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Thema: Wiederaufbau der Marienburg?

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard Wiederaufbau der Marienburg?

    An dieser Stelle kommt mir eine Frage. Vielleicht kann sie jemand im Forum beanworten. Die Marienburg, einstiger Sitz des Deutschen Ordens, wurde ja nach dessen Herrschaft eingeebnet. Es standen nur noch die Grundmauern. Geplant war es dort ein Museum zu errichten. Wurden die Grundmauern und Überreste restauriert? Sind die Grundmauern selber das Museum? Oder gibt es eine Einrichtung, die mit Schautafeln etc. die Geschichte erklärt. Wer hat da Ahnung?

  2. #2
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Schönen guten Morgen,
    hallo Miriam,

    Wikipedia gibt eine Kurzauskunft über die Geschichte der Marienburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Ordensburg_Marienburg

    Die Burganlage war in früheren Zeiten jedoch wesentlich größer und erstreckte sich noch ein ganzes Stück weiter nördlich Richtung der heutigen Bahngleise. Wann dieser Teil zerstört wurde weiß ich nicht. Auf jeden Fall aber ist die Marienburg immer einen Besuch wert. Wer dort hin möchte sollte einen ganzen Tag einplanen.

    Hier können ein paar Fotos angeschaut werden: http://images.google.de/images?hl=de...num=6&ct=title

    Achtung: Die Eintrittskarte beinhaltet eine Führung durch die Burganlage. Es kann etwas dauern, bis man sich einer deutschsprachigen Führung anschließen kann.

    Hier die offiziellen Info-Seiten der Marienburg: http://www.zamek.malbork.pl/de/index.html
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    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer (deutsch/englisch) und Volontär in der Gedenkstätte und Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo
    Certyfikowany przewodnik i wolontariusz po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Themenstarter

    Standard Marienburg - Marienburg

    Vielen Dank, Wolfgang,
    für deine ausführlichen Hinweise. Die von dir genannte Marienburg hatte ich auch schon einmal im Blickfeld.

    Möglicherweise sprechen wir jetzt aber von zwei verschiedenen Gebäuden. Daher traue ich mich noch einmal fragend vorwärts. In Hans Joachim Kürtz sein "Danzig" auf den Seiten 68/69 finden wir eine Fotografie der Danziger Altstadt. Dort steht geschrieben:

    "Verschwunden bis auf ein paar Mauerreste: Wo heute am Knie der Mottlau die großen Yachten festmachen, erhoben sich einst die Festungsmauern der Kreuzritterburg, die die Danziger 1454 nach ihrem Bruch mitdem Orden dem Erdboden gleichmachten. Von ihr blieben als sichtbares Zeugnis nur bescheidene Rudimente der Vorburgmauer. mittlerweile aber haben die Archäologen zahlreiche unterirdische Teile des Burgkomplexes freigelegt. Nach Abschluss der Untersuchungen soll das Gelände als Museumsanlage hergerichtet werden". Soweit Kürtz aus 2006.

    In anderem Zusammenhang las ich von einem Schloss der Kreuzritter in Danzig, womit diese Burg wohl gemeint ist. Soll an einer Straße gelegen haben, die sich Schlossstraße nennt. (Es gab oder gibt (?) ja auch eine Burgstraße in Danzig, ein Hinweis auf die Burg-Anlage?).
    Nun hatte ich es so verstanden, dass es in Danzig selber einst eine Burg gab. Die war aber dann eine andere als die Marienburg am Nogat.

    Habe ich da etwas falsch verstanden? Schaut doch mal bitte diejenigen, die das Kürtz-Buch haben auf die Seiten.

    LG Miriam

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Themenstarter

    Standard Marienburg - Burg zu Danzig

    Einen schönen Nachmittag ins Forum,
    hallo Wolfgang,

    da habe ich heute morgen auf die Schnelle etwas durcheinander geworfen.
    Da bei den Kreuzrittern fast alles mit Marien beginnt, war ich unbewusst der Ansicht, dass auch die Burg in Danzig sich Marienburg nannte. Auch da sollte ja ein Museum entstehen (nach Kürtz). Folglich ging ich heute morgen nach Lesen der Pressemitteilung davon aus, dass es sich bei der erwähnten Marienburg um die Danziger Burg handelte. Das war ein Irrtum. Du hast inzwischen die Links zur Marienburg hier hinein gesetzt.

    Ungeachtetdessen, schreibe ich hier nieder was ich neben den bereits erwähnten Stellen im Kürtz bei Stachnik, 1959 fand (das Buch hat mir freundlicherweise Sigi ausgeliehen):


    Bereits zur Zeit des hl. Adalbert (um 1000) wird von einem Herzog von Danzig gesprochen, dessen Namen nicht bekannt ist. Bis ca 1300 unterstand Danzig wie Pmerellen einer Fürsten- oder Herzogsfamilie, den Samboriden. Ihre Residenz waren Danzig, Schwetz, Liebschau, Dirschau. "Die Danziger Burg war ein mit Pfahlwerk befestigtes Schloss. Es lag an der Mottlau, unweit ihrer Einmündung in die Weichsel. Seine Lage wird noch heute durch die Burgstraße, die Burggrafen-(graben)straße und die Schlossgasse angedeutet." Richard Stachnik, 1959, S.8-12.

    "Der Deutsche Orden besaß auch in seiner Danziger Burg eine Kirche. Als er Danzig 1308 erobert und 1309 ganz Pommerellen in Besitz genommen hatte, benutzte er als seinen Danziger Sitz die alte unzerstört gebliebene pommerellische Herzogsburg." Stachnik, 1959, S.41.

    "Seinen Gottesdienst und seinen religiösen Übungen genügte zunächst die dortige Schlosskapelle. Seit 1340 begann der Orden das Schloss umzubauen und beträchtlich zu erweitern. In der neuen Burg schuf er auch eine Kirche. Über ihr Aussehen besitzen wir keine genauen Angaben, da die Burg mit der Kirche zu Beginn des DDreizehnjährigen Krieges im Februar 1454 dem Erdboden völlig gleich gemacht wurde." aus Stachnik, 1959, S.41-42.

    Zur oben erwähnten Schlosskirche:
    "... Subislaus I. regierte bis zu seinem Tode im Anfang des Jahres 1178 in Nordpommerellen."..."In seiner Danziger Burg besaß Subislaus eine Kapelle, die Burg-oder Schlosskapelle." "Sie diente den religiösen Bedürfnissen der fürstlichen Familie mit ihren Dienstleuten und Burgmannen." Stachnik, 1959, S.14


    Von dieser Kirche und dieser Burg spricht also auch Hans Joachim Kürtz in seinem "Danzig", 2006, sagt, Archäologen haben Grundmauern gefunden und es solle möglicherweise dort ein Museum gründen.

    Daher ist jetzt meine Frage:
    Inwieweit sind denn die Mauern nun freigelegt worden?
    Gibt es inzwischen dazu ein Museum?
    Wer weiß etwas?

    Für weitere Hinweise vielen Dank. Miriam

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