Abschied von Danzig.
Von Erhart Karl Joniszus
Sieh ihn dir an, den alten Mann, -
steht leicht gebeugt, dort auf der Brücke.
Er schaut zu seinem Schüsseldamm,
verträumt sind seiner Augen - Blicke.
Nichts mehr von dem, was er einst kannte.
Kein Haus, aus seiner Jugendzeit. –
was seine Heimat war, verbrannte,
ihn überwältigt - „Traurigkeit.“
Im Inneren die vielen Fragen.
Wo sind sie hin, die ich einst kannt’?
kann mir denn heute Niemand sagen
wo sind Kaminski, Bäcker–Brandt?
Und Kaisers-Kaffee an der Ecke,
vom Schüsseldamm nach Hohe-Seigen.
Man sieht so viele weiße Flecke,
der Mann verfällt in tiefes Schweigen.
Vor seiner allerletzten Reise, -
verbeugt er sich vor seiner Stadt.
Die ihm zum Schluss - auf ihrer Weise,
zum Abschied zu gewunken hat.
Recht leise sieht man ihn verschwinden. -
So leis’ wie er gekommen ist.
Sein Herz, es kann jetzt Ruhe finden,
in Danzig, das er nie vergisst.
Nun ruht er auf dem Bischofs-Berg,
bewacht von oben seine Stadt, -
es ist für ihn ein Himmlisch - Werk,
dass er Danzig noch gesehen hat!