelde wurde gefunden und der Bestohlenen zugestellt. Der Karton blieb verschwunden.

    Einbruchdiebstahl nach Wäsche. Wegen einer Reihe von Einbruchdiebstählen hatten sich vor der Strafkammer der Bäckerlehrling Albert Görtz in Danzig, der Hausdiener Paul Albert Merholz in Danzig, der Arbeiter Gustav Kreft in Brentau, der Arbeiter Albert Koschinski in Danzig, der Arbeiter Peter Nurech in Ohra und die Arbeiterfrau Franziska Zilenke in Danzig zu verantworten. Die ersten fünf Personen brachen in verschiedene Wohnungen Danzigs ein und stahlen hier Wäsche. An die Frau Zilenke wurde Wäsche im Wert von 2000 Mark für 130 Mark verkauft. Das Gericht verurteilte Görtz zu einem Jahre Gefängnis, Merholz zu 3 Jahren Gefängnis, Kreft zu 2 Wochen Gefängnis, Koschinski und Nurech zu 2 Monaten Gefängnis wegen Diebstahls, die Zilenke zu 4 Monaten Gefängnis wegen Hehlerei.

    Polizeibericht vom 28. Februar 1920

    Gefunden: 1 Portemonnaie mit Geld, einer russischen Münze und Taschenkalender, abzuholen von Frau Krause, Altstädtischen Graben 48, 2 Tr.
    Verloren: 1 dunkelgrüne Brieftasche mit zirka 300 Mark und Papieren für August Irmer aus Thorn.

    Standesamt – Todesfälle

    S d Sicherheitsbeamten Friedrich Garde 4 M – Aushilfbote Musketier im Reserve-Inf-Regt 40, Kurt Ernst Ulpke 20 J 11 M – Frau Minna Schwartz geb Goebel 79 J 11 M – Frau Wanda Bonkowski geb Zimay 37 J 5 J – Frau Martha Butzian geb Sonneberg 35 J 4 M – S d Schneiders Paul Trepczyk 19 Tg – unverehelichte Ottilie Caspari 64 J 11 m – Frau Frieda Grabowski geb Gronau 34 J 8 M – Verkäuferin Margarete Krüger 22 J 8 M – S d Arbeiters Ludwig Fröhlich 10 M – Frau Pauline Czoske geb Olschewski 37 J 3 M – S d Schneider Paul August Bahr 1 J 2 M

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    Heute Nacht um 1 Uhr starb nach kurzem schwerem Leiden unsere innig geliebte Tochter und Schwester Hilda nach soeben vollendetem 13. Lebensjahr.
    Dies bringen allen Bekannten hiermit zur Kenntnis
    Die tiefbetrübten Eltern und Geschwister
    August Sickfeld und Frau Margarethe geb Aufrecht nebst Kinder
    Zoppot den 26. Februar 1920
    Die Beerdigung findet am Sonntag, den 29 Februar 1920, nachm. 2 ½ Uhr, vom Trauerhause Heinrichsallee Nr 15 aus statt.
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  41. #41
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 51 und 52:

    051-1920 01.03.1920

    250000 Kriegsgefangene zurückgekehrt
    Wie die Reichsstelle für Kriegs- und Zivilgefangene mitteilt, sind bis zum heutigen Tage 250000 Kriegsgefangene aus Frankreich und Belgien in die Heimat zurückgekehrt. Die Transporte laufen fortgesetzt weiter und vollziehen sich ohne irgendwelche Stockungen. Wenn dasselbe Tempo beibehalten wird, so dürften mit Ablauf der nächsten sechs Wochen sämtliche Gefangene der Heimat wieder zurückgegeben sein.

    Polizeibericht vom 29. Februar und 1. März 1920

    Gefunden: 1 Brennstoffkarte für Eisenbahnschaffner Marquard
    1 Darlehnskassenschein, abzuholen von Herrn Polizeiwachtmeister Rack, Mirchauerpromenadenweg 3
    1 Kindergummischuh, abzuholen von Herrn Martin Manthei, Birkenallee 4
    Verloren: 1 schw. Geldscheintasche mit zirka 20 Mark, 6 Seifenkarten und 1 Karte von der Volkshochschule für Erna Kohnke
    1 braune Brieftasche enthaltend zirka 20 Mark, 1 goldene Uhr mit silberner Kette, 2 silberne Etuis, Briefe und Ausweis pp für Erika Krüger

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Meta Wandel geb Gohlke 35 J 4 M – Schiffskapitän Jakob Dramborg 68 J 8 M – Frau Paula Kowallowsky geb Przybyszewski 29 J 1 M – Witwe Louise Heinrich geb Ahnert 64 J 10 M – T d Arbeiters Karl Trud 8 M – T d Schneiders Franz Wittkowsky 1 J 1 M – Kaufmann Wilhelm Krämer 57 J 2 M – Arbeiter Julius Lewanski 59 J 8 M – Frau Emma Schimakowski geb Hein 46 J 1 M – Rentenempfängerin Johanna Berg 77 J 5 M – Witwe Ottilie Caspari geb Hirschfeld 55 J 11 M – Kaufmann Robert Centnerowski 55 J 8 M – Rentier Dr. Georg Daffé 75 J 3 M – Witwe Elisabeth Schneider geb Borowski 80 J 9 M – Schuhmachermeister Mathias Wiemer 74 J 5 M

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    Deutscher Transportarbeiter-Verband
    Ortsverwaltung Danzig
    Den Verbandsmitgliedern die traurige Nachricht, daß in der letzten Woche nachstehende Kollegen verstorben sind:
    1 Der Hafenarbeiter Karl Wallrath
    40 Jahre alt, von einem Bürgerwehrmann erschossen
    2 Der Hafenarbeiter Anton Raulien
    52 Jahre alt, durch Unglücksfall
    3 der Hafenarbeiter Johann Röske
    46 Jahre alt, durch Unglücksfall
    4 der Geschäftskutscher Franz Mucharowski
    31 Jahre alt, an der Grippe
    Ehre ihrem Andenken
    Die Bestattung der Kollegen hat bereits stattgefunden
    Die Ortsverwaltung, i A E. Werner

    052-1920 02.03.1920

    Polizeibericht vom 2. März 1920

    Gefunden: 1 schwarzer Kinderkragen, abzuholen von Frl Frieda Mordzeck, Jäschkenstraße 42
    1 Bernsteinbrosche mit Silbereinfassung, abzuholen von Frau Martha Johl, Kallgasse 8 c III

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Pauline Kunkel, geb Kassen 76 J 2 M – Arbeiter Erich Grabewski 21 J 6 M – Frau Franziska Neumann geb Trosiener 23 J 8 M – Arbeiter Johann Kapteina 47 J 6 M – Barmherzige Schwester Wilhelmine (genannt Avcadia avateini) 35 J 2 M – Bäcker Karl Schatzlowski (genannt Hausdorf) 75 J 3 M – Witwe Julianna Staeder geb Gurski 87 J 5 M – Witwe Justine Böttcher geb Koschke 83 J 9 M – Büchsenmacher a D Ernst Wagner 78 J 7 M – Putzmacherin Elsa Hein 21 J 9 M – Seminarist Unteroffizier im Inf-Regt Nr 151 Walter Bruno Isedor Gottfried 20 J 1 M – Fabrikarbeiter Musketier im Inf-Regt Nr 34 Arthur Julius Karp 23 J 6 M – Musketier im Inf-Regt Nr 67 Paul Barganowski 20 J 7 M – T d Straßenbahnschaffners Franz Woßmann 12 J 2 M – Frau Louise Hermann geb Zinnert 50 J 3 M – Kaufmann Johannes Joseph Meloch 37 J 2 M – Schiffszimmermann Johann Peters 65 J 10 M - Frau Anna Schiek geb Calmsee 57 J 2 M – T d Arbeiters Paul Pischel 1 J 5 W – Postanzhelfer Robert Emil Schnaak 31 J 4 M – unehelich 1 Sohn, 1 Tochter

    Aus dem Freistadtbezirk

    Tödlicher Eisenbahnunfall

    Am Sonnabend verunglückte der Bankdirektor Dr. Jasinski auf dem Bahnhof Oliva tödlich. Er war auf der Heimfahrt nach Zoppot mit dem letzten Zuge versehentlich in Oliva ausgestiegen. Als er seinen Irrtum bemerkte wollte er im letzten Augenblick, als sich der Zug bereits wieder in Bewegung befand, wieder einsteigen. In der Dunkelheit verfehlte er das Trittbrett und geriet unter die Räder. Obgleich die Notbremse sofort gezogen wurde, konnte der Verunglückte nur noch als Leiche geborgen werden.

    Tiegenhof. Nächtlicher Raubüberfall.
    Eine maskierte Bande von 5 bis 7 Mann erbrach in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag die Haustüre des Besitzers Schwarzrock-Schönsee und drang in das Haus ein. Dem sich in seinem Bett aufrichtenden 78jährigen S wurde von den Einbrechern Blendlaterne und Revolver vor die Brust gehalten: „Geld oder das Leben“. Aus Angst gab der alte Mann den Räubern 700 Mark aus dem Schrank, wobei er bemerkte, daß er kein bares Geld mehr im Hause habe. Als die Diebe beim Durchsuchen des Bettes eine Geldtasche mit 7000 Mark fanden, schrie einer derselben: „Schießt den Hund über den Haufen, er hat gelogen.“ Hierauf erbrachen sie sämtliche Räume und Schränke und stahlen Wäsche, Fleisch und Räucherwaren. Außer S befand sich noch seine Nichte im Hause, die ebenfalls bedroht wurde und ihr Zimmer nicht verlassen durfte. Während des Einbruchs hatte ein Teil der Bande das Haus umstellt.

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    Am 23 v Mts ist der frühere Stadtrat
    Herr Stadtältester Dr. Dasse
    im Alter von 75 Jahren einem langen Leiden erlegen.
    Wir betrauern den Heimgang dieses aufrechten Mannes, der mehr als 30 Jahre lang Mitglied der städtischen Körperschaften, davor 15 Jahre unbesoldeter Stadtrat gewesen ist, und auch allezeit um das Wohl unserer Stadt, namentlich ihrer Jugend bemüht hat. Als er im Jahre 1911 aus gesundheitlichen Grünen sein Amt niederlegte, haben wir ihn in dankbarer Anerkennung seines Wirkens zum Stadtältesten gemacht!
    Wir werden ihm auch fernerhin ein dankbares Andenken bewahren.
    Der Magistrat
    i A Bail
    Bürgermeister
    Die Stadtverordneten-Versammlung
    Keruth,
    Geheimer Justizrat
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  42. #42
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben Nr 53 und 54:

    053-1920 03.03.1920

    Aus dem Roten Hause Danzigs

    Einführung der ersten sozialdemokratischen Stadträte

    Die gestrige Sitzung der Erwählten des Roten Hauses zeichnete sich wieder durch eine Länglichkeit aus, die weder der Presse zusagen kann noch die Güte der Beratungen fördert. Von 4 bis nach 10 Uhr abends mußten die Vertreter der Presse, nach schwerer Tagesarbeit, noch ihren Dienst verrichten. Die einleitende Parade hat die Einführung der neuen Stadträte. Unter ihnen befanden sich auch als die ersten beiden Sozialdemokraten die Genossen Nagrotzki und Woelk. Damit ist der kapitalistische Ring, den das alte Dreiklassenjoch um das Danziger Rathaus fester als sonst in Deutschland geschmiedet hatte, erst endgültig gesprengt. Und es war ein gutes Zeichen, daß den neuen sozialdemokratischen Stadträten ein Reaktionär so historischer Bedeutung wie der einstige Baugewerksmeister Herzog weichen mußte. Dafür blieb dem Magistrat der Bäckerobermeister Karow erhalten, der sich als einstiger Strekrebell neben der roten Nachbarschaft gewiß äußerst wohl fühlen wird. Die Einführung der neuen Männer erfolgte durch Bürgermeister Dr. Bail, weil Oberbürgermeister Sahm aus einem für ihn sehr schmerzlichen Grunde nicht anwesend war. In der Korona des Magistrats vermißte der Kenner aber vor allem den Kämmerer Dr. Goert, den einst rühmlichst bekannten Leiter des Danziger Armenwesens. Er war an dem festlichen Ereignis so dringend verhindert, daß man ihn noch um 5 Uhr in der Langgasse wandeln sehen konnte. Für ihn war es doch wohl zu anstrengend, sich selbst davon zu überzeugen, daß Regierung und Sozialdemokratie heute doch nicht mehridiotisch entgegengesetzte Begriffe sind. Inzwischen hat er zwar, als er in Altona Senator werden wollte, vor allem Volke versichert, daß er sozialdemokratischen Bestrebungen zwar sympathsich gegenüber stehe. Aber die Altonaer sind nicht so leichtgläubige Leute und da scheint die einseitige Liebe wohl auch nicht zu lange gedauert zu haben...
    Breiteren Raum nahmen in den Verhandlungen die Erörterungen über den letzten Streik in den lebenswichtigen städtischen Betrieben ein. Unsere Genossen Arczynski und Grünhagen ließen gar keinen Zweifel darüber, daß es in so lebenswichtigen Betrieben, wegen der schweren Bedrohung der Allgemeinheit, zu keinem Streik kommen dürfe. A berief sich sehr richtig auf die Stellungsnahme des Danziger Arbeiter- und Soldatenrates, der die Pflicht zur Arbeit in solchen Betreiben auch während eines Generalstreiks vorschrieb. Doch betonten unsere Redner mit dem gleichen Nachdruck, daß für den Magistrat aus dem gleichen Grunde in erster Linie soziale, nicht formal-buraeukratische Gesichtspunkte maßgebend sein müßten. Besonderen Dank habe die Technische Nothilfe nicht verdient.
    Die vom Magistrat beantragten Teuerungszulagen benutzte der Unabhängige Gebauer zu einem speziellen Heldenstück. Er forderte, genau entgegengesetzt seinem früheren Standpunkt, den Genosse Grünhagen gestern in der „Volksstimme“ darlegte, höhere Zulagen für die geringer Besoldeten. Genosse Grünhagen rechnete darauf mit dem demagogischen Doppeltalent deutlich ab. Zur revolutionären Abwechselung lobte die Unabhängige Käthe Leu die Wirkung der privaten sozialen Fürsorge. Arge Mißstände auf dem städtischen Rieselgut rügte Genosse Reek. Der Pächter Hallmann zahlt jährlich nur 28000 Mark Pacht und bezieht aus der Verpachtung des halben Landes an kleine Leute schon 100000 Mark. Dabei befindet sich das Gut in jammervoller Verfassung. Der Kriegsbeschädigten, die erst während des Krieges nach Danzig gekommen sind, nahm sich Genosse Behrend an. Diese Bedauernswerten erhalten hier keine Arbeit nachgewiesen und auch keine Erwerblosenunterstützung. Assessor Berent verteidigte diese Benachteiligung. Doch konnte er wenigsten mitteilen, daß neuerdings auch diese Kriegsbeschädigten, die entdgültig von der früheren Reichswerft und Schichau entlassen worden sind, die Arbeitslosenunterstützung erhalten. Warum dann dieses Verfahren nicht auch allen Leuten in gleicher Lage zugute kommt, können wir nicht verstehen. Jedenfalls war es sehr richtig, was der Zentrums-Stadtv. Dr. Thun gegen die Juristen- und Assessoren-Wirtschaft im Danziger Rathaus sagte. Genosse Arczynski konnte ergänzend darauf hinweisen, daß sogar im städtischen Arbeitsamt, wo dies zuerst unbedingt notwendig ist, nicht ein einziger Mann der Praxis sitzt.
    Eine neue Polendebatte veranlaßte eine persönliche Beschwerde über angebliche Benachteiligung polnischer Kinder beim Sprachunterricht. Vom Stadtschulrat konnten die Bemängelungen als mindesten übertrieben zurückgewiesen werden, wie der polnische Stadtv. Dr. Kubacz selbst zugab. Bemerkenswert ist, daß ein wesentlicher Teil der nur 700 Anmeldungen zum polnischen Sprachunterricht von deutschen Eltern eingegangen ist, die ihre Kinder in der polnischen Sprache ausbilden lassen wollten, während der Unterricht nur polnischen Kindern gewährt werden soll. Doch sind in acht Fällen die Anträge auch direkt gefälscht gewesen; in nicht zu wenigen Fällen sind sie ferner nicht von den zuständigen Erziehungsberechtigten gestellt worden.

    Polizeibericht vom 3. März 1920

    Gefunden: 1 schwarzer Damenhut mit schwarzem Federstutz, abzuholen von Herrn Hochschulassistenten Schmidt, Goßlerallee 1
    1 Täfelchen mit Geld und einem Bleistift, abzuholen von Herrn H Fiedelmann, Langfuhr, Pfefferstraße 14, Ecke Hauptstraße

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Auguste Nagrotzki geb Petrowski 77 J 9 M – Frau Pauline Landes geb Fritz 56 J 2 M – Schiffsbauingenieur Friedrich von Kloth 31 J 11 M – Heizer Johannes Gelwitzki 23 J 7 M – Witwe Laura Hilla geb Bold 78 J 2 M – Arbeiterin Gertrud Hildebrandt 21 J 7 M – Frau Renate Balsenowski geb Peti fast 73 J – S d Arbeiters Otto Heldt 2 Wch – Frau Amalie Ziehm geb Ohlendorf 36 J 1 M – Witwe Auguste Schwarz geb Zeppke 65 J 1 M – Kontoristin Elsbeth Dolecke 28 J 7 M – T d Schlossers Albert Neumann 10 J 9 M – Witwe Marie Steinhauer geb Froese 70 J 11 M – Witwe Johanna Ruprecht geb Koschinski 62 J 6 M – T d Schmieds Anton Thal 6 M – T d Steuermanns Joseph Hohmann 1 J 1 M – Schiffseigner Gottlieb Becker 77 J 2 M – Frau Emma Bestmann geb Tietze 44 J 5 M – Bautechniker Wilhelm Wald 62 J 8 M

    Aus den Gerichtssälen

    Tötung des eigenen Kindes

    Vor dem Schwurgericht hatte sich gestern das Dienstmädchen Auguste Brasgalla, ohne festen Wohnsitz, wegen Kindstötung zu verantworten. Die 21jährige Angeklagte stammt aus Soldau. Das Haus der Eltern ist wegen des Krieges zerstört worden und die Eltern sind gestorben. Sie diente in Danzig, hatte ein Liebesverhältnis und am 4. Februar 1919 wurde sie in der Hebammen-Lehranstalt von einem gesunden Mädchen entbunden. Am 13. Februar wurde sie mit ihrem Kinde aus der Anstalt entlassen. Sie war ohne Mittel und wußte nun nicht, wo sie das Kind unterbringen sollte. Ihren alten Dienst hatte sie wieder antreten können. Das Kind durfte sie aber nicht mitbringen. Im Vorgarten des Herrschaftshauses kam ihr der Gedanke, das Kind zu erwürgen. Sie führte diesen Entschluß auch sofort aus und legte das Kind in den Garten. Dann meldete sie sich bei ihrer Dienstherrin und erklärte auf Befragen, daß sie das Kind bei einer Frau untergebracht habe. Abends holte sie ihr Kind aus dem Garten und verwahrte es in ihrem Schließjkorbe. Es blieb dort bis zum 19. November liegen. Inzwischen wechselte sie ihren Dienst und fuhr schließlich nach Soldau. Die Sache kam dadurch heraus, daß die Angeklagte ihrer Schwester den Schließkorb überließ und schrieb, sie solle nicht erschrecken, wenn sie den Schließkorb öffne. Diese ließ darauf den Schließkorb durch die Polizei öffnen, die dann das Kind vorfand. Die Angeklagte ist reumütig geständig. Sie glaubte, daß das Kind in der Anstalt bleiben konnte. Die Anstaltsleitung wieder glaubte, daß das Kind bei einer Frau untergebracht würde, wie das Mädchen auf Befragen in Aussicht stellt, und dies nahm auch die Fürsorgeverwaltung an. Sie alle aber irrten. Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage nach Totschlag, unter Zubilligung mildernder Umstände. Das Gericht erkannte auf 2 Jahre, 3 Monate Gefängnis.

    054-1920 04.03.1920

    Nächtlicher Raubüberfall

    In der Nacht zum 2. März drangen mehrere maskierte Männer in die Wohnung des Kirchhofwächters Witkowski, Bebsenerweg 90, ein und nötigten die Eheleute unter Vorhaltung von Revolvern zur Herausgabe ihrer Barschaft. Während einer der Täter die Eheleute unter Vorhaltung eines Revolvers bedrohte, haben die anderen beiden sämtliche Behälter erbrochen. Es filene ihnen in die Hände: 1 Handharmonika, 1 goldene Herrenuhr nebst goldener Kette, 1 Trauring mit 2 Silberstreifen gezeichnet T. W., eine Brieftasche mit 50 Mark, eine Damenhandtasche mit Silberverschluss und sämtliche Hausschlüssel. Als Täter wurden ermittel: Schlosser Gustav König, Arbeitsbursche Paul Lippke, St. Michalelsweg 14, Arbeiter Otto Jerdanski, Labesweg 15, Arbeiter Ernst Jerdanski, Labesweg 15, Elektromonteur Siegfried Schaarschmidt, Mirchauerweg 58 c, Kellner Kurt Schaarschmidt, Hochstrieß 80, Müller Otto Lehmann, Marienstraße 79. In der Wohnung des Schaarschmidt sind 4 fast neue Messingleuchter, anscheinend aus einem Kichendiebstahl herrührend, 1 Reisepelz, grau bezogen mit Waschbärkragen, und ein Teil von Waren vorgefunden, welche aus dem Einbruchdiebstahl des Eisenhändlers Paul Krüber, Hauptstraße 88, stammen. Eigentümer des Pelzes sowie der Leuchter können sich bei der Kriminalpolizeit melden.

    Polizeibericht vom 4. März 1920

    Gefunden: 1 goldener Ring mit blauem Stein, abzuholen von Frau Geheimrat Schulze, Steffensweg 19

    Standesamt – Todesfälle

    Frau Renate Balsenowski geb Pett fast 78 J – Frau Laura Ewert geb Förster 78 J 9 M – Witwe Justine Sitterin geb Lohrenz 78 J 5 M – Witwe Maria Kreft geb Wichmann 70 J – Witwe Marie Hoffmann geb Cornell 55 J – Witwe Josephine Preskowski geb Matzer 78 J 4 M – Maschinenbauer Max Koppenwieser 59 J 6 M – Witwe Rosalie Heinrich geb Offenbach 73 J 8 M – unverehelichte Marie ??der 78 J – Frau Johanna Schulz geb Marzan 38 J 3 M – Schreiberin Isolde Bredow 26 J 5 M – Landwirt Franz ?? 64 J 5 M – S d Arbeiter Heinrich Jahn ??J 4 M – Amtsvorsteher Julius von Schulz ?? J 6 M – unehelich 1 Sohn
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  43. #43
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 55, 56 und 57:

    055-1920 05.04.1920

    Heimkehr Danziger Kriegsgefangener. Von den in französischer Hand befindlichen Kriegsgefangene sind bis heute zirka 450 aus dem Stadtkreise Danzig zurückgekehrt, so daß in den nächsten Tagen noch zirka 300 Heimkehrer aus dem Stadtkreise zurückzuerwarten sind. Die Mehrzahl der Kriegsgefangenen, die für den Stadtkreis Danzig in Frage kommen, treffen regelmäßig mittags mit dem Zuge von Königsberg-Marienburg kommend, zirka 12,20 Uhr hier ein. Auch sind bereits von dem ersten Transport aus Japan und zwar Angehörige unserer ehemaliger Kämpfer aus Tsingtau hier eingetroffen.(gekürzt)

    Von der Sicherheitswehr erschossen. Die Arbeiter Otto Becker und Anton Ellerwald aus Weichselmünde wurden am 4. März um 3 ½ Uhr nachmittags von einem Wachtmeister der Sicherheitswehr dabei betroffen, wie sie mit einem Motorboot von einem Stettiner Dampfer, welcher am Weichseluverbahnhof gegenüber Weichselmünde lag, von dort gestohlene Steinkohlen und Heringe fortzuschaffen. Der Wachtmeister rief den Bootsinsassen wiederholt zu, sofort an Land anzulegen. Als diese nicht darauf reagierten, gab der Wachtmeister aus seiner Pistole einen Warnschuß ab.. Die Bootsinsassen riefen dem Wachtmeister darauf Schimpfworte zu und versuchten mit dem Boot zu entkommen. Daraufhin nahm der Wachtmeister den Karabiner und feuerte einen Schuss auf die Bootsinsassen ab. Von diesem Schuß wurde der Arbeiter Otto Becker getroffen und tödlich verletzt. Das Boot legte darauf in Weichselmünde an, und der Verletzte wurde nach seiner Wohnung gebracht, woselbst er infolge der Verletzung starb.

    Ein Spielklub aufgehoben. Der Bürgerwehr ist es gelungen, einen Spielklub in der Hundegasse 119 beim Schneidermeister Dick aufzuheben. Der Wache wurde nachts Mitteilung gemacht, daß hier ein Spielklub sein Domizil aufgeschlagen habe. Mehrere Bürgerwehrleute begaben sich darauf in das Hotel und stellten hier eine Anzahl Personen als Spieler fest. Eine Menge Spielgeld wurde beschlagnahmt.

    Standesamt – Todesfälle

    S d Arbeiters Heinrich Jahr, 6 J 4 M – S d Hilfsmonteur Wilhelm Finselberger 3 J 4 M – S d Eisenbahnarbeiters Alexander Marlowski 11 Wch – Provinzial-Wegemeister a D August Dost 69 J 3 M – Frau Karola Witzke geb Echt 86 J 9 M – Arbeiter, ehemaliger Füsilier, Franz Grubba 26 J 6 M – T d Schmiedegesellen Paul Hallmann, totgeb – Kaufmann Julius Leon 76 J 6 M – Rentier Wilhelm Otto 54 J 2 M – Frau Hermine Peters geb Witzke fast 58 J – Witwe Helene Weisondt geb Herber 85 J 8 M – Besitzer Hermann Max, 54 J 5 M – Matrose Heinrich Bahrs 26 J 8 M – Lehrmädchen Frieda Czoske 16 J 1 M

    056-1920 06.03.1920

    Aus dem Freistadtbezirk

    Diebstahl als Erziehungsmittel. Der Heizer R. Zimmermann in Klein Plehendorf stahl mit einem unbekannt gebliebenen Mann im August nachts vom einem Eisenbahnwagen am Kaiserhafen 20 Zentner Kohlen. Von dem Wachtmann wurde er dabei erkannt und hatte sich vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Angeklagte meinte, er habe nicht stehlen wollen, er wollte vielmehr die Eisenbahnverwaltung nur darauf hinweisen, wie leicht bei ihr gestohlen werden könne. Das gut gemeinte Erziehungsmittel für die Eisenbahnverwaltung stand beim Schöffengericht nur geringes Verständnis, denn es erkannte auf 2 Wochen Gefängnis wegen Diebstahls.

    Polizeibericht vom 6. März 1920

    Gefunden: 1 Portemonnaie mit Geld, Briefmarken und Ausweis für Frau Emilie Bieder, Eschenweg 15
    1 Paar Schäfte zu Kinderschuhen, abzuholen von Herrn Werftmeister Stoerk, Gasanstalt II
    1 Kindergummischuh, abzuholen von Herrn Martin Manthey, Birkenalle 4
    1 eiserne Hantel, gez. F H, abzuholen von Herrn Willy Hoffmann, Olivaerstraße 8

    Standesamt – Todesfälle

    T d Steinmetzes Karl Czaia 11 M – Witwe Leokadia Müller geb v Biskupsky 77J 10 M – Köchin Henriette Kamin 70 J 4 M – Witwe Marie Baltruschel geb Jatza 78 J 5 M – S d Kaufmanns Kurt Zimmermann, totgeb – Oberpostschaffner Augustin Penk 48 J 3 M – S d Arbeiters Franz Drezechowski 6 Wch – unehelich 1 S

    057-1920 08.03.1920

    Aus den Gerichtssälen

    Diebstahl in der Artilleriewerkstatt. Wegen Diebstahls und Hehlerein hatten sich vor der Strafkammer der Arbeiter Rathke, der Schneider Modest, der Fräser Schröder und der Kaufmann Gitschin in Danzig zu verantworten. Aus der Artilleriewerkstatt wurden 4 Ballen Leder und 2 Ballen Flachsleinwand im Werte von 12000 Mark gestohlen. Die 3 ersten Angeklagten waren die Täter, während Gitschin die Ware für 4800 Mark kaufte und für 6300 Mark verkaufte und sich dadurch der Hehlerei schuldig machte. Das Gericht verurteilte Rathke zu einem Jahr Gefängnis, da er als Wächter gestellt war, den Modest zu 6 Monaten und Schröder zu 9 Monaten Gefängnis wegen Diebstahls und Gitschin wegen Hehlerei zu 9 Monaten Gefängnis.

    Polizeibericht vom 7 und 8 März 1920

    Gefunden: 1 Damenregenschirm, abzuholen von Schlossermeister Herrn Bohl, Friedenssteg 9 1 Tr
    1 Haarkamm, abzuholen von Herrn Bureaubeamten Bruno Fliege, Olivaer Straße 27 b
    1 goldene Halskette mit goldenem Medaillon nebst 2 Photographien, abzuholen von Frl Margarete Schulze, Bastion Wolf 3
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  44. #44
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Die Ausgaben 58, 59 und 60

    58-1920 09.03.1920

    Polizeibericht vom 9. März 1920

    Gefunden: 1 brauner Rosenkranz im Etui, abzuholen von Frau Emma Schulze, Am Holzraum 7, II Hinterhaus

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Johanna Schulz geb Falk 75 J 2 M – Friseur Gregor Haffke 81 J 10 M – Arbeiter Alfred Beer 46 J 2 M – Kaufmann Theodor Kryschewski 37 J 11 M – Dienstmädchen Margarete Fregin 17 J 5 M – Frau Eva Corinth geb Leskowski 33 J 4 M – Witwe Wilhelmine Dippke geb Witzke 68 J 8 M – Glasmacher Max Michaelis 38 J – Witwe Friederike Müller geb Ricke 58 J – Rentiere Johanna Lindemann 67 J 8 M – Ors?? August Grabinski 54 J 4 M – S d Arbeiters Oskar Carnowski 3 J 5 M – S d Arbeiters Eduard Wiecki 9 M – Witwe Henriette Hübner geb Westphal 78 J 5 M – Geschäftsinhaberin Helene Zeh 42 J 5 M – Witwe Edelgunde Wronna geb Gollowski 72 J 1 M – Schneiderin Helene von Wreuck 88 J 9 M – Kaufmann Robert Zeruski 49 J 4 M – Rentenempfänger Otto Muche 81 J 4 M – Schmiedemeister Stanislaus Mielcorek 48 J 6 M – Invalide August Lurkowski 65 J 6 M – Frau Minna Schwarzrock geb Arendt 63 J – Bautechniker Joseph Grabowski, fast 78 J – Witwe Marie Schwarz geb Retz 77 J 9 M – Frau Rosalie Blittschau geb Gurski 27 J 9 M – Witwe Berta Feierabend geb Ballack 76 J 3 M – Frau Martha Liedtke geb Felix 58 J – Kaufmann August König 56 J 3 M – Witwe Laura Leerwe geb Bartel 71 J 8 M – Ältester Joseph Kupper 58 J – S d Landwirts Albert Wittrin 1 J 8 M – Witwe Minna Schmidt geb Klaaßen 80 J – Witwe Rosalie Güttner geb Ludwig fast 80 J – Frau Lina Kucks geb Lorenz 26 J 8 M – Schiffbauer Adolf Sonntag 44 J 3 M – Tischler Gustav Stramka 48 J 5 M – Schriftsetzer, Gefreiter im 7. Garde-Inf-Regt Johannes Roether 22 J 7 M – Kaufmann, Leutnant der ?? 38, Fritz Winter 25 J 1 M – Diplom-Ingenieur, Regierungs-Bauführer, Leutnant d Res Colamar Hans Otto Heinrich Wollenhaupt 30 J 3 M – Witwe Laura Reinke geb Staruppe 71 J 1 M – T d Schlossers Max Jadaszewitz 1 J 1 M – Besitzer Hermann Pokriefke 52 J 6 M – Dienstmädchen Arietta Wanat 28 J 2 M – Ingenieur Rudolf Zimmermann 30 J 7 M – Fleischermeister Eduard Schlottke 40 J 3 M – Schneider Artur Mynski 26 J 8 M – unehelich 1 Sohn, 1 Tochter

    059-1920 10.03.1920

    Standesamt – Todesfälle

    S d verstorbenen Böttchers Paul Krumm 10 J 3 M – Arbeiter Bernhard Weinberger 34 J 4 M – Frau Eva Schulz geb Treichel 40 J – Schneider Artur Mipass 26 J 8 M – Invalide Johann Schmidt 85 J 8 M – Arbeiter Franz Zander 47 J 8 M – Wirtin Bertha Retzlaff 30 J 10 M – Arbeiter Morrell Ronte 46 J 1 M – Arbeiterin Anna Westa 35 J 11 M – Arbeiter August Patel 71 J 5 M – Frau Johanna Schielke geb Jankowski 46 J 8 M – Kaufmann Walter Döring 51 J – Schiffer Johann Reddig68 J 5 M – Frau Helene Klein geb ?? 56 J 11 M – Schiffskapitän Wilhelm Fretwurst 71 J 8 M – Frau Justina ??nack geb Lawrenz 59 J 7 M

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    Sozialdemokratischer Verein Danzig-Stadt
    Nach längerem Leiden, verursacht durch die Strapazen des Kriegsdienstes und der Gefangenschaft, starb unser Genosse, der frühere Bezirksleiter und jetzige 2 Vorsitzende des Bezirk Neufahrwasser
    Paul Littschwager
    Ehre seinem Andenken
    Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause, Albrechtstraße 31 aus statt.
    Der Vorstand

    Sozialdemokratischer Verein Danzig-Stadt
    Am Montag früh verstarb nach längerem Leiden unser Mitglied
    Max Michaelis
    Ehre seinem Andenken!
    Die Beerdigung erfolgt am Freitag nachmittags ? Uhr vor der Leichenhalle des alten Heiligen??friedhofes statt
    Der Vorstand

    060-1920 11. März 1920

    Polizeibericht vom 11. März 1920

    Gefunden: 1 schwarzer Pompardur mit Paß und Messekarte für Frau Osiech aus Warschau
    1 Perlbeutel mit Inhalt, abzuholen von Frl Else Sattler, Jakobswall Nr 22
    1 goldener Bleistift, abzuholen von Bernhard Hinz, Jakobsgasse 4

    Standesamt – Todesfälle

    S d Schlosser Ernst Rathke ½ Stunde – Schneidermeister August Braun 58 J 1 M – Arbeiter Johann Albert Scharping 63 J – S d Metalldrehers Brutus Sepp 9 J 8 M – Fleischermeister Ernst Rehfuß 42 J 6 M – Frau Olga Schwarz geb Grunwald 46 J 3 M – Schlosserlehrling John Olszynski 17 J 4 M – Frau Marie Schimann geb Wesselowski 86 J 2 M – S d verstorbenen Fleischers Wilhelm Tobias 1 J 4 M
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  45. #45
    Forum-Teilnehmer Avatar von Karin Langereih
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Danke Karin,
    es waren wieder interessante Namen dabei, ob sie nun zu meiner Familie gehören, das wird sich irgendwann einmal zeigen.
    Liebe Grüße Karin L.

  46. #46
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ute Marianne
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo KArin,

    Ich habe meine Ururgroßmutter gefunden sie ist am 10.12.1919 gestorben.
    Stand in der Danziger Volkswacht und eine Schwägerin noch dazu.Die Damen sind alt geworden.Hut ab zu der Zeit.


    Liebe Grüße Ute

  47. #47
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ute, das freut mich für dich; dann bist du ja wieder einen Schritt weiter.

    Die Ausgaben Nr 61, 62 und 63

    061-1920 12.03.1920

    Polizeibericht vom 12. März 1920

    Zugelaufen: 1 braungetigerter Hofhund mit Halsband ohne Marke, abzuholen von Herrn Willy Schröder, Rambau 1

    Standesamt – Todesfälle

    Arbeiter, Unteroffizier im Inf-Regt Nr 141 Ernst Roggenbuck 30 J 11 M – Arbeiter, Schütze im Infanterie-Regiment Nr 873 Ernst Eugen Leffke 19 J 4 M – Witwe laura Selhorn geb Herhadt 76 J 10 M – Frau Elisabeth Schillkowski geb Kling 69 J 4 M – Frau Anna Tulpen geb Reimann 22 J 9 M – Schmiedegeselle Fritz Gast 39 J 7 M - ?? Eugen Auer 69 J 9 M – Schiffsarbeiter August Richert 48 M 1 M – Frau Elisabeth Fedder geb Hallowski 69 J 1 M – unehelich 1 Kind totgeb.

    062-1920 13.03.1920

    Standesamt – Todesfälle

    Schneidermeister Albert Droese 63 J 4 M – Frau Gertrud Geniffke geb Luddenhausen 43 J 6 M – S d Schlossers Friedrich Gründenau 1 J – Frau Hedwig Andersen geb Jaroczynska 70 J 10 M – Hospitalistin Martha Bebel 61 J 4 M – unehelich 1 S 1 T

    063-1920 15.03.1920

    Polizeibericht vom 14. und 15. März 1920

    Gefunden: 13 russische Wechsel, abzuholen von Herrn Franz Hapka, Birkenallee 7/8

    Standesamt – Todesfälle

    Witwe Amalie Jochem geb Labbe, 74 J 11 M – Schlosser Hermann Reitzel 31 J 8 M – Hausmädchen Viktoria Kaczmarek 22 J 9 M – Rentier Leopold Perscheu 69 J 3 M – S d Arbeiters Johann Koska 16 Tg – Tischlermeister Karl Auer 85 J 4 M - Fischer Heinrich Grynke 63 J 10 M – Schneidermeister Ludwig Brühning 35 J 10 M – Meistergehilfe Theodor Schulz 66 J 4 M – S d Steinmetzes Gerhard Christoph 4 M – Witwe Marie Richter geb Thiermann 71 J 8 M – Arbeiter Karl Matschkowski 86 J 7 M – Kaufmann Richard Gottschalk 26 J 7 M – Hausmädchen Martha Roth 20 J 6 M – Rentenempfängerin Johanna Wendisch 74 J 11 M – Frau Marie Bormann geb Weiß 40 J 8 M
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  48. #48
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ute Marianne
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    HAllo KArin ,

    JA ich habe die 2.Heirat per Urkunde belegt FAmiliysearch hat mir die 2.Heirat offenbart dazu 5 Kinder 2 unehelich 3 Ehelich aus 2 Ehen und gestern die Sterbedaten.

    Jetzt suche ich ihren Bruder Wilhelm Franz geb 1836 gest ab 1878????.Die Ehefrau war gestern auch dabei.

    Ob Interesse an den Sterbefällen 1918-1919 besteht?

    Meldet euch dann würde ich auch da einen Tread aufmachen.


    Liebe Grüße Ute

  49. #49
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    Themenstarter

    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Ich hätte auf jeden Fall Interesse!
    Herzliche Grüße von Karin!
    Ich suche die Hochzeit von Schmied Johann Gustav Witschke und Maria Mathilde Magdalena Koschnick, ca 1890/1896 in?. Sohn Otto Witschke wurde am 3.10.1896 in Holm-Hinterthor geboren.

  50. #50
    Forum-Teilnehmer Avatar von Stejuhn
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    Standard AW: Namen in der Danziger Volksstimme 1920

    Hallo Ute,
    auch ich hätte Interesse. Von meinem Uropa Gottlieb weiß ich nämlich nur, dass er und seine Frau Wilhelmine, geborene Korthals, sich mit Geburtsauszügen aus dem Jahr 1892 ausgewiesen haben. Es fehlen mir also Geburtsort, -datum und auch Sterbedatum. Somit ist es mir unmöglich vom Archiv Danzig Urkunden zu bekommen. Sollten aber unter den Sterbefällen von 1918 - 1919 ihre Namen auftauchen, hätte ich einen ungefähren Anhaltspunkt, der eine weitere Suche erleichtern würde.
    Liebe Grüße
    Sigrid
    Nirgendswo ist es schöner als zu Hause mit der ganzen Familie vereint zu sein.
    Stejuhn, Karschen, Hinzmann, Korthals, Kumke, Rudat, Nachtigall, von Wissotzki (Wishotzki), Oberdorf

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