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Thema: Danziger Singakademie

  1. #51
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Ihre Stimme lag zwischen Alto und Soprano, aber sie war weich und voll und oft sang Tante Martha fuer uns Kinder, von ihr hoerte ich das erste Mal 'Aennchen von Tharau' und ich werde nie vergessen wie das 'gefaellt' aus Tante Marthas Mund floss. Mach Dir keine Umsrtaende, Belcanto, hatte nur gedacht dass es schoen waere ihen Namen auch irgendwo zu lesen. Sie ist ja auch umgekommen als unsere Niederstadt dran glauben musste. Liebe Gruesse von der Feli und vielen Dank fuer Deine Muehe.

  2. #52
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Das macht eigentlich keine Mühe. Ännchen Tharau, habe ich immer gerne gesungen, mich erinnert das auch an meine Kindheit. Nächste Woche werde ich wohl mehr Zeit haben und mache dann weiter. Ein schönes Wochenenden an alle Landsleute in Nah und Fern.

  3. #53
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Fortsetzung 29.7
    Fritz Binder wurde 1873 in Baltimore als Sohn deutscher Eltern geboren. Den ersten Musikunterricht erteilte ihm seine Mutter. Später, nach der Übersiedlung nach Deutschland besuchte er die pfälzische Musikschule in Neustadt an der Weinstraße. Von 8 bis 11 Jahren unternahm er Konzertreisen durch Deutschland, Holland, Belgien, Österreich und Dänemark. Er besuchte in Bremen die Schule und hatte musikalischen Unterricht bei Prof. Bromberger (Klavier) und Reinthaler der ihn in Theorie unterrichtete. Nach Beendigung der Schulzeit ging er nach Wien wo er von 1890-93 bei dem bekannten Klaviermeister Theodor Leschetzky studierte. Im Sommer 1893 studierte er in Dresden bei Anton Rubinstein und ging als Rubinstein aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit aufgeben musste, auf dessen Rat nach Köln, um am dortigen Konservatorium unter Franz Wüllner und J. Seiß seine Studien zu vollenden.
    Im Oktober 1896 wurde Binder unter 46 Bewerbern als Dirigent nach Solingen gewählt. Zu gleich war er als Dirigent in Düren tätig und wirkte in Westdeutschland in zahlereichen Konzerten als Solist und Kammermusikspieler mit. 1900 zog er als Dirigent nach Zweibrücken um und wurde im Herbst 1901 an die Spitze der Danziger Singakademie berufen.
    Seit seiner Berufung hat er als Dirigent, von Chor-und Orchesterkonzerten sowie als Pianist eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Aber nicht nur in Danzig, sondern auch im Osten Deutschlands, hat er seine vorzüglichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. 1906 wurde ihm der Titel eines Königlichen Musikdirektors verliehen. 1909 gründete er das Westpreußische Konservatorium Danzig. 1912 erhielt er den ehrenvollen Auftrag des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, das 47.Tonkünstlerfest in Danzig als Festdirigent zu organisieren und zu leiten.
    Bemerkenswert ist überdies, dass Binder seit Ausbruch des Krieges, seine gesamte künstlerische Tätigkeit, in den Dienst der Kriegswohlfahrt gestellt und auf die Einnahmen aus den Konzerten und seine Gehälter zugunsten kriegswohltätiger Zwecke verzichtet hat.
    Mit dem ersten unter seiner Leitung stattgefundenen Konzert, konnte der Verein einen großen Erfolg verbuchen. Binder hatte ein neues Werk, des damals noch lebenden Dessauer Hofkapellmeister Dr. August Friedrich Martin Klughardt:“Die Zerstörung Jerusalems“ gewählt. Es handelt sich dabei um ein Vokalwerk für Soli, Chor und Orchester das um 1898 entstanden ist.
    Die Kritiker erkannte den neuen Stabmeister der Singakademie an und bewerten ihn, dass er sich „über Erwarten ausgezeichnet“ und „ alles gehalten, was er in seinem bisherigen Auftreten als Musiker versprochen hätte“ und das man sich nicht daran erinnern könne, von dem Verein etwas so glatt und schwungvoll vorgetragen erlebt zu haben.

  4. #54
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Durch diesen vielversprechenden Anfang knüpfte Binder an die alten Traditionen des Vereins an. Er ließ die Matthäuspassion erklingen und veranstalteten wieder die begehrten Abendveranstaltungen. Durch die starke Beanspruchung der Chöre infolge der regelmäßigen Aufführungen mussten bald die kleinen Konzerte unterbleiben, denn man stieß an Grenzen. Die Matthäuspassion wurde aber zum festen Bestandteil, des Vereins.
    Mit Ausnahme von drei Jahren, in denen Händels „ Messias, Mozarts c-Moll- Messe(die Große Messe in c-Moll, KV 427 (früher 417 a) entstand 1782 und obwohl sie unvollendet ist, ist sie eine der hervorragendsten Messevertonungen der europäischen Musikgeschichte) und Haydns „Schöpfung“ erklangen, führte Binder bis 1912 an jedem Karfreitag das herrliche Meisterwerk auf. Von besonderer Bedeutung wurde dabei das Jahr 1906.
    Aufgrund von Bachstudien war es Binder zur Gewissheit geworden, dass Bach eine räumliche Trennung der beiden Chöre und eine vom Chor entfernte Aufstellung der Evangelisten verlangt hatte. Diese Regieanweisung umzusetzen bot sich in der beheizten und elektrisch beleuchteten Bartholomäuskirche, in der die Matthäuspassion zum ersten mal in einer Danziger Kirche zu hören war. Die musilkalische Unterstützung des Chors durch die Orgel erhöhte die Gesamtwirkung im hohen Maße. Diese Art der Aufführung mit getrennten Chören fand in der musikalische Fachpresse, ausdrückliche Anerkennung. In verschiedenen Städten wurde daraufhin die Matthäuspassion, nach dem Bindervorbild aufgeführt.
    Durch Binders Mut und seiner musikalischen Kreativität, erklang nun ständig die Matthäuspassion in der Bartholomäuskirche.
    Da die Männerstimmen die der Verein stellen konnte nicht ausreichten, wurde der Verein, dankenswerterweise durch andere Vereine unterstützt. Dies waren: die Akademische Sängergmeinschaft “Normania“, der Langfuhrer Männergesangverein, der Sängerchor des Lehrerseminars in Langfuhr und später der Bindersche Männergesangverein.
    Durch die tatkräftige gesangliche Unterstützung der Vereine wurde Klangwirkungen erreicht, die allein von der Singakademie nicht erreicht werden konnten. Hinzu kam, dass sich durch ein Vermächtnis in Form einer Schenkung, auch die wirtschaftliche Situation verbesserte, den das Mitglied Frau Maria Rovenhagen geb. Juncke spendete dem Verein 1908 5000,- Mark.
    Eine neue Aufgabe für den Verein war die Veranstaltung eines Konzertes im Freien(1912), wozu der zu einem sehr großen Freilichttheater eingerichtete Gutenberghain in Langfuhr genutzt wurde.
    Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 3. Oktober 1904 wurde die Eintragung der Danziger Singakademie in das Vereinsregister (unter Nr.50 am 13. Dezember 1905) bewirkt. Die Satzung wurde geändert und neu gedruckt. Der Zweck des Vereins wurde dahingehend verändert und erweitert, dass die „ finanzielle und künstlerische Beteiligung“ an der „ Aufführung größerer Chorwerke“ vorgesehen wurde.
    Zweimal seit Binders Berufung hat die Singakademie bei Musikfesten mit gewirkt, und zwar 1905 beim „Ersten altpreußischen Musikfest“ in Elbing und 1912 beim „47.Tonkünstlerfest des allgemeinen Deutschen Musikvereins in Danzig. In Elbing wurde vom Elbinger philharmonischen Chor, der Königsberger Singakademie , der Musikalischen akademie In königsberg und der danziger Singakademie gemeinsam der „Messias“ aufgeführt.
    Beim Tonkünstlerfest dessen Festdirigent Binder brachte die Singakademie einige ganz neue Chorwerke zu Aufführung. Leider war es wieder so, das die Ausgaben höher als die Einnahmen waren. Die Erwartungen aber nicht der Mitgliederstand waren gestiegen. Infolgedessen war die Schenkung von Frau Rovenhagen in wenigen Jahren verbraucht. In dieser prekären finanziellen Lage halfen weitere besondere Zuwendungen weiter. 7000 Mark wurden von dem damals einzigen Ehrenmitglied des Vereins, Fräulein Emilie Hoene; 500 Mark wurden vom Magistrat in Anerkennung der Verdienste bei gesteuert und 250 Mark, wurden anonym von einem Gönner gespendet.
    Und der Verein konnte sich über eine Erbschaft freuen. Durch letzwillige Verfügung hatte Frau Marianne Heidfeld, die dem Verein lange Zeit als Mitglied angehört hatte, vermachte der Akademie 5000,- Mark. Das Geld wurde als Kriegsanleihe angelegt.




  5. #55
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Binder veranstaltete im Laufe der Jahre drei Kostümfeste und einen glänzenden Verlauf nahmen und etwas in die Kasse brachten. Am 17.Februar 1905 als Volksfest auf der Nürnberger Festwiese. Es wurde ein Überschuss von 778,- Mark erzielt am 26.Februar 1907:“ Ein Sommernachtstraum Überschuss 500,- Mark und am 23. März1909: Karnevalsfest in Nizza, Überschuss 158,- Mark-. Der 1. Weltkrieg unterbrach die geordnete und erfolgreiche Vereinsarbeit jäh. Das Hochgefühl der vaterländischen und patriotischen Erhebung, die sich nun überall breitmache, ließ die Arbeit der Singakademie in den Hintergrund rücken.
    Die gewohnte und allzeit beliebte Stätte der Vereinskonzerte, das Schützenhaus wurde zu einem Lazarett. Die Mehrzahl der männlichen Mitglieder, mussten an die Front. Dennoch stellte die Singakademie ihre Tätigkeit nicht ganz ein, sondern ließ ihren Chor für kriegswohltätige Zwecke erschallen.
    Dies war bereits das Dritte mal, dass sich die Akademie in Wohltätigkeitskonzerte dieser Art beteiligte. Es wirken dabei auch viele Soldaten in ihren feldgrauen Uniformen mit, selbst Binder, der den Taktstock schwang, trug den feldgrauen Soldatenrock.
    Der Tatkraft und unbändigen Energie Binders ist es zu verdanken, dass der Verein trotz des Krieges große Erfolge verzeichnen konnte. Während der Kriegszeit wurden keine Mitgliederbeiträge erhoben. Durch Spenden flossen aber erhebliche Summen dem Verein zu. So konnte die Danziger Singakademie, als einziger Oratorienverein der Stadt, mit Stolz und Befriedigung auf die getane Arbeit zurückblicken.
    Trotz viele Hindernisse und erheblichen Schwierigkeiten in der Vergangenheit, war der Verein doch kontinuierlich gewachsen und hatte sich etabliert. Die Hoffnung war, sich bald wieder die kulturellen Aufgaben, voll widmen zu können. Der originäre Auftrag, der kulturellen Pflege und der Förderung des Gesangs hatte in Danzig und der Umgebung nachhaltig gewirkt und hohe Bedeutung erlangt.

    Musikalische Leiter vom 1. Januar 1818 bis 30.September 1917:
    Theodor Friedrich Kniewel: 1818-1836 und 1838-1842
    Gehilfen des Dirigenten:1820-1824 und 1828-1836:Boyd, 1825-1827: Illgner,1838-1842: Markull
    Robert Boyd: 1837
    F. W Markull: 1843-1858
    Zweiter Dirigent 1855-1858: Rehfeld
    Wilhelm Rehfeld: 1859-1866
    Heinrich Collin: 1867-1875
    Vertreter:1870/71: Franz Joetze
    Heinrich Laudenbach:1875-1880
    Zweiter Dirigent: 1875-1879: Dr. Martens
    1879-1880: Konrad
    Klavierlehrer Weyer
    Karl Fuchs:1880-1881
    Franz Joetze:1881-1890
    Georg Schumann: 1890-1896
    Ludwig Heidingsfeld:1896-1900
    Karl Frank:1901
    Fritz Binder seit 1901
    Und damit ein schönes Wochenende.


  6. #56
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo,
    also ich lese die Beiträge von Belcanto immer mit großer Neugierde. Genauso groß ist mein Respekt vor seiner Fleißarbeit. Viele Fakten und ich frage mich, wie man so intensive Recherchearbeit hinbekommt. DANKE, Belcanto für so viel lesen- und wissenswertes. Freundliche Grüße FRANK

  7. #57
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    Vielen Dank für den Dank. Wenn die Beiträge gelesen werden hat die Arbeit gelohnt. Ein schönes Wochenende.

  8. #58
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Jetzt käme ich zu dem Teil,"Aufführungen" der Danziger Singakademie, Tag der Aufführung, Veranlassung und Ort der Veranstaltung, Werk, Leiter der Auffürung, Mitwirkende und Solisten:
    1. 1864/65 Karfreitag der 14. April; 3. Abo. Konzert im Apollosaal, Händel: Messias, Leiter:Rehfeld, Solisten:Fräulein Schneider, Fräulein Peters.
    2. 1865/66 Samstag vor Totensonntag;Für die Predigenwitwen und Waisenkasse in der Bartholomäuskirche um 1900 Uhr, Mozart : Requiem,Leitung: Rehfeld, Solisten:Fräulein A. Liebert, Herr A.Jüncke, Fräulein Richter, Herr Ander.
    3. 3. Februar 1866, Bartholomäuskirche, Haydn: Die Schöpfung, 1.und 2. Teil,Leitung: Rehfeld, Solisten: A. Jüncke, Fräulein Neumüller, Herr Ander.
    4.Karfreitag 30 März 1867, Marienkirche, Karl Heinrich Graun, Passionskantateer Tod Jesu, Leitung: Rehfeld,Solisten: Fräulein Neumüller,Herr Ander, Herr Hocheimer.
    5.3.Mai 1867,zu wohltägigen Zwecken, Petri-Kirche,Bach: Was mein Gott will, Mozart: "Ave verum" KV 618, Mendelsohn Psalm. 43 und Psalm 2,Leitung: Collin,Solisten:Fräulein Hentschke, Fräulein Feyerabendt, Herr R. Reuterer, Herr Edmund Cohn.
    6.1867/68 für die Armen, Apollosaal, Händel: Samson und Dalila, Leitung:CollinSolisten:Fräulein Liebert, Albert Jüncke,Frau Küster.

  9. #59
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    Weiter geht es Freitag, mit einer Vereinsaufführung im Gewerbehaus um1800 Uhr. Es kommen zur Aufführung: Bach Kantate Actus tragius, „Gott ist die allerbeste Zeit, Bachwerkverzeichnis BWV 106, eine geistliche Kantate, ferner: Mendelssohn- Bartholdy: Christus, Oratorium: Erde, Hölle und Himmel, Mendelssohnwerkverzeichnis, MWV A 26 zumeist als „Christus“ bezeichnet. Leider nur als Fragment erhalten. Sowie Felix Mendelssohn- Bartholdy „ Die erste Walpurgisnacht“ nach der Ballade von Goethe, MWV, D3. Leitung Collin. Solisten: Fräulein Hentschke, Fräulein A. Liebert, Bockenhäuser (weiter nichts bekannt), Dr. van Kampen und Edmund Cohn.
    1867/68 Karfreitag 10 April, kirchliche Feier in der Garnisonskirche 1800 Uhr. Mozart Ave Verum. KV 618 „ Ave Verum“ sind die ersten Worte eines Reimgebets in lateinischer Sprache, das Mozart am 17/18 Juni 1791, also in seinem Todesjahr in Musik fasste. Von Dmitri Bortniansky: Ehre sei Gott in der Höhe“. Leitung Professor Brandstätter, Solisten wie oben.
    Freitag 1. Mai das Konzert fand in der Trinitatiskirche zugunsten der Breslerstiftung statt. Über die Breslerstiftung ist mir leider nicht bekannt. Aufgeführt wurden vom italienischen Komponisten Antonio Lotti für acht Stimmen. Johann Sebastian Bach: Motette „ Der Gerechte kommt um“, Motette für fünfstimmigen Chor, ferner Felix Mendelssohn- Bartholdy „Psalm 22 Mein Gott warum, hast du mich verlassen?“ Op.78,3, sowie Bach Kantate: Actus tragius (siehe oben) und erneut Mendelssohn, unvollendeter Christus. Leitung Collin, Solisten wie oben.
    1868/69 Donnerstag 14. Januar Benefizkonzert zugunsten erblindeter Lehrer, Schützenhaus, 1900 Uhr. Zur Aufführung kam Händels Oratorium „Isreal in Ägypten“ Händelwerkverzeichnis, HWV 54, Leitung: Collin. Solisten: Fräulein Liebert Sopran, Fräulein Hentschke Sopran, Frau ?ertell Sopran, Fräulein Hewelke Alt, R. Reutener Tenor.
    Karfreitag 26.März, Kirchliche feier in der Garnisonskirche, Programm nicht bekannt. Leitung Professor Brandstätter.
    Samstag 1. Mai für Breslerstiftung im Schützenhaus 1830 Uhr, Felix Mendelssohn“Elias“ op. 70 (MWV 25), Leitung: Collin. Solisten: Frl. Liebert Sopran, Frau von Mauntz, Sopran,
    Frl. M. Grünmüller, Sopran, Frl. Olschewski Alt, Frl. Sophie. Lentz, Alt, Frl. A. Jendritza, Alt. Frl. Behrendt, Alt. Bockenhäuser, Tenor, Richard Teutener, Tenor. Quassowski, Bass. Edmund Cohn, Bass. Albert Jüncke, Bass und Hauptmann Stein, Bass.
    1869/70, Donnerstag 13. Januar, Vereinsaufführung im Schützenhaus 1900 Uhr. Franz Schubert Große Messe, Nr.6 Es- Dur. Leitung:Collin. Solisten: Frl. M. Haupt, Sopran. Frau Olschewski, Alt. Bockenhäuser Tenor.Richard Reuterer, Tenor. Edmund Cohn, Bass.







  10. #60
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    1870 Samstag 9. April, Schützenhaus, 1900 Uhr: öffentliche Generalprobe zu Bachs Matthäus- Passion unter der Leitung von Collin, Solisten: Frau Dr. Möller Sopran, Frl. Schlander, Alt, Edmund Chon, Bass, Hauptmann Stein, Bass. Sonntag Vereinsaufführung um 1000 Uhr Bach Matthäus Passion, Leitung Collin. Solisten: Domsänger Geyer Tenor, Domsänger Julius Schmock Bass, sonst die Solisten wie oben.
    21. Januar 1871, Wohltätigkeitskonzert für die hiesigen verwundeten Krieger im Artushof. Zur Aufführung kam Roberts Schuhmanns, Liederzyklus:“Der Rose Pilgerfahrt“, op.112 eine märchenhafte Geschichte, wunderbar. Unter der Leitung von Franz Joetze. Solisten:Frl. Hentsche, Sopran, Frl. M. Feyerabendt, Alt, Louis Jüncke, Tenor, Felix Behrend Bass und Albert Jüncke Bass.
    Dienstag 21. März, Vorführung anlässlich des Geburtstages von Kaiser Wilhelm I., im Schützenhaus. Zur Aufführung kamen: Moritz Hauptmann:“Salvum fac regem, Domine.“(Verleih uns Frieden, Herr und Gott), op.9. Robert Schuhmann:“ Zigeunerleben“ op.29,3.Max Bruch: „Jubilate und Amen, op.3. Nils Wilhelm Gade: „Erlkönigs Tochter“, op.30. (Ein sehr anspruchvolles Programm). Die Leitung hatte Franz Joetze. Solisten: Frl. Hentschke, Sopran, Frl. M. Feyerabendt, Alt. Felix Behrendt, Bass und Albert Jüncke, Bass.
    1871/72 Totensonntag 25. November. Zur Erinnerung an die Verstorbenen und zur Begünstigung der bedürftigen Witwen. Aufführung im Schützenhaus. Zur Aufführung kamen: Bach Kantate Actus tragius, die ich oben bereits erwähnte. Ferner Luigi Cerubini: Requiem Nr.1 in c- Moll für gemischten Chor und Orchester. Leitung Collin, Solisten: Frl. B. Jordan, Alt. Franz Reuterer, Tenor. Edmund Cohn, Bass.



  11. #61
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    Mit hoher, musikalischer Qualität wurden die Veranstaltungen fortgesetzt und das Danziger Publikum bekam sensationell viel geboten.
    Am Mittwoch den 31.Januar 1871 wurden durch die Liedertafel des Vereins im Gewerbehaus Chorlieder und Soloquartette unter der Leitung von Collin und den Solisten: F. Reutener, Richard Reutener, A, Jüncke und Edmund Cohn vorgetragen. Am. Sonntag den 24 März folgte im Schützenhaus, Bachs oratorische Matthäuspassion, BWV 244 unter der Leitung von Collin und den Solisten Frl. Kramp, Edmund Cohen, Kantor Odenwald aus Elbing, Frau Wüst und Ferdinand Reutener.
    Anlässlich der Jahrhundertfeier der Zugehörigkeit Westpreußens zum preußischen Staat am 12. September in Marienburg, wurde Händels“ Judas Makkabäus“, (auch Maccabaeus), HWV 63, und zwar das Tenorrezitativ und Chor:“Seht er kommt mit Sieg gekrönt“, unter der Leitung von Collin und dem Gesang von Ferdinand Reutener vorgetragen. Judas Makkabäus war ein jüdischer Freiheitskämpfer der 160 vor Chr. gestorben ist.
    Am Donnerstag den 5. Dezember wurde im Apollosaal, Mozarts Requiem KV 626 unter der Leitung von Prof. Brandstäter aufgeführt. Die Solisten waren. Frau Dr. Ziesmer, Sopran, Frl. B. Jordan, Alt, von Kieselnicki (Vorname nicht bekannt) , Tenor und Edmund Cohn, Bass. Anlässlich der Einweihung des Konzertsaales im Franziskanerkloster wurde am 27. Februar 1782, Beethovens Festspiel,“ Die Ruinen von Athen“, der Marsch und Chor unter Leitung von Collin gespielt. Weiter kam Felix Mendelssohn, Psalm 100:“ Jauchzet den Herrn alle Welt“, MWV B 45(1844) achtstimmig ohne Begleitung, sowie Händels Rezitativ und Chor aus dem Oratorium „Samson“ HWV 57, (Samson: Von der Sonne auch Diener Gottes), ferner Mozarts Chöre aus dem Requiem und Mendelssohns Chor aus dem Oratorium „Paulus“: Wachet auf, ruft uns die Stimme, MWV A14 zur Aufführung. Die Leitung hatte Collin.
    Am Palmsonntag wurde im Apollosaal, Bachs Messe h-Moll, BWV 232 und Mendelssohn Oratorium Paulus unter der Leitung von vorgetragen. Solisten waren. Frau Julia Baum, Sopran, Frl. B. Jordan, Alt, Ferdinand Reutener, Tenor, Edmund Cohn sang den Paulus, Bass ferner von Kieselnicki und ein Student Schmidt.



  12. #62
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    Habe schon lange nichts mehr geschrieben, das lag nicht daran, dass ich keinen Stoff mehr hätte, sondern daran, dass ich mein neues Buch, noch in diesem Jahr zum Lektorat schicken wollte- das habe ich nun geschafft. Werde die Singakadademie bald fortsetzten und wünsche euch zunächst ein schönes Wochenende.

  13. #63
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo Joachim,

    auch Dir einen schönen dritten Advent und viel Erfolg für Dein Buch!

    Und wir warten (un)geduldig ...
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  14. #64
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    Fortsetzung 14.12.15
    Die Vorführungen wurden am Dienstag den 9. Dezember 1873 im Schützenhaus fortgesetzt, und zwar mit Robert Schumanns weltliches Oratorium „Das Paradies und die Peri“, op50 von 1843, Uraufführung am 4. Dezember 1843, für Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass. Peri ist persisch und bedeutet „Fee“ Die Leitung hatte Collin, die Solisten waren: Frl. M Grünmüller, Sopran; Frau M. Reutener, Alt; Ferdinand Reutener, Tenor; R. Reutener, Tenor; Edmund Cohn, Bass, Frl. Cl. Küster, Sopran; Frau Emilie Helmigrath- Wagner aus Dresden Sopran. Am Palmsonntag den 29. März 1874 wurden die Vorführungen im Schützenhaus, mit Händels Oratorium „Der Messias“ (auch Messiah geschrieben), HWV 56 unter der Leitung von Collin fortgesetzt. Die Solisten waren. R. Reutener, Tenor; Frl. Hel. Otto, Berlin, Sopran; Frl. M. Langenfels, Breslau, Alt; Herr Schock, Bass. Im gleichen Jahr am 28. November, wurde an gleicher Stätte, unter Collins Leitung, Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, Hab. XXI (Haboken- Verzeichnis). Das Haboken- Verzeichnis ist das gebräuchliche Verzeichnis, der Werke von Joseph Haydn aufgestellt von Anthony van Hoboken, einem niederländischen Musikwissenschaftler. Die Solisten waren: Frl. A. Jordan, Alt; R. Reutener, Tenor; Frl. Elisabeth Doniges, Breslau, Sopran; Domsänger Schmock, Bass.
    Bei der nächsten Aufführung musste ich lange suchen, habe das Werk dann aber doch gefunden. Am 13. März 1874, wieder im Schützenhaus wurde von Friedrich Kiel, das Oratorium „Christus“ – Oratorium, op. 60 für Soli, Chor und Orchester (1870), Uraufführung am 4. April 1874 in Berlin aufgeführt. Leitung Collin, Solisten: Frl. Kluwe, Sopran; R. Reutener, Tenor; Frau. Cl. Küster, Alt; Frl. A. Kling Schwalbach, Alt Glomme, Tenor, W. v. Schmidt, Bass. Am 11. März, kam im Schützenhaus, Max Bruchs „Odysseus“, Weltliches Chorwerk, Oratorium, op. 41(das Gegenteil zum weltlichen Chorwerk ist das Geistliche Chorwerk). Der Dirigent war jetzt Heinrich Laudenbach. Solisten:F. Reutener, Tenor; Frl. Adele Aßmann, Berlin, Alt; Jul. Schmock Domsänger, Bass, Frl. Breitenstein, Erfurt. So viel für heute.



  15. #65
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Am Samstag den 16. Dezember 1876 stand die nächste Vereinsaufführung im Schützenhaus, wieder unter der Leitung von Heinrich Laudenbach an, diesmal das Oratorium „ Josua“ von Georg Friedrich Händel, HWV 64. Das Libretto ist dem Buch Josua, 1-11 und 14-15 entnommen. Zu dieser Zeit, als Laudenbach Dirigent war, war Dr. Martens Zweiter Dirigent. Die Solisten waren: Frl. Breitenstein, Erfurt, Sopran; Frl. A. A, Aßmann, Alt; Edmund Geyer, Domsänger, Tenor; Kantor Odenwald, Elbing, Bass.
    1877 fanden drei Konzerte statt. Zwei im Schützenhaus am 7. April am und 8. Dezember, sowie am 12. Mai in der Petrikirche. Man hatten sich wieder einiges vorgenommen. So kam am 7. April Robert Schumanns „Szenen aus Faust“, zur Aufführung, was viele Experten, für eines der größten Werke der Romantik halten. Hierfür waren acht Vokalsolisten erforderlich, was für den Verein eine gewaltige Aufgabe bedeutet. Sieben Stimmen konnte man besetzten, und zwar mit: Frau Fajans, Sopran; Frl. M. Damme, Sopran; F. Reutener, Tenor, R. Reuteber, Tenor; Herr Focke, Bass, Frau Cl. Küster, Sopran, Dr. Felix Schmidt, Bass. Bei der zweiten Veranstaltung am 8. Dezember im Schützenhaus, wurde Joseph Haydns Oratorium “ Die Jahreszeiten“ (Hob XXI: 3) unter der Leitung von Laudenbach dargeboten. Das Landvolk präsentieren: Hanne Sopran: Frl. Baldamus, Opernsängerin; Simonr. Felix Schmidt, Bass Berlin und Lukas: Robert Spörry Berlin.
    In der Petrikirche am 12. Mai kam Johann Sebastian Bachs Coral „Was mein Herr will, das gescheh allzeit“ Kirchenkantate. BWV 111. Bei den barocken Bachkanten handelt es sich um mehrsätziges, musikaliasche Werke, in der Regel mit Chor, Orchester und Vokalsolisten. Ferner „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, nach Hiob 19,25-27, fünfstimmig allerdings von Johann Michael Bach. (Er stammte auch aus der Familie Bach). Und nun stoße ich auf ein Problem. Im Programm steht nur Reichel „ Vater unser“. Ich habe aber keinen Komponisten Namens Reichel gefunden. Vielleicht kann jemand helfen? Ferner wurde Mendelssohn Psalm 43 „Richte mich Gott“, op .78 Nr.2 MWV B 46 (1866) aufgeführt.
    Ich wünsche euch einen schönen 4. Advent.


    4. Advent Nun leuchtet das vierte Licht, im herrlichen Schein, es klopft an der Tür, lasse den Herrn nun herein. Langes Warten hat nun ein Ende, jetzt kommt bald die ersehnte Wende.
    Ankunft ist vorbereitet, Freude, die dich begleitet. Bis er tritt ins Haus hinein, soll die Freude bei dir sein. Strecke ihm froh deine Hände entgegen, dann wirst du empfangen göttlichen Segen, der dich beschützt auf all deinen Wegen. Der Segen soll Trost und Hoffnung schenken, und alle deine Geschicke lenken, Daran sollst du immer gerne denken. Joachim Schroetter

  16. #66
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Am Palmsonntag den 14.1878 wurden die Aufführungen mit Verdis Requiem „ Messa da Requiem im Schützenhaus fortgesetzt. Ursprünglich wollte Verdi unter dem Eindruck des Todes von Gioacchino Rossini, mit zwölf namhaften Komponisten ein Requiem:“ Messa per Rossini“, komponieren. Er selbst wollte die Vertonung des Schlusssatzes übernehmen. Die Aufführung kam jedoch nicht zustande. Das Manuskript geriet in Vergessenheit. Als der Dichter Alessandro Manzoni gestorben war, den Verdi sehr verehrte, machte er sich erneut an den Requiemstoff.
    Diese Aufführung wurde Heinrich Laubenbach dirigiert. Die Solisten waren: R. Reutener, Tenor, Frl. Baldamus Opernsängerin, Sopran, Frl. Aßmann aus Berlin, Alt, Dr. Felix Schmidt, Bariton.
    Einige Veranstaltungen wiederholten sich, weil sie erfolgreich waren und die Besucher die Musik gerne hörten. Es bestand somit kein Grund, das Programm zu ändern. So zum Beispiel: Felix Mendelssohn:“Paulus“ „ die erste Walpurgisnacht. Robert Schumanns.“ Zigeunerleben“ und Haydns: Die Schöpfung“, sowie Max Bruch: „Odysseus. Diese Werke habe ich schon kurz oben vorgestellt. Die Vorführungen am Palmsonntag den 6. April. 1778 und am 30.11.1878, sowie am 3. Dezember 1878 und am 25. Februar 1879 statt. Dirigent war Heinrich Laudenbach. Die Solisten waren fast die gleichen, mit Ausnahme von: Frl. Elisabeth Blech, Frau Fürstenberg und Herr Hasse aus Berlin. Ferner Frau Marie Hochschutz und Dr. Kowalek, Frl. E. Hopf, Frl. B. Jordan, Herr Städing, Opernsänger, Frl. B. Orlovius, Frl. Richter, Herr Mühe, Opernsänger.
    Am Dienstag den 8. Juni fand das Sommerfest in Freudenthal statt. Und hier benötige ich wieder eure Hilfe. Im Programm steht „ Gesänge von Joetze“. Sonst weiter nichts. Im Internet habe folgenden Eintrag gefunden.
    Composer: Franz Joetze (1839 - ?)
    Listing of art song and choral settings in the database.
    All titles of vocal settings in Alphabetic order
    Es war ein alter König, op. 22 (Text: Heinrich Heine)
    Herr Olaf, op. 13 (Text: Th. Draum) [x]
    Morgensehnsucht, op. 15 (Text: Hans Grasberger) [x]
    Neuer Frühling, op. 14 (Text: Otto Roquette)
    Nichts Schöneres, op. 19 (Text: Robert Reinick)
    Seit er von mir gegangen, op. 18 (Text: Robert Reinick) ( Quelle:
    http://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=59410
    Wenn ich das richtig deute, hat Franz Joetze verschiedene Texte vertont. Bei Muzyka w Gdanska ist auch eine Eintragung in polnisch bezüglich Joetze, die ich aber nicht übersetzten konnte. Ferner ist mir nur das Geburtsjahr 1839 bekannt. Vielleicht könnt ihr helfen.


  17. #67
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Von Franz Joetze ist mir nur bekannt, dass er von 1881-1890 Dirigent war. Er ist wohl 1839 geboren? Ein Franz Joetze taucht in den Schriften des Vereins über die Geschichten des Bodensees und seiner Umgebung auf. Mehr habe ich eigentlich nicht von Ihm.

  18. #68
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo Joachim,

    hilft dir eventuell der nachstehende Link mit Google-Übersetzung?

    https://translate.google.de/translat...RL&prev=search


    Viele Grüße

    Peter

  19. #69
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    Danke, damit kann ich schon eine Menge anfangen.

  20. #70
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Nachdem mir Peter eine gute Info gegegben hat, habe ich jetzt auch mehr infos über Joetzte.

    FRANZ
    Johann Carl Joetze (Jötze, 9. Dezember 1839 Kwidzyn - 7 und 1914 Insterburg, jetzt Chernyakhovsk, Region Kaliningrad), Organist, Chorleiter, Komponist und Musiklehrer. Ein Student Gymnasium City. Er studierte Musik in Berlin. In den Jahren 1866-1869 Musiklehrer und Musikbuchhändler in Chojnice. 1869 in Danzig als Dirigent Männerchöre, gemischten Chor Dirigent 1881-1890 Danziger Singakademie. Er unterrichtete Musik an einer Privatschule weiblich, ab 1876 auch in der Mittelschule Königs. Im Jahre 1891 der Organist von St. John. Er komponierte Oratorien, darunter „Das Schloss am Meer auf den Text Elise Püttner (1997 von Janina Wieczerską übersetzt mit einem Schloss am Meer), Kantaten und Lieder. Er hat Werke von Chorgesang und der Singbewegung veröffentlicht. Im Jahr 1904 zog er mit seiner Tochter in Insterburg verheiratet. Er starb in einem Pflegezentrum.

  21. #71
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo miteinander,

    vielleicht erfreut die nachstehende Anzeige aus der Danziger Allgemeine Zeitung das eine oder andere Herz ...

    Name:  1922-02-01_Danziger Singakademie.jpg
Hits: 3514
Größe:  175.4 KB


    Viele Grüße

    Peter

  22. #72
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Vielen Dank für diese Anzeige. Es ist schön, wenn wir uns gegenseitig ergänzen. Mache demnächst weiter und kann zur Anzeige noch folgendes sagen: Die Leitung hatte Kapellmusikdirektor Fritz Binder, Sopran:Beatrice Noljora, Tenor: Fredy Busch, Bariton:Franz Fitzau. Danke

  23. #73
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Nachdem an der Singakademie offensichtlich ein reges Interesse besteht mach ich mit der Veranstaltung am am Mittwoch den 15.Dezember 1880 weiter. An diesem Tag fand im Schützenhaus Händels Jubilate. Es handelt sich hierbei um die Vertonung des Psalm 100. Der spanische Erbfolgekrieg wurde 1713 durch den Friedensschluss von Utrecht beendet. In London erhielt der damals als Komponist und Virtuose bereits bekannte Händel von der Königin den Auftrag, für einen Festgottesdienst ein Tedeum zu komponieren. Dieses Werk, das bereits am 14. Januar 1713 vollendet war, war mit seiner knapp halbstündigen Dauer wohl zu kurz für eine große Siegesfeier. Händel vertonte deshalb - wohl als Ergänzung zum "Utrechter" Tedeum - die Worte des 100. Psalms. Danach folgte Robert Schuberts:“ Gott in der Natur“, Groß ist der Herr D757 Frauenchor. Es folge die von Josef Gabriel Rheinberger auf der Legende der heiligen Ida von Toggenburg fußende Chorballade Toggenburg op. 76 erfreute sich beim damaligen Publikum einer überaus großen Beliebtheit. Zum Abschluss wurde von Albert Hermann Dietrich „ Rheinmorgen für gemischten Chor und Orchester gespielt.
    Die musikalische Leitung hatte Dr. Karl Fuchs. Die Solisten waren Frau Rick, Alt; Frau. R. Lehmann, Alt; f. Reutener, Tenor; und ein/e Focke, Bass. Man muss schon sagen für reinen Mittwoch ein breites umfassendes Programm, was den Danziger Bürgern hier geboten wurde.
    Am Samstag den 26. Februar fand in Schützenhaus das 2. Sinfoniekonzert, wieder unter der Leitung von Dr. Fuchs statt. Gespielt wurde von Christoph Willibald Gluck, die Chöre aus Orpheus und Eurydike. Oper in drei Akten. Solistin war Fräulein Minor

  24. #74
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Habe wieder einige Antworten erhalten und setzte die Singakademie bald fort.

  25. #75
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Wir befinden uns im Jahr 1881. Am 30. März fand im Schützenhaus eine Vereinsaufführung statt. Und zwar Christus von Friedrich Kiel (1821-1885) op. 60 „Christus“ – Oratorium für Soli, Chor und Orchester (1870), Uraufführung am 4. April 1874 in Berlin. Die Leitung hatte Dr. Fuchs, die Solisten waren Roell (Vorname?) , Tenor, F. Reutener, Tenor, Baron Senfft von Pilsach, Bariton, A. Jüncke, Bariton, E. Lüben Bariton, Fr. Cl. Küster, Sopran, Frl. Ad.Aßmann Sopran.
    Die nächste Veranstaltung fand am 7. Dezember 1881 wieder im Schützenhaus statt. Diesmal auf dem Programm: Ferdinand von Hiller (1811-1885) Gott, der Beschützer seines Volkes (Wallfahrtslied), Bruch: Jubilate und Amen op. 3, großer Chor, Franz Liszt: Pastorale Schnitterchor aus dem Entfesselten Prometheus sowie Nils W. Gade : Erlkönigs Tochter op.30. Leitung Franz Joetze, Solisten: Frau Lehmann, Alt, F. Reutener, Tenor, E. Lüben, Bariton, Frl. K. Brandstäter.
    Am 22. 1882 fand ein Benefiz im Schützenhaus statt. Programm: Felix Mendelssohn- Bartholdy: Chöre aus Loreley op. 98, erneut Psalm 120 mit Dr. Wilhelm Martens, Johann Ruprecht Dürrner: „Die Liebe gleicht dem April“, Heinrich Schäffer: Gute Nacht, Franz Joetze: Heraus Nachtgesang. Leitung: Franz Joetze, Solisten: Frl. Leinweber, Königsberg, Klavier Dr. Fuchs. Am 29. April fand im Schützenhaus die nächste Veranstaltung statt und zwar Mendelssohn: Elias, op.70as Oratorium sieht folgende Solo-Rollenstimmen vor: Elias – Bass, Die Witwe – Sopran, Obadjah – Tenor, Ahab – Tenor, Die Königin – Alt.Solisten: F. Reutener, Frl. Cl.Küster,Frau Wegener- Preßler Berlin.
    Dann fand am 21. Juli 1882 das Sommerfest im Wald bei Sagorsch statt, hier sangen a- Capella- Chöre.Und damit für heute einen schönen 1. Mai.

  26. #76
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo,

    für die Fleissarbeit und zusätzliche Beiträge #64 bis #75 einen

    Herzlichen Dank!

    &
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  27. #77
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Ich danke euch auch, wenn es interessiert. Mache bald weiter. Einen schönen Vatertag, wünsche ich

  28. #78
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hallo liebe Landsleute. Mein neues Manuskript, nimmmt mich doch mehr in Anspruch, als ich gedacht hätte. Nun mache ich erst mal 14 Tage Urlaub in Südtirol und wünsche euch allen eine gute Zeit. Danach werde ich mich wieder verstärkt, der Danziger Singakademie widmen.

  29. #79
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Fortsetzung 18.7.
    Wie befinden uns im Jahr 1882, genau gesagt am 2. Dezember 1882. An diesem Tag wurde im Schützenhaus Händels „Samson“ (von der Sonne, auch Diener Gottes) aufgeführt. Ein Oratorium (Oratorium: Bethaus) in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Samson ist eine Gestalt aus der Richterzeit des Alten Testaments, dort Simson genannt. Held des israelischen Stammes. Siehe Buch der Richter 13,24. Die Leitung hatte Franz Joetze. Mitwirkende waren: F. Reutener, Tenor; Frau Hildach, Dresden Sopran; Dr. Hildrach Bariton; Fräulein Schaernack, Weimar, Alt.
    Ein paar Tage später am 8. Dezember 1882 fand ein Benefizkonzert statt. Franz Joetze „Galilei“. Es muss sich um eine Eigenkomposition von Joetze handel? Leider habe ich darüber nichts gefunden. Ferner kam der 1. Teil von Mendelssohn Oratorium op.70“ Elias“, der Geschichte des biblischen Propheten zur Aufführung. Ausführende waren: Frau R. Lehmann, Alt; F. Reutener Tenor; Frau und Herr Hildach.
    Am 29.Januar 1883 fand im Schützenhaus ein Konzert, zur Linderung der Überschwemmungsschäden am Rhein statt. Es wurden verschiedenen a Kapella- Lieder zusammen mit dem Danziger Männergesangverein und der Philharmonischen Gesellschaft zur Aufführung gebracht.
    Am 17.April 1883 fand eine weitere Vereinsaufführung statt, und zwar Robert Schumanns Oratorium „Das Paradies und die Peri“, op.50. Solisten: Frau Eick, Alt; Herr Röckner, Bass; E. Reutener Tenor; Dr. Hinze, Tenor; Frau Küster, Sopran; Peri (Elfe): Frau Müller-Ronneburger.
    Weiter ging es am 4.Juli mit dem Sommerfest. Es kamen unter der Leitung von Joetze, Lieder zur Aufführung.
    Am 9. November 1883 fand die 400jährige Jubelfeier der Marienkirche statt. Zur Aufführung kam „Luther in Worms“ von Ludwig, Siegfried Meinardus. Joetze hatte die Leitung. Solisten: Oskar Moor, Bariton, F. Reutner, Tenor; Albert Jüncke, Bass, Frau Küstner, Sopran sowie der Danziger Männergesangverein.
    Am 10. November 1883 ebenfalls zur 400jährigen Jubelfeier konnten sich die Zuhörer an Händels „Messias“ erfreuen. Solisten wie am 9. November. Das Programm wurde am 28.1884 im Schützenhaus mit Haydns, Oratorium „Die Jahreszeiten“ unter der bewährten Leitung von Joetze fortgesetzt. Solisten F. Reutener, Tenor; Fräulein K. Brandstätter.
    Am 29 April folgte im Vereinsheim die „Missa solemnis (feierliche Messe) vom italienischen Komponisten Luigi Cherubini. Auch diese Angabe muss ich mit einem Fragezeichen versehen. Zwar hat Cherubini Messen geschrieben, aber meines Wissens keine die dem Typus einer „Messa solemnis“ entspricht. Nun ja, das ist auch weiter nicht von Bedeutung. Die Ausführenden waren: Frl. Fürst, Alt; Herr Kuschinski, Tenor.
    Am 28.Juni fand das Sommerfest in Freudenthal bei Oliva statt. Es kamen 12 a Kapella -Lieder zur Aufführung.





  30. #80
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    Fortsetzung 1.8
    Das ambitionierte Programm wurde am 25. November 1884 im Schützenhaus mit Albert Hermann Dietrichs „Der Rheinmorgen“. Dietrich (1829-1908) war Dirigent und Komponist fortgesetzt. Ferner wurde von Josef Gabriel Rheinberger „Christophorus“ unter der Leitung von Joetze vorgetragen. Die bewährten Solisten waren: F. Reutener, Tenor; Frau Hildach aus Dresden, Sopran; Frau Geiger aus Stolzenburg, Alt.
    Am 23. Februar 1885 fand zum 200- jährigen Geburtstag, Georg Friedrich Händels am 23.Februar 1685 in der Aula des Städtischen Gymnasium eine Jubiläumsveranstaltung, für den großen Komponisten statt. Natürlich stand Händels „Messias“ (Händelsches- Werk- Verzeichnis 56, HWV) unter der Leitung von Joetze auf dem Programm.
    Am 19. April 1885 fand zum 200- jährigen Geburtstag von Johann Sebastian Bach, der am 21.März 1685 geboren wurde, im Schützehaus, zu seinen Ehren erneut eine Jubiläumsfeier statt. Zur Aufführung kam die „Matthäuspassion“ (Bach-Werk- Verzeichnis 244, BWV), mit großem Chor mit 30 Knaben und unter Leitung von Joetze. Die Solisten waren: Fräulein von Rechenberg aus Erfurt, Sopran; Fräulein. H. Spieß aus Wiesbaden, Alt; Kammersänger Alwary aus Weimar, Tenor und Max Stange, Bariton.
    Am 27.Juni 1885 feierte man das Sommerfest des Kind- und Waisenhauses Pelonken. Hier kamen verschiedene Lieder darunter die Frühlingssinfonie von Markull. Am Totensonntag den 22. November 1885 fand in der Marienkirche unter der Gesamtleitung von Markull ein bunt gemischtes Programm statt. Es kam von Michael Haydn, dem Bruder von Joseph Haydn:“ Tenebrae factus sunt“, Finsternis brach herein......, ein Wechselgesang, sowie Bachs:“Wenn ich einmal scheiden muss“, aus der Matthäuspassion zur Aufführung.
    Den Musikbegeisterten Danziger Publikum, wurde ständig ein hochklassiges, abwechselungsreiches Programm geboten.

  31. #81
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    Fortsetzung 8.8.
    Am 12.1885 Dezember wurde im Schützenhaus vom Komponisten Albert Müller (1834-1899) ein Stück aufgeführt? Hier bin ich mir nicht ganz sicher, ob Müller oder vielmehr Carl Friedrich Zöllner (1800-1860) das Stück vertont hat. Im Werkverzeichnis von Müller, konnte ich das Stück nicht finden. Auf jeden Fall hatte wieder Franz Joetze die Leitung. Die Solisten waren: E. Reutener, Tenor; Frau Küster Opernsängerin, Sopran. Am 10. April 1886 wurde erneut Händels „Der Messias“ aufgeführt, den ich schon besprochen habe. Im Juli des gleichen Jahres fand das Sommerfest statt, bei dem neun Lieder dargeboten wurden.

    Am 20 November 1886 fand am Totenfest fand eine Jubiläumsfeier für F.W. Markull statt, von dem an anderer Stelle schon die Rede war, statt. Der nach meinen Unterlagen 30 Jahre lang Dirigent war. Mit dem „Gedächtnis der Entschlafenen“ unter der Leitung von F.W. Markull wurde den Toten gedacht. Vortragende waren: F.Reutener, Fräulein K.B.Brandstäter und Max Stange aus Berlin.

    Am 20.April wurde im Schützenhaus erneut Felix Mendeslssohn Oratorium „Paulus“ op 36 über das Leben und Wirken des Apostel Paulus aufgeführt, auf das ich schon zu sprechen kam. Dirigent war wieder Franz Joetze. Die Solisten: Fräulein Elisabeth Fischer, Alt; Ferdinand Reutener, Tenor; Frau Küster, Sopran und Herr Ständing, Hofopernsänger.
    Am 30. November kam erneut Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, auf das ich schon zu sprechen kam unter Joetze zur Aufführung. Die Solisten Waren. Ferdinand Reutener, Fräulein Brandstäter; Frau Metzdorf-Matzka, Sopran und Dr. Friedländer, Bariton, Berlin.




  32. #82
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    Fortsetzung 14.10.16
    Am 22. März fand im Schützenhaus eine Erinnerungsfeier für Kaiser Wilhelm I. statt, der am 9. März 1888 verstorben war. Es kam Mozarts Requiem, in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 Zur Aufführung. Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition, Mozart starb am 5. Dezember 1791. Das Requiem stand unter der Leitung von Franz Joetze. Solisten waren Frau E. Fischer, Alt; Ferdinand Reutener, Tenor; Fräulein Brandstätter, Sopran; Opernsänger Krieg, Bariton. Am Ostermontag den 2. April 1888 fand zugunsten der Überschwemmten in der Petrikirche, ein Benefizkonzert statt. Wieder das Requiem von Mozart allerdings mit begrenzten Chor.
    Am 26.April fand im Schützenhaus die nächste Vereinsaufführung statt, und zwar das romantische Oratorium „Odysseus“ op.41 von Max Bruch. Dirigent war wieder Franz Joetze. Solisten: Ferdinand Reutener Tenor Küster, Sopran; Opernsänger Städing, Bariton, Fräulein Brandstätter; Fräulein H. Suhr, Opernsänger Krieg.
    Am Dienstag den 4. Dezember folgte im Schützenhaus die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Josua“. Ein Oratorium in drei Teilen unter der Leitung von Joetze. Den „Josua“ sang Ferdinand Reutener, Frau Küster die „Othniel“, Sopran, Fräulein Brandstätter die „Ascha“ Calebs Tochter, den „Caleb“ Herr Hill-Schwerin; Bass. Eine weitere Veranstaltung war Robert Schumanns „ Der Rose Pilgerfahrt“, op.112 ein Liederzyklus einer märchenhaften Geschichte und bei der gleichen Veranstaltung auch Felix Mendelssohn Bartholdy„ Die erste Walpurgisnacht“ op.60, (MWV 3) nach einer Ballade von Johann Wolfgang von Goethe in Musik gesetzt von Felix Mendelssohn- Bartholdy. Solisten: Frl. Alma Mayer, Sopran; Frl. M. Mix, Sopran; Frl. Rohleder; Sopran; Frl. Cosack; Alt, Ferdinand Reuter, Tenor; Dr. Goldschmidt; Bass, Frl. A Hoffmann, Sopran.
    Zum Abschluss des Konzertjahres 1888 folgte im Schützenhaus noch Mendelssohn Oratorium „Elias“, op.60 (MWV A25). Mit Ferdinand Reuter, Frau Küster, Opernsänger Paul Jensen Dresden, Frl. Stephan, Breslau.
    Und damit für heute ein schönes Wochenende.

  33. #83
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    Fortsetzung 26.10.16

    Wie den Jahren davor, wurden die Vereinsaufführungen im Schützenhaus, am 5. März 1890 mit einer Liedertafel fortgesetzt. Verschiedene Chöre und die Solisten Ferdinand Reutener, Frau Küster, Frl. Brandsätter und Frl. Hoffmann boten unter der Leitung von Franz Joetze ein rechhaltiges Programm an.
    Am 27. März folgte eine weitere Vereinsaufführung mit Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“, mit Ferdinand Reutener, Opernsänger Städing und Opernsängerin Frl. H. Schacko unter der Leitung von Franz Joetze.

    Am 9. Dezember 1890 wurde unter der neuen Leitung von Georg Schumann, Robert Schumanns Oratorium (op 50) „Das Paradies und die Peri“, auf das ich unten schon eingegangen bin erneut aufgeführt. Franz Joetze war von 1881-1890 der musikalische Leiter und wurde nun von Georg Schuman, der die Leitung bis 1896 innehatte. Die Solisten an diesem Abend waren: Frl. V. Wendt, Sopran; Frl. A. Wendt, Alt; Frau Küster, Sopran, Frl. Helene Suhr, Alt. Am Samstag den 4. April folgte die Bachkantate“Ein feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) und Johannes Brahms:“ Ein deutsches Requiem“ op 45 unter der Leitung von Georg Schumann. Es sangen: Frl. K. Brandstätter und Hermann Gutsche Frankfurt am Main. Im Jahr 1890 fanden nur diese zwei Veranstaltungen statt.
    Die Vereinsaufführungen wurden am 8.Dezember 1891, mit Robert Schumanns:“Szenen aus Goethes Faust“ fortgesetzt Es sei „das Schönste“, was die deutsche Romantik hervorgebracht habe, meinten die Kritiker. Ferner wurde Beethovens neunte Sinfonie in d-Moll op 125 mit Schlusschor dargeboten. Damit endete das Musikjahr 1891 und wird beim Nächsten mal mit dem Jahr 1892 fortgesetzt.

  34. #84
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    Fortsetzung 6.12.
    Am 29. März 1892 wurden die Konzerte mit Georg Schumanns „Amor und Psyche, op 3. fortgesetzt. Amor und Psyche, ist ein weitverbreitetes Sujet, in der bildenden Kunst der Antike. Amor und Psyche wurde oft vertont, so auch von Georg Schuhmann (1866-1952), Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge und von 1890 bis 1896 Musikdirektor in Danzig. Die Solisten waren: Hauptmann von der Marwitz, Bariton; Dr. Goldschmidt, Bass; Frau A. Küster, Sopran; Fräulein Helene Suhr, Alt; Fräulein Oberbeck, Leipzig Sopran; Zarnekow Berlin, Tenor, Fräulein Rautenberg aus Tilsit, Alt.
    Am 6. Dezember 1892 fand das 75 - jährige Jubelfest der Singakademie im Schützenhaus statt. Gespielt wurde Händels Oratorium Judas Makkabäus (Jüdischer Freiheitskämpfer), HWV 63, der Festprolog war von Dr. Johann Scherler, vorgetragen von Fräulein Louise Fewson. Dirigent Georg Schumann. Solisten. Ferdinand Reutener, Tenor Fitzau, Bariton; Fräulein M. Berg Nürnberg, Sopran; Fräulein Clara Schacht, Alt.
    Die nächste Veranstaltung fand am 10. Dezember 1892 statt. Zur Aufführung kam: Robert Schumanns „Abendlied“, op 85 (Männerchor), Franz Schuberts „ Ständchen“ Leise flehen meine Lieder.....“, aus dem Liederzyklus Schwanengesang sowie zwei altfranzösische Volkslieder, bearbeitet von Robert Reineck. Reineck war ein deutscher Maler und Dichter. Er wurde am 22. Februar 1805 in Danzig geboren.
    Am 25. April 1893 wurde im Schützenhaus Bach Matthäuspassion, BWV 244 und der Leitung von Georg Schumann aufgeführt. Solisten Frau Clara Küster, Sopran Fitzau, Bariton, Fräulein L. Schärnack; Alt und Carl Dierich, Tenor.
    Am 29. Oktober 1893 fand im Apollosaal ein Liederabend, mit Lieder von Robert Schumann statt und am 19.November folgte im Apollosaal, ein weiterer Liederabend mit zwei Liedern von Felix Mendelsohn- Bartholdy und zwei Lieder von August Södermann.
    Zum Abschluss des Jahres 1893, fand am 3. Dezember wieder im Schützenhaus, Bachs Weihnachtsoratorium, BWV 248, Teil 1-3 von insgesamt sechs Teilen statt. Teil 1:“Jauchzet, frohlocket.“ Teil 2: „Und es waren Hirten in derselben Gegend.“ Teil 3 : „Herrscher des Himmels erhöre das Lallen.“ Ferner wurde Johannes Brahms „ Schicksallied“, op 54 und Mendelsohn Walpurgisnacht unter der Leitung von Georg Schumann aufgeführt. Die Solisten waren Reutener, Franz Fitzau und Fräulein Anna Stephan. Das Weihnachtsoratorium und das Schicksalslied, wurden zum Ersten mal in Danzig aufgeführt.




  35. #85
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    Mein Gott wie die Zeit vergeht. Heute nun weiter 28. Januar 2017
    Wir befinden uns im Jahr 1894. Am 21. Januar fand im Apollosaal eine Abendunterhaltung mit fünf altfranzösischen Liedern in der Bearbeitung von Reinecke unter der Leitung von Schumann statt.
    Am Karfreitag den 23. März fand im Schützenhaus ein eigenes Konzert und zwar Bachs Mattäuspassion statt, über die wir schon gesprochen haben. Die Leitung hatte Georg Schuhmann. Die Solisten waren: Sigurd Lunde Opernsänger, Tenor; Fräulein Johanna Brackenhammer, Alt, Opernsänger Franz Fitzau, Bariton; Frau Seebach, Alt; Fräulein Brandstädter, Sopran; Fräulein M. Brackenhammer Sopran.
    Am 24.April folgte erneut eine Abendveranstaltung im Apollosaal, mit Johannes Brahms Schicksallied, op 54 „Ihr wandelt droben im Licht“, unter der Leitung von Schumann. Davor wurde am 6. März das sechste Abo-Konzert Schumanns mit Beethovens IX. Sinfonie, d- Moll, op.125 die letzte vollendete Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufgeführt. Solisten F. Reutener, Tenor, Frau Küster, Sopran; Fräulein Helene Suhr, Alt; Oskar Schneider Bass.
    Am 28.Oktober wurde wieder zu einer Abendveranstaltung im Apollosaal eingeladen. Es wurde drei Lieder von Schuhmann und von Johannes Brahms Volkslieder dargeboten. Die Leitung lag bei Georg Schumann. Solisten waren die Vorsänger und der Chor. Am 22. Januar 1795 wurde diese Veranstaltung wiederholt. Am 6. Februar wurde das Musikleben in Danzig mit einer weiteren Abendveranstaltung im Apollosaal mit Sololiedern fortgesetzt. Solisten waren: Fräulein A. Rohleder; Sopran; Fraulein M. Jelski, Alt; F. Reutener, Tenor. P. Muscate; Bariton.
    Am 20. Februar wurde ein weitere Abo-Konzert veranstaltet. Allerdings diesmal im Stadttheater. Zur Aufführung kam die Faust Sinfonie von Franz Liszt mit Opernsänger Alexander Wellig und Chor.





  36. #86
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Heute möchte ich mit der Reise der Danziger Singakademie fortfahren. Das kulturelle Jahr 1895 beginnt mit einer Veranstaltung am 10. März im Apollosaal. Zur Aufführung kommen Robert Schuhmanns Chor: Das Schifflein, Romanzen und Balladen, Op146 No 5 von 1849 und Joseph Haydn`s, Chor „Der Sturm“. Sehr eindrucksvoll ihr solltet auf YouTube das Werk mal anhören. Der Sturm entstand während der Zeit der Sturm und Drang- Periode. Der Chor wurde zum ersten Mal vierhändig mit Klavier begleitet. Am Karfreitag den 12. April, wurde im Schützenhaus, wieder unter der Leitung von Dirigent Georg Schumann erneut Johann Sebastian Bachs oratorische Passion die´Matthäuspassion, BWV 244 vorgetragen, auf die ich an anderer Stelle schon eingegangen bin. Die Solisten waren diesmal: Fräulein J. Brackenhammer, Alt und einige Künstler aus Berlin.
    Am 27. 4.fand im Schützenhaus erneut eine Vereinsaufführung unter der Leitung von Georg Schumann statt, diesmal: Felix Mendelssohn- Bartholdy, Psalm 42, „Wie der Hirsch schreit. Kantate für Sopran und gemischtem Chor, MWV A 15. Text nach dem alttestamentarischen Psalm 42.. Die Solisten waren: Ferdinand Reutener, Tenor; Opernsänger Franz Seebach, Bariton; Fräulein Luise Ottermann Berlin. Ferner Johannes Brahms „Ein deutsches Requiem“ op45 für Sopran, Bariton und Chor. Zum ersten Mal in Danzig. Solisten. F. Reutener, Waldemar Sieg Tenor; Franz Seebach, Frl. Luise Ottermann. Am 3.November folgte ein Schuhmannabend. Aufgeführt wurde Robert Schumann´s „Der Rose Pilgerfahrt“ Teil 1, ein romantisches Kunstmärchen. Ein Liederzyklus. Solisten: F. Reutener, Fräulein Rohleder, Paul Muskate Bariton, Fräulein, M. Engler und Fräulein H. Suhr.
    Am 26. November kam Hadyn`s Oratorium „Die Schöpfung“ im Schützenhaus zur Aufführung, in dem die Erschaffung der Welt nach dem 1. Buch Mose thematisiert wird. Die Leitung hatte wieder Georg Schuhmann. Die Solisten kamen aus Nürnberg, Leipzig und Braunschweig. Das Musikjahr 1895 endete am 12. Dezember mit Beethoven`s IX. Sinfonie, d-Moll op. 125 (Schlusschor)Solisten:F. Reutener, Fräulein Johanna Richter, Fräulein Suhr und George Beeg

  37. #87
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    Fortsetzung 6.10.2017
    Ich möchte heute die Beiträge zur Danziger Singakademie fortsetzten.
    Wir schreiben das Jahr 1896. Musikalisch beginnt es am 16. Januar, im Schützenhaus mit Robert Schumanns IV. Sinfonie, d-Moll op120. Schumann vollendete die Sinfonie zur Clara Schumanns Geburtstag. Ferner wurde an diesem Tag Wagners Kaisermarsch, ein patriotischer Marsch B-Dur, der anlässlich der Gründung des Deutschen Reiches am 18.Januar 1871, komponiert wurde. Wagner, stellte ihn allerdings erst am 15.März 1871 fertig. Dirigent war Georg Schumann.
    Am 26.Januar 1871 wurde im Apollosaal Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“ vorgetragen. Ein Märchenidyll nach einer Dichtung von Moritz Horn, das schon oben erwähnt habe. (wunderbar) Dirigent war wieder Georg Schumann. Die Solisten waren: Fräulein Rohleder Sopran; F. Reutener Tenor; Paul Muscate; Bariton; Fräulein H. Suhr Alt. Am 16.Februar folgte eine weitere musikalische Unterhaltung im Apollosaal, wo verschiedene Komponisten zur Aufführung kamen, u a Peter Carl August Cornelius: Das Tanzlied op.20 Nr.4, ferner Johann August Södermann: Agnus Die: für gemischten Chor und Franz Schubert: Das Ständchen, aus dem Liederzyklus Schwanengesang.
    Am 22. März fand ein weiterer musikalischer Abend im Apollosaal statt. Mit Anton Grigojewitsch Rubinstein: Die Nixe, op 63 für Frauenchor Klavier und Orchester, sowie Johann Gottfried Vierling: Zigeunerlied, sowie der Elegische Gesang von Ludwig van Beethoven, op 118: „Sanft wie du lebest hast du vollendet“ (zum ersten Mal in Danzig)
    Am Karfreitag den 3. April, wurde im Schützenhaus erneut Bachs Matthäuspassion, BWV 244 aufgeführt, die wir schon oben erwähnt haben. Gregor Schumann führte war wieder der Dirigent und die Solisten waren: Fräulein Elisabeth Pannenberg, Sopran; Hofsängerin Fräulein Johanna Brackenhammer, Alt; Prof. F. Schmidt, Tenor. Am 25.April folgte eine Vereinsaufführung von Verdis Requiem (Messa da Requiem). Die Solisten sind nicht einfach zu ermitteln. Frau Omür Harloff ,Wmr?, Sopran; Fräulein Cäcilie Petrine Kloppenburg, Frankfurt/Main , Alt. Heinrich Zeeler, Weimar Tenor. Kammersänger Staudigl, Berlin, Bariton.
    Am 4.Mai wurde erneut Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“, aufgeführt. Die Solisten waren: Fräulein Rodleder, Sopran. F. Reutener, Tenor. Paul Muscate, Bariton, Fräulein M. Engler, Sopran und Fräulein H. Suhr

  38. #88
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    Im Jahr 1896 fanden noch zwei weitere Veranstaltungen statt. Und zwar am 18. November ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Diakonie. Zur Aufführung kamen zwei Chöre aus Felix Mendelssohn - Bartholdy Oratorium „Elias, op 70, MWV A 25 1. „Siehe die Hüter Israels“, Psalm 121,4 und 2.“Wer bis ans Ende beharrt wird selig“ Matthäus 24,13. Die Leitung hatte Dr. Karl Fuchs. Elias: über die Geschichte des biblischen Propheten Elias

    Felix Mendelssohn- Bartholdy entstammte einer bürgerlichen, jüdischen Familie. Das gleiche Stück wurde am 15. Dezember 1896 im Schützenhaus wiederholt. Diesmal unter der Leitung von Ludwig Heidingsfeld. Die Solisten waren: Ferdinand Reutener, Fräulein Emma Hiller Kammersängerin aus Stuttgart, Fräulein Cäcilie Koppenburg, Fräulein Franziska Fitzau Zürich.
    Das neue Jahr 1897 begann musikalisch am 19. Februar mit einem großen Wohltätigkeitskonzert zugunsten des Orchesterpensionsfonds. Mit Luigi Cherubini das „Gloria aus „Missa solemnis Nr.1, Missa solemnis: Bedeutet feierliche Messe, Missa brevis: kurze Messe. Richard Wagners Huldigungschor des Hans Sachs (Schuster) aus Meistersinger von Nürnberg und zwei Chöre“Würdig ist, das Lamm, das geschlachtet wurde. (Offenbarung des Johannes 5,12-14) und Halleluja (ebenfalls Offenbarung des Johannes) aus Georg Friedrich Händels Messias, HWV 56. Dirigent war wieder Ludwig Heidingsfeld.Ein sehr anspruchsvolles Programm wie ich finde.

    Am 6. April wurde der Messias erneut wiederholt.

  39. #89
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    Hallo guten Morgen und einen schönen 1. Mai.
    Ich stoße bei meinen Ausführungen über die Danziger Singakademie immer wieder auf Fragen, die ich selbst nicht beantworten kann. So ist an einer Stelle meiner Unterlagen von Heidingsfelds Schützenhaus die Rede. Dass es das Schützenhaus gab, ist mir bekannt aber mit Heidingsfeld kann ich nicht anfangen. Pächter, Eigentümer? Dann geht es um ein Sommerfest des Pelonker Waisenhauses. So weit ich weis, gab es eine Pelonker Straße und einen Pelonkerweg in Oliva.

  40. #90
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    Wir schreiben das Jahr 1897. Zwischenzeitlich weis ich auch, dass es sich bei Heidingsfeld um Ludwig Heidingsfeld handelt.
    Am 27. April fand im Schützenhaus, eine eigenes Konzert mit Kapella- Chören statt- am. 12. Juni folgte das Sommerfest, bei dem Chorlieder ohne Begleitung gesungen wurden. Am 13. Oktober folgte ein weiteres Konzert im Apollosaal. Es wurden vierstimmige Frauenstimmen vorgetragen. Und in der Abendveranstaltung am 9. November im Apollosaal wurden Johannes Brahms Lieberlieder op. 52 und Schumanns Zigeunerleben, aus drei Gedichten op. 29 vorgetragen.
    Am 30. November folgte eine Vereinsaufführung wieder im Schützenhaus. Ein deutsches Requiem nach den Worten der hl. Schrift, von Johannes Brahms und drei Gesänge von Brahms, wurden unter Leitung von Ludwig Heidingsfeld aufgeführt. Die Solisten kamen aus stuttgart und Frankfurt. Und am 13. Dezember folgte erneut ein eigenes Konzert im Apollosaal.
    Drei Madrigale (mehrstimmiges Volksstück), für gemischten Chor, zwei böhmische Volkslieder, zwei Lieder für gemischten Chor und drei Romanzen, erklangen am 17. Dezember im Apollosaal.
    Am 11. März 1898, kam „Der Frühling“,op. 39 von Georg Vierling für gemischten Chor zur Aufführung. Am Karfreitag den 8. April wurde Johann- Sebastian Bachs, Johannispassion , BWV 245 vorgetragen. Die Solisten kamen nicht aus Danzig. Am 11. Juni ging es mit dem Sommerfest weiter, wo verschiedene Chorlieder zur Aufführung kamen. Es folgte am 27. November ein Konzert für gemischte Chöre. Das Jahr 1898 wurde mit Robert Schumanns.“ Szenen aus Goethes Faust“, Felix Mendelssohn „Loreley“ op. 98 und Richard Wagner mit Stücke aus „Die Meistersänger von Nürnberg“ abgeschlossen.

  41. #91
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    31.5.2018
    Im Jahr 1899 wurden im Schützenhaus nur zwei Aufführungen durchgeführt. Am 21. März Georg Friedrich Händels Oratorium Samson, in drei Akten, HWV 47. Samson eigentlich Simson, der „von der Sonne“, ist eine Figur aus dem Alten Testament. Er wird im Buch der Richter, bei Kapitel 13-16 erwähnt.
    Als ein Auserwählter Gottes blieb er durch seine unbezwingbare Stärke für die Philister unbesiegbar, solange er sein Haupthaar ungeschoren ließ, wodurch er die Unterdrücker Israels oftmals besiegte. Seine Frau Dalia verriet das Geheimnis an die Feinde. Er wurde gefangen genommen, sein Haar geschoren u s. w. Das Drama nahm Händels zum Anlass, dieses Oratorium zu schreiben. Das Volk der Philister siedelte sich im 12. Jahrhundert an der Küste Palästina an. (Palästina= Philister). Ein Auserwählter, ein Nasiräer, ein Geweihter wie es Samson auf Weisung Gottes sein soll, muss verschieden Arten der Enthaltsamkeit, auf sich nehmen.
    Die zweite Veranstaltung im Jahr 1899 fand am 19. Dezember mit dem Oratorium „Franziskus“, op. 36, vom belgischen Komponisten Edgar Tinel im Schützenhaus unter der Leitung von Ludwig Heidingsfeld statt. Die Solisten waren: Fräulein K. Brandstädter, Sopran, Opernsänger Gustav Friedrich und Kammersänger Kronberger.
    Auch im Jahr 1900 fanden nur zwei Veranstaltungen wieder im Schützenhaus, und zwar am 28. März Max Bruchs Oratorium Odysseus, op. 41 und am 12. Dezember Haydns Oratorium: Die Jahreszeiten statt. Die Solisten waren nicht aus Danzig.
    Am 11. März 1901 folgte im Schützenhaus ein Konzert unter der Leitung des neuen Dirigenten von Karl Frank. Es kam Beethovens 9. Sinfonie d-Moll op. 125 zur Aufführung. Die Solisten kamen nicht und Danzig. Am 27. März folgte eine Vereinsaufführung wieder im Schützenhaus mit dem Oratorium, von Felix Mendelssohn- Bartholdy, Paulus op. 36 MWV. A 14. Die Solisten kamen nicht aus Danzig. Das musikalische Jahr 1901 endete mit einer Aufführung im Apollosaal mit kleiner Chorbesetzung ohne Begleitung einer weiteren Vereinsaufführung, mit dem Oratorium von August Klughardt: Die Zerstörung Jerusalems, op. 75., unter der der Leitung von Fritz Binder.
    Zu den drei oben erwähnten Dirigenten wäre folgendes zu sagen.
    Ludwig Heidingsfeld stammte aus Schlesien. Er trat am 3. Oktober 1896 die Nachfolge von Georg Schumann an. Im September stellte er einen schriftlichen Antrag, den „Danziger Gesangverein“ umzutaufen und fortan „Danziger Singakademie“ zu nennen, um Verwechselungen und anderen Vereinsnamen auszuschließen. Der Vorschlag wurde angenommen. Somit hieß seit 25.September 1899 der Verein „Danziger Singakademie. Sein Nachfolger wurde Karl Frank der seit 1899 in Danzig lebte und auch als Musikkritiker der Danziger Neuesten Nachrichten tätig war. Vorsitzender war Dr. Med. Sanitätsrat Ernst Scharffenorth. Der Nachfolger von Karl Frank wurde Fritz Binder der auch als Pianist auftrat. Ganz besonders ist zu erwähnen, dass Binder bei Kriegsausbruch, seine gesamte künstlerische Tätigkeit in den Dienst der Kriegswohlfahrt stellte und auf alle Gehälter und Einnahmen zugunsten kriegswohltätiger Zwecke verzichtete.

  42. #92
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    Hat nichts mit der Singakademie zu tun, will Dir nur sagen wie sehr mich Deine Ausdauer beeindruckt, Belcanto. Wenn Du mehr in die moderne Zeit kommst, hast Du da auch Namen ? Liebe Gruesse von der Feli

  43. #93
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    Hallo Feli, vielen Dank. Es gibt über die Danziger Kulturgeschichte noch sehr viel zu berichten und solange es mir noch Spaß macht und ihr die Beiträge, zur Kenntnis nehmt, mache ich noch weiter.Und damit einen schönen Tag.

  44. #94
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    Nun noch etwas ausführlicher zu Fritz Binder
    Ab 1901 war Fritz Binder, der verantwortliche Dirigent. Er wurde 1873 in Baltimore als Sohn deutscher Eltern geboren und starb am 27.8.1945 in Nürnberg. Die Mutter erteilte die ersten Musikstunden nach der Übersiedlung nach Deutschland, besuchte er verschiedene Musikschulen. Nach Abschluss der Ausbildung ging er nach Wien, wo er beim berühmten Klaviermeister Theodor Leschetzky studierte. Danach studierte er in Dresden bei Anton Rubinstein. Später ging ins Kölner Konservatorium. Danach war er in verschiedenen Orten als Dirigent tätig.
    Im Herbst 1901 wurde er an die Spitze der Danziger Singakademie berufen. 1906 erhielt er den Titel eines königlichen Musikdirektors. 1909 gründete er das Westpreußische Konservatorium Danzig.

  45. #95
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    Wir schreiben das Jahr 1901
    Am 2. Februar wurden im Apollosaal die Konzerte unter Leitung von Fritz Binder fortgesetzt. Ebenso am Sonntag den 16. März mit kleinem gemischten Chor ohne Begleitung. Am Karfreitag wurde im Schützenhaus, Bachs Matthäuspassion, vom Leiden und Sterben Jesu Christi nach dem Evangelium nach Matthäus, BWV 244 unter der Leitung von Fritz Binder, aufgeführt. Die Solisten kamen aus Berlin und Köln.
    Am 23. April folgte im Schützenhaus eine weitere Vereinsaufführung mit Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“, die die Geschichte des Sängers und Dichter Orpheus erzählt. Gluck war neben Wolfgang Amadeus Mozart Träger des Ordens vom Goldenen Sporn“. Im weiteren Teil wurde Felix Mendelssohn -Bartholdy Sommernachtstraum, op 61 MWV M13 (nach Shakespeare) aufgeführt. Die Solisten kamen aus Dortmund. Am 3. Dezember wurde das Musikjahr mit Roberts Schuhmanns „Paradies und die Peri“, (Peri ist eine Elfe) einem weltlichen Oratorium, op.50 abgeschlossen. Fritz Binder stand am Dirigentenpult. Die Solisten waren: Frau Claudia Küster, Sopran, Fräulein Martha Jelski, Alt, Clemens Schmiedeck, Bariton, Frau Emma Feuge Dessau, Sopran, Hugo Heydenblut, Weimar, Tenor.
    Das neue Musikjahr 1902 begann am Robert Schumanns „Manfred“ op.115. Einem dramatischen Gedicht mit Musik unter der Leitung von Fritz Binder. Solisten: Fräulein Gertrud Korn, Sopran, Dr. W. Korella, Bariton Fräulein A. Hoffmann Sopran, Fräulein H. Suhr Alt. Und wurde am 11. März mit einer Vereinsaufführung im Schützenhaus fortgesetzt, und zwar mit Edwards Elgars Oratorium „Der Traum des Gerontius“, op 38. Es geht um die Todesstunde, eines älteren Menschen und die Wanderung der Seele, nach Verlassen des leblosen Körpers. Sehr anspruchsvoll. Solisten Fräulein Frieda Kiesilnicki, Sopran, Kammersänger Karl Dierich Berlin, Tenor, Josef Staudigl, Kammersänger Wien, Bariton.

  46. #96
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    Am Karfreitag den 10. April 1902 wurden die Musikvorstellungen mit Haydns „Matthäuspassion“ unter der Leitung von Fritz Binder fortgesetzt. Die Solisten kamen nicht aus Danzig. Nur noch eine weitere Veranstaltung, und zwar Haydns „Schöpfung“ fand wieder im Schützenhaus statt. Die Solisten kamen nicht aus Danzig.
    Kommen wir nun zum 1904. Am 8. März 1904 kam Joseph Joachim Raffs (1822-1882) „Weltende- Gericht-Neue Welt, op 212, ein Oratorium nach Texten der Bibel im Schützenhaus unter Leitung von Binder zur Aufführung. Fräulein H. Suhr sang die Altpartie. Beethovens Chorfantasie op. 80 (eigentlich: Fantasie für Klavier, Chor und Orchester) in c-Moll. Ein sehr schönes Stück mit einem wunderschönen Text von Christoph Kuffner (1780-1846) einem österreichischen Dichter.
    „Schmeichelnd hold und lieblich klingen
    unsers Lebens Harmonien,
    und dem Schönheitssinn entschwingen
    Blumen sich, die ewig blüh'n........
    Das Stück vereint die Elemente einer Klavierfantasie einer Kantate und eines Klavierkonzerts in sich und wurde am 19. Februar zu Ehren von Dr. Carl Fuchs aufgeführt. Die Solisten waren Fräulein Gertrude Wirtschaft, Frau Gertrude Godier, Fräulein Lisa Nagel Sopran, Hans Tänzler Tenor und Curt Grützner Bariton. Am Karfreitag den 1.April wurde erneut die Matthäuspassion aufgeführt. Das Musikjahr 1904 im Schützenhaus endete am 14. Dezember mit Mozarts, Messe c-Moll. Es handelt sich um eine "Große Messe", im Gegensatz zur „Missa brevis“ (kurze Messe). Die Messe ist von Typus eine „Feierliche Messe“ (Missa solemnis). Die Messe entstand 1782. Sie ist ein Fragment, aber dennoch nach Meinung der Fachwelt eine Hervoragende Messevertonung.
    1782 stand Mozart in der Blüte seines musikalischen Schaffens. In diesem Jahr wurden „La finta giardiniera“ (Die Gärtnerin aus Liebe), „Die Entführung aus dem Serail“ uraufgeführt und die Haffner-Sinfonie, eine Bläsersonate und ein Streichquartett vollendet. Nebenbei heirate er noch Constanze Weber.

  47. #97
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    Weiter geht es ins Jahr 1904/05, mit einem Sinfoniekonzert am 27.Februar 1904 im Schützenhaus mit dem Schlusschor aus Beethovens IX. Sinfonie, d-Moll op., unter der Leitung von Dirigent Binder Die Sinfonie wurde 1824 uraufgeführt. Am 15.März folgte eine Vereinsaufführung mit Joseph Haydens Oratorium: Die Jahreszeiten. Der Frühling beginnt mit: Ouvertüre und Rezitativ – Seht, wie der strenge Winter flieht.Der Sommer mit Ein-leitung und Rezitativ – Im grauen Schleier rückt heran. Der Herbst mit der Einleitung und Rezitativ – Was durch seine Blüte. Und schließlich der Winter mit Einleitung und Rezitativ – Nun senket sich das blasse Jahr. Die Solisten waren nicht aus Danzig.
    Am Karfreitag den 21.April wurde Georg Friedrich Händels Messias nach Bibeltexten HWV 56 aufgeführt. Die Leitung hatte wieder Fritz Binder. Die Solisten kamen aus Berlin. Am 9. Mai 1905 wurde im Stadttheater zum 100- jährigen Todestag von Friedrich Schiller, erneut der Schlusschor, der IX. Sinfonie aufgeführt, denn der Text den Beethoven für seine Sinfonie wählte, stammt aus dem Gedicht „An die Freude“, von Friedrich von Schiller.
    Im Jahr 1905 folgte ein Volksunterhaltungsabend im Schützenhaus, mit Andreas Jacob Romberg Vertonung von Friedrich von Schillers Gedicht „Das Lied von der Glocke“. Die Solisten waren: Dr. Korella Bariton, Ferdinand Reutener Tenor, Fräulein Lisa Nagel Sopran, Fräulein Suhr Alt.
    Beim ersten altpreußischen Musikfest, am 13.und 14 Juni1905 wurde erneut der Messias dargeboten. Unter der Leitung von Konzertmeister Alfred Rahlwes Elbing. Es folgte am 13.Dezember, als Vereinsaufführung im Schützenhaus, Felix Mendelssohn Elias, op (70 MWV A25). Die Geschichte des biblischen Propheten Elias. Elias ist eine Basspartei, die Witwe-Sopran, Obadjah-Tenor (biblischer Prophet), Ahab-Tenor, die Königin-Alt. Damit endete das musikalische Jahr 1905.


  48. #98
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    Das musikalische Jahr 1906 wurde bei der Danziger Singakademie am 14.März mit Franz Liszt, Oratorium “Die Legende von der Heiligen Elisabeth“, fortgesetz. Das Oratorium wurde am 15.August 1865 in Pest uraufgeführt. Bei der Heiligen Elisabeth handelt es sich um Elisabeth von Thüringen, auch Elisabeth von Ungarn genannt. Dirigent war Fritz Binder, die Solisten Dr. Korella, Bass; Fräulein M. Engler, Sopran; Fräulein Eva Lessmann, Berlin Sopran, Kurt Lietzmann, Bariton.
    Am Karfreitag den 13. April kam Mozarts Messe in c-Moll KV 427, die 1782 entstand aber unvollendet ist zur Aufführung. Binder stand wieder am Dirigentenpult. Die Solisten waren Fräulein Lisa Nagels, Sopran; Fräulein Wally Reimer, Riga, Sopran; Karl Weiß, Tenor. Das war für 1906 schon alles.
    1907 begann das Musikjahr mit einer Vereinsaufführung, mit dem geistlichen Chorwerk von Georg Friedrich Händels „Dettinger Te Deum“ (Herr Gott, dich loben wir), als Erinnerung und Würdigung an die Schlacht bei Dettingen. Es sangen Fräulein Helene Suhr, Alt; Leo Gollanin, Berlin, Tenor und A. van Eweyk (leider habe ich wie so oft keine näheren Angaben zu den Solisten).
    Am 7. März folgte ein Volksunterhaltungsabend im Schützenhaus mit Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Die erste Walpurgisnacht“ , op.60, nach einer Ballade von Goethe unter der Leitung von Binder. Frau. Dr. Abraham, Sopran, Frau Brandstätter ebenfalls Sopran, Fräulein Helene Suhr, Alt, Kurt Grützner, Bariton sangen. Am 29. März wurde in der Bartholomäus-Kirche, Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion, BWV 244, die das Leiden und Sterben von Jesu Christi schildert, aufgeführt. Dirigent war von Wiecki (um welchen Wiecki es hier handelt, konnte ich nicht ermitteln, Bernhard kann es nicht sein).
    Das Jahr 1906 schloss mit einer Vereinsaufführung mit Werken von Bach und Brahms ab.

  49. #99
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    Standard AW: Danziger Singakademie

    8.4 2019
    Ich setzte die Vorstellung der Danziger Singakademie, mit dem 12. Dezember 1907 fort, wobei ich betonen möchte, dass das Programm nicht ständig geändert wurde. Wenn einmal ein umfangreiches und aufwendiges Oratorium, eingespielt war und Erfolg hatte, wurde es natürlich mehrmals wiederholt.
    Am 11. Dezember 1907 jedoch, kam im Schützenhaus Friedrich Hegars Oratorium, op. 16
    „Manasse“ zur Aufführung. Friedrich Hegar war ein Schweizer, Komponist, Dirigent und Geiger. Bei „Manasse“, handelt es sich um die Massiter, einem israelischen Stamm. König Manasse wird in der Bibel erwähnt. Eine sehr interessante Geschichte. Dirigent war Fritz Binder. Die Solisten: Professor Dr. Korel, Bariton; Herr Opernsänger Mamrick, Tenor, Frau Kleinert Mannheim, Sopran.
    Am Mittwoch dem 18. März 1908, kam das Oratorium „Franziskus“, op. 36, vom belgischen Komponisten Edgar Tinel im Schützenhaus unter der Leitung von Binder zur Aufführung. Die Interpreten kamen aus Berlin.
    Am Karfreitag 1908 wurde in der Bartholomäuskirche Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ unter der Leitung von Wieki aufgeführt. Die Solisten kamen wieder aus Berlin.
    Die letzte Aufführung im Musikjahr 1908 fand am 2. Dezember als Vereinsaufführung und gleichzeitig zu Ehren des 100. Geburtstags von Felix Mendelssohn-Bartholdy (3. Februar 1809), mit dem Oratorium „Paulus“, vom Leben und Wirken des Apostel Paulus, MWV. A 14, op. 36 statt. Unteranderem mit dem Choral:“Wachet, auf, ruft uns die Stimme.“Dirigent war Fritz Binder. Die Solisten kamen nicht aus Danzig.
    Fritz Binder organisierte am 10. Februar 1909 ein Wohlstätigkeitskonzert für die notleidenden Erdbebenopfer von Messina. Am 28. Dezember 1908 ereigneten sich in Messina ein verheerendes Erdbeben und ein Tsunami, dass 72000-110000 Menschen das Leben kostete. Fritz Binder dirigierte Mozarts Requiem, KV.626. Es war Mozarts letzte Komposition.

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    Standard AW: Danziger Singakademie

    28.5.
    Das rege Vereinsleben der Akademie wurde am 10. März 1909 im Schützenhaus, mit einer Vereinsaufführung, zur Erinnerung an den 100 Todestags von Joseph Haydens am 31. 5. 1909, mit Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ fortgesetzt. „Die Jahreszeiten“ war das letzte von vier Oratorien von Haydn. Die vier Jahreszeiten, der Frühling, Sommer, Herbst und Winter, wird von Haydn, musikalisch wunderbar interpretiert. Das Werk entstand 1801. Dirigent war Fritz Binder die Interpreten kamen aus Berlin.
    Am Karfreitag den 9. April wurde in der Bartholomäuskirche, Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ BWV 244, vom Leben und Sterben Jesu Christi nach Matthäus aufgeführt. Das Werk hat eine Aufführdauer von 150 Minuten und stellt an die Solisten, eine große Herausforderung. Binder stand wieder am Dirigentenpult. Die Solisten kamen aus Berlin.
    Das Musikjahr 1909 endete am 15. Dezember mit einer Vereinsaufführung, von Hector Berlioz „Faust Verdammnis“ (La damnation de Faust) op.24, eine dramatische Legende, nach einer Übersetzung von Goethes Faust I. Diese Oper wurde unter der Leitung von Binder zum ersten Mal in Danzig aufgeführt. Die Solisten waren, Fräulein Becky Baum, Sopran. Franz Fitzau, Bariton und Dr. Römer Berlin Tenor.
    Das Jahr 1910 begann musikalisch am 1. März im Schützenhaus. Mit Händels Oratorium Samson in drei Akten, HWV 57. Wieder ein sehr anspruchsvolles Stück. Die Solisten kamen nicht aus Danzig. Am 23. März folgte Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Hier geht es um die Erschaffung der Welt, wie es im ersten Buch Moses „Genesis“ erwähnt wird. Wunderbar. Franz Fitzau und R. Koenenkamp aus Danzig und Fräulein Anna Hartung aus Leipzig, wirkten mit.
    Zwei Tage später wurden das Oratorium als Benefizveranstaltung, für die Dirigenten des Schützenhauses erneut aufgeführt. Zum Abschluss des Musikjahres fand am 7. Dezember im Schützenhaus erneut eine Vereinsaufführung statt mit und zwar das Oratorium „Quo vadis“ op. 30 von Feliks Nowowiejski, basierend auf den Roman von Henryk Sienkiewicz: „So klingt es, wenn Rom brennt.“ M. Gratz, Franz Fitzau und Frau Clara Lock- Schettler, Berlin waren die Solisten.

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