Schönen guten Nachmittag,
die Tage von Altebabke / Stare Babki sind gezählt. Das Dorf wird verschwinden. Ich weiß nicht wie alt es ist, wann es erstmals urkundlich erwähnt wurde. Aber es hat schon wesentlich bessere Zeiten mit mehr als zweihundert Einwohnern gesehen.
Der Niedergang des mehrere hundert Jahre alten Werderdorfes beschleunigte sich als eine direkt am Ort vorbeiführende Schnellstraße von Danzig nach Elbing gebaut wurde. Sie läutete im wahrsten Sinne des Wortes das Todesglöckchen für Altebabke ein. Obwohl auf einer Strecke von vielleicht zweihundert Metern eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Kilometern/Stunde vorgeschrieben ist, obwohl sich dort Zebrastreifen mit Warnblinkanlage befinden, obwohl dort deutlich Bushaltestellen zu sehen sind: Mehrere Dorfbewohner kamen dort durch Betrunkene und Raser ums Leben oder wurden schwer verletzt.
Geschwindigkeitskontrollen habe ich dort noch nie gesehen und so vermindert selbst der mit 90 oder 100 km/h dahinrasende Schwerlastverkehr selten das Tempo.
Seit Jahren schon sind die dort meist alten Einwohner Lärm, Schmutz und Kummer gewöhnt. Seit Jahren wurde ihnen immer wieder gesagt, sie müssten umsiedeln da dort eine neue Autobahn gebaut werde. Das Dorf werde platt gemacht, fast komplett - es heißt, lediglich drei abseits stehende Häuser könnten stehen bleiben. Nun wird es bald so weit sein. Demnächst wird ein Schätzer kommen und feststellen, dass die Häuser und Grundstücke in dieser Lage praktisch nichts wert sind. Den Schätzpreis bekommen die Leute in die Hand gedrückt und dann können sie sehen wo sie bleiben. Das wird befürchtet und so wird es möglicherweise auch kommen.
In der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wird dann mit dem Autobahnbau begonnen. Und damit wird Fischerbabke / Stare Babki untergehen, verschwinden, ausgelöscht werden.
Vor über 250 Jahren hatte ich Vorfahren die dort lebten. Ich glaube, damals sah es dort schöner aus. Und das Dorf hatte auch noch eine Zukunft vor sich.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang