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Thema: Der Park in Orunia (Ohra)

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard Der Park in Orunia (Ohra)

    Hier Informationen dazu in gdansk.pl:

    > http://www.gdansk.pl/de/tourists,793,9088.html .

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ulrich,
    danke für den Artikel, in dem auch mein (7x)Urgroßvater genannt ist.
    Gruß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Um auf den Artikel sprechen zu kommen, das Kulturhaus ist links von den Bahngleisen, wenn man von der kath. Kirche Jan Bosko (ehemals ev. St. Georg) entlang den wenigen Häusern und den Gleisen geht, der ehem. Schopenhauer Park dagegen müsste rechts von den Gleisen gewesen sein. Ein sehr kleiner Teil ist davon noch vorhanden. Ich würde ihn aber nicht mehr als Park bezeichnen, eher als Hundeausführplatz. Halt etwas grün und einige Bäume. Aber ganz früher waren ja wohl nicht die Bahngleise und auch nicht die Straßenbahngleise vorhanden, die viel zerschnitten und dadurch Ohra viel genommen haben. Mein Vater erzählte, dass man in Ohra früher viel geritten sei, wozu ich sagen muss, dass er Ende 18.. geboren ist. Wir könnten uns gar nicht vorstellen, wie schön das alles war. Zu dem Haus meiner Großeltern, wo dann direkt ein großer Garten anschloss und auch ein Teich war (s. Avatar), der richtungsmäßig wohl auch zum Schopenhauer Park gelegen haben muss, muss die Umgebung wirklich schön gewesen sein. Teilweise macht Ohra leider heute auf mich einen etwas trostlosen Eindruck. Das alte Rathaus wird hoffentlich und nicht zu spät restauriert werden. Während man für Danzig Innenstadt viel getan hat, blieben und bleiben einige Vororte, die ja nun auch zu Danzig gehören, auf der Strecke. Und es hätte sich auch hier gelohnt, einiges wieder herzurichten. Etwas ist ja bereits geschehen, was die Radaune anbelangt. Das hängt vielleicht auch mit der großen Flut vor einigen Jahren zusammen. Man will z.B. beantragen, auch das ehemalige Haus (erbaut ca. 1900) meiner Großeltern (gehörte der Familie bis ca. 1930) unter Denkmalschutz zu stellen, aber es scheint nicht leicht zu sein. Die kleine Schmiede ist sehr schön geworden, der Bahnhof klein, aber ziemlich neu. Und der schöne und gepflegte Park Orunski (ehemaliger Hoenepark) beginnt direkt gegenüber dem Rathaus. Man muss nur die Straße überqueren, die wahrscheinlich in der Größe damals auch nicht bestand. Kirche, Rathaus, ein kleines Hotel, das ehemalige Großelternhaus und einige zusätzliche Häuser sind heute abgeschnitten durch die Bahnlinie auf der einen Seite und die große Verkehrsstraße auf der anderen Seite. Das war früher mal alles eins. Vielleicht wiederhole ich mich in diesem Thema etwas, verglichen mit früheren Texten. Aber jeder liest ja nicht alles in diesem Forum. Und hier noch je ein Fotos des ehemaligen Cafés Kirschberger und des dazugehörigen Gartens, der heute nicht mehr existiert:Name:  Café Kirschberger 04.jpg
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Größe:  35.2 KBName:  café kirschberger4.jpg
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  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Inge-Gisela,

    ich lese solche Danzig-Berichte, wie Deinen hier, immer gerne und dankbar, auch wenn sich ihr Inhalt teilweise wiederholen sollte (macht doch gar nichts!). Ich war weder in meiner Danziger Kinder- und ersten Jugendzeit noch später bei meinen verschiedenen Danzig-Besuchen in Ohra/Orunia. Deshalb werde ich diesen Teil Danzigs auf mein nächstes Besuchsprogramm dort setzen.

    Schade, dass sich Patrick (patjakub) hier (vorerst?) nicht mehr aktiv meldet. Er wohnt ja mit seiner jungen Familie in Orunia und könnte uns sicher noch mehr als bisher (auch mit seinen gut gelungenen Fotos) von seinem Wohnumfeld berichten.

    Viele Grüße
    Ulrich

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hier der heutige Bericht von gdansk.pl vom Abschluss der Renovierungsarbeiten in diesem Park mit beeindruckenden Bildern vom Ergebnis:

    > https://translate.google.com/transla...-text=&act=url (deutsche Google-Übersetzung).

    Viele Grüße
    Ulrich

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ulrich, vielen Dank für die Infos. Da ich auch an dem Tataren-Denkmal war, weiß ich natürlich genau, an welcher Stelle des Parks es steht. Der kleine Pavillion ist, wie die Bänke, auch neu hinzugekommen.

    LG Inge-Gisela

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ärgert mich immer wieder, dass man Fehler nicht korrigieren kann. Pavilion nur mit einem "l". Man merkt es häufig erst zu spät.

    Inge-Gisela

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Fischersjung
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Zu #7
    Ja so ist das leider, hier kann man Schreibfehler nicht noch mal schnell korrigieren.
    Einmal abgeschickt und es ist vorbei.

    Aber so wichtig finde ich es nun auch nicht. Der Eine schreibt schnell etwas in dem "Antwort" Butten und der Andere schreibt erst mal in Word und kopiert es ins Forum.
    Mir ist es egal, wichtig sind Beiträge und Gedankenaustausch. Wer meine Schreibfehler findet, der kann sie gerne behalten.

    Einen schönen Tag wünscht
    Joachim
    Viele Grüße von Joachim

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ja, so wichtig ist es hier wahrscheinlich nicht (obwohl ich mittlerweile feststellen musste, dass Pavillon doch mit zwei "ll" geschrieben wird. Mit einem "l" ist wohl die englische Version. Wenn ich die Fehler in den Zeitungen sehe, kann ich mit mir selbst ganz zufrieden sein. Wahrscheinlich ist die Orthographie für mich persönlich immer noch sehr wichtig. In vielen Berufsjahren (bevor der Computer ins Leben gerufen wurde) musste ich jede Seite neu schreiben, wenn auch nur ein Fehler enthalten war. Tipp-Ex war in vielen Fällen nicht erlaubt. Da es sich häufig um Verträge handelte, wurde dies sehr genau genommen, zumal man dann ab und zu Chefs hatte, die es auch als sehr wichtig ansahen. Das wird man dann nicht mehr los :-). Heute wird die Schreiberei eher sehr gelassen hingenommen. Die Hauptsache, der Inhalt stimmt. Und wer hätte heute auch noch Zeit, wegen eines Fehlers eine ganze Seite neu schreiben zu müssen. Das war auch krank.

    LG Inge-Gisela

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ihr Lieben,
    ein schöner Thread, um mich kurz bemerkbar zu machen ;-)
    Leider kann ich den Link in Beitrag 1 nicht öffnen, aber den zweiten Link von Ulrich sehr wohl. Danke, ich mag Parks.
    Mit den Schreibfehlern und der Schreiberziehung ist das so eine Sache. Als Kind habe ich diese Erziehung nicht verstanden, einmal durchgestrichen - alles neu schreiben usw. Heute verstehe ich das sehr wohl, weil es viel im Kopf ausmacht, Konzentration, Respekt, Aufmerksamkeit und alles so was. Das sind Charakterzüge, die man braucht, um einen schönen Park anzulegen. Schaut ihn euch einmal an, wie leicht, klar und harmonisch er wirkt, sogar in seiner Herbstfärbung. Mit Huddelei im Detail schafft man so etwas nicht. Mag sein, dass Genauigkeit heute nicht mehr wichtig ist durch die Schnelllebigkeit. Aber man zieht sich damit eine Gleichgültigkeit an, die in die Oberflächlichkeit führt. Und das sieht man leider auch in so mancher Parkrestaurierung. In Orunia-Park jedenfalls ist die Liebe zum Detail gelungen.

    Schöne Fotos auch vom Cafe Kirschberger. Danke Inge-Gisela.
    Bis bald, waldkind.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Waldkind,

    versuchs mal hier:

    http://www.gdansk.pl/de/touristisch/...a-Ohra,a,12088

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Danke Antennenschreck, funktioniert. Ein Maler könnte die Farben direkt übernehmen, das Komplementärfarbenspiel. LG wk.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo waldkind,
    schön, dass Du Dich wieder mal im Forum meldest. Dass sich der Link in #1 nicht mehr öffnen lässt, tut mir leid. Dass es am Anfang damit klappte, zeigt #2. Meine Beobachtung im Forum schon lange: Leider lassen sich auch in anderen Unterforen etliche früher gepostete Links nach einiger Zeit nicht mehr öffnen, was vermutlich an einer willkürlichen Link-Blockade liegt, die in unsere Forum-Technik integriert ist. Das bedauere ich besonders bei den dadurch auch nicht mehr zu sehenden verlinkt gezeigten großartigen Foto-Serien von Marc Malbork.

    Hallo Arndt (#11),
    auch ich danke Dir für Deinen guten (evtl. auch befristeten?) Link-Ersatz, der mir zugleich einen neuen Zugang zu direkten Deutsch-Fassungen von gdansk.pl bringt, den ich bisher nicht kannte.

    Und Hallo an alle,
    zur Entwicklung der Renovierungsarbeiten im Ohraer Park habe ich zuvor im Thread "Neues aus Danzig" berichtet. Seht dort die Beiträge auch anderer unter #68 - #74 (> http://forum.danzig.de/showthread.ph...ues-aus-Danzig ).

    Viele Grüße
    Ulrich

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Zum Thema Hoene-Park habe ich hier auch einen Link. Der Artikel ist von Ralph Wiese und er beschreibt etwas die Geschichte des Parks.

    http://danziger.info/docs/DANZIG004.pdf

    Zum Geleit – Bund der Danziger
    Danzig Mitteilungsblatt des Bundes der Danziger e.V. Nr. 4 August 2014 - S. 12


    Hoffentlich funktioniert es hier mit dem Link, sonst noch einmal eingeben.

    LG Inge-Gisela

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Inge-Gisela,

    Dein pdf-Link in #14 funktioniert, zeigt aber erst auf Seite 12 von 16 (also erst nach einigem Scrollen) die Angaben zum Park. Seite 1 habe ich ganz schnell weggescrollt.

    Viele Grüße
    Ulrich

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ulrich,
    vielen Dank für die Info. Ich hätte vielleicht die Seite 12 über dem Link und nicht darunter angeben sollen :-). Es reichte ja, dass ich mir die Mühe machte.

    LG Inge-Gisela

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo zusammen,

    über diese Information > https://www.google.de/destination/ma...13_ctv%26t%3De (Top-Sehenswürdigkeiten in Danzig) habe ich noch weitere Bilder von diesem Park in der folgenden Webseite gefunden, die aber wohl nicht seinen neuesten Zustand zeigen:

    > https://www.google.de/maps/uv?hl=de&...ascdpwuv9nzhpm .

    Viele Grüße
    Ulrich

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ulrich, wenn man sieht, wann die Bilder gemacht worden sind, können es keine alten Fotos sein (2015/2017). Mir scheint, außer den die Erde aufreißenden Baumaßnahmen schien das Wetter teilweise ja auch sehr schlecht gewesen zu sein. Viel Regen. Ich kannte nur das kleine Bächlein (ich meine, es gehört auch irgendwie zur Radaune. Was für einen Namen es hat, weiß ich nicht. Auf einigen Bildern wirkt der Bach durch das viele Wasser ja schon etwas bedrohlich. Nicht zu vergessen, was u.a. in Ohra 2001 an verheerenden Überschwemmungen waren. Danach mussten u.a. alte Häuser abgerissen werden. Mir scheint auch, dass kleine Häuschen (als Kindergarten) hinzugekommen sind. Der Kindergarten war 2013 noch im Hoene-Haus. Da sah die Fassade auch noch besser aus. Anscheinend ist das Haus derzeit leer. Nur Vermutung: Vielleicht entsteht ja dort einmal ein Café (anscheinend Zukunftsmusik), vielleicht aber auch woanders im/am Park, obwohl auch Bedingung von Frau Hoene war, dass keine Gaststätte auf dem Grundstück entstehen sollte. Der Springbrunnen scheint neu zu sein. Ich glaube, ich muss doch noch einmal hin :-).

    LG Inge-Gisela

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Sorry, ich meinte nicht 2015, sondern 2016.

    Inge-Gisela

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ja, Inge-Gisela, Du hast recht: Die in #17 nach Öffnung des zweiten Links zu sehenden Bilder sind tatsächlich neueren Datums; sie reichen sogar bis Oktober 2017. Ich hatte einfach vergessen, die Aufnahmedaten am unteren Rand dieser Bilder anzusehen, und erlag dadurch, dass ich bisher noch nie im Park von Ohra war, vagen Vermutungen. - Sorry!

    Viele Grüße
    Ulrich

  21. #21
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ulrich, wir leben in der Ahnenforschung doch oft erst einmal mit Vermutungen :-). Aber manche Fotos sahen auch nicht so aus, als ob dort etwas verschönert worden wäre. Na ja, wenn im Park der Boden aufgerissen wurde ... Im Gegenteil. Dass Du dann gedacht hast, dass es ältere Fotos seien, lag eigentlich nahe.

    LG Inge-Gisela

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ohra-Interessierte:
    Man sieht auf vielen Bildern das Standbild des Tataren, welches im Oruński Park (ehemaliger Hoene-Park) seit 2010 steht. Auf seinem Sockel ist in Polnisch der folgende Text geschrieben von Selim Chazbijewicz. Eine deutsche Übersetzung hatte ich bisher nicht zu den Bildern gefunden.
    3, 4 Leutchen haben sich auf meine Bitte hin (peu à peu) mit dem Text befasst und nun gibt es eine gemeinschaftliche, verständliche Übersetzung. Ich selbst habe nichts dazu beitragen können.

    Text auf dem Sockel des Standbildes des Tataren im Orunia-Park:

    Z buńczukiem za Polskę
    Jeszcze szumi powiew stepów bezkresnych
    Jeszcze seychać krzyki wodzow walecznych
    jak błysk buńczuka dawna tatarśka chwała
    zabrzmi w sercach przyjaciół serdecznych

    Selim Chazbijewicz*

    *siehe folgenden Link zu dem Autoren:

    https://pl.wikipedia.org/wiki/Selim_Chazbijewicz

    (von Wikipedia gibt es zu dem Link eine gute Übersetzung)

    Übersetzung des Standbildtextes:

    Mit dem bunczuk** für Polen

    Noch rauscht der Wind über die endlosen Steppen,
    Noch hört man das Kampfgeschrei der Anführer,
    Wie der Blitz des bunczuks
    Klingt der frühere Ruhm der Tataren
    In den Herzen der aufrichtigen Freunde.
    **ein (? )oder zwei Rossschweife an einer Lanze oder Stange, von den Tataren als Standarte gebraucht, wie auf dem Fotoausschnitt (zwei sind zu sehen) etwas zu erkennen ist.

    Name:  dscf4050a.jpg
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Größe:  111.2 KB Name:  dscf4050b.jpg
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Größe:  51.3 KB

    LG Inge-Gisela

  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Am Sonntag, dem 3. Dezember 2017 (1. Advent), um 17 Uhr wird der neugestaltete Park offiziell wiedereröffnet.

    Dazu nachfolgend der heutige gdansk.pl-Artikel mit dem Titel in korr. Google-Deutsch: "Sehen Sie den renovierten Ohraer Park. Offizielle Eröffnung am Sonntag [FOTOS MIT DROHNE]". Das in diesem Artikel gezeigte Video läuft zwar auch in der deutschen Übersetzung, lässt sich aber nur im polnischen Original vergrößern.

    > http://www.gdansk.pl/wiadomosci/Zoba...-DRONA,a,94774 (polnisch),
    > https://translate.google.com/transla...-text=&act=url (deutsch).

    Viele Grüße
    Ulrich

  24. #24
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ulrich,
    vielen Dank. Der Park hat sich ja sehr verändert. Auf dem ersten feststehenden Bild des Videos sieht man sehr schön hinter dem Oruński Park die Radaune, die links nach Danzig führt und rechts nach Praust. Schön zu Fuß zu gehen. Dahinter die Straße Trakt Świętego Wojciecha, rechts hinter der Straße das neue Hotel (weiß), links davon das vor kurzem renovierte Haus goscinna 2, wo sich heute ein kleiner Gemüseladen befindet, daneben verdeckt das ehemalige Café Kirschberger, ul. gościnna 4 (heute Musikschule), daneben die ehemalige Villa der letzten Inhaberin, Witwe Olga Peters, ul. gościnna 6, heute die Post. Ungefähr gegenüber von gościnna 4 das alte hübsche frühere Rathaus, ul. goscinna 1, das meines Wissens noch leer steht und vor sich hintrauert. Und geht man durch diese kleine Straße (ul. gościnna) zwischen den Häusern, kommt man direkt zur Jan-Bosko-Kirche (ehemalige St.-Georg-Kirche). Und rechts davon die hübsche ehemalige Schmiede (Café), die man hier natürlich auch nicht sehen kann. Und Ohra wurde hier ohne Rücksicht auf Verluste irgendwann durch die Verkehrsstraße auf der einen Seite und durch die Bahngleise auf der anderen Seite zerschnitten, so das die ul. gościnna mit den wenigen Häusern fast wie eine Insel wirkt. Die Bahngleise sind nicht weit von den Häusern im Hintergrund entfernt.

    LG Inge-Gisela

  25. #25
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Zur Erinnerung:
    Noch ein paar sehr schöne Fotos von diesem Park und seiner Umgebung in Orunia (Ohra) aus dem Jahr 2015 hat uns dankbarerweise Patrick (patjakub) im Forum-Thread "Gdansk 2015" in seinen Beiträgen #3 und #27 gezeigt (siehe hier: > http://forum.danzig.de/showthread.php?12180-Gdansk-2015 ).

  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ulrich, ich selbst kenne die Bilder, aber man kann sie sich immer mal wieder anschauen. Ich liebe ja auch sehr die herbstlichen Farben. Im Schnee sieht der Park auch sehr schön aus. Ich hoffe nur, dass es Patrick gut geht. Als er sich mal für längere Zeit nicht gemeldet hatte, schrieb er ja, dass er krank gewesen sei. Ich hoffe mal, er ist mit anderen Dingen beschäftigt und nicht mit einer Krankheit. Jedenfalls wünsche ich ihm alles Gute.

    LG Inge-Gisela

  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ihr beiden,
    in diversen Karten findet sich für den Hoenepark der Name Reyers-Garten. Habt Ihr eine Ahnung wer der Reyer war? Dachte schon, es könnte ein Schreibfehler sein und es müsste Reyger heißen. Aber ich glaube, das kommt zeitlich nicht hin. Lg waldkind.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Guten Tag waldkind,

    Du hast Dich ja schon Anfang 2010 in dem von Dir gestarteten Thema "Karte, Plan von Ohra?" intensiv mit diesem Stadtteil beschäftigt und auch schon dort in #32 nach dem "Reyers-Garten" gefragt, ohne dazu bis heute eine Antwort erhalten zu haben. - Mit "Reyer" oder "Reyger" bin ich selbst total überfragt und kann Dir dazu keine Antwort geben. Vielleicht ist dazu Peter (sarpei) mit seinen besonderen Recherchemöglichkeiten in der Lage. Sonst empfehle ich Dir, Dich im Archäologischen Museum Danzig zu erkundigen.

    Viele Grüße
    Ulrich

  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo,

    Lösung: Reyger, bot. „Reyger“.

    Gottfried Reyger

    Siehe auch: Park Oruński (Hoenepark) [Traue nur der Wikipedia, die du selst geschrieben oder verfälscht hast]

    NB: Doppelten Gruss nach Berlin
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Waldkind, hallo Rudolf,

    der Name war mir bisher nicht bekannt. So habe ich doch wieder etwas von Ohra dazugelernt. Übrigens, Rudolf, ich habe bzgl. Link alle möglichen Eiskeller gesehen, aber nicht den Eiskeller vom Orunski Park. Oder ich habe nicht die richtige Brille auf :-). Ich könnte, falls Interesse besteht, mit einem selbst fotografierten Bild behilflich sein. Und hier die Adresse des ehemaligen Hoene-Hauses, wo ich den Eindruck habe, wohl auch schon hier geäußert habe, dass der Kindergarten nicht mehr in dem Haus ist, dass das Haus derzeit leer steht.

    Name:  dscf4044-Kindergarten - Hoene-Haus.jpg
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Größe:  16.4 KB

    Mit dem Kindergarten war jedenfalls noch 2013m wie das Schild zeigt.

    LG Inge-Gisela

  31. #31
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Rudolf,

    herzlichen Dank für Deine großartige Rätsellösung zu "Reyers-Garten" (#27) - und damit zugleich die endliche Antwort auf waldkinds Frage vor gut 7 Jahren! So habe auch ich wieder einmal dazugelernt. Und der Herr Gottfried Reyger sollte folglich in die Liste der Danziger Persönlichkeiten (Wikipedia) aufgenommen werden, wo er z.Z. noch fehlt.

    Mit besonderem Dank für Deinen doppelten Gruß nach Berlin schickt Dir beste Grüße nach Frankenthal
    Ulrich

  32. #32
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo miteinander,

    für alle Interessierten nachstehend zwei Beschreibungen zum Hoene-Park aus Veröffentlichungen der 1920er-Jahre. Zum Lesen und Freuen.

    ************************************************** ***************************************
    aus: John Muhl: Ausflüge in die Danziger Umgegend und das Werder-Gebiet (1922)

    5. Hoenepark
    -------------

    Der Hoenepark in Ohra (-Aue) ist ein wahres Kleinod in der an Wundern der Natur so reichen Danziger Umgebung. Unmittelbar am Marktplatz von Ohra, dicht oberhalb der Radaune gelegen, ist der Park mit der Straßen- oder Vorortbahn in wenigen Minuten und auf der prächtigen Radauneuferpromenade, die uns vom Petershagener Tor schnurgerade hinführt, in einer kleinen Stunde bequem zu erreichen.
    Seit 1600 ist der Park, an dessen Eingang stets ein schmuckes Landhaus gestanden hat, bis zu den Freiheitskriegen im Besitz von Danziger Bürgermeistern gewesen. Bartel Schachmann (1612), Johann Czirenberg (1636), v. Groddeck (1770) und Reyger (1785) haben dort gesessen. Als er in Groddeck’schem Besitz war, besuchte den Park der berühmte Schweizer Johann Bernoulli, der ihn rühmend in seinem Reisetagebuch erwähnt. Zu Reygers Zeiten hatte der Garten, den ein Verwandter des Bürgermeisters, der Botaniker und Physiker Dr. Reyger mit den seltensten Bäumen und Gewächsen besiedelt hatte, Weltruf. Kaiser und Könige haben ihn aufgesucht.
    Der schwedische Gesandschaftssekretär, der Franzose Charles Ogier, der 1636 in Danzig weilte, nennt den Czirenberg’schen Park in seinem Tagebuch den schönsten Garten in Danzig und schildert ausführlich seine Schönheiten: Er bestehe aus drei Bergen, dem Leimberg, dem Tränenberg, und dem Fiinfbrüderberg, den 5 erratische Blöcke zierten. Im Tale fließe die Bäk und speise herrlich große Fischteiche. Es gebe dort wunderbare Bäume, seltene Gewächse, Wandelgänge, Aussichten, Alleen, Labyrinthe, Grotten, Brücken, Terrassen, Springbrunnen, Quellen und verborgene Fontänen, die mit neckischem Strahl den nicht Eingeweihten plötzlich benäßten. Schwäne, Pfauen und andere stolze Vögel belebten den Park.
    Wenn bei der Belagerung Danzigs 1813 die künstliche Gartenpracht auch verschwunden ist, die Berge, die Aussichten, die schönen Teiche sind geblieben, prachtvolle Bäume wieder herangewachsen und ob des Frühlings zarter, grüner Hauch auf den Hängen liegt, des Hochsommers Sonnenglut auf den Wipfeln lastet oder die Farbenpracht des Herbstes die waldigen Ufer der Teiche schmückt, zu jeder Jahreszeit ist der Besuch des Parks ein hoher Genuß. Und jeder Danziger wird dem Fräulein Emilie Hoene Dank wissen, daß es bei ihrem 1917 erfolgten Tode dies schöne Grundstück seiner Vaterstadt testamentarisch geschenkt hat.
    Am Deutschen Tage, am 14. August 1921, hat einer der Felsblöcke vom Heimatverein Ohra die schöne Inschrift erhalten: „Wir wollen deutsch und einig sein!“

    ************************************************** ***************************************
    aus: Hans Reichow: Alte bürgerliche Gartenkunst - Ein Bild des Danziger Gartenlebens im 17. und 18. Jh. (1927)

    Der Höhnepark
    --------------
    Während bei den zuletzt geschilderten größeren Anlagen die landschaftlichen Gartenteile immer noch gegenüber der strengen Gesamtgliederung und vorherrschend architektonischen Gestaltung zurücktreten, überwiegen sie beim ‚Höhnepark‘ in Ohra derart, daß der Laie ihn fälschlicherweise für einen reinen Naturpark halfen kann, zumal die Spuren alter regelmäßiger Gestaltung in der näheren Umgebung des Hauses seit der letzten Umwandlung des Gartens in den víerziger Jahren des 19. Jahrhunderts stark verwischt worden sind.
    Dennoch fällt es nicht schwer nachzuweisen, daß man auch hier vom Hause aus nicht unmittelbar in einen Landschaftspark, sondern erst in einen architektonisch gestalteten Gartenteil gelangte, dessen Hauptwege und Achsen, weitergeführt, das einende Band zwischen Haus, Garten und Park bildeten. Der wiedergegebene Gesamtplan stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und zeigt, wie der Garten nach seiner Verwüstung durch die Belagerung von 1513 im wesentlichen neu erstanden ist. Bei der Neuanlage bemühte man sich natürlich dem veränderten Geschmack Rechnung tragend, auch die erhaltenen regelmäßigen Teile rein naturalistisch umzugestalten. Aber in dem ursprünglich rechteckigen Teil hinter dem Hause erkennt man trotz der krampfhaft geschlängelten Wegführung und den unregelmäßig verteilten ‚Klumbs‘ von Blumen und Ziersträuchern das große, regelmäßige Hauptparterre, dessen Mittelweg und Achse sich in der noch vorhandenen Allee fortsetzt.
    Außerdem bestätigen literarische Quellen, daß selbst hier, wo das ursprünglich Gegebene den Landschaftspark angebracht erscheinen ließ, in Zeiten höchster Blüte der Gartenkunst das Haus von einem regelmäßigen Garten umgeben war. Bernouilli sagt nur, daß der Garten wenig Parterres enthalten und dermaßen abwechselnd sei, daß er selbst einem Engländer gefallen würde. Genaueres aber hören wir durch Ogiers viel früheren Bericht aus dem Jahre 1636, als der Garten, damals im Besitz des Bürgermeisters Czirenberg, seiner Schönheit wegen schon bekannt war. Er sagt: „Dieser Ort ist dank seiner Lage und der anmutigen, uns umschmeichelnden Natur ringsum sehr reizvoll. Dort im Park sahen wir sanft ansteigende Hügel, ragenden Wald, hier breite Wiesen, dort blühende Bäume und Blumen ringsum, auch murmelnde Bäche, die verschiedene Teiche füllten, eine prächtige Gelegenheit zum Baden und Fischfang: auf ihnen schwammen zwei schneeweiße Schwäne; zwei stolze Pfauen wandelten hochmütigen Blickes umher; eine Unzahl anderer Vögel flog neugierig um uns herum. Jedes Eckchen, jeden Winkel besuchten wir im Garten, jeden Durch- und Umblick genossen wir. Es fehlte jenem so ergötzlichen Garten auch nicht an besonderer Kultur und Pflege. Nur weil die Natur die Kunst jederzeit übertrifft, lobte ich zuerst die natürliche Anmut dieses Ortes; aber es waren auch Plätze mit Blumenbeeten da, Säulenhallen, Wandelgänge, Seitenwege, Labyrinthe, künstliche und natürliche; unter den Bäumen viel gepfropfte und okulierte Obstbäume. Da gab es ferner Quellen in poliertem Stein gefaßt, verborgene Fontänen, die mit neckischem Strahl den Nichteingeweihten plötzlich benäßten. Gleichsam um die Natur zu zwingen, waren an einem langen, hölzernen Spalier, an der Süd- und vollen Sonnenseite Rebenschößlinge gepflanzt; denn sonst pflegt die Natur hier in diesem Klima Weinreben nicht zu dulden, wennschon auch die Menschen diesem Wein gegenüber bescheiden und nachsichtig sind.“ Die Schilderung mit den typischen Einzelheiten, wie sie regelmäßigen Lustgärten der Renaissance und des Barock eigen sind, zeigt, daß damals die regelmäßige Gestaltung im Höhnegarten doch mehr zu ihrem Recht gekommen ist, als heutiger Zustand und Plan vermuten lassen.

    Name:  Höhne-Park, ca 1850.jpg
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    ************************************************** ***********************************

    Bartel Schachmann (1612)
    ====================
    Taucht bei Cuericke im ‚Verzeichnüß der Bürgermeister der Rechten Stadt Dantzig‘ als Bartell Schachtman auf. Er war der 76 in der Reihe, wurde im Jahr 1605 erwählt und hatte dieses Amt neun Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1614 inne.
    Bei Weichbrodt: Bartholomäus v. Schachmann, * 01.09.1559, † 23.04.1614, Kaufmann, weitgereist, Kunstsammlung, 1592 Schöppe, 1594 Ratsherr, 1605 Bürgermeister, ließ das Zeughaus und Festungswerke bauen.

    Johann Czirenberg (1636)
    ===================
    In der gleichen Quelle Johann Zierenberg genannt. Er war die Nummer 84, wurde im Jahr 1630 gewählt und war 12 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1642 im Amt.
    Bei Weichbrodt findet er sich als Johann IV., * 01.09.1574, † 21.04.1642. luth., 1585 Danziger Gymnasium, stud. in Leipzig und Krakau, 1603 Schöppe, 1615, Ratsherr, 1629 Richter, 1630 Bürgermeister, 1626 und 1636 Burggraf, 1638 Reichstag in Warschau; erbt von Barthel Schachmann und Michael Kerl 1636 den Hoenepark.

    v. Groddeck (1770)
    ===============
    Hierbei handelt es sich nach Cuericke sicher um den Kaufmann Carl Groddeck, der als 126. Bürgermeister im Jahr 1758 gewählt wurde und dieses Amt 16 Jahre bis zu seinem Tod am 28.12.1774 ausübte.

    Reyger (1785)
    ===========
    Nach Curicke (handschriftlich ergänzt) und Weichbrodt passt das Jahr 1785 auf Johann Gottfried Reyger, der als 135. Bürgermeister im Jahr 1780 in das Amt gewählt wurde. Nach Weichbrodt wurde er am 03.04.1725 geboren, studierte im Jahr 1747 Jura in Leyden, war Kaufmann und Bürgermeister und wurde am 04.06.1793 zu Grabe getragen.

    aus:
    Reinhold Curicke: Der Stadt Dantzig historische Beschreibung (1687)
    Dorothea Weichbrodt: Patrizier, Bürger, Einwohner der Freien und Hansestadt Danzig (1986)


    Viele Grüße

    Peter

  33. #33
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Vielen Dank Peter :-)

    LG Inge-Gisela

  34. #34
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo an alle,
    da musste ich nun erst mal meine Karten hervorholen und genauer hinsehen. Nach sieben Jahren verliert sich manches im Nebel ;-)
    Bei dem Gartenplan,den Peter jetzt hier eingestellt hat, dachte ich gleich an einen Englischen Landschaftsgarten, aber frühere Elemente der Gartenarchitektur scheinen auch noch vorhanden. Erinntert vom Prinzip her an den Schlosspark zu Berlin-Charlottenburg. Wenn Reyger dort einen Botanischen Garten anlegte auf dem Gelände, wäre es verständlich, wenn in einem offiziellen Plan/Karte die Anlage sich "Reygers Garten" nennt. Zeitlich käme das hin. Im Plan von 1807 finde ich den Namen Reyers Garten, im Plan von 1811 "Reyere Garten" und Reyger starb 1793 oder 1788 (da sind sich die Gelehrten noch nicht ganz einig). In Sachen Buchstabe nehme ich es aber sehr genau. Vielleicht könnte es im Plan von 1807 auch "Reyere Garten" heißen sollen. Fragt sich dann, warum Reyger zu Reyere wird. Ein zeitgemäßer französischer Touch??? Umgekehrt, wenn Reyere der Schreibfehler wäre und es "Reyers" hätte heißen müssen, dann bleibt für mich die Frage bestehen, warum man anstelle von Reyger "Reyer" schrieb.

    Auf jeden Fall ist es interessant, dass auf dem Gelände ein Botanischer Garten angelegt wurde. Das 19.Jahrhundert war das Jahrhundert der Importe exotischer Bäume. In unserer Phantasie können wir uns vorstellen, dass wir bis dahin mehr einheimische Gehölze im Park fanden. Ab Reyger werden die Exoten im Vordergrund gestanden haben. Das war damals so eine Art internationaler Sport, der Wissenschaft und Forschung diente, aber auch dem Laien Erkenntnis vermittelte. Das war bei weitem pflegeintensiver als heute, weil diese Art der Baumzucht und -pflege in den Kinderschuhen steckte, während wir heute wissen, was geht und was nicht.
    Ich frage mich nun, ob ich mir diesen Garten im 16./17.Jh. eher geometrisch vorstellen muss. Das wäre wohl der Fall gewesen, wenn er ein Nutzgarten war. Das war ja in jener Zeit üblich, denn Reichtum erkannte man an der Ausbeutbarkeit reicher Frucht. Wenn er eine Art Lustgarten war, wovon man ausgehen kann, da er den Bürgermeistern gehörte, die wandeln ja gerne Lust, so wird dort neben der reichen Beute auch Schattenspender, Augenweide und Sinneslust, also schöne Bäume, Duft, Farbe etc. eine Rolle gespielt haben.

    Also wenn es noch Ideen gibt zu dem "g", dem "e" bzw. "s" nur her damit :-)


    Hallo Peter,
    im Text "Der Hoenepark" mit dem Plan der Gartenanlage ist ein Tippfehler? Müsste 1813 gewesen sein, nicht 1513. Danke für dein Engagement.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  35. #35
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Waldkind,

    bzgl. der Jahresangabe hast du natürlich recht. Das ist mir nach dem OCR-Durchlauf leider durch die Lappen gegangen - sorry.

    Beim Familiennamen geht es munter zwischen Reyer, Reyger und Reyher hin und her.

    Würdest du mir die von dir erwähnten Pläne als Scan/Foto zusenden wollen/können?


    Viele Grüße

    Peter

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ohra-Interessierte!

    Zuerst danke ich Dir, lieber Peter, sehr für Deine interessanten Ausführungen in #32 zu diesem Park, in die Du wieder viel Mühe investiert hast.

    Auch heute berichtet gdansk.pl wieder über die aktuelle Erneuerung dieses Parks, die am kommenden 1. Adventssonntag besonders gefeiert werden wird. Das nochmals gezeigte 2-Minuten-Video hat leider in der Vollbildversion gelegentliche Störungen. - Hier der betr. Bericht:

    > http://www.gdansk.pl/wiadomosci/Gwia...ROGRAM,a,95134 (polnisch),
    > https://translate.google.com/transla...-text=&act=url (deutsch).

    Gruß Ulrich

  37. #37
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo,

    bis zu Standesamtszeiten hat jeder oft so geschrieben wie er es gehört hat.

    Französischer Touch? Die Franzosen hatten immer Kartographen in ihrer Truppe, die oft die ersten modernen Pläne und Karten mit Metermaß erstellt haben. - Danziger wie Daniel Chodowiecki sprachen fliessend französisch.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  38. #38
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo an alle!
    Hallo Rudolf,
    jaja, ich weiß wohl, dass man damals nach Lust und Laune schrieb. Und wenn einmal in einer Karte ein Name steht, schreibt der nächste Stecher oder Drucker einfach ab. Als ich den Namen vor vielen Jahren las und noch keine Ahnung hatte von dem Park, da entstand in meiner Phantasie ein schöner Garten, paradiesisch, mit vielen schönen Reihern. ... :-) Wenn dies auch nur meiner Phantasie vom Paradiese entspricht, so mag dies Fleckchen Erde aber sehr wohl einigen Menschen dazu gedient haben sich ein ganz persönliches kleines Paradies zu erschaffen. Mit dem Französisch hast du recht. Am Hofe war es sowieso in und dann kam Napoleon und haute Friedrich Wilhelm III. auf die Mütze, so dass da noch ein bisschen mehr Französisch ins Kartenwerk kam.

    Hallo Peter,
    mir geht auch so manches durch die Lappen ;-) Habe es auch nur erwähnt, damit niemand in Verwirrung gerät.
    In dem Thread über die Wasserabmahlmühlen findest du in Beitrag 2 von Rainer einen Link zu einem Messtischblatt, entworfen 1807, gestochen 1813. Da steht z.B. "Reyers" drin. Glaube kaum, dass ich Karten habe, die du nicht hast. Aber wenn du etwas Geduld hast, suche ich meine Schätze hervor und schicke dir alles, was ich finde. Noch eine Frage habe ich an dich: Die Beschriftung des Gartenplanes aus dem Gartenbuch über Danzigs Gartenkunst, hast du sie in einer leserlichen Form vorliegen? Ich nämlich nicht.

    Hallo Ulrich,
    danke erst mal für dein Engagement. Inzwischen haben wir schon viele Informationen zu diesem Garten. Mein ursprüngliches Gefühl, dass das ein wunderschönes Fleckchen Erde war, hat mich nicht betrogen. Mehr und mehr entsteht in mir ein Film von der Entwicklung dieses Gartens. Sehr interessant!
    Was aber ist aus der schönen Flora geworden, die in diesem Garten gestanden haben soll? Das wüsste ich gerne. Aber das werden wir nie erfahren.

    Auf alle Fälle finde ich es gut, dass die Gdansker sich den Garten herrichten ließen und weiterhin ihn genießen. Er hat sicher etwas von seinem ursprünglichen Zauber behalten, aber auch viel davon verloren.
    Schöne Grüße vom Dipl.Ing. waldkind
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  39. #39
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo waldkind!

    Danke, habe den 'Reyers Garten' jetzt auch auf der Karte gefunden! Leider kann ich bzgl. der Beschriftung des Gartenplans nichts Klareres anbieten. Das war schon in dem Buch leicht 'unterirdisch' ... .


    Viele Grüße

    Peter

  40. #40
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Für Ohra-Freunde sind vielleicht noch diese früheren Forum-Informationen interessant:

    - Thread "Erinnerungen an Ohra": > http://forum.danzig.de/showthread.ph...rungen-an-Ohra und
    - Thema "Märcheninsel Hoenepark": > http://forum.danzig.de/showthread.ph...nsel-Hoenepark
    (gefunden in Wolfgangs neuer Zusammenfassung "Artikel aus 'UNSER DANZIG' in unserem Forum": > http://forum.danzig.de/showthread.ph...-unserem-Forum ).

    Gruß Ulrich

  41. #41
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo,

    "Während der Napoleonischen Kriege wurde die Anlage 1813 zerstört." - und nicht nur Reygers Garten, sondern auch ganz Stolzenberg, Alt Schottland, usw.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
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    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  42. #42
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    . . . , aber letztere, wie auch Schidlitz, nicht von den angreifenden Franzosen und ihren Söldnern, sondern aus kriegstechnischen Gründen von den belagerten Preußen in Danzig.

  43. #43
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Rudolf,
    der Reyere-Garten mag 1813 zerstört worden sein, dennoch ist die Karte 1813 gestochen worden, wenn ich richtig gelesen habe. LG wk.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  44. #44
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ich glaube, den folgenden Text hatten wir noch nicht. Wer Ergänzungen hat, her damit. Auftretende Abschreibfehler sind gratis dazu. Viel Freude beim Lesen, wk.

    Beschreibung des Waldes aus der OhraChronik von E.W.Waage:
    Ohra hat weiter keinen Wald als dasLustwäldchen des Herrn Commerzienrath Hoene, eines Grundeigenthümersin Ohra, es ist ca. 5 Morgen groß und besteht aus zwei Theilen. Dereine, hart an dem Herrenhause belegene Theil, gehört mit zu demParke des Grundstücks und bildet den Lustwald des Eigenthümers, inihm befindet sich auf der Südseite ein bewaldeter Hügel, auf dessenSpitze, die ein Plateau von 20 Schritten bildet, fünf große Steineliegen.
    Diese fünf großen Steine begrenzendie Westseite des Plateaus und zwar liegen sie von Norden abgemessengenau 12 gewöhnliche Schritte von einander, nur der nach Südenliegende fünfte liegt dem vierten zwei Schritte näher und istkleiner als die anderen; alle sind gesprengte Steine und haben eineLänge von 5 bis 6 Fuß. Der Durchmesser dieses kreisförmigenPlateaus hat eine Länge von 30 Schritten. Der Besitzer, HerrCommerzienrath Hoene, hält diese Steine für Opfertische der altenheidnischen Preußen und wohl mit Recht, irrig dagegen wird dieserBerg vom Volke der Fünf-Brüder-Berg genannt, glaubend es seien dortfünf Brüder, denen Ohra gehört haben mag, beerdigt.
    Unten im Thale dieses Wäldchens, nahean dem von Schönfeld kommenden Mühlenbach, die „Bäck“ genannt,liegt an dem Stamme einer Birke eine aus Sandstein gemeißelteStatue, die Göttin Flora darstellend, der Stamm der Birke ist überdie Statue gewachsen, so daß diese bis zur Hälfte sich in ihmbefindet und mit demselben verwachsen ist. Wahrscheinlich hat derOrkan im Jahre 1818 die junge Birke geneigt, diese die vor ihrstehende Statue umgeworfen und da sie bei ihrem weiteren Wachsthumhier ein Hinderniß fand, sich in ihrem Stamme über und unterderselben erweitert. Das Volk nennt diese Statue „die faule Magd“.
    Dieser Theil des Wäldchens ist zurHälfte umzäunt und dem Zutritte des Publikums geschlossen, währendder zweite bewaldete Hügel dem Besuche des Publikums freisteht. -Von ihm hat man die schönste Aussicht. ...
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  45. #45
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Waldkind,

    vielen Dank, und wie früher geschrieben wurde, es bringt einen ja doch ab und zu zum Schmunzeln.

    LG Inge-Gisela

  46. #46
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo an alle,
    tut mir leid mit den fehlenden Leerzeichen. Die waren in der Vorschau nicht zu sehen. Da war alles astrein. Achselzucken ..

    Hallo Inge-Gisela,
    ich wiederum habe beim Lesen gedacht "Welch ein klares eindeutiges Deutsch!" Der Waage muss ein guter Gelehrter gewesen sein, eine gute Bildung gehabt haben. Wo finden wir heute im Deutschen eine so klare Sprache? Nirgendwo, es gibt Kauderwelch, Bürokratensprache, Denglisch. Ich fühle mich wohl dabei, wenn ich nicht bei jedem Satz darüber nachdenken muss, was er bedeuten könnte. Jedenfalls hat Waage ein gutes Werk getan. Er wollte etwas für die Nachwelt erhalten und das ist ihm gelungen. Dass seine Arbeit eines Tages so sehr wichtig werden könnte, damit hat er selber nicht gerechnet.

    An einen Opfer- und Grabhügel hatte ich selber auch gedacht, weil er so ganz die Form danach hat. Die Götter wohnten eh, wenn möglich, auf dem Berg. In der Niederung wird es Weiden, Erlen und Birken gegeben haben. Auf dem Berg aber Eichen, Buchen, Eschen, Ahorn usw. Bäume für Bauten, Waffen, Werkzeuge und fette Früchte für Mensch und Tier. Daher liegt eine Huldigung im Heiligen Haine einem Fruchtbarkeitsgott, eventuell auch einem Kriegsgott, nahe. Dass es sich um einen Fruchtbarkeitsgott handelte, darauf verweist auch die Flora. Eine Flora kann aufgestellt worden sein nach oder bei der Christianisierung. Sie sollte die heidnische Fruchtbarkeitsgöttin vertreiben, blieb dieser aber vom Prinzip her gleich. Aber wer weiß, vielleicht war diese Statue gar nicht Flora, sondern die Götzenstatue der heidnischen Göttin, die man dann einfach umgetauft hat. Ich finde auch die Geschichte mit den fünf Brüdern nicht abwegig, denn schließlich wurde jeder Ort irgendwann mal zum ersten mal besiedelt. Diese Besiedelung erfolgte gar oft durch Brüder, die sich die Aufgaben teilten. Unter dem Segen dieser Gründungsbrüder standen die Nachkommen auch nach ihrem Tode. Diese wiederum wendeten sich an die toten Ahnen, um mit ihnen das Schicksal der Gemeinde zu teilen, um sie um Schutz zu bitten. Dafür opferte man ihnen. Das hat nichts mit Glauben zu tun, sondern damit, dass die Wand zwischen Diesseits und Jenseits dünner war als heute. Die Lebenden kommunizierten mit den Toten als wären sie nicht tot (sind sie ja auch nicht). Die Sinneswahrnehmung und Intuition war stärker ausgeprägt als beim heutigen Menschen, die starke Verbindung mit der Natur war überlebensnotwendig.
    Für mich erklärt das, warum mich dieses Fleckchen Erde immer so fasziniert hat. Faszinierend finde ich auch, dass, wenn wir diesen Ausführungen folgen und Glauben schenkten, der Hoenepark vom Anfang an durch viele Jahrhunderte ein Ort der Fürsten war, wozu ich die heidnischen Priester dazu zähle, bis zu dem Tag als Emilie Hoene es ganz dem Volke übergab.

    Mit "preußische Heiden" mag Waage die Slawen meinen. Der Ausdruck ist leicht irreführend denke ich. Nun hoffe ich, es sind keine Leerzeichen verloren gegangen. Dir und euch einen schönen Abend. wk.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  47. #47
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Hallo Ohra-Freunde,
    ich habe versucht, die Legende über die Einteilung des Hoene-Gartens zu entziffern (siehe Beitrag 32). Wer es vermag schaut noch einmal drüber, denn viele Augen sehen mehr. Es sind sicher Fehlerchen drin, doch ergibt sich trotz allem ein plastisches Bild vom Garten. Die Einteilung:


    a Gemüsegarten
    b Baumschulen
    c Obstgarten
    d Alleen mit Obstbäumen
    e Alleen mit Kastanien oder Ahorn
    f Aussichten
    g Lustgarten mit dergleichen Partien
    h Teiche
    i Fischkelter Fischhelter Fischkeller???
    k kleines Bassin zur Unterhaltung …
    l Somerhäuser ???
    m Bänke
    n Eisgrube
    0 Wohnung für den Gartenwächter
    p herrschaftliches Wohnhaus
    q Wirtschaftsgebäude und Treibhaus
    r Beete in feine Blumen
    s Klumb von Blumen und blühende(vermutlich Sträucher oder Stauden)
    t Klumb von Strauch und Baum


    Wir sehen vorne links neben dem Herrschaftshaus einen ziemlich großen Gemüsegarten. Hier hatten auch noch Kartoffeln und Weißkohl Platz, um über die kalte Jahreszeit zu bringen. Vermutlich befand sich hier auch ein Kräutergarten. Kräuter waren als Apotheke, zur Würze, für den Tee und für die Sinne wichtig. Hinter dem Herrschaftshaus befanden sich auf einer Terrasse zwei große Bänke. Vor der Anlage und rechts unten sieht es wie in der Mitte nach Teichen aus. Zu wessen Unterhaltung das Bassin diente und wie es sich von den anderen Teichen unterschied wird nicht klar. Rechts unterhalb der Mitte des Bildes befand sich ein großer Obstgarten. Ob da wohl Kirschen standen? Die waren nämlich nur für die Edleren. Etwas nördlicher war eine Baumschule. An ihrem Rand befand sich das Wohnhäuschen für den Gartenwächter. Außer dem Gartenwächter gab es bestimmt einen oder mehrere Gärtner. Ob der im Gesindehaus wohnte? Dieses befand sich links vertikal zum Herrenhaus. Im selben Gebäude befand sich ein Treibhaus. In dem Treibhaus gab es sicher Exoten, z.B.Orangenbäumchen oder Zitronen. Am oberen Ende lag der Aussichtspunkt. Unklar ist mir l, gedeutet als Somerhäuser. Könnten Lauben oder Pergolen sein. Würde jedenfalls in die Umgebung des Parks bzw. Landschaftsgartens passen. Aber schaut noch einmal drauf, ob ihr etwas anderes entziffert. Offenbar wurde Fischzucht betrieben. Aber was Punkt i darstellt ist mir unklar. Fischkelter, Fischkeller,Fischhelter, keine Ahnung was genau es heißt. Es gab Alleen mit Obstbäumen, Kastanien und Ahorn. Das sind Bäume, die für die Sinne gedacht sind, also zum Lustwandeln. Aber wer weiß, vielleicht hat man bei den Kastanien und Ahornen auch an die Pferde gedacht. Es gab eine Eisgrube, das war wohl der Kühlschrank. Summa summarum war dieser Garten prachtvoll. Er musste auch den Danzigern als reines Schmuckstück gegolten haben. Er bot alles, wonach man begehrte. Der Teich für die Fischzucht und gute Bewässerung machte den Ort für eine Gartenanlage zum idealen Standort. Er lockte Vögel an, die auf dem Tisch landeten. Man konnte jagen, Obst, Gemüse und Kräuter ziehen und wurde gewiss auch von der wilden Natur noch beschenkt. Also so weit weg war ich mit meiner Idee vom Reiher-Garten dann doch nicht ;-) Da in einen solchen Garten Statuen gehörten, wird eine davon die Flora gewesen sein, die es irgendwann mal umhaute. LG vom dipl.lapla wk.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

  48. #48
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Liebes Waldkind,
    vielen Dank für Deinen Bericht. Wenn man die alten Ohra-Ansichtskarten betrachtet, kann man sich dies alles gut vorstellen. Als ich im Park war, sah ich erwartungsgemäß "leider" keine Obstbäume mehr, und nur Tauben, Enten und kleine Piepmätze. Und wenn der Park nun etwas modernisiert wird für die Bevölkerung, was ja schön ist, werden sich sicherlich nicht viele andere Tiere dort einfinden, die die Ruhe lieben.

    Name:  dscf4720-zum Orunski Park.jpg
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    LG Inge-Gisela

  49. #49
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Danke, Inge Gisela, für die schönen Bilder mit den trauernden Weiden. Wir könnten zwei weiße Schwäne auf den Teich malen und ein paar Pfauen in den Park setzen, das beflügelt die Vorstellungskraft für den Park von damals.
    Einen groben Fehler habe ich gemacht in meinem letzten Beitrag. Ich habe nicht berücksichtigt, dass der Plan in Beitrag 32 nicht nördlich ausgerichtet ist. Es fehlt ja der Nordpfeil. Da heute meist die Pläne oben Norden zu liegen haben, bin ich in die Falle getappt. Denke oben ist nicht Norden sondern Westen. Was ich in dem Plan nicht erkenne, das ist die Pecke. Soll es der dünne graue Strich sein, der von links oben diagonal bis zur Mitte rechts und dann an der rechten Seite lang läuft???
    Ich denke für das 16. Jh. müsste man sich den Garten vorne geometrischer vorstellen. Der Obstgarten könnte sogar der gleiche gewesen sein in seiner Art, er nannte sich damals vermutlich nur Baumgarten. Vielleicht stand da noch eine Mispel und eine Quitte drin, oder mehrere. Bis bald, lG wk.
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  50. #50
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Park in Orunia (Ohra)

    Ich habe mir Punkt i noch einmal angesehen, so weit irgendwie lesbar. Ich meine dort steht "Fischhelter". Das könnte mit der Fischzucht zu tun haben. Entweder, dass hier der Laich sich ungestört entwickeln durfte, also geschützt z.B. vor Entenfraß. Oder hier wurden Käfige gehalten, in denen gefangene Fische umher schwammen, also so ähnlich wie die großen Aquarien im Speiserestaurant. Irgend so was könnte es gewesen sein, aber ich bin weder Angler noch Fischer, sondern kann nur spekulieren. So nun Guts Nächtle, wk.
    Fichten, Birken, Linden, Ellern sind die Bäume unserer Vorfahren. Auch Heide und Kiefer mögen die Landschaften geprägt haben.

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