Schönen guten Nachmittag,
seit Tagen schon wird es täglich 1-2 Grad kälter. Nun haben wir die Nullgradgrenze erreicht und schon zeigen sich erste Schneeflocken. Die ersten dieses nun langsam beginnenden Winters.
Wehte gestern noch ein kräftiger das Herbstlaub aufwirbelnder Wind, rührt sich heute kein Lüftchen. Bleigrau, düster, schwer liegen Wolken über der Werderlandschaft. Die Sicht ist etwas diesig, und es herrscht der Eindruck, dass bereits dieser leichte Nebel jedes Geräusch verschluckt.
Unten, auf dem Wasser der Elbinger Weichsel, ziehen Stockenten vorüber. Leise, luftig, zart, kaum sehbar, wiegen sich gewichtslos flauschige Schilfrispen. Was bringt sie zum Zittern? Die Luft scheint still zu stehen wie es auch die fast senkrecht langsam zum Werderboden schwebenden Flocken zu beweisen scheinen.
Stille hat sich aufgebaut, unhörbar streicht unsere schwarze Katze lauernd über Nachbars Grundstück. Es ist gut jagen, wie dicke fette Mäuse beweisen, die unser Kater immer wieder stolz nach Hause bringt.
Nachbars Hund, Cäsar, bellt. Nur er durchbricht die Stille. Wer weiß, was er gesehen, was er gehört hat. Meine Hunde liegen einfach da, draußen, vor der Terassentür, lassen tänzelnd auf ihrer Nase niedergelassene Schneeflocken widerstandslos vergehen.
Es sieht nicht unbedingt nach mehr Schnee aus, aber selbst diese ersten wenigen schneeweißen Flocken lassen nun den Herbst auslaufen, kündigen den bevorstehenden Winter an.
Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang