Zitat von
Walter
Liebe Feli,
ich freue mich sehr auch mal von Dir angesprochen zu werden, und auch, dass mein Gedicht Dir gefallen hat. Es ist nun mal so, dass ich Danzig liebe, ich diese Stadt an mein Herz drücken möchte, aber meine Arme sind zu kurz. Für alle Neuen dieses Gedicht:
Ich liebe dich.
Ich liebe dich, du Heimatstadt, und kann nicht von dir lassen.
Denn immer öfter seh´ ich mich in den vertrauten Gassen.
Ich meine, nach der langen Zeit, wie kann denn das nur sein?
Gedenke ich der Jugendzeit, dann fällt mir Danzig ein.
Das alles ist so lange her, mir kommt´s wie gestern vor,
ich stehe auf der "Langen Brücke", und vor dem Kranentor.
Ich schaue durch die Frauengasse zum Turm von St. Marie´n,
gewaltig ist das Gotteshaus, wir sollten nieder knien.
Die Beischläge so mancher Gassen, ich kenne sie von Danzig nur,
die können sich wohl sehen lassen, das ist doch staunen pur.
Die Langgasse, der "Lange Markt", die Tore grün und gold,
wie oft war ich bei euch zu Gast, hab Ehrfurcht euch gezollt.
Beim Glockenspiel dort aus der Höh´n, bricht ab der Menschen Schritt,
ich bleibe auch ergriffen steh´n, und lausch, und bete mit.
Viel hundert Jahre brauchte man das alles aufzurichten,
viel Liebe für die Heimatstadt, nur Stunden zum Vernichten.
Und auf dem Berg der Danz´ger Höhe, ich weit ins Land konnt´ sehn.
Mit seinen Wäldern groß und grün, und vielen blauen See´n.
Ich liege am Mariensee und hör´ die Käfer summen,
die fleißig ihren Nektar holen, von tausend schönen Blumen.
Libellen auch, Hubschraubern gleich, sie schwirrten hin und her,
im klaren Bach Forellen steh´n, mein Herz, was willst du mehr?
Die Annemonen, Leberblümchen, und Maiglöckchen mit süßem Duft,
ich brachte sie so manches Mal dem Opa auf die Gruft.
Das alles kommt mir in den Simm, das alles und viel mehr,
wenn ich nicht mehr nach Danzig kann, wer gibt mir Heimat? Wer?
Die tränen halt´ ich nicht zurück, sie lindern meinen Schmerz,
wenn ich nicht mal mehr weinen darf, dann bricht mein altes Herz.
Liebe Feli, bleib gesund
wünscht Dir Dein alter Walter.